Montag, 20.10.2198, Mitternacht, Moskau, Ex-Treffpunkt der Seasnakes und Worys
Delta arbeitete sich langsam durch das Gebäude vor. Zweimal musste sie größeren Gruppen der Worys ausweichen. Sie machte sich keine Illusionen darüber, wie ihre Chancen in einem weiteren Kampf gegen eine Überzahl stehen würden. Ganz gleich, wie gut sie als Kämpferin war. Den letzten Kampf hatte sie vor allem deshalb gewonnen, weil sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seit hatte und die Gegner sie unterschätzt hatten. Hinzu kam noch eine nicht gerade bescheidene Portion Glück, aber das gehörte in jedem Kampf dazu. Drei auf der Suche nach leichten Opfern alleine umher streifenden Worys war Deltas ebenfalls begegnet. Dabei hatte Delta wenig Gnade walten lassen. Mittlerweile war Delta stolze Besitzerin eines dieser russischen Kurzschwerter, die in letzter Zeit immer häufiger aufgetaucht waren. Alles in allem lies es sich damit gut kämpfen, auch wenn die aus einem Guss gefertigte Konstruktion eher im Billigbereich der Waffenpalette angesiedelt war.
Gerade wollte Delta einem Hämmern auf den Grund gehen, das aus einem abseits liegenden Raum drang, da flog die Tür des Raumes auf. Ein blutüberströmter Wory mit einer dicken Platzwunde an der Stirn hechtete heraus. Er machte fluchtartig drei schnelle Schritte aus dem Raum und stolperte dann über die Leiche eines Seasnakes. Delta zögerte nicht und verpasste ihm einen beiläufigen Schwerthieb, der sein Leben beendete.
Das Hämmern drang weiter aus dem Zimmer und jetzt hörte Delta auch jemanden knurren und toben. Mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich der Tür von der Seite, um einen Blick hinein zu werfen.
Der Anblick, der sich ihr bot, wäre für einen normalen Stadtbewohner vermutlich zu viel gewesen. Der Boden und auch alle Wände des Raumes waren mit Blut beschmiert. Über den Raum verteilt lagen die Überreste von sicherlich acht oder zehn Worys. Auch die Leichen von zwei Seasnakes lagen dort. Doch was Deltas Blick letztendlich auf sich zog, war die Gestalt, die in all dem hockte und noch lebte: Ein weiterer Seasnake. Ein muskelbepackter Bulle von einem Mann, der deutlich über zwei Meter in der Höhe Maß und so breit wirkte, wie Delta lang war. Schaum stand ihm vorm Mund, eine seiner Pupillen war stark geweitet, während die andere sich zu einem Punkt verengt hatte. Die Muskeln des Mannes zeichneten sich unter seiner Haut so stark ab, dass sie wirkten wie die Landschaft irgendeines abstrakten Gemäldes. Der Hüne atmete schwer und bei jedem Atemstoß sabberte der blutige Schaum an seinen Lippen zu Boden.
Noch hatte dieses Monstrum von einem Mann Delta nicht bemerkt. Es war zu sehr damit beschäftigt immer wieder mit der Faust auf den Brustkorb eines schon längst toten Worys einzuschlagen. Rippen und Organe waren zermalmt und selbst irgendein cybernetisches Implantat, das sich dort befunden hatte, war mittlerweile nicht mehr als geborstenes Fero-Plastik*.
Delta konnte sich gut vorstellen, was hier geschehen war. Eine ganze Gruppe der Worys hatte es geschafft diese paar Seansakes in die Enge zu treiben und hatte dann die unangenehme Bekanntschaft damit gemacht, was passierte, wenn Seasnakes Booster-Joy einsetzten. Vor allem der überlebende Seasnake, der Hüne, musste sich die volle Ladung gegeben haben. Delta konnte genau sehen, dass er mehrere schwere Verletzungen erlitten hatte, von denen er nicht mal Notiz zu nehmen schien. Die ohnehin schon enorme Kraft seines Körpers war noch weiter ins Extreme getrieben worden und in den Augen des Mannes gab es mit Sicherheit schon lange keinen Unterschied zwischen Feind und Freund mehr. Er hatte die Worys wie Ungeziefer zerquetscht. Aber auch einer der Seasnakes war seiner Gewalt zum Opfer gefallen.
