„Einige Minuten? Sowie diese Iris drauf ist, werden es wohl nur ein paar Minuten sein...“
Mit irrwitziger Geschwindigkeit rannte der Junge an den beiden Streithähnen vorbei und die Treppe zum Bad hoch. Er fand Michelle, welche schon dabei war sich anzuziehen, aber scheinbar noch nicht wusste was gleich passieren würde. Zwar musste auch sie die Engelsenergie gespürt haben, aber das Iris gleich alles in Schutt und Asche legen würde, das dürfte ihr entgangen sein.
„Sie zu, draußen gibt’s gleich Stress...“ doch soweit kam die Kurze gar nicht mehr. Als sie ihn schon voll motzen wollte, knallte es hinter Davids Rücken und der Nephelim wurde auf seine Freundin geschleudert. Iris hatte den Innenraum mit einem Schuss verwüstet.
„Wusste ich es doch das wir höchstens ein paar Sekunden haben..:“
„Dann geh gefälligst von mir runter du Trottel, sonst trete ich dir in die Weichteile damit du in Gange kommst...“
Mit einem Ruck stand der Junge und die Nephelimin wieder auf ihren Beinen und Michelle zog sich vollends an. David holte in der Zwischenzeit seinen Colt und überprüfte dessen Inhalt. % Schuss waren in den Kammern, es konnte also los gehen. Er lies den Blick noch einmal über den zerstörten Innenraum schweifen und sah das der Kampf nun nach draußen getragen worden war.
„Bist du bereit?“
„Wofür?“ „Na für den Kampf. Ich kann mir kaum vorstellen das diese Dämonin da unten allein gewinnen wird.“
„Du willst dich in den Kampf dieser Verrückten einmischen und gegen einen Engel oder was auch immer kämpfen? Bist du vom Wahnsinn umkrallt?“
„Ja, höchst wahrscheinlich bin ich das wirklich, aber wenn ihr wieder alle weglaufen wollt, dann macht das...ich tus nicht. Fürchtet euch doch vor etwas von dem ihr nicht mal wisst ob ihr es nicht doch besiegen könnt.“ womit der Junge vom oberen Treppenende sprang da diese zusammen gebrochen und unpassierbar war. Noch während er lief zielte er auf den Rücken des Wesens, welches von Iris und sich mit dieser scheinbar unterhielt. Nicht ein Kratzer hatte dieses Wesen und das bei der Energie die die Dämonin frei gesetzt hatte. Doch David zweifelte nicht, er vertraute
seiner Waffe, so wie er es immer getan hatte. Michelle hatte das Gebäude ebenfalls verlassen und wartete nun in einiger Entfernung.
Im vollen Lauf schoss er und die Geschosse trafen auch die Haut seines Gegners, doch das wars auch schon. Sie drangen nicht ein oder verletzten ihn. Etwas das David nicht für möglich gehalten hatte. Bisher war noch alles was er damit beschossen hatte durchlöchert worden, egal ob Monster oder einfache Zielscheibe.
Langsam wandte sich ein Gegner zu ihm um, doch da eine Wand hinter ihm einstürzte, konnte er ihre Worte nicht verstehen. Blitzschnell lud der Junge nach und legte wieder an, doch sein Gegner war verschwunden. Eher intuitiv und aus Reflex warf der Junge sich nach vorne, anstatt nach hinten. Dadurch entging er dem Sensenhieb und hatte somit wieder ein Ziel. Doch das war schnell, unmenschlich schnell. Interessierte den Colt jedoch recht wenig. Wie von selbst fand er das Ziel des Jungen und richtete sich quasi von selbst aus. Somit war doch eine gewisse Überraschung im Gesicht des Sensenträgers zusehen, als die Kaliber 50. Kugel in seinem Gesicht einschlug und ihn nach hinten warf. Doch wieder war da nichts, kein Kratzer, kein Blut oder blauer Fleck.
„Scheiße bist du hart im nehmen...“ sprach David als er mit einem weiten Sprung wieder etwas Abstand zwischen sich und seinem Gegner gebracht hatte.
Ariel und Chris tauchten plötzlich hinter ihm auf und die Frau verpasste ihm eine Kopfnuss
Sie keifte ihn an warum er nicht endlich verschwand und sich in Sicherheit brachte.
„Als ob das was bringen würde, wenn sie stärker ist als wir, hat sie uns im Nu ein geholt, aber wenn wir stärker sind, dann können wir sie hier schon kalt machen oder zumindest ruhig stellen.“
„Aber du hast doch selber schon mitbekommen wie wenig deine Waffe gegen sie ausrichtet...“
„Deshalb würde ich mir gerne deine leihen...du konntest sie mit dem Speer verletzen, du kannst sie töten.“
„Kommt nicht in Frage!“ meinte Ariel mit erhobener und fast schreiender Stimme.
