Lynhart erhob sich und sah Gilraen an.
„Fühlt ihr euch auch fit genug dazu? Ihr habt schwer einstecken müssen.“ Sagte er besorgt zu ihr.
„Keine Sorge, ich schaff das. Aber was ist mit euch? Seid ihr in Ordnung?“ „Ja, der Trank beschleunigt die Heilung, ich bin wieder genesen“ war seine Antwort.
„Gut.Ich habe mein Wort gegeben, und das werde ich halten, koste es, was es wolle!“ „Nun gut, es ist eure Entscheidung.“ meinte Lynhart.
Dann schaute er sie von oben bis unten an
„Wollt ihr so in die Stadt?“ fragte er und deutete auf den verschlissenen Mantel, den sie über das zerrissene Hemdchen übergeworfen hatte.
„Natürlich nicht. Ich werde mir unterwegs was organisieren, um zur Herberge zu gehen und meine Sachen aus den Trümmern zu suchen, ist keine Zeit! Wobei…wo ist mein Schwert?“
„Hier drüben ist es, Gilraen!“ Aeris war reingekommen und schwirrte bereits aufgeregt umher.
„Du bist wieder OK?“ fragte auch sie sorgenvoll
„Ja, verdammt!“ antwortete Gilraen leicht verärgert, natürlich hatte sie noch Schmerzen, Aber das wollte sie ihnen nicht sagen. Sie nahm ihr Schwert und wandte sich zu Lynhart
„Also, gehen wir?“ Er nickte nur, und so marschierten sie los.
Nach einer Weile kamen sie an einem Hof vorbei. Die Bewohner schienen noch zu schlafen. Heraußen hing auf der Wäscheleine ein rotes Kleid mit weißen Spitzen.
„Das könnte passen!“ dachte sich Gilraen und bedeutete den anderen, zu warten. Sie ging hin, zog es von der Leine und hielt es sich vor. Es sah passend aus, also warf sie den Mantel ab, ebenso das zerrissene Hemd, und begann das Kleid anzuziehen, ohne sich darum zu scheren, dass sie quasi nackt vor Lynhart stand.
„Habt ihr einstweilen eine Silbermünze für mich? Ich möchte es nicht stehlen müssen, wisst ihr.“ Fragte sie Lynhart
„und könnt ihr es bitte hinten zumachen, ich komm da nicht hin!“ und sie stellte sich vor ihn und drehte ihm den Rücken zu.