Delta zog sich langsam von der Tür zurück. Er würde wohl auch sie angreifen, wenn er sie bemerkte. Helfen konnte man dem Mann außerdem auch nicht mehr. Der Krampf in seinen Pupillen und das Blut in seinem Speichel zeigten Delta eindeutig die Symptome einer tödlichen Überdosis. In einigen Minuten würde das Herz des Giganten kollabieren und für immer stehen bleiben.
Endlich hatte Delta einen Weg hin zu der Halle gefunden, in der die Verhandlungen stattgefunden hatten. Vor der Tür lagen mehrere Leichen sowohl von Worys als auch Seasnakes.
Nur noch wenige Schritte trennten Delta von der Tür, da stellte sich ihr jemand in den Weg. Eine junge Frau - vermutlich etwas älter als Delta - bewaffnet mit zwei Pistolen im Halfter und einem Schwert in der Hand kam aus einem sich seitlich befindenden Gang geschritten. An ihrer Klinge tropfte Blut herab.
"Bist du nicht eine von diesen Geiseln und solltest tot sein? Naja egal... Machen wirs schnell, ich muss da nämlich rein." Meinte die Frau spöttisch. An ihrer Haltung erkannte Delta, dass die Frau sich ihrer Sache sicher schien. Auch das Blut an ihrem Schwert war ein deutliches Zeichen für die Gefahr, die von ihr ausging.
Delta brachte dem ein abfälliges Lachen entgegen. "Passt. Ich werde mich mit dir beeilen Wory Abschaum."
Für etwa zehn Sekunden standen die beiden Frauen da. Die Schwerter in der Hand. Dann stürmten sie beide gleichzeitig los. Dabei feuerte Delta mit einem Schnippen ihres Daumens ihre Zigarette auf ihr Gegenüber, verfehlte jedoch knapp. Als sie sich erreichten, schlugen die beiden Schwerter in dem Versuch den Gegner sowohl anzugreifen als auch seinem Angriff zu entgehen aufeinander. Delta schmetterte der Frau die Faust vor die Brust. Doch diese nahm den Schlag einfach an und lies sich nach hinten fallen, um dann elegant abzurollen. Als Delta nachsetzte, bekam sie im Gegenzug einen Tritt ans Kinn, den sie jedoch nicht so gut abfing.
Delta standen die Sterne vor den Augen, doch sie war geistesgegenwärtige genug dem nächsten Schwerthieb ihrer Gegnerin auszuweichen. Sie riss sich zusammen und setzte wieder zum Angriff an.
So ging es fast eine Minute immer hin und her. Beide Frauen setzten auf Raffinesse, Geschwindigkeit und ihre Wildheit. Dabei schienen sie sich nahezu ebenbürtig. Immer wieder gab es knappe Momente, in denen der Kampf beinahe entschieden schien. Vor allem die erschöpfte Delta entging immer wieder nur knapp einigen der fieseren Angriffe ihrer Kontrahentin.
Dann gelang es Delta doch noch zu punkten. Erneut schmetterten ihre Schwerter aufeinander und da geschah eines der schlimmsten Dinge, die einem Schwertkämpfer passieren konnten. Die Klinge der verbissen kämpfenden Frau, die Delta gegenüber stand, barst in der Mitte. Einer der Splitter fegte Delta über die Stirn und riss einen fiesen Schnitt. Leider konnte Delta ihre Chance nicht mehr ausnutzen. Die Frau sprang empor und kickte Delta im Sprung den Fuß mit der Hacke ins Gesicht.
Das Ergebnis dieses Tritts war, dass Delta wie vom Hammer getroffen nach hinten flog und auf dem Rücken landete, wobei sie ihr Schwert verlor.
Doch auch ihre Angreiferin musste für den Tritt einen Preis zahlen. Sie war aus dem Gleichgewicht geraten und musste sich beim Aufkommen mit einer Hand am Boden abfangen. Das gab Delta die Zeit benommen ein Stück zu kriechen. Blut lief ihr in die Augen und der Kopf schwirrte ihr.
"Fuck... ich brauch irgendwas zum wehren!!!" Dieser Gedanke hämmerte durch ihren Kopf, als sie auf der Suche nach etwas Brauchbaren den Boden abtastete. Hinter sich hörte sie die Schritte ihrer Gegnerin näher kommen. "Fuck it! Irgendwas. Komm schon..."
