Rettung in letzter Sekunde…
Yumiko hatte aufgehört die Minuten zu zählen. Zwar versuchte sie es weiterhin sich zu befreien, aber das Resultat blieb immer das Gleiche. Weiter an den Handschellen zu zerren würde nix bringen. Ihr Handgelenk war bereits aufgeschnitten. Die Schmerzen ignorierte Yumiko einfach. Sie hatte nur eins im Kopf. Juri. Ihre Wut ist zwar abgeflaut, trotzdem würde sie nicht ganz ungeschoren davonkommen.
Sitzend, angekettet und somit Handlungsfähig wartete sie auf ihre Befreiung.
Die Tür öffnete sich. Eine wohl bekannte Stimme war zu hören. Es war Lisa. Verwundert suchte sie ihre Handschellen, fand aber nur die Schlüssel auf der Kommode liegen.
„Ich hatte sie doch hier hingelegt. Die können doch nicht weg sein.“ Dann hörte Lisa einen Hilfeschrei. Schnell rannte sie zu Yumikos Zimmer. Etwas verblüfft sah sie Yumiko an und fragte.
„Hey, das sind meine und wer hat dich angekettet?“ „Befrei mich von deinem Spielzeug und für lange Erklärungen hab ich keine Zeit.“ Kopfschüttelnd setzte sich das Mädel in Bewegung und befreite Yumiko von den Handschellen. Yumiko stand und ging hastig zur Küche. Dann öffnete sie einen Schrank, wo das Verbandszeug gelagert wurde. Hastig bandagierte sie ihr Handgelenk ein.
„Also was ist hier geschehen?“ Yumiko seufzte leicht. Trotzdem erzählte sie die ganze Geschichte.
Lisa war sofort klar, dass Odysseus Plan ein Himmelfahrt Kommando war.
„Spinnst du? Du lässt mein Spielzeug bei diesen Wahnsinn mitmachen?“ „Sie wollte. Ich hab sie nicht gezwungen.“ Schnell rannte nun Lisa in ihr Zimmer. Schnappte sich zwei Gürtel voller Messer, sowie ihren Umhang. Yumiko rüstete sich ebenfalls mit ihrer erbeuteten Maschinenpistole.
„Ich komme mit und keine Widerrede.“ „Steh mir ja nicht im Weg.“ „Ja ja und jetzt beweg deinen Arsch.“
Beide verließen das Haus durch den Vordereingang. Dort stand immer noch das Auto. Der Fahrer wurde dabei sehr ungeduldig. Beide stiegen hinten ein.
„Hey wer ist die und wo ist die andere.“ „Schnauze und gib Gas. Wir haben es eilig.“ Schimpften sie ihn gleichzeitig an. Er fühlte sich dabei nicht wohl. Immerhin hat er nun zwei Frauen hinten drin sitzen, die bis an die Zähne bewaffnet waren. Trotzdem trat er aufs Gas und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit zum Xeles Festung.
Ungeduldig und zappelnd ertrugen sie die Fahrt.
Die nur eine halbe Stunde lang war. An der Festung angekommen sah man bereits die ersten Auswirkungen das Gemetzel. Überlag lagen Tote rum. Von Shana und Juri war keine Spur zu sehen. Der Fahrer fuhr bis in den Hof rein. Danach stiegen beide aus. Gleichzeitig wurden die Türen des Fahrzeugs zugeknallt.
„Und jetzt?“ Fragte Lisa.
„Ich muss ins oberste Stockwerk. Wo Shana sich rumtreibt weiß ich nicht. Am besten durchsuchst du jedes Stockwerk.“ „Nicht nötig. Ich hab sie gerade gefunden. Ab hier trennen sich unsere Wege.“ Yumiko nickte nur und begann den Schwierigen aufstieg an das Fassade. Fenster musste sie dabei streng vermeiden. So schnell wollte sie nicht auffliegen.
Lisa hingegen nah den Haupteingang. Da bereits dort nicht mehr gekämpft wurde, konnte sie in aller Ruhe diesen passieren. Sie folgte Shanas Duft. Ihre Nase war fein genug diesen aufzunehmen. Zudem war die Arbitratorin die einzige, die sich etwas Parfüm auftrug. Der Rest in diesem Höllenloch stank eher gesagt. Langsam und sicherer ging Lisa durch die Gänge. Dabei traf sie auf keinerlei Wiederstand. Nur ein paar Verletzte sahen sie verdutzt an. Nun stand die junge Frau vor einer Tür. Diese trat sie ein. Mit einem lauten Knall schlugen die Türflügel gegen die Wand. Shanas Gegner wollte gerade über sein Opfer herfallen als er sie sah.
