Vereint???
Verletzt, verzweifelt, aber dennoch ein kleiner Funken Hoffnung, dass sie ihre Freundin wieder sehen wird, kämpfte Yumiko gegen vier von Xeles Leuten. Ein ungleicher Kampf. Das Mädchen war kurz davor umzukippen. Trotzdem stand sie noch auf ihren Beinen. Ihr Wille lebend aus dieser Hölle heraus zu kommen und Juri eine Schelle zu verpassen, war stärker als ihre Erschöpfung.
Ihre Gegner kannten kein Erbarmen und eröffneten das Feuer. Yumiko war viel zu schwach um auszuweichen. So steckte sie lieber noch etwas ein. Sie hob ihren Arm, zielte auf den ersten und drückte ab. Die Kugel traf den Mann genau zwischen die Augen. Unbeachtet, dass einer zu Boden fielen, schossen die anderen drei weiter. Es folgten frei weitere Schüsse von Yumiko. Es geschah wie in Zeitlupe. Nach und nach gingen sie zu Boden. Bis nur noch eine Person im Raum stand. Dies war Yumiko. Sie ging zu einer Wand um sich anzulehnen. Danach glitt ihr Rücken die Wand hinunter bis sie auf den blutgetränkten Boden saß. Jetzt hieß es warten Auf Shana, Lisa und Juri.
So vergingen die Minuten ohne dass irgendetwas geschah. Yumiko Augen wurden müder und müder. Sie waren beinah verschlossen. Doch dann hörte sie Schritte. Ein weiteres Mal wanderte ihr Blick zur Tür. Sie sah zwei Gestalten, völlig verschwommen auf sie zu kommen. Erst als ein Mädchen sie versuchte sie wach zu rütteln, erkannte Yumiko die Beiden. Es waren Lisa und Shana.
„Hey, nicht abkratzen. Oh man, diesmal hast du dich ja richtig zurichten lassen.“
Yumiko sah Lisa ins Gesicht. „Wo ist sie? Ich kann sie nicht sehen.“
Lisa sah darauf Shana an. Die Arbitratorin nickte erst, ehe sie sprach. „Wir sollten sie nicht anlügen.“
Lisa seufzte erst Mal. „Das wird ihr gar nicht gefallen.“ Jetzt wandte sich das Mädel zu Yumiko.
„Also, wie soll ich es sagen. Dieses Arschloch ist mir entwischt und hat deine Freundin mitgenommen. Mich musste der unbedingt in die Luft sprengen. Männer halt.“
Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Insgeheim hoffte Yumiko, dass sich Juri hier irgendwo versteckt, aber dem war nicht so. So war es auch kein Wunder als die ersten Tränen über ihre Wangen kullerten. Lisa drückte das Mädel an sich und versuchte sie zu beruhigen, aber Yumiko heulte wie ein kleines Kind. Sie war sonst immer so stark, weinte niemals. Doch dieses Mal war es einfach zu viel.
Es wurde sogar noch schlimmer als Odysseus den Raum betrat. Sein erster fiel auf die Dokumente, die Shana in ihren Händen hielt. Sofort nahm er diese an sich. „Habt ihr ihn erwischt?“ Er war völlig im Unklaren. Lisa kochte vor Wut. Zum Glück heulte sich Yumiko in den Schlaf. So konnte Lisa aufstehen. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Langsam ging er auf den Bandenchef zu, packte den Kragen seines Mantels und machte ihn zur Schnecke. „Du mieses Arschloch. Schickst mein Spielzeug in diese Todeszone. Bringst sogar unsere Kleine zum Heulen. Schau sie doch mal an. Sie ist verletzt, ihre Freundin entführt und du fragst ob wir ihn erwischt haben? Du bist das aller letzte. Ich sollte dich aufschlitzen. Dein Blut von meinen Klingen ablecken und mit deinen Organen Fußball spielen. Ab sofort, lässt du meine Schnecke und die Heulsuse aus deinen Spielchen heraus oder ich schick dich persönlich zur Hölle.“ Lisa meinte dies ernst. Sie hielt sogar ihr letztes Messer an seiner Kehle.
