Als der junge Schwertträger bei Avernas Anwesen eintraf, öffneten sich ihm auch so gleich die Tore und ihn umfing im Haus selbst wieder die allgegenwärtige Schwärze. Dieses Mal jedoch zeichneten sich weiße leuchtende Linien ab die klar und unverkennbar den Weg zeigten den man gehen konnte. Ohne Umschweife wurde Rufus zu Averna gebracht und am Ende des Ganges fand er sich in einem großen Saal wieder. In dessen Mitte stand ein großer runder...Tisch. Es war schon eher eine Tafel und an dieser standen drei Stühle.
Einer links, einer rechts und einer in der Mitte. Auf einem davon saß Averna, neben ihr stand ein kleines Mädchen, ganz still und ruhig. Das dieses Mädchen aus eben jener Familie war die Galen diesen ganzen Schlamassel eingebrockt hatte, davon ahnte der Schwertkämpfer noch nichts.
Er schritt zwischen die beiden Stühle denen Averna gegenüber saß und blickte zu der Frau.
„Rufus Salvadore, aufgewachsen in den Slums, von einem Schwertmeister gerettet und trainiert, lerntest du so gar einen Mönch kennen der dir hin und wieder Kniffe zeigte die du dann später auf deinen „Auftrags-Gängen“ anwenden konntest.
Drogen...Diebstahl...Gewalt...alles keine Sachen mit denen du Probleme hast und die du seid deiner Kindheit kennst und die dich auch fast umgebracht hätten...wäre da nicht der Meister gewesen.“
Ava schwieg, sie schaute mit harten Augen in die ihres Gegenübers und sie lies das gesagte wirken, doch sie erwartete keine Antwort von ihrem Gegenüber.
„Wir stehen uns nun zum ersten Mal alleine gegenüber und ich muss sagen, ich bin froh das sie diesen Hitzkopf erst einmal weg gesperrt haben. Er soll Zeit haben, darüber nachzudenken was für ein Unvernünftiges „Kind“ er doch ist. Eine Tatsache...von der ich weiß das sie nicht auf dich zu trifft...Rufus Salvador...“
Averna nannte absichtlich immer wieder Rufus's vollen Namen, denn so sorgte sie dafür das die Aufmerksamkeit des jungen Mannes immer bei ihren Worten und ihr selbst lag.
„Wie erhofft hast du die Maschine ohne Schade zurück gebrach, doch ich nehme nicht an das dies der einzige Grund ist weshalb du hier bist oder?“
Ihr Gegenüber begann so gleich zu erzählen was vorgefallen war und welchen Auftrag er bekommen hatte. Doch das führte zu keiner großen Regung auf ihrem Gesicht.
Lediglich entspannte wirkte sie nun und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
„Setze dich.“
„Aber ich muss...“ erwiderte der junge Mann.
„Setze dich!“ der Nachdruck in ihren Worten war klar zu hören, doch noch viel mehr war er körperlich schon fast zu spüren. Noch immer schien der Mensch nicht ganz gehorchen zu wollen, doch als sich das ungute Gefühl von eben verstärkte, kam er der Aufforderung nach.
„Gut. Was dein Auftrag von unserem Freund angeht, so brauchst du dich nicht um diesen zu kümmern. Es wäre bereits zu spät gewesen. So sehr er sich auch um andere sorgen und kümmern mag, schaut dieser Hitzkopf doch nie weit genug in die Zukunft um das erkennen zu können.“
Ohne das Averna etwas sagen musste, fuhr neben Rufus ein kleiner Sockel aus dem Boden.
Auf diesem baute sich ein kleiner Monitor auf dem sehr gut eine kleine schlafende Familie zu sehen war. Auch dem jungen Mann fiel die Ähnlichkeit des Kindes mit einem gewissen jemand auf.
„Sie schlafen in einem Zimmer direkt über dir, wenn du mir nicht glaubst, überzeuge dich später selbst davon. Es wird ihnen hier an nichts mangeln und sie werden hier für eine Weile sicher sein.
Es kommen jedoch Ereignisse auf uns zu die...schwierig werden könnten.“
„Schwierig?“
„Ja schwierig, ich will dir nicht zu viel sagen aber du solltest dich auf sehr unruhige Zeiten einstellen.“
„Wann hab ihr Galens Familie eigentlich in Sicherheit gebracht.?“
„Noch während ihr auf eurer Mission ward.“ es war eine andere Stimmer die plötzlich und wie aus dem nichts, hinter Rufus antwortete.
Sie gehörte nicht der KI, war aber definitiv weiblich. Als der junge Mann sich umblickte, er kannte er eine weitere Frau die aus dem Dunkeln auf ihren Tisch zu kam. Sie trug das Gewand des Ältestenrats und blieb hinter dem dritten leeren Platz stehen.
Die Augen des jungen Mannes wechselten zwischen der Ältesten und Averna hin und her.
„Herrin...“
Die Aussage kam von der zweiten Frau, nicht von Averna, eine Tatsache die den jungen Mann verdutzte, da eigentlich Averna als Mönch der Ältesten unterstellt war.
Die Älteste setzte sich nun ebenfalls an den Tisch.
„Nun Rufus Salvadore, wenn du Fragen hast, dann stelle sie jetzt, egal welche...wir werden versuchen sie so gut es eben geht zu beantworten. Andernfalls wurde ich zu der Aufgabe kommen die ich für dich habe.“