Die Schritte hinter ihr waren stehen geblieben. Eine Hand griff nach Deltas Schulter, um sie umzudrehen. Da spürte sie, wie ihre Handfläche etwas kühles berührte. Nicht wissend, worum es sich handelte, griff sie einfach zu. Da wurde sie umgedreht.
Die Frau stand über ihr. Die Reste ihres Schwertes zum Stich bereit. Delta streckte einfach vor sich, was sich dort in ihrer Hand befand. Ihr Herz machte einen Freudensprung bis unter den Himmel, als sie sah, dass es sich um eine Pistole handelte. Doch dann sackte ihr das Herz ebenso rasant in die Hose. Auch ihre Gegnerin erkannte, wo für Delta das Problem lag.
"Da ist kein Magazin drin Süße." Das Lächeln der Frau wirkte fast so als täte ihr diese Tatsache für Delta wirklich leid. Delta war aber noch nicht bereit aufzugeben und so warf sie schnell ein. "Es könnte noch eine in der Kammer stecken."
"Könnte, muss aber nicht."
Nachdem die Frau das erwidert hatte schwiegen beide Frauen eine Weile, während sie so verharrten.
Die Situation war verzwickt: Egal wer den ersten Schritt wagte. Würde er sich irren, was die Kammer der Pistole anging, wäre er tot.
"Und jetzt?" Fragte die Frau nach einer Weile als würden sie einfach nur über die nächste Anschlussmöglichkeit im Bahnverkehr reden. Delta runzelte beim Nachdenken die Stirn. Keiner von ihnen beiden wollte sterben. Das war klar. Sie beide waren außerdem erschöpft. Jetzt konnte Delta auch sehen, dass die Frau ebenfalls unschön am Bein verletzt war.
Einer Eingebung folgend meinte Delta schließlich einfach. "Geh."
"Hmmmm..."
"Geh weg. Das ist die einzige Möglichkeit für uns das hier zu lösen."
Die Frau sah Delta noch einen Moment lang an, dann drehte sie sich um und lief los. Bis sie um die nächste Ecke verschwunden war wartete Delta am Boden liegend, die Pistole auf ihren Rücken gerichtet. Erst dann rappelte sie sich auf.
Nahezu zaghaft zog Delta den Schlitten der Pistole zurück, um einen Blick in die Kammer zu werfen. Was sie sah, lies sie erschauern. Schnell warf sie die Waffe in die Ecke. Es wurde Zeit in diese verdammte Halle zu gehen. Mit einem beiläufigen Griff sammelte sie ihre Schwert vom Boden auf und trat dann vor die Tür, die zur Halle führte.
Montag, 20.10.2198, Mitternacht, Moskau, Ex-Treffpunkt der Seasnakes und Worys

Gerade wollte Delta einem Hämmern auf den Grund gehen, das aus einem abseits liegenden Raum drang, da flog die Tür des Raumes auf. Ein blutüberströmter Wory mit einer dicken Platzwunde an der Stirn hechtete heraus. Er machte fluchtartig drei schnelle Schritte aus dem Raum und stolperte dann über die Leiche eines Seasnakes. Delta zögerte nicht und verpasste ihm einen beiläufigen Schwerthieb, der sein Leben beendete.
Das Hämmern drang weiter aus dem Zimmer und jetzt hörte Delta auch jemanden knurren und toben. Mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich der Tür von der Seite, um einen Blick hinein zu werfen.
Der Anblick, der sich ihr bot, wäre für einen normalen Stadtbewohner vermutlich zu viel gewesen. Der Boden und auch alle Wände des Raumes waren mit Blut beschmiert. Über den Raum verteilt lagen die Überreste von sicherlich acht oder zehn Worys. Auch die Leichen von zwei Seasnakes lagen dort. Doch was Deltas Blick letztendlich auf sich zog, war die Gestalt, die in all dem hockte und noch lebte: Ein weiterer Seasnake. Ein muskelbepackter Bulle von einem Mann, der deutlich über zwei Meter in der Höhe Maß und so breit wirkte, wie Delta lang war. Schaum stand ihm vorm Mund, eine seiner Pupillen war stark geweitet, während die andere sich zu einem Punkt verengt hatte. Die Muskeln des Mannes zeichneten sich unter seiner Haut so stark ab, dass sie wirkten wie die Landschaft irgendeines abstrakten Gemäldes. Der Hüne atmete schwer und bei jedem Atemstoß sabberte der blutige Schaum an seinen Lippen zu Boden.
