Die Fahrt war alles andere als angenehm für Averna. Ihr machte die Sonne und die Hitze an sich nichts aus, doch sie hasste diese Helligkeit. Der Wüstensand blendete und ohne die dunkle Brille die sie wie Galen trug, hätte es ihr bestimmt die Netzhäute verbrannt. Und das wo sie ihre Augen doch brauchte. Was sie jedoch wunderte war das der Slum-Bewohner scheinbar recht gut damit zurecht kam. Auch die unterpowerte Maschine schien ihn nicht zu stören, denn er schwieg die Fahrt über. Als Ava ihn dann in der Nähe der Hütte darauf an sprach, schien er ihre Neugier misszuverstehen. Doch seine Antwort war nur allzu wahr, selten war jemand so wie Averna ihn sich vorstellte, oder besser gesagt, wie sie hoffte das diese sein würden. In der Regel war kaum jemand brauchbar den sie traf, von den Mönchen mal abgesehen, doch diese hatten wieder ihren Kodex an den sie sich ja auch irgendwo hielt, wenn auch auf andere Art und Weise als wie es der Wortlaut verhieß.
Nun wurde ihre Aufmerksamkeit aber auf die Hütte gelenkt. Zumindest war es für Ava eine Hütte. Für den Slum-Bewohner dürfte es sich anders darstellen, aber bei einem Gebäude aus Lehm, gab es für den weiblichen Mönch nichts, was sie dazu veranlassen würde es ein Haus zu nennen.
Abgesehen von dem zertrampelten Garten.
Die Tür vor der sie sich dann postierten und kampfbereit machten, wirkte auch nicht gerade stabil, kein Wunder also das hier jemand einbrechen und den andere Mönch mit seiner Familie überfallen konnte. Sie waren dann soweit, mit einem Kopfnicken signalisierte Galen den anderen beiden das er nun die Tür auf machen wollte. Er drückte die Klinke voll runter und mit einem Pling schwang die Tür auf.
„Pling? Keine Tür dieser Welt schwingt mit einem „Pling“ auf. Solch ein Geräusch verursachte nur eines und noch während Averna das dachte, packte ihr Körper schon instinktiv die anderen beiden Männer bei den Schultern. Sie war nicht gerade sanft beim zugreifen, doch das hatte sie auch nicht vor. Binnen zweier Sekunden, warf sie Galen nach links und drehte sich mit dem Jungen nach rechts weg. Keine Sekunde später detonierte die Tür in einem Feuerball und wurde als Splittergeschosse durch die Gegend geschleudert. Da die drei jedoch an den Seiten der Wand standen blieben sie verschont. Averna lies von Galens Begleitung wieder ab und wandte sich dann erneut der Tür zu. Sie war verständlicherweise weg und auch der umgebene Türrahmen lag in Trümmern.
„Ein sehr nettes Willkommensgeschenk...findest du nicht auch Galen?“ fragte die Frau sichtlich amüsiert ihren Kollegen. „Scheinbar haben sie mit deinem Besuch gerechnet...“
Damit stieg sie über die Trümmer hinweg und betrat den nun mit Staub und Dreck bedeckten Tatort. Das es ein Tatort war konnte man auch nach der Explosion sehen. Die Wände waren über und über mit Blut besudelt. Man hatte hier scheinbar einen oder mehrere Menschen über die Wände verteilt.
„Tja, wenn du dich dann wieder erhoben hast, kannst du mir ja sagen wo nach du suchst und was du hoffst hier zu finden. Und bitte etwas konkreter als nur „Hinweise““.