Planänderung…
Überrascht von Kins Fähigkeit und das Glück, dass Alice noch gerettet wurde, flüchtete sie. An einen Raum angekommen blieben sie zu zweit stehen. Einige stießen zu ihnen, Somit waren sie zu zwölft. Einige hatten schwer was abbekommen. „Lagebericht.“
Einer der Verletzten meldete sich zu Wort. „Alle Stellungen wurden eingenommen. Der Feind ist nun Zahlenmäßig überlegen, rückt aber nur langsam vor. Scheinbar suchen sie nach uns.“ Alice verstand die Lage. Es war Hoffnungslos länger das Versteck zu verteidigen. Ihr Gegner war viel stärker als angenommen. Somit war die einzige Sinnvolle Entscheidung, das Versteck aufzugeben. Mit einem Tritt, wurde die Tür geöffnete. Dort befand sich nur ein kleiner Raum mit einer Waffenkiste. Alice betrat den Raum als erste. Sie schob die die Kiste zur Seite und darunter befand sie ein kleiner Notausstieg mit Leiter. „Wir ziehen uns zurück. Ich werde nicht sagen, wohin ihr gehen sollt. Einer von ihnen kann unsere Gedanken lesen. Zum Glück hat er mir gezeigt, wie man sich dagegen wehren kann.“ Alice öffnete die Waffenkiste. Dort befand sie eine P-90, Munition, eine Schutzbrille, eine Kugelsichere Weste und Handschuhe. „Ich wird unsere Gäste noch ein wenig aufhalten. Falls ich nicht entkommen kann, müsst ihr Odysseus informieren.“
Die Männer waren etwas verunsichert. „Ihr wollt allein gegen sie kämpfen?“ Alice nickte nur und rüstete sich zum Kampf. Einer der verletzten schubste seinen Kollegen weg. „Nein wird sie nicht. Ich werde ihr helfen. Für mich gibt es keine Rettung mehr.“ Er zeigte auf seine Bauchwunde. „Am besten ihr verschwindet jetzt. Wer weiß, wie lange wir sie aufhalten können.“ Alice wieder sprach den Mann nicht. Selbst sie wusste, dass jede Hilfe für ihn zu spät käme. Dass er noch lebte, war wie ein kleines Wunder.
Nach und nach stiegen die Anderen die Leiter hinunter diese führte zur alten Kanalisation. Dort konnte man seine Spuren prima verwischen. Eine Verfolgung war somit sinnlos.
Alice und ihr letzter Mann gingen nebeneinander zu einem weiteren Raum. Diesen musste Kin und sein Gefolge passieren. Dort standen nur ein paar Kisten rum. Der Mann suchte sich eine geeignete Stellung und versteckte sich zwischen die Kisten. Alice hingegen versuchte sich erst gar nicht zu verkriechen. Sie band noch ihre langen Haare zusammen und wartete auf ihre Ehren Gäste.
Ein merkwürdiges aufeinander treffen…
Xeles konnte mit einer gezielten Ablenkung aus seiner Festung fliehen. Seine Geisel erwies sich als nützlich. Wahrscheinlich schleppte er sie deswegen weiter rum auch wenn die Diebin ihn etwas ausbremst.
Tegan und Shinru entfernten sich vom Versteck. Weshalb sie es taten, wissen nur die Beiden.
Da Xeles momentan nicht wusste, wo er fliehen sollte, betrat er Odysseus Territorium. Dort würde man ihn am wenigsten vermuten. Was er jedoch nicht in Erwähnung zog, dass er plötzlich zwei Arbitratoren über den Weg lief. Zwar kannte niemand den anderen doch die Beiden viel sofort seine Geisel auf. Es war Juri. Sie liefen sich zum ersten Mal in einem Kleidungsgeschäft über den Weg. Daher kannten sie ihr Gesicht.
Xeles bemerkte natürlich, dass was mit den beiden Jungs nicht stimmte nur was. So ging er auf Nummer sicher und holte seine zweite Pistole aus seiner Jacke hervor.
„Seit schön brav und lasst mich vorbei. Ich hab es nämlich etwas eilig, versteht ihr?“ Seines Sieges sicheres Grinsen konnte man nicht übersehen. Die Niederlage in seiner Festung hatte er schon vergessen bzw. er lernte daraus nicht. Immerhin haben es nur drei Mädchen geschafft, an seinen Wachen vorbei zu kommen. Diese zu überwältigen und nun war er auf der Flucht. Daraus zog er keine Lehre. Dementsprechend war er eingebildet.
Tegan und Shinru traten erst Mal bei Seite. Sie wollten kein unnötiges Risiko eingehen und die Geisel gefährden.
Das Ganze hatte zudem für Aufsehen gesorgt. Einige Slumbewohner beobachten die Situation aus dem Fenster oder vom weitem zu. Das einige Bewaffnet waren, entging den Beiden Arbitratoren nicht. Doch schnell war klar, dass sie hinter einer Person war und diese stand vor dem Beiden.