Noch hatte dieses Monstrum von einem Mann Delta nicht bemerkt. Es war zu sehr damit beschäftigt immer wieder mit der Faust auf den Brustkorb eines schon längst toten Worys einzuschlagen. Rippen und Organe waren zermalmt und selbst irgendein cybernetisches Implantat, das sich dort befunden hatte, war mittlerweile nicht mehr als geborstenes Fero-Plastik*.
Delta konnte sich gut vorstellen, was hier geschehen war. Eine ganze Gruppe der Worys hatte es geschafft diese paar Seansakes in die Enge zu treiben und hatte dann die unangenehme Bekanntschaft damit gemacht, was passierte, wenn Seasnakes Booster-Joy einsetzten. Vor allem der überlebende Seasnake, der Hüne, musste sich die volle Ladung gegeben haben. Delta konnte genau sehen, dass er mehrere schwere Verletzungen erlitten hatte, von denen er nicht mal Notiz zu nehmen schien. Die ohnehin schon enorme Kraft seines Körpers war noch weiter ins Extreme getrieben worden und in den Augen des Mannes gab es mit Sicherheit schon lange keinen Unterschied zwischen Feind und Freund mehr. Er hatte die Worys wie Ungeziefer zerquetscht. Aber auch einer der Seasnakes war seiner Gewalt zum Opfer gefallen.
Delta zog sich langsam von der Tür zurück. Er würde wohl auch sie angreifen, wenn er sie bemerkte. Helfen konnte man dem Mann außerdem auch nicht mehr. Der Krampf in seinen Pupillen und das Blut in seinem Speichel zeigten Delta eindeutig die Symptome einer tödlichen Überdosis. In einigen Minuten würde das Herz des Giganten kollabieren und für immer stehen bleiben.
Endlich hatte Delta einen Weg hin zu der Halle gefunden, in der die Verhandlungen stattgefunden hatten. Vor der Tür lagen mehrere Leichen sowohl von Worys als auch Seasnakes.
Nur noch wenige Schritte trennten Delta von der Tür, da stellte sich ihr jemand in den Weg. Eine junge Frau - vermutlich etwas älter als Delta - bewaffnet mit zwei Pistolen im Halfter und einem Schwert in der Hand kam aus einem sich seitlich befindenden Gang geschritten. An ihrer Klinge tropfte Blut herab.
"Bist du nicht eine von diesen Geiseln und solltest tot sein? Naja egal... Machen wirs schnell, ich muss da nämlich rein." Meinte die Frau spöttisch. An ihrer Haltung erkannte Delta, dass die Frau sich ihrer Sache sicher schien. Auch das Blut an ihrem Schwert war ein deutliches Zeichen für die Gefahr, die von ihr ausging.
Delta brachte dem ein abfälliges Lachen entgegen. "Passt. Ich werde mich mit dir beeilen Wory Abschaum."
Für etwa zehn Sekunden standen die beiden Frauen da. Die Schwerter in der Hand. Dann stürmten sie beide gleichzeitig los. Dabei feuerte Delta mit einem Schnippen ihres Daumens ihre Zigarette auf ihr Gegenüber, verfehlte jedoch knapp. Als sie sich erreichten, schlugen die beiden Schwerter in dem Versuch den Gegner sowohl anzugreifen als auch seinem Angriff zu entgehen aufeinander. Delta schmetterte der Frau die Faust vor die Brust. Doch diese nahm den Schlag einfach an und lies sich nach hinten fallen, um dann elegant abzurollen. Als Delta nachsetzte, bekam sie im Gegenzug einen Tritt ans Kinn, den sie jedoch nicht so gut abfing.
Delta standen die Sterne vor den Augen, doch sie war geistesgegenwärtige genug dem nächsten Schwerthieb ihrer Gegnerin auszuweichen. Sie riss sich zusammen und setzte wieder zum Angriff an.
So ging es fast eine Minute immer hin und her. Beide Frauen setzten auf Raffinesse, Geschwindigkeit und ihre Wildheit. Dabei schienen sie sich nahezu ebenbürtig. Immer wieder gab es knappe Momente, in denen der Kampf beinahe entschieden schien. Vor allem die erschöpfte Delta entging immer wieder nur knapp einigen der fieseren Angriffe ihrer Kontrahentin.
