Wie Juri so durch den Markt schlenderte und ihre finanziellen Reserven aufbesserte kam ihr eine Idee. Sie hatte ja die Überlegung gehabt den Ausweis, welche sie von Shana bekommen hat, zu nutzten um sich mal als PsyCorp-Mitarbeiter auszugeben, wenn es mal notwendig sein sollte, doch das Bild auf dem Ausweis würde sie natürlich sofort verraten. Ein Fälscher musste her und das anpassen. Auf dem Markt wurde sie auch sehr schnell fündig. Eine ziemlich zwielichtige Gestalt, aber der alte Mann war für seine Fingerfertigkeit bekannt, und so etwas wie ein PsyCorp-Ausweis musste auch perfekt sein.
Der Mann lud die Diebin in sein Haus was ihr nicht ganz passte, doch sie entschied sich das Risiko einzugehen. Vorsichtig musterte sie jeden Winkel der Wohnung auf eventuelle Fallen, aber bis auf eine Wache schien keine große Gefahr zu herrschen, außer dass die Türe auch der einzige Weg raus war, da die Fenster mit Gitterstäben gesichert waren. Juri wurde in den hintersten Raum im Haus geführt wo sich der Mann hinter seinen Schreibtisch setzte und auch Juri einen Stuhl anbot, sie blieb jedoch lieber stehen was er akzeptierte.
„Also, was kann ich für dich tun, Süße?“ Die Tatsache dass er für ihren Geschmack viel zu viel ihren Körper musterte ignorierend fing Juri an ihren Wunsch zu äußern. „Ich brauche einen PsyCorp-Ausweis, aber kein Billigzeug sondern einer wo auch die da oben reinfallen würden, also mit dem ganzen Sicherheits-SchnickSchnack.“ Der Fälscher lachte erstmals laut bevor er darauf antwortet. „Ha, der war gut. Hast du eigentlich eine Ahnung wie die aufgebaut sind? Ich selbst hab nur einmal einen gesehen, und der war ziemlich schwer beschädigt. Wenn du mir also nicht einen originalen Ausweis besorgen kannst, werde selbst ich kein glaubwürdiges Exemplar herstellen können.“ Mit einem frechen Grinsen warf Juri Shanas Ausweis auf den Tisch worauf der Mann ganz große Augen machte. „Wo hast du den her? Der ist ja auch noch von einem Elitepersonal...“ „Der gehört einer Freundin. Also kannst du mir eine Kopie mit meinem Bild und Namen herstellen?“ Der Fälscher war richtig fasziniert von dem Stück behandeltem Plastik, sah es aus allen möglichen Winkel und Lichteinfällen an und schrieb sich Notizen auf ein Blatt Papier. „Hmm, für die Holografische Fläche brauch ich speziell geätzte Materialien, sollte ich aber auftreiben können. Das Grundmaterial und die Beschichtung ist kein Problem. Bei nem Kollegen sollte ich sogar den Magnetstreifen und den Chip rekonstruieren können, es wird aber die selben Daten beinhalten wie das Original. Vielleicht kann ich sogar ein paar Daten verändern, werden wir sehen.“ Juri lächelte sehr zufrieden als sie das hörte. „Schön zu hören. Wie viel wird mich das dann kosten?“ Und wieder sah der Mann die Kleine mit einem gierigen Blick an, schlimmer als zuvor. „Naja, es ist schon harte Arbeit sowas hinzubekommen aber ich bin mir sicher dass wir eine Überkunft treffen können dass wir beide bekommen was wir begehren.“ „Träum weiter, das wird nie passieren. Und wenn du mir nicht mit einem richtigen Angebot kommst such ich einen anderen.“ Natürlich hoffte Juri dass er den Auftrag machen würde da er der einzige war den sie kannte der tatsächlich so etwas glaubhaft fälschen könnte, doch er war so sehr davon angetan dass man richtig sehen konnte dass er sich am liebsten sofort an die Arbeit machen würde. Um dem ganzen nochmals etwas Nachdruck zu verleihen ging sie auf ihm zu und entriss ihm Shanas Ausweis. „Nun? Was sagst du?“ Der Mann dachte kurz nach bevor er sein Angebot nannte. „600 Dollar“ „Seh ich aus als wäre ich Dämlich? 300!“ „500. Ist dir klar wie schwer es ist sowas zu machen?“ „300!“ „400, dafür kann ich aber das Original behalten.“ „350, dafür darfst du behaupten einen originalen PsyCorp-Ausweis gefälscht zu haben. Original behalte ich natürlich!“ Der Mann seufzte, willigte aber ein. „10 Tage, in 10 Tagen sollte er fertig sein.“ Juri nickte zufrieden und ließ den Fälscher alleine zurück seine Arbeit machen.
Sie war richtig froh dass es so gut ohne Komplikationen gelaufen war und schlenderte wieder locker aus dem Haus raus als sie einige Meter von ihr entfernt die Prinzessin und Blondchen beim Shoppen sah und sprang sofort in Deckung um nicht von den beiden gesehen zu werden. „Was wollen die beiden denn hier? Dass die miteinander auskommen war ja fast klar...“ Die Diebin verfolgte und beobachtete die beiden, achtete aber stets darauf nicht von ihnen gesehen zu werden.