Halo's Gesichtzüge heiterten sich durch das Hilfsangebot des Fremden direkt wieder auf.
„Oh! Wirklich? Ihr wollt euch die Mühe machen? Es reicht doch wenn ihr mir den Weg erklärt“ während Sie spricht beugt sich erneut hinab um Ihren Rucksack wieder auf Ihrer Schulter zu platzieren. Dies verhinderte aber auch das sie sah wie der Fremde sich gierig über die Lippen leckte. Ihr Kopf hob sich als er erneut anfing zu sprechen und es vehement verlangte sie begleiten zu wollen.
„Nein, nein, der Weg durch die Gassen ist zu gefährlich für eine so junge Dame wie dich alleine, und alles andere würde viel zu lange dauern und wäre ohnehin viel zu kompliziert zum erklären“ raunt die dunkle Stimme ihr entgegen. Halo nickt. Ihr war kalt und sie war müde war sie doch den ganzen Tag schon unterwegs. Es dämmerte schon und die Nacht versprach nicht schöner zu werden.
„Danke“ antwortete sie mit leiser Stimme und lief in Fremden nach. Halo betrachtete sich den Weg genau, die Gegend wurde immer versiffter und es stank an allen ecken und enden. Nun gut, sie war in einem Tempel aufgewachsen in dem der schlimmste Geruch verdorbene Milch war, und genau diese Unbeholfenheit und diese Unkenntnis der Außenwelt lies sie nun Ahnungslos dem Fremden durch die dunkler werdenden Gassen folgen.
„Ent.... Entschuldigung“ räusperte sie sich als sie immer tiefer in die niederen teile Avalons kommen
„ist das wirklich der Weg zur Schule? Ich dachte...“ ein unterdrücktes aufschreien entfleucht Ihrer Kehle als der Fremde sich mit einem ruck umdreht und sie gegen mit seinem Körper gegen die Hauswand presst. Halo's Augen weit aufgerissen starrt sie an dem Fremden vorbei, denn dessen Kopf lehnt schon an Ihrem, seine Lippen an Ihren Ohren
„Ich rate dir nicht zu schreien kleines Vögelchen, hier hört dich eh niemand und es würde mich nur aufregen“ mit den letzten Worten presst er Halo noch fester an die Wand, Ihre Füsse berühren schon nicht mehr den Boden als er sein Bein zwischen Ihre schiebt. Schlichtweg um es sich selbst einfacher zu machen ihr Gewicht zu halten. In Halo's Geischt zuckte es. Ein Blitzen in den Augen hätte jedem der es gesehen hätte verraten das sie kein Mensch war so wie es den Anschein hatte. Doch, nicht aus Sicherheit über Ihre Fähigkeiten... sie hatte ANGST! Die Hände des schmierigen Kerls fingen an über Ihren Oberkörper zu streichen, der von ihm kommende stossweise ihre Haut streifende Atem war warm an ihrem ausgekühlten Körper. Der Moment in dem seine Hand Ihre Brust berührt ist der moment in dem das Leben in Halo's Körper zurück kehrt, aber eben auch der erste Moment in dem sich einer der Regentropfen in ein Eiskorn verwandelt.
„lass... mich... los...“ faucht sie dem Fremden in Ohr
„Noch hast du Zeit mich loszulassen“ ihre Stimme nicht mehr die liebliche singende Stimme, kalt unterdrückt rau.
Du hast diese Fähigkeit geübt bis zur Erschöpfung und darüber hinaus" hallt es in ihrem Kopf. Doch der Fremde war zu sehr mit ihrem Körper beschäftigt als sich auf die Stimmlage zu konzentrieren. Er lachte nur und hob den Kopf
„Ach und wenn nicht mein kleines Vögelchen?“ höhnt er ihr direkt ins Gesicht. Die Luft wird eisiger mit jeder Sekunde die er sie in seinem festen griff hält.
„Lass mich los“ erklingt Halo's Stimme erneut. Ihre Hände, frei, schieben sich durch die Ponchoartigen Öffnungen in Ihrem Mantel. Unscheinbare zarte Hände die von einem wohlbehütenden zuhause zeugen fangen den prasselnden Regen, Eiskugeln tropfen zu Boden. Der lüsterne Fremde gerade im Begriff ihr den Mantel aufzureißen hält inne... Halo's Hände leuchten blassblau, kleine Eiskristalle flirren in der Luft.
„Was... was zur Hölle bist DU!“ stösst der gerade noch so überlegen Mann aus als Halo beide Hände in einer schnellen fliesenden Bewegung an seine Schläfen legen. Blitzartig erstarrt des Fremden Gesicht, die Augen quellen ihm hervor als sich seine nassen Haare in kleine Eissträhnen verwandeln. Sekunden später windet sich der Mann, die eigenen Hände am Kopf haltend auf dem Fussboden. Halo sitzt immer noch an die Wand gelehnt die Knie an den Köper gezogen und die Arme um sie geschlungen starrt sie auf die Gestalt vor sich. Minuten schaut sie dem Mann zu. Wie ein Kaninchen der Schlange, nur mit vertauschten Rollen. Vorsichtig sammelt sie Ihre Sachen und rafft sich auf.
„Ich hab doch gesagt, lass mich los“ sagt sie fast mit Reue in der Stimme als sie sich rennend von der Stelle entfernt. Es ist dunkel, kalt und es regnet als sie nun völlig verloren durch die unbekannte Stadt irrt. Morgen sollte sie am Unterricht teilnehmen, aber heute macht es nicht mal mehr den Eindruck als ob sie jemals ankommen würde... Völligst unterkühlt und patschnass sucht sie einen Unterschlupf. Die Dunkelheit die sie und die Stadt eingehüllt hat mit einmal durchbrochen als sie um die nächste Ecke biegt... Ein riesen Hotel taucht vor Ihren Augen auf. Nicht das sie wüsste was ein Hotel wäre, ein Leben im Tempel lehrt einen nicht viel über eine Stadt, aber intuitiv steuert sie darauf zu. Hoffend das sich dort jemand findet der ihr den Weg weisen wird...