Dann gelang es Delta doch noch zu punkten. Erneut schmetterten ihre Schwerter aufeinander und da geschah eines der schlimmsten Dinge, die einem Schwertkämpfer passieren konnten. Die Klinge der verbissen kämpfenden Frau, die Delta gegenüber stand, barst in der Mitte. Einer der Splitter fegte Delta über die Stirn und riss einen fiesen Schnitt. Leider konnte Delta ihre Chance nicht mehr ausnutzen. Die Frau sprang empor und kickte Delta im Sprung den Fuß mit der Hacke ins Gesicht.
Das Ergebnis dieses Tritts war, dass Delta wie vom Hammer getroffen nach hinten flog und auf dem Rücken landete, wobei sie ihr Schwert verlor.
Doch auch ihre Angreiferin musste für den Tritt einen Preis zahlen. Sie war aus dem Gleichgewicht geraten und musste sich beim Aufkommen mit einer Hand am Boden abfangen. Das gab Delta die Zeit benommen ein Stück zu kriechen. Blut lief ihr in die Augen und der Kopf schwirrte ihr.
"Fuck... ich brauch irgendwas zum wehren!!!" Dieser Gedanke hämmerte durch ihren Kopf, als sie auf der Suche nach etwas Brauchbaren den Boden abtastete. Hinter sich hörte sie die Schritte ihrer Gegnerin näher kommen. "Fuck it! Irgendwas. Komm schon..."
Die Schritte hinter ihr waren stehen geblieben. Eine Hand griff nach Deltas Schulter, um sie umzudrehen. Da spürte sie, wie ihre Handfläche etwas kühles berührte. Nicht wissend, worum es sich handelte, griff sie einfach zu. Da wurde sie umgedreht.
Die Frau stand über ihr. Die Reste ihres Schwertes zum Stich bereit. Delta streckte einfach vor sich, was sich dort in ihrer Hand befand. Ihr Herz machte einen Freudensprung bis unter den Himmel, als sie sah, dass es sich um eine Pistole handelte. Doch dann sackte ihr das Herz ebenso rasant in die Hose. Auch ihre Gegnerin erkannte, wo für Delta das Problem lag.
"Da ist kein Magazin drin Süße." Das Lächeln der Frau wirkte fast so als täte ihr diese Tatsache für Delta wirklich leid. Delta war aber noch nicht bereit aufzugeben und so warf sie schnell ein. "Es könnte noch eine in der Kammer stecken."
"Könnte, muss aber nicht."
Nachdem die Frau das erwidert hatte schwiegen beide Frauen eine Weile, während sie so verharrten.
Die Situation war verzwickt: Egal wer den ersten Schritt wagte. Würde er sich irren, was die Kammer der Pistole anging, wäre er tot.
"Und jetzt?" Fragte die Frau nach einer Weile als würden sie einfach nur über die nächste Anschlussmöglichkeit im Bahnverkehr reden. Delta runzelte beim Nachdenken die Stirn. Keiner von ihnen beiden wollte sterben. Das war klar. Sie beide waren außerdem erschöpft. Jetzt konnte Delta auch sehen, dass die Frau ebenfalls unschön am Bein verletzt war.
Einer Eingebung folgend meinte Delta schließlich einfach. "Geh."
"Hmmmm..."
"Geh weg. Das ist die einzige Möglichkeit für uns das hier zu lösen."
Die Frau sah Delta noch einen Moment lang an, dann drehte sie sich um und lief los. Bis sie um die nächste Ecke verschwunden war wartete Delta am Boden liegend, die Pistole auf ihren Rücken gerichtet. Erst dann rappelte sie sich auf.
Nahezu zaghaft zog Delta den Schlitten der Pistole zurück, um einen Blick in die Kammer zu werfen. Was sie sah, lies sie erschauern. Schnell warf sie die Waffe in die Ecke. Es wurde Zeit in diese verdammte Halle zu gehen. Mit einem beiläufigen Griff sammelte sie ihre Schwert vom Boden auf und trat dann vor die Tür, die zur Halle führte.
Montag, 20.10.2198, Mitternacht, Moskau, Ex-Treffpunkt der Seasnakes und Worys
Zuletzt bearbeitet: