„
Wie konnte das passieren? Wie bin ich blos hier hinein geraten?“ kreisten dem Mädchen immer wieder durch den Kopf und bemerkte nicht einmal dass Totori in der Zwischenzeit von den Wachen abgeholt wurde. „
Es war die rede von Rehabilitation und nicht... DIESEN Wahnsinn...“ Als ob die Situation nicht schon schlimm genug wäre setzte Fael mit seinen Aussagen noch einen drauf. „
Ach, das weißt du nicht. Du musst wissen, das Deadman Wonderland ist kein Gefängnis im herkömmlichen Sinne. Es vermarktet seine Gefangene zu Unterhaltungszwecken.“ Er legte eine bedeutungsschwere Pause ein bevor er fortfuhr. „
Die Gefängnisleitung lässt die Gefangenen gegeneinander Kämpfen, und zwar bis zum Tod. Das heißt wenn du verlierst stirbst du. Willst du sterben?“ Für das Mädchen war das gerade etwas zu viel. Noch nie in ihrem Leben hatte sie gegen jemanden anderen gekämpft der sich auch gewehrt hatte, dafür ließ sie immer andere kämpfen. Auf Faels Frage schüttelte sie nur langsam den Kopf und sagte nichts. „
Siehst du. Deswegen ist es so wichtig im vorhinein zu wissen welche Fähigkeiten mögliche Gegner haben und dich dementsprechend darauf vorzubereiten. Siehst du nun was es dir "bringt"?“ Er wartete einen weiteren Moment bevor er schließlich zum Ende kam. „
Ich hoffe du durchdenkst deine Entscheidung von vorher noch einmal, jetzt wo du im Besitz aller Fakten bist. Geb mir deine Antwort beim Mittagessen.“ und zwinkerte ihr dabei zu. „
Wenn du bis dahin noch lebst.“
Mit seinen letzten Worten begann dann auch schon die Übertragung des ersten Kampfes auf den Leinwänden welche im Speisesaal ausgefahren wurden. Bei dem Match zwischen der kleinen Totori wurde Akiha auch gleich von der Brutalität bei diesen Kämpfen überzeugt. Sie musste sich dringend etwas überlegen, darauf war sie überhaupt nicht vorbereitet und ihre normalen Verführungstaktiken sind in so einer Situation auch völlig Nutzlos.
Innerlich hatte sich Akiha von dem ersten Schock erholt, doch strahlte sie nach außen hin immer noch die anfängliche Verstörtheit aus in der Hoffnung so die anderen zu Täuschen und einen Vorteil daraus zu ziehen. Über die Leinwand sah sie sich jeden Kampf genau an. Teilweise wüsste sie nicht wie sie da überhaupt eine Chance haben sollte. Dieser Typ mit den telekinetischen Fähigkeiten könnte sie wortwörtlich einfach in Stücke zerreißen und auch alle anderen, irgendwie galt es die Oberhand zu gewinnen oder es ist für aus.
Schließlich wurde auch sie von einer Wache am Arm gepackt und Richtung Ausgang gezerrt, gerade als Totori überraschend Gesund wieder von ihrem Kampf zurückkam. „
Mitkommen, du bist dann als nächste dran.“ Akiha zuckte kurz, folgte aber der Wache ohne Wiederworte durch den langen Gang bis sie schließlich in einen Raum zu Misa Kuro geführt wurde. „
Hinsetzten!“ ertönte mit einem Hallen von der Aufseherin und mit einem schnellen
„Ja Ma´m“ nahm sie platz. Mit einer großen Spritze wurde ihr etwas direkt in die Halsschlagader eingeflößt. Was auch immer das war, Akiha konnte richtig spüren wie sich das Gift langsam mit einem brennenden Schmerz durch ihre Venen floss und sich langsam aber sicher in ihrem Organismus verteilte. Anschließend legte man ihr noch das Metallene Halsband an. „
Was hat das zu bedeuten? Warum tun sie das?“ fragte Akiha mit einer leicht verängstigten Stimme, doch als Antwort bekam sie nur einen Schlag mit der Flachen Hand gegen ihr Gesicht. „
Hab ich erlaubt Fragen zu stellen? Und jetzt raus in die Arena!“ Es folgte noch schnell ein unterwürfiges „
Ja Ma´m“ von dem Mädchen ehe sie die Wache wieder am Arm packte und raus zerrte.
Die Zeit wurde immer knappen. Nur noch wenige Momente bis sie schließlich im Ring steht und um ihr Leben kämpfen sollte. Hektisch überlegte sie wie sie nun vorgehen sollte. Schließlich bei der Arena angekommen wartete ihr Gegner schon im inneren auf sie. Ein Junge, gerade mal ein bis zwei Jahre älter als sie, von Körperbau eher schmächtig und nicht wirklich muskulös aber ziemlich vernarbt und scheinbar schon länger hier inhaftiert. Je näher sie dem Eingang kam desto mehr wehrte sie sich den Ring zu betreten, versuchte sich von dem Griff der Wache zu lösen und drückte in die andere Richtung so dass sogar eine zweite Wache nachhelfen musste und sie schlussendlich in die Arena drückten und hinter ihr die Tür verriegelten.
Mit Panik in den Augen lehnte sie sich mit ihren Rücken an die Wand und starrte ihren Gegner an. „
Bitte, bitte tu mir nichts“ flehte sie ihn mehrmals an, zuckte sogar auf die Knie zusammen als einen Schritt in ihre Richtung setzte. „
Was zum... Das ist doch nicht euer Ernst, oder?“ Der Junge sah die Wache die außerhalb der Gitter stand fragend an, doch diese Signalisierte ihm dass er kämpfen solle, doch er hatte ein schlechtes Gewissen ein so um Gnade flehendes Mädchen einfach anzugreifen, daher ging auf sie zu und bückte sich zu ihr runter. „
He du, beruhige dich. So sind die Regeln hier, da musst du halt durch.“ Er überlegte kurz bevor er weitersprach. „
Weißt du was, steh auf und ich schlag dich mit einem gezielten Schlag bewusstlos, damit hättest du es schnell überstanden, ok?“ Mit einem hoffnungsvollen Blick sah Akiha den Jungen an, sprang auf und umarmte ihn womit er überhaupt nicht rechnete. Doch noch viel mehr überraschten ihn die Worte des Mädchens welche sie ihm mit einer ernsten kalten Stimme ins Ohr flüsterte. „
Danke für das Angebot, aber ich beende das lieber selbst schnell.“ Zu spät erkannte er in welche Situation er geraten ist. Schnell versuchte er Akiha von sich los zu reißen, doch das Mädchen hatte bereits durch die Umarmung ihre Hände um ihn geschlungen welche nun fest nach seinem Kopf griffen und mit einem starken Ruck und einem darauffolgenden Knacksen viel der Körper des Jungen leblos zu Boden.
Von dem panischen Gesichtsausdruck von vorhin war nun nichts mehr zu sehen, im Gegenteil. Mit einem zufriedenen lächeln sah Akiha auf den Körper vor ihr herab und war froh die erste Runde so gut und unversehrt überstanden zu haben.
Es dauerte wohl einen kurzen Moment bis die Wachen verstanden was da eben passierte und im Hintergrund waren sicherlich viele von diesem nicht spektakulärem Ausgang enttäuscht, aber Sieg war Sieg. Schließlich wurde die Käfigtüre geöffnet und die Schwarzhaarige wieder zurück zu ihrer Zelle geführt. „
Soweit so gut, aber beim nächsten Mal wird das nicht mehr funktionieren. Ich muss mir wirklich etwas einfallen lassen...“ Ihre Hände und Gedanken gingen dann zu dem Halsband welches man ihr und auch den anderen Gefangenen angelegt hatte. Dies und diese Spritze, sie hatte ein verdammt schlechtes Gefühl was das alles anging...