„Du wirst nicht gegen dieses Wesen kämpfen und dabei dein Leben verlieren, du bist zu wichtig.“
„Drauf geschissen ob ich wichtig bin, ich habe keinen Bock zusehen zu müssen wie alle um mich herum sterben und ich vielleicht als einziger übrig bleibe. Was habe ich davon? Außer Trauer und Schmerz...welche ich vielleicht nie über winde und mir dann sowieso das Leben nehme.
Da kämpfe ich lieber hier als mich wie ein Feigling zu verkriechen! Mag sein das ich unerfahren bin, mag sein das ich nicht weiß mit wem ich mir hier anlege und ja ich könnte den kürzeren ziehen, aber das alles erfahre ich nur wenn ich es auch probiere. Gegen diese andere Dämonin seid ihr auch in den Kampf gezogen, warum nicht auch hier? Hört auf immer weg zu rennen, sondern stellt euch mal euren Gegnern!“
Damit nahm er dem jungen Jäger den Speer aus der Hand und drückte ihm seinen Colt in die Hand.
„Pass auf ihn auf, er ist mir wichtig...da haste noch ein paar Patronen. Unterstützt mich, du bist besser im schießen als ich, zumindest was bewegliche Ziele angeht. Ich werde sie ablenken und beschäftigen. Ziel am besten auf die Wunde die sie bereits hat...“
damit wandte er sich ab, doch Ariel packte ihn an der Schulter. Er schüttelte sie jedoch wieder ab
„Ich werde mich nicht umstimmen lassen. Entweder ihr helft mir, oder ihr dürft gleich gegen Zwei antreten, sucht es euch aus...“ sogleich brachen aus seinem Rücken seine weißen Flügel heraus und seine Hörner bildeten sich. Die Frau schien jedoch keine weiteren Anstalten machen zu wollen, auch wenn er ihren inneren Kampf sehen konnte. Warum nur war sie so verbissen was seinen Schutz angeht? David wandte sich jedoch ab, er musste einen Engel oder was es war bekämpfen.
Dieser schien doch glatt gewartet zu haben, doch gerade als er mit den Speer losstürmen wollte
traf ihn etwas zwischen die Flügeln und er stoppte. Es brannte und fühlte sich an als ob ihn ein Peitschenhieb getroffen hätte. Gleich darauf folgte noch einer...und dann fühlte er sich seltsam.
Es war als ob ein Feuer, eine Hitze in ihm aufstieg und seinen Körper flutete. Irgendetwas bildete sich auf seinem Gesicht und auch seine Dämonenhörner schienen zu wachsen. Dann hüllte Feuer seine Haut und seinen Körper ein.
Wer den jungen Nephelim nun sah und wer vor allem beim Kampf im Park mit dabei gewesen war, würde nun ohne zweifel sagen das David Michelles Bruder ähnlich sah. Jedoch nur zur Hälfte.
Das Feuer, die Maske und die Hörner für die Dämonische Seite, die normale Haut und die Flügel sowie die hell leuchtende Aura für die himmlische Seite. Der Speer in seiner Hand wusste scheinbar gar nicht so recht was er davon halten sollte. Er vibrierte nicht ständig, es war eher so als würde er pulsieren. Doch das war dem Jungen egal, er spürte die Kraft und das verlangen in seinem Blut seinen Gegner zu zerreißen und zu zerfetzen.
Und mit genau diesem Verlangen, stürzte er sich auf seinen Gegner. Der Boden brach bei seinem
Absprung auf und als er die Speerspitze nach vorne schnellen lies, traf sie auf die Sense seines Gegners. Die Druckwelle die dabei entstand, lies den Boden unter ihnen einsacken und die nahe Hallenwand einstürzen. Mit einer Drehung und dem Speer, parierte David einen folgenden Hieb und trat dann seinem Gegner aus einer weiteren Drehung heraus in die Brust. Dadurch beförderte er den Sensenträger durch die eben eingestürzten Wandtrümmer, ins Halleninnere und dann durch die gegenüber liegende Wand wieder nach draußen.
„Na also...wenn er schon mit voller Kraft kämpfen will, dann soll er auch beide Seiten in sich dafür nutzen. Oder nicht?“ meinte Michelle zu den beiden die immer noch etwas abseits des Kampfes standen.