Das Megabeben wird für den Raum Tokyo befürchtet, weniger auf Kyushu, das
Große Kantō-Erdbeben (関東大震災) [Stärke 7.9] mit seinen riesigen Zerstörungen vom September 1923, das Tokyo damals in Schutt und Asche legte und Zigtausende an Menschenleben forderte, vor allem durch die riesige Anzahl an Feuern, ist ja schon sehr lange her. Die grossen Gebäude sind zwar heute (fast) alle nach hohen Erdbebenstandards gebaut, aber es gibt immer noch die kleinen engen Häuserviertel, in denen weder die Baustandards ausreichen noch im Falle von Bränden schnell und ausreichend Hilfe geleistet werden kann. Da braucht nur wieder irgendwo eine Gasleitung zu brechen und das ganze Viertel steht in Flammen. Die Gasleitungen sind unterirdisch, die ganze Stromversorgung ist es nicht, wenn irgendwo eine Gasleitung bricht und gleichzeitig ein Kurzschluß an einer der oberirdischen Stromleitungen passiert, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Das hat es bei den letzten grossen Beben leider überall gegeben, sogar letztens auf Kyushu. Stromleitungen, Transformatoren, all das hängt auf Masten, weil man ja leider auch diese "Tradtion" von den USA übernommen hat. Und wenn dann noch die unterirdischen Wasserleitungen brechen, gibt es auch keine Möglichkeit mehr, irgendwas zu löschen, das war einer der Hauptknackpunkte neim Kanto-Beben, es gab zu wenige Feuerwehren, zu wenige Pumpen und auch kein Löschwasser mehr. In Toyko und Yokohama starben 140.000 Menschen, 40% Tokyos lagen in Schutt und Asche, in Yokohama gar 80%, im Anschluß suchte man Schuldige, die man in der koreanischen Minderheit fand, Lynchjustiz war die Folge. Allein Hunderte von jungen Mädchen aus dem Vergnügungsviertel kamen ums Leben, obwohl sie sich in einen See flüchteten, dort aber runtergedrückt wurden und ertranken oder aber an Sauerstoffmangel erstickten.
http://www.welt.de/kultur/history/a...ab-es-in-Tokio-und-Yokohama-140-000-Tote.html
Als Beispiel kopiere ich mal eben dieses Foto aus dem Quiztread, wo man das mit den Leitungen exzellent sehen kann, die sich hier sogar in Massen kreuzen. Auch ein Trafo ist klar zu sehen.
Nur wenige Kilometer von Tokyo entfernt befinden sich 3 Kontinentalplatten, die eine sehr kleine vierte, die man erst vor einigen Jahren entdeckt hat, als Spielball zwischen sich hin- und herschieben.
Erst seit kurzer Zeit ist bekannt, dass sich vermutlich ein 90 x 120 km großes Bruchstück der Philippinischen Platte 35 km unterhalb Tokios zwischen der Eurasischen, der Pazifischen und der Philippinischen Platte befindet. Dieses Bruchstück spielt wahrscheinlich eine große Rolle in der seismischen Aktivität in Kanto, während es mit den umliegenden Platten kollidiert. Hierin liegt auch die Ursache für das Ansei-Edo-Beben von 1855. Beben des Ansei-Edo-Typs unterscheiden sich also in ihren Ursachen von Beben des Genroku-Taisho-Typs. Frühere Interpretationen gingen davon aus, dass die Philippinische Platte in einer Tiefe von 90 km selbst bis 100 km nördlich von Tokio reicht und durch Reibung mit den umliegenden Platten für Beben in Kantō verantwortlich ist.
Die drei Vulkane auf Kyushu, die zu den aktivsten in Japan gehören, sind quasi daueraktiv, der Erdbebenkorridor auf Kyushu ersteckt sich vom Westen mit der Kumamoto-Präfektur schräg nach Nordosten in die Oita-Präfektur hinein und ist ca 100-150 km breit, der Mount Aso liegt genau in der Mitte dieser Zone, die die erdbebentechnisch aktivste in ganz Japan ist. Dass dort Beben passieren, ist eigentlich ganz normal, bloss dass soviele stärkere Beben in so kurzer Zeit passieren, ist einfach mehr als ungewöhnlich.
この地震による津波の心配はありません。6日19時56分ころ、地震がありました。最大震度3 熊本県
3 分前 – 気象庁
Das letzte mit Stärke 3 war heute um 19:56 JST (12:56 MESZ), ist also zum Zeitpunkt dieses edit gerade mal 9 Minuten her.