Desmond krachte in einen Felsen hinein, während die Wucht des Wurfes ihm das Genick brach. Ein gurgelnder Seufzer entsprang seinen Lippen, als Blut seinen Mund hinaus tropfte. "Aaaah... scheisse. Ich HASSE es, wenn man das tut." gurgelte er, als mit einem makaberen Geräusch sein Kopf nach vorne ruckte und sein Wirbel sich wieder richtete. Mit einem Ruck befreite er erst den rechten, anschliessend den linken Arm, bevor er etwas unbeholfen aus dem Felsen stieg. "Wie? Kein Vorspiel? Wir kommen gleich zur Sache? Eine Schande ist das. Den Akt sollte man geniessen." spottete er, während er auf den Racheengel zuging. Dieser wandte sich gerade von Chris' ab, der gerade im Meer landete. "Wurm." sprach der Racheengel nur. "Verschwinde von hier. Das geht dich nichts an." - "Oh, und WIE es mich etwas angeht. Der Kleine wollte gerade mit mir ins Geschäft kommen." Sein Gegenüber verengte die Augen, während die schwarze Sense bedrohlich im Licht der fernen Blitze schimmerte. "Wie du willst. Dann wirst du eben auch sterben."
Mit diesen Worten wirbelte er die Sense herum und stiess sie Desmond mitten in den Brustkorb. Mit einem ekelerregenden Schmatzen drang die Klinge aus dem Rücken wieder aus, während der Vertragshändler einige Schritte zurück geworfen wurde - doch immer noch auf den Beinen blieb. Mit der rechten Hand umfasste er die Sense und meinte: "Ah ah ah, wenn das nur so einfach wäre..." Er riss an der Sense, wirbelte sie herum und schmetterte Asazel mit dem Kopf voraus auf den Boden. Zumindest war das seine Absicht. Der Racheengel hatte jedoch keinerlei Intention, dies mit sich machen zu lassen, und so sprang er rechtzeitig ab, kam auf beiden Füssen auf und riss nun seinerseits an seiner Waffe und rammte stattdessen Desmond ungespitzt in den Boden. Doch der liess nicht locker, und hielt die Sense immer noch umklammert. Die Augen des Racheengels verengten sich. "Du weisst nicht, wann genug ist, oder?" meinte er leise und hasserfüllt. Sein Gegenüber grinste nur widerwärtig, während ihm Blut über den Schädel floss - generell sollte sein Körper nicht mehr in der Lage sein, irgend etwas zu tun. Aber als ob der Körper nur eine Puppe war, die von unsichtbaren Fäden geführt wurde, bewegte sich der zertrümmerte Körper auch weiter und war sogar im Begriff, sich zu regenerieren. "Oh, das tue ich durchaus. Zum Beispiel weiss ich, dass ich dich jetzt lange genug festgenagelt habe." meinte er, als Chris hinter dem Racheengel auftauchte und mit dämonischem Feuer, das um seine Klauen spielte, zuschlug. Asazel fuhr herum, streckte ihm eine seiner klauenartigen Hände entgegen - und pure Schwärze ergoss sich daraus, um Chris' einzuhüllen und sich in seinen Körper zu brennen.
Ein Schrei entwich dessen Kehle, als sein Körper von den Kräften des Racheengels malträtiert wurde, während das Leben in Sekundenschnelle aus seinem Leib wich. Asazel sah dies gerade noch mit Befriedigung, als sich eine Hand um seinen anderen Arm schloss und er auf einmal einen gewaltigen Hieb in die Seite einstecken musste. Perplex darüber, dass ein Vertragshändler soviel Kraft - und eine so robuste Hülle - besaß, wurde er mehrere Meter zurückgeschleudert, während die Sense mit einem erneuten Schmatzen aus Desmonds Brust gerissen wurde. Dieser rammte unterdessen seine linke Hand in Chris' Brust, als er den Schatten, der das Leben des Mannes fast beendet hatte, in sich aufnahm. Er wankte und fiel auf ein Knie herab. Dass er eine derartige Kraft nicht einfach so zunichte machen konnte, verstand sich eigentlich von selbst - dennoch hatte er nicht damit gerechnet, dass die Auswirkungen derart schwerwiegend waren. "Ich denke, wir sollten uns empfehlen. Hier wird es langsam zu ungemütlich."
Doch kaum hatten diese Worte seinen Mund verlassen, als Asazel plötzlich vor ihm erschien, die Sense zum Schlag erhoben. Kurz weiteten sich Desmonds Augen, als der Schlag auch schon kam - und nur mit Mühe konnte er noch einen Satz nach hinten machen, während ihm ein tiefer Schnitt über den Brustkorb zugefügt wurde - jedoch wurde er auch nicht zweigeteilt. 'Ein Anfang.' dachte sich der Vertragshändler trocken, als der Racheengel mit vor Hass glühenden Augen wie ein Berserker auf ihn einschlug. Mehr und mehr wurde Desmonds Körper in Mitleidenschaft gezogen - seine Hände wurden wenigstens 4 Mal abgeschlagen, seine Brust durchstoßen und sein Kopf nahezu abgetrennt - doch seine Selbstheilungskräfte waren derart schnell, dass er dem Ansturm widerstand. Jedoch wurde es immer schwieriger, diese Form für ihn aufrecht zu erhalten. Oder war es sogar möglich, dass ein Wesen so mächtig wie dieser Racheengel ihn... Beim Gedanken an seinen möglichen Tod weiteten sich Desmonds Augen erneut, und mit einem Klirren prallte die Sense von seiner Verteidigung ab. Der Racheengel starrte auf den Vertragshändler, der auf einmal eine silbrig- schwarze Klinge in den Händen hielt. Sie wirkte rostig und heruntergekommen, aber immer noch ging von ihr ein eigenartiger Glanz aus. Es war die Waffe eines Engels oder eines Gefallenen, und doch keines von Beiden. Für einen Moment wirkte Asazel beinahe schockiert. 'So tief kann ein Engel fallen?' war wohl die Frage, die ihm durch den Kopf ging - nur um schnell als unwichtig abgetan zu werden. Egal, was Desmond früher einmal gewesen war - nun musste er sterben.
Somit entbrannte der Kampf erneut. Desmond hieb mit aller Kraft zu, die er jetzt, da er eine Waffe hatte, optimal einsetzen konnte. Chris unterdessen war wie ein dämonischer Flammenwerfer - alles um die Kämpfenden herum ging in dämonisch- kränklichem, blauen Feuer auf. Und doch war nichts so furchtbar wie der Racheengel, der wie die Inkarnation kalter Wut und lodernden Hasses focht und um sich hieb und alles in einer Dunkelheit, wie sie undurchdringlicher nicht sein konnte, erstickte. Erst, als ein Lichtstrahl zwischen den Kontrahenten niederfuhr, wichen sie auseinander. Cassandra hatte die Hand erhoben, während sie mit starr auf Desmond gerichtetem Blick auf diesen zuschritt. "Ich erkenne dich..." meinte sie langsam. "Du bist derjenige, dessen Tod dieses Mädchen hier wünscht. Welch ausserordentlich glückliche Fügung, dich hier zu treffen. Dies erspart mir eine lange Suche." Mit diesen Worten entfalteten sich ihre 3 Flügelpaare, während es mit einem Mal still um den gesamten Schauplatz wurde. Alle Anwesenden hielten inne, als nur Cassandras Stimme zu hören war, durchdrungen von der Macht und der Autorität eines Wesens, das gewohnt schien, dass sich die gesamte Schöpfung vor ihm verneigte. "Ich weiss nicht genau, wie du zu dem geworden bist, was du bist - aber ich bin mir sicher, dass es mir gelingen wird, dir ein Ende zu bereiten. Etwa so." Und mit diesen Worten breitete sich von ihr ein Glanz aus, der alles einfach annulierte, was er berührte. Wie in Zeitlupe waren die letzten Eindrücke eines eventuellen Beobachters der Desmonds, der Chris packte und irgend etwas tat. Asazel, der die Flügel um seinen Leib schlang und seinen Körper mit Dunkelheit bedeckte, um dem Licht zu widerstehen. Dann ging alles in blendend reinem Weiss unter.