Ich verstehe zumindest, was Du meinst, auch wenn das so nicht alles ganz korrekt ist. Liebe ist erstmal eine Emotion. Wir können es auch Verliebtsein oder romantische Liebe nennen. Das lässt sich nicht beeinflussen, das weiß ich sehr genau
Und wohl so ziemlich jeder andere auch.
Das sind doch genau die Emotionen, die ich beschrieben habe. Das, was du hier nennst und worauf sich auch die anderen beziehen, ist nichts weiter, als eine biochemische Wechselwirkung in Reaktion auf die Merkmale eines anderen. Wenn das Liebe sein soll, dann ist sie es nicht wert, denn dann ist jedes Lebewesen, selbst der Virus in der Lage zu lieben, weil seine Vermehrungshandlung auf eben solch biochemische Prozesse zurückzuführen ist. Dann ist es auch Liebe, wenn ein Löwenmännchen alle Nachkommen seines Vorgängers killt, um sich danach mit dem Harem an Weibchen paaren zu können. Dann ist Prostitution auch Liebe.
Das kann es also irgendwie nicht sein. Die Liebe auf die Biochemie zu reduzieren, ist daher einfach zu kurz gedacht. Und wer das so macht, für den gilt genau das, was ich oben im Bezug zu beziehungsunfähig bereits geschrieben habe.
So kannst Du Dich z.B. nicht zwingen, jemanden zu lieben.
Zwingen nicht, aber ist die Entscheidung erst einmal gefallen, so tut man alles dafür, die Liebe zu erhalten. Vorausgesetzt, man redet von richtiger Liebe und nicht nur von Anziehung und Begierde.
Und umgekehrt funktioniert das auch nicht so richtig
Also jemanden nicht (erstmal) lieben, auch wenn es gar keinen Sinn macht im Sinne von kann zu was führen. Wir sind unseren Emotionen zum guten Teil, vielleicht manche mehr oder weniger als andere, ausgeliefert.
Das wiederum stimmt auch nicht so ohne Weiteres, denn ich sage nur ein Wort: Psychotherapie.
Was ist das denn anderes, als dem Umgang mit eigenen Emotionen und das Lernen, diese zu beeinflussen?
Menschen sind viel flexibler und variabler, als du hier darstellst. Gerade deshalb geb ich mich mit Liebe als Sammelsurium von Emotionen, die stetig veränderbar sind, nicht zufrieden, denn da ist weder etwas Verbindliches, noch etwas Verlässliches dran und an der Beziehung mit meiner Ex sieht man ja auch, wie instabil und damit wertlos das als Grundlage ist. Denn der Punkt ist - wenn man nicht den eigenen Willen einbringt, so wie du ja auch selber zugibst, dann tut man nichts dafür, längerfristig eine Beziehung zu erhalten. Wo ist das liebevoll, einen anderen Menschen aufgrund von Begierden an sich zu binden, ohne auf die Gemeinsamkeiten, die gegenseitige Beziehung oder die gemeinsame Zukunft hinzuarbeiten? Das sehe ich einfach nicht.
Es wäre echt sehr interessant zu ermitteln, in wie weit man Liebe oder Freundschaft aktiv erhalten kann.
Sagen wir so - dass es überhaupt viereinhalb Jahre in meinem Fall geworden sind, lag wohl maßgeblich an all der Leidenschaft, Zeit und Energie, die ich investiert habe, sonst hätte sich diese Schlampe schon nach wenigen Monaten getrennt.
Wenn man also will, dann kann man!
Das ist dann vermutlich eher eine biologische Frage, denn es wird sicher mit Hormonen und irgendwelchen Synapsen zu tun haben
Nicht nur biologisch, sondern auch psychologisch. Biologisch lässt sich ein Gewöhnungseffekt herleiten, der mit dem auftreten gewisser Reize (in diesem Beispiel die Anwesenheit des Freundes) verstärkt wird. Je häufiger man sich sieht, desto stärker ist dieser.
Dazu kommt aber die psychologische Bewertung des Kontakts. Ist uns dieser Freund viel wert, gibt es Besonderheiten oder Gemeinsamkeiten, die man nur mit ihm teilt und wie hoch ist das Maß an Vertrauen? Je positiver diese Bewertung ausfällt, desto mehr Pause verträgt so ein Kontakt. Und sieht man sich dann wieder, ist es, als wäre es gestern gewesen. Genauso, wie Yuki sagt:
Also von Freundschaft kenne ich das nicht ^^ ich sehe einige Freunde zB ein ganzes Jahr lang nicht, mit manchen habe ich auch mal über n Jahr nicht gesprochen, aber sobald man sich wieder sah oder wieder gesprochen hat, war es wie vorher, direkt auf Anhieb
das nenne ich dann Freundschaft.
Lass uns da in einem halben Jahr nochmal drüber schreiben. Die andere Seite sehen und vielleicht ein wenig Verständnis für den anderen entwickeln braucht Zeit. Oder vielleicht die Frage, ob eine mehr rationale als emotionale Liebe so wünschenswert ist.
Einverstanden. Viel ändern wird sich in der Zeit aber nicht.
Was die Hoffnung angeht:
Das waren fünf Jahre. Vermutlich überwiegend gute Jahre, oder ?
Nein.
Wie gesagt, hätte ich nicht so viel investiert, wäre es nie so lange geworden... Und das, obwohl ich selber schwer krank bin und dabei eigentlich Unterstützung brauche. In der Folge muss ich wohl feststellen, dass sich durch sie meine Erkrankung noch verschlimmert und meine Gesamtsituation erschwert hat. Das wäre es mir alles wert gewesen, wenn es Zukunft gehabt hätte. Da es die aber nicht hatte, war es einfach nur wertlose Zeit- und Lebensverschwendung.
Yuki schrieb:
Wegen der Liebe sehe ich es so ähnlich wie du... man kann sich nicht zwingen jemanden zu lieben. Auch nicht wen man liebt und wann man liebt..so wollte ich zB früher eigentlich in keinen deutschen verliebt sein und siehe da, ich bin seit über 4 Jahren mit einem zusammen und auch wenns hochs und tiefs gibt, so liebe ich ihn .. wie am ersten Tag oder mehr sogar, weil wir die Liebe aufrecht erhalten können, weil beide was dafür machen denke ich ^^"
Ich bitte um präzise Verwendung der Begriffe, denn lieben und verlieben sind unterschiedliche Dinge und das erste kannst du maßgeblich beeinflussen, während das zweite... Nun ja, Biochemie und ein Stück weit auch Psychologie.
Wie du ja selber sagst, die Liebe wird dadurch mehr, dass ihr euch um sie bemüht. Das ist echte Liebe und nicht nur plumpe Bedürfnisbefriedigung.
für mich ist die schlimmstmögliche Tag betrogen zu werden. damit meine ich mittlerweile nicht mal das Fremdgehen an sich... auch wenn ich zu den Personen gehöre die Liebe und Sex zusammen sehen
aber...wenn mein Partner mich nicht mehr liebt und mit mir zusammen ist...das ist schlimm, nicht nur für mich, sondern auch für ihn. Ist doch für beide eine seelische Belastung, mit jmd zusammen zu bleiben nur weil die Person einen so sehr liebt. Ach, ich weiß auch nicht. Alles so kompliziert. Dabei ist Liebe selbst so einfach
was wir Menschen alles bloß immer so kompliziert machen ^^"
Wenn es erst so weit gekommen ist, muss im Vorfeld aber schon so viel passiert (oder eher ausgeblieben) sein, dass man sowieso nicht von Liebe sprechen kann. In dem Fall gilt dann, was ich zuvor als Werturteil gesagt habe: Wertlos!
@
Terry_Gorga:
Ich finde du übertreibst ein wenig indem du behauptest, dass es nur wahre Liebe
gäbe und alles andere nur eine Lüge sei.
Ist es aber, wenn man daherkommt, mir etwas Plumpes, wie Anziehung oder Begierde als Liebe verkauft und in Wirklichkeit gar keine Ahnung davon hat, was man tut oder will. Unwissenheit ist keine Entschuldigung zumal man mit dem Partner reden kann und sollte.
Wenn jemand seine Liebe gesteht, dann wird es in der Regel keine Lüge gewesen
sein. Allerdings können sich Gefühle auch ändern. Das heißt aber noch lange nicht,
dass diese Gefühl zur damaligen Zeit gelogen waren.
Habe ich auch nicht gesagt, aber diese Gefühle mit "Liebe" zu benennen, das ist falsch und damit gelogen. Auch wenn ich zugeben muss, dass unsere primitive Sprache zu wenig Wörter dafür hat. Das haben die Griechen damals mit Eros, Philia und Agape besser gelöst.
Im Verlauf des Alterns verändern sich Menschen ständig, sowohl charakterlich als
auch äußerlich und auch ihr beide seid nicht mehr die gleichen Menschen, wie ihr
noch zu Beginn eurer Beziehung wart. Im Grunde genommen ist eine Beziehung, die
bis ans Lebensende hält und funktioniert ein großes Wunder, aber auch solche
Beziehungen werden nicht immer hauptsächlich von reiner Liebe getragen.
Veränderung heißt nur, dass sich die Grundlagen von Liebe ändern. Das meinetwegen Begierde weicht, dass Nähe und Vertrauen diesen Mangel ergänzen oder kompensieren, dass Gemeinsamