Auch Obdachlose sind keine graue Masse aus Menschen, sondern Individuen (was hier nicht vorgeworfen wird - nur angemerkt für das folgende):
Dementsprechend haben wir auch schwarze Schafe unter ihnen, die nicht unbedingt wirklich ohne obdach sind. Wir sprechen hier ja im Prinzip nur von Leuten, von denen wir annehmen das sie in schlechten Verhältnissen leben. Dennoch gibt es da große Unterschiede.
Ich habe mal einen Obdachlosen getroffen, den ich am Bahnhof getroffen habe. Das war in Österreich, es war scheiße kalt und ich hatte meinen letzten Zug verpasst. Der Obdachlose hat mit mir am Bahnhof gewartet und sich mit mir unterhalten. Das Personal wollte uns raus werfen, aber mein erster klasse Ticket mit allen drum und dran (also wirklich die Bonzenedition da ich zweite Klasse Zug einfach hasse aufgrund von Ruhrpottdasein) hat ihn schnell umgestimmt. Der Herr hat mich etwas herum geführt, denn es gab auch bei Nacht einige wenige Läden in der Stadt die offen hatten.
Habe ihn zu Pommes und Co eingeladen.
Allerdings war er auch am Bein verletzt und deshalb habe ich ihm ne höhere Summe am Ende gegeben. Es war sehr kalt und ich bin froh jemanden da gehabt zu haben der sich auskannte. Nach Geld hat er nicht wirklich gefragt, habe es ihm in die Hand gedrückt und was er damit letztlich anfing blieb bei ihm.
Es gibt aber auch andere Typen, die weniger hilfsbereit sind und auch nicht unbedingt nett. Solche rennen hier in der Stadt rum, meistens findet man sie im Sommer auf öffentlichen Wiesen oder Grünanlagen herum liegen, vollkommen tattoowiert und vollkommen voll - was erstaunlich ist, denn Tattoos kosten in aller Regel recht viel Geld, sofern sie nicht im Knast gestochen wurden.
Jene betrunkene Herumlieger sind in aller Regel zu alkoholisiert um sich zu rühren, die schießen sich nur ab. Wenn man ihnen Geld geben würde, würden sie sich Bier davon holen, da sie direkt zum Kiosk laufen.
Auch kenne ich Leute, die unter Spielsucht leiden und so abgebrannt sind, dass sie wie Obdachlose ausschauen. Einer bat mich um Busgeld, ist aber direkt in die Spielo gerannt... Manch andere versuchen es gar mit betrügerischen Mitteln, stellen sich krüppelhaft, taubstumm oder sammeln für Obdachlosenvereine die gar nicht existieren.
Die Welt ist "schlecht", denn es gibt für mich eine Formel, mit der ich lebe:
Wenn auch nur auf 100 Leute eine schlechte Person kommt, ist das wie mit Wasser und Rohöl = Das Wasser wird ungenießbar.
Leute die dunkle Machenschaften betreiben sind weit aus aktiver und lebendiger als nette Leute, sie suchen ja gezielt nach Leuten. Dementsprechend fallen sie weit aus mehr auf und drängen die Leute, die einen nichts getan haben in den Hintergrund. Dadurch erhält man den Eindruck, dass die Welt mies sei, was aber nur subjektiver Natur ist.
Ich gebe den Leuten keinen Cent - wir leben in einem Land, wo man nur zum Amt gehen brauch. Ob man beim Staat oder beim Volk Geld einfordert ist vollkommen egal, es macht für mich keinen Unterschied. Wenn Leute in Not geraten oder es ihnen wirklich mies geht, sehe ich keinen Grund - nicht - zu helfen. Aber ansonsten habe ich nichts zu verschenken, das Leben nimmt gerne und man hat nur eines. Wenn man etwas gutes tun will, dann spendet man Geld an eine Kindertagesstätte oder sonst was.
Ich muss aber zu geben, dass mich Menschen allgemein frustrieren, da ich häufig die falschen Leute in meinem Umfeld habe und deshalb etwas reservierter mit ihnen umspringe.
Gruß
Andrakson