„Wer bist du?“ Lisa sah Shana unter ihm liegen und so wie sie aussah, musste die Arbitratorin so ziemlich was eingesteckt haben. Da platzte Lisa der Kragen. Ihre Freundin, verletzt auf den Boden und wird zudem von ihrem Peiniger als Lustobjekt behandelt.
„Ich bin dein schlimmster Alptraum. Du hättest ihr keinen Haar krümmen sollen.“ Sofort warf der Typ ein Messer nach ihr. Schnell griff Lisa nach eines und parierte mit einer zielsicheren Bewegung seinen Angriff.
„Denkst du, dass dieser lächerliche Angriff mich stoppen kann? Da liegst du Falsch.“ Mit einem Handgriff glitt ihr Umhang ihren dünnen Körper herunter. Nun stand Lisa leicht bekleidet vor ihrem Gegner.
„Zeit das die Dämonnin hier etwas aufräumt.“ Sofort griff Lisa nach neun weiteren Messern und warf dann gleich alle zehn auf ihren Gegner. Dieser wich aus und versuchte die Messer zu parieren. Dabei vergas er, dass Lisa nicht nur dumm rumsteht, sondern auf ihn zu rannte. In ihren Händen hielt sie bereits zwei weitere ihre Messer bereit. Er konnte ihrem Angriff nicht mehr ausweichen. So stach sie ihm direkt in die Knie rein. Schreiend ging er zu Boden.
„Und du sollst mein Spielzeug so zugerichtet haben? Wie jämmerlich.“ Sie kniete sich hin und Stach in beiden Händen, sowie Füßen ein Messer rein. Dabei achtend, dass sie ausgestreckt waren. So fixierte Lisa den Mann an den Fußboden.
„Bleib schön brav liegen. Wir beide wollen noch etwas mit dir spielen.“ Sie drehte sich um und ging zu Shana. Auch dort kniete sich die junge Frau neben ihr. Danach verpasste sie der Arbitratorin eine kräftige Ohrfeige, gefolgt von einer Umarmung. Lisa musste Shanas Oberkörper dabei anheben.
„Mach so etwas nie wieder. Ich hatte Angst um dich.“ Ein paar Tränen liefen über ihr Gesicht herunter. Lisa löste die Umarmung und legte Shana sanft auf den dreckigen Boden.
„Jetzt flick ich dich erst Mal zusammen. Marisa wird dir übrigens deinen Hintern versohlen.“ Sie zog ihren Umhang zu sich. Im inneren waren kleinen Taschen angenäht. Dort befand sich etwas Verbandszeug. Vorsichtig schnitt Lisa, Shanas Kleidung auf. Das ein Mann in der Nähe war, juckte sie keines Falls. Shana schien sich etwas zu zieren.
„Hey lass das, Wir sind nicht allein.“ Lisa beugte sich zu ihr runter und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dabei merkte Shana wie Lisas Klinge bereits ihre Kleidung durchtrennt hatte. Die junge Frau löste den Kuss. Sah Shana kurz in die Augen.
„Keine Angst, du gehörst mir und er wird hiervon nichts weiter erzählen, wenn wir mit ihm fertig sind.“ Lisas Finger glitt von Shanas BH bis zu ihren Bauchnabel herunter.
„Sei brav und beweg dich nicht.“ Lisa legte ein paar Kompressen auf die Wunden, die in Desinfektionsmittel eingelegt waren. Danach wurden sie mit ein paar Bandagen fixiert. Dabei war Lisa ganz vorsichtig. Trotzdem hatte Shana starke Schmerzen, aber sie bleib ruhig und versuchte keinen einzigen Muskel zu bewegen.
Als Lisa mit der Behandlung fertig war, legte sie sich auf Shana drauf.
„Und nun zu deiner Bestrafung. Ich hoffe, dass du dir es beim nächsten Mal merkst.“ Lisa streckte ihre Zunge aus. Legte an Shanas Ohr. Danach knabberte sie an ihr Ohrläppchen. Nun glitt ihre Zunge übers Shanas Gesicht. Darauf folgte ein zärtlicher Kuss. Doch dies war nicht alles. Lisa löste den Kuss und begann nun Shanas blutbefleckten Körper zu lecken.
„Dein Blut hat irgendwie einen süßen Nachgeschmack.“ Lisa reinigte so Shanas Oberkörper von dem angetrockneten Blut. Erst als sie danach fertig war. Legte sie ihren Umhang über Shanas Körper.
„Also meine Kleine.“ Ihre Finger glitten an Shanas Körper herunter und blieb bei einer Stichverletzung zum Stehen.
„Wieso hast du mir davon nichts gesagt?“ Sie drückte etwas auf Shanas Wunde. Die Arbitratorin konnte einen Schmerzschrei nicht unterdrücken.
„Ihr billigen Schlampen.“ Der Mann hat sich irgendwie von Lisa Messern befreien können und zielte mit Shanas Pistole auf die beiden Mädels. Doch ehe er abdrücken konnte, warf Lisa ein Messer nach ihm. Welches genau zwischen die Augen des Mannes steckte. Er fiel rückwärts wie ein nasser Sack um.
„Schade und ich wollte mit ihm noch etwas spielen. Jetzt musst du nun herhalten, mein Spielzeug.“ Um Shana eine Lektion zu erteilen, durchschnitt Lisa, Shanas Hose. Nun lag die Arbitratorin in Unterwäsche da. Dann stach sie mit ihren Messern leicht in Shanas Haut. So dass gerade etwas Blut austrat. Dies tat sie solange, bis ihr schließlich langweilig wurde. Daher legte sie ihren Kopf auf Shanas Brüsten ab und spielte an ihren Bauchnabel. Nicht mit dem Finger, sondern mit einem Messer.
„Was soll ich jetzt mit dir anfangen?“
Währenddessen kletterte Yumiko die Hausfassade hoch. Bis zum Dach. Sofort erkannte sie Juris einstiegsloch.
„Na warte, wenn ich dich finde, kannst du dich auf etwas gefasst machen.“ Die Schmerzen im Handgelenk ignorierte sie einfach. Die Sorge um ihre Freundin war viel Größer als der Schmerz. Durch das Dachfenster drang Yumiko nun ein. Wie erwartet, stößt sie genau dort auf Wiederstand. Es war ein altbekanntes Gesicht.
„Du! Wo ist sie, Was habt ihr ihr angetan. Los antworte mir!“ Schrie sie ihn an.
„Die Kleine vom letzten Mal. Wie ich sehe, hast du dich von unsere letzten Begegnung gut erholt. Leider kann ich dich nicht durchlassen. Er bezahlt mich sehr gut. Daher wirst du hier das zeitlich segnen.“ Beide zogen ihre Waffen. Der Mann sein Magnum Revolver. Yumiko ihre Beretta SP. Beide schossen. Die Kugel trafen sich. Dies sah man nur durch einen großen Funken. Sofort rannte sie auf ihn Los. Mit einem Tritt wollte der Mann sie auf Abstand halten, nur gelang es ihm diesmal nicht, da sie einfach seinen Tritt auswich. Nun stand sie direkt vor ihm. Yumiko drückte ab. Er sprang zur Seite. Trotzdem traf die Kugel. Durchdrang seine Kugelsichere Weste und blieb im Fleisch stecken. Jetzt realisierte er, dass sie eine andere Waffe benutzt. Die Wunde abtastend, lobte er sie.
„Du hast dich verbessert. Nicht schlecht. Jetzt wird das Mal ein spannender Kampf.“ Er zog nun eine zweite Waffe hervor. Yumiko ihre Maschinenpistole. Die Kugel flogen nur so um die Ohren. Fenster, Möbel, sogar die Wände. Überall schlugen die Kugel ein. Yumiko hatte gegenüber ihm einen Vorteil. Ihre SP hat mehr Kugel im Magazin als sein Revolver.
Trotzdem mussten beide jetzt nachladen. Die Maschinenpistole ließ Yumiko fallen. Er hingegen lud beide Waffen nach. Dadurch war Yumiko schneller mit dem Nachladen fertig als er. Doch statt normale Kugeln, lud sie ihre Spezialmunition. Zwar hatte sie nur acht Kugeln, dafür waren sie viel stärker.
Sie schoss als erste. Traf ihn in wieder. Die Kugel durchbohrte seine Lunge. Aber auch er war fertig und drückte beide Waffen ab. Es war bereits zu spät die Kugel auszuweichen. Somit wurde Yumiko zweimal getroffen. Linke Schulter und rechter Bauchbereich. Doch anstatt zu Boden zu gehen, blieb sie Stehen. Nein, sie rannte sogar auf ihn zu, trotz den Wahnsinnsschmerzen.
Bei der ersten Begegnung war dies nicht der Fall. Damals konnte Yumiko vor Schmerzen kaum einen einzigen Muskel bewegen. Nur durch eine Kamikaze Aktion, gelang es ihr, ihn zu überlisten und so zum Rückzug zu erzwingen. Doch jetzt ist alles anders. Diesmal kämpft sie nicht für Geld, sondern für ihre Freundin. Nein ihre Geliebte. Da war ihr alles egal. Auch wenn Yumiko durch die Hölle gehen muss. Die Hauptsache war, dass sie Juri findet und mit ihr dieses Höllenloch verlassen kann. Doch dazu muss dieser Kerl aus dem Weg geräumt werden.
Völlig Überrascht über ihren Angriff drückte er noch mal ab. Solange bis beide Magazine leer waren. Yumiko wurde drei weitere Male getroffen. Linker Oberschenkel, rechter Arm und im Brustbereich. Wie durch ein Wunder flog die Kugel an ihrem Herzen, sowie an der Lunge vorbei.
Yumiko erreichte ihm. Sie rannte ihn um. Drückte den Lauf ihrer SP gegen seine Brust.
„Das war’s.“ „Genau.“ In seiner Hand hielt er eine Handgranate. Yumiko drückte mehrmals ab. Die Kugel durchschlugen seinen Körper als wäre dieser aus Pappe. Gleichzeitig entfernte er den Stift aus der Granate. Yumiko benutzte nun seine Leiche als Schild. Eine Explosion folgte darauf. Die Tür zu Xeles Büro flogen ihm entgegen. Starker Rauch war zu sehen. Dann sah er ein Hand, die nach dem Türrahmen griff. Ein Husten war zu hören. Doch das war Xeles dann sah, verblüffte ihn. Nicht sein bester Kämpfer stand vor ihm, sondern ein blutbeflecktes Mädchen. Am Boden lag noch immer die bewusstlose Juri.
„Was hast du ihr angetan?“ Ihr Stimme klang schwach. Sie war kurz vorm Zusammenbrechen.
„Nichts, sie schläft nur und träumt von kleinen Diamanten.“ Dass Juri auf solche Dinge besonders Scharf war, wusste Yumiko. Aber dass die Diebin sich so leicht überrumpeln ließ, war dann doch etwas Merkwürdig.
„Arschloch. Ich schick dich jetzt in die Hölle.“ Yumiko wollte auf den Baron schießen. Doch er schnappte sich die bewusstlose Juri und hielt ihr einen Lauf gegen ihren Kopf.
„Wenn ihr nichts geschehen soll, lässt du erst mal deine Waffe fallen.“ „Verflucht. Jetzt hat er mich.“ Zähneknirschend ließ Yumiko ihre SP fallen.
„Sehr gut kleine. Jetzt knips ich dir das Licht aus.“ Langsam richtete er seine Waffe auf Yumiko. Er drückte ab. Yumiko duckte sich. Griff nach ihrer Beretta und schoss zurück. Sie traf sein Bein und sein Arm. Zum Glück war Xeles viel größer als Juri. So war es ein leichtes ihn zu treffen. Schreiend ließ er seine Waffe los. Doch dummerweise hielt er plötzlich ein Messer an ihrer Kehle.
„Du Schlampe, dafür sollte ich dich langsam und möglichst Schmerzvoll töten lassen.“ Da er Juri nun enger an seinen Körper gedrückt hatte, traute sich Yumiko nicht auf ihn zu schießen. Humpelnd musste sie ihn so passieren lassen. Yumiko verfolgte ihn, zielend auf seinen Kopf.
„Weit wirst du nicht kommen. Überall lauern seine Männer und auf deinen Kopf ist eine nette Belohnung ausgesetzt. Jeder wird versuchen dich zu töten.“ „Warum versuchst du es dann nicht. Oh ich verstehe, du willst, dass ihr nichts geschieht.“ Er drückte das Messer nun fester an Juris Kehle. So stark, dass die Klinge leicht in ihre Haut schnitt.
„Lass sie los.“ Schimpfte sie ihn an. Dadurch verriet sie sich selbst und untermauerte Xeles Theorie.
„Also lag ich vollkommen richtig. Am besten lässt du mich gehen und wenn ich in Sicherheit bin, lass ich deine kleine Freundin hier frei, Deal?“ Juri wieder zu verlieren passte Yumiko gar nicht, aber sie hatte einfach keine andere Wahl. So senkte sie ihre Waffe. Xeles nahm dies als ein ja und Schritt rückwärts in Richtung Ausgang. Yumiko konnte nur zusahen, wie er mit ihr verschwindet. Sie fiel auf Knie, unterdrückte ihre Tränen, aber so richtig gelang es ihr nicht wirklich. Als Xeles außer Sichtweite war, begann sie zu weinen.