Kyra schlief unruhig. Etwas fehlte. Es war die Wärme ihres Partners, Fangion war weg, und sie lag allein in dessen Bett. Zuerst fragte sie sich was passiert, war, doch dann kam ihr die vergangene Nacht ins Gedächtnis und die junge Frau wurde prompt rot.
"Fangion..." Sie seufzte und stand auf. Sie sah sich erneut um und lauschte. Er war nicht da. Kopfschüttelnd vertrieb sie die Gedanken an die Nacht aus ihrem Kopf und beschloss dann duschen zu gehen.
Nach einer ausgiebigen Dusche, und gefühlten 2 Stunden vor dem Spiegel war sie bereit für den kommenden Tag. Sie schluckte als sie nach der Klinke der Tür griff.
"W-wie soll ich ihm jetzt noch gegenüber treten? Hatte es für ihn überhaupt eine Bedeutung? ... Und sieht man es mir an?" Viele Fragen geisterten Kyra durch den Kopf und sie sah noch einmal in den Spiegel. Sie fand sich heut ungewöhnlich attraktiv und schön. Sanft lächelte und noch einmal tief durchatmend öffnete sie die Tür un dging nach unten. Zu ihrem Glück war nur Fangion unten und ass etwas. Wo die anderen waren wusste sie nicht, und eigentlich war es ihr auch herzlich egal - zumindest für den Moment. Sie näherte sich ihm und legte ihn sanft von hinten die Hände auf die Augen. Er griff nach ihren Händen und sagte sanft:
"Guten Morgen, Ky. Hab ich dich doch geweckt."
"Das ist nicht bsonders schwer, wenn das warme Kissen plötzlich verschwunden ist." Antwortete sie ebenso sanft und lies sich dann auf dem Stuhl neben ihm nieder. Der Wirt brachte ihr ebenfalls etwas zu Essen und sie bedankte sich mit einem Lächeln und einem Nicken. Ja, Kyra hatte heute ausergewöhnlich gute Laune was, an Fangion lag und an dem wie er sie behandelte. Und endlich hasste sie sich auch nicht mehr für ihre Gefühle, sondern konnte sie mit Stolz zeigen.
"Was glaubst du, wie es jetzt weiter geht?" Fragte sie Fangion schliesslich nach einer kleinen Weile der Stille, wo beide ihrem Früchstück zu Leibe rückten.
"Ich weiß es auch noch nicht. Ich habe eben Imra gesehen, wie er hinaus ist. Ich denke mal er wird bereits Informationen sammeln. Wir sollten uns am besten auch auf den Weg zum Markt machen. Wir könnten neue Klamotten gebrauchen. Außerdem kennt die Horde unsere Sachen, da wird ein kleiner Farbwechsel uns nicht schaden." Antwortete er ihr und Ky stimmte ihm zu, indem sie nickte.
Beide beendeten ihr Frühstück und gingen schliesslich auf den Marktplatz.
Kyra ergriff die Hand Fangions und lächelte ihn mild, aber liebevoll an. Ebenso erwiederte er ihr Lächeln und verhakte seine Finger in den Ihrigen. Schlussendlich kamen sie an dem Hauptplatz des Marktplatzes an, wo gerade eine Bekanntmachung verlesen wurde.
"...wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, nach einem weißhaarigen jungen Mann mit roten Augen Ausschau zuhalten. Er befindet sich in Begleitung einer zwielichtigen Gruppe, zu denen zwei Frauen und drei Männer noch gehören. Jegliche Informationen, werden umgehen an..." Kyra stockte der Atem, als sie das Hörte.
"VERDAMMTE SCHEIßE!!" Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wurden gesucht.
"Fangion, dass ist nicht gut. Die Gaia such uns bereits!" Sagte sie aufgeregt.
"Psst, nicht so laut." Erwiederte Fangion leise, und zog sie etwas abseits von der Masse.
"Die Gaia sind wirklich schnell. Wenn sie mit solch öffentlichen Bekanntgaben schon nach Akise suchen, werden sie bestimmt auch Fahndungsplakate von uns aushängen." "Wir sollten zusehen, dass wir hir weg kommen. Los, suchen wir die Anderen!" "Wir sollten uns noch andere Klamotten zulegen. Am besten einmal schnell über dem Marktplatz!"
Kyra gab ihm Recht, sie sollten sich besser neue Kleidung besorgen, solange sie sich noch frei bewegen konnten. Schnell fanden sie etwas. Kyra entschied sich für einen schlichten Rock in Pink, eine Strumpfhose in Schwarz und ein Schwarzes Top. Zufrieden nahm sie die Sachen mit. Für den Moment hatte sie gar ihre Lage vergessen. Sie schlenderten weiter und kamen zu einem Schwarzen Brett. Sie drängten sich an den Menschen vorbei und starrten ihren Ebenbildern von den Steckbriefen entgegen.
"Fangion, das ist...!" Kyra gefror das Blut in den Adern und sie starrte auf ihr Ebenbil.d
"Nichts wie weg hier!" Fangion's Hand griff nach der ihrigen und sie bahnten sich einen Weg durch die Menschenmasse, immer darauf bedacht nicht erkannt zu werden.
"Jetzt haben wir wirklich ein Problem!" sagte der Schwarzhaarige und Kyra nickte wieder nur, noch immer war sie kreidebleich.
Von dem Kampf bekam die junge Hume nicht viel mit, nur wie Fangion ihr zu rief das sie so viele Illussionen wie möglich von ihm und Angarson machen sollte. SIe verstand augenblicklich und erschuff zahlreiche Illussionen, welche sich schliesslich unter die beiden Gefährten mischten.
Schnell wurde dem jungen Mädchen klar, das sie gegen diesen Gegner - Basil, nichs ausrichten konnte.
Akise kämpfte gegen den Golem und fing dessen Schlag ab, wobei die beiden Kontrahenten in eine dichte Staubwolke gehüllt wurden. Als diese wieder verschwand sahen sie nur wie Akise, den Schlag des Ungetüms pariert hatte, jedoch auch einen, wie Kyra fand, tödlichen Schlag abbekommen hatte. Entsetzt schlug sie sich die Hand vor den Mund und konnte die Tränen nicht zurück halten.
"Nein, nicht sterben!" sie sank zu Boden und hielt sich mit beiden Händen den Kopf, sie wollte nicht das jemand starb, und erst Recht nicht wollte sie das sehen.
Von der Flucht bekam sie nicht viel mit, nur das Akise nicht mehr da war. Auf der einen Seite war sie froh, weil sie ihn so nicht leiden und eventuell sterben sehen musste, aber auf der anderen Seite wollte sie den Garif wieder hier haben, denn er gehörte zu ihrer Gruppe.
Schliesslich mussten sie die Prinzessin zurück bringen und beschlossen daher nach Zerard zu gehen.
An einem Fluss machten sie halt und Kyra bemerkte an dem Flussufer etwas, es sah wie ein Bündel aus.
"Hnm?!" Machte sie und sah dann genauer hin. Ihre Augen weiteten sich und sie erkannte die Umrisse eines Hume.
"Heut Leute, schaut mal!" sagte sie und begab sich schon auf den Weg nach unten zu dem bewusstlosen.
Fangion und Imra zogen ihn schliesslich an Land.
Auf dem restlichen Weg nach Zerard herrschte dann stillschweigen, die Stimmung war mehr als gedrückt, denn sie hatten Akise, ihren Gefährten verloren, und wenn man den Worten Basil's Glauben schenken durfte, damit auch den letzten Garif.
Am späten Abend kamen sie schliesslich endlich im Versteck der Rebellen an. Alle waren erleichtert, vorerst in Sicherheit zu sein.
Fangion und Kyra wurden dazu beordert den Fremden auf
Krankenstation zu bringen. Beide taten wie ihnen geheißen. Fangion brach zum Glück das Schweigen und Ky war glücklich darüber.
"Ky, weißt du woran ich gerade denken musste?" Verdutzt schaute ihn die junge Frau an der anderen Seite des jungen Mannes an.
"Was denn?" "Ich bin in letzter Zeit bei unserer Gruppe immer nur fürs tragen zuständig. Logain habe ich ja auch viel durch die Gegend getragen." Dieser Gedanke belustigte Kyra und sie kicherte.
"Du hast recht, wir sollten dich zum offiziellen Träger auf unseren Reisen erklären." Ein kurzes Lachen erfüllte die Gänge des Versteckes, bevor sie schließlich vor der Tür, über der ein mit Maginit verziertes Kreuz hing, anhielten und klopften.
Den Verwundeten legten sie wie Ihnen geheißen ab und liesen sich dann ebenfalls untersuchen. Äuserlich fehlte ihnen nichts, nur waren die letzten Tage und vorallem die letzten Stunden Psyschich sehr anstrengend gewesen.
Nach kurzer Zeit betraten Elgar und ein älterer Mann die Krankenstation und der ältere Mann blickte in den Kopf des Angeschwemmten.
Nach einigen Minuten, die wohl für den alten Mann ziemlich anstrengend waren, löste er sich schliesslich von ihm und verlautete das es in seinem Kopf nix gab.
Eine Bekannte Stimme erhob sich weiter hinten im Raum und Fangion schien in Rage, denn er packte seine Schwerter und ging sofort auf arlos. Ky wollte ihren Partner festhalten, war jedoch zu langsam und griff ins Leere. Es tat ihr weh, als sie sah was mit ihrem Geliebten gemacht wurde. Wehleidig wand sie den Blick ab und wollte dann zu ihm laufen. Jedoch hielten sie 4 Starke Arme fest.
"Was zum.. EY! Lasst mich los!" schimpfte sie, und bekam nur am Rande mit das Imra das selbe wiederfahren war. Alle 3 - Fangion, Imra und Kyra wurden von den Rebellen verschleppt.
"Was ist hier geschehen?" fragte sie sich. Als sie das letzte mal hier waren hatten die Rebellen noch wehhement gegen die Wilde Horde gekämpft, und jetz?! Es schien als ob die Rebellen und die Wilde Horde - in diesem Fall Juto, gemeinsame Sache machten.
Kyra versuchte gar nicht erst sich zu wehren, die Griffe um ihre Arme waren zu fest, wie Schraubstöcke wurden die Arme umschlossen.
Nach einer etwas längeren Fahrt in einer Kutsche wurden die 4, einschliesslich Akashi, mitten in der Pampa ausgesetzt. Viel sah man nicht, denn um sie herum war nur Wildnis, karge trostlose Wildnis. Einzig 4 Pfähle ragten aus dem Boden, an welche man die 4 auch prompt anband. Fangion Links, Imra Rechts, Links von Imra Akashi und schliesslich Kyra in der Mitte.
"Was soll die Scheiße?" zischte sie erbost.
Unerwartet traf sie ein Schlag mitten ins Gesicht. Der Scharfe Schmerz nahm ihr die Fähigkeit klar zu denken.
"Klappe! Ihr werdet sowieso bald hingerichtet!" sagte einer der Rebellen und entfernte sich dann von Ihnen. Von dem Schmerz und dem Besagten noch betäubt, bemerkte Kyra nicht wie ihr immer mehr Tränen die Wangen runter rannen. Sie weinte nicht laut, aber die Tränen brannten auf ihrer aufgeplatzten Lippe und vermischten sich mit dem Frischen warmen Blut welches in kleinen Rinnsälen von ihrer Nase und ihrer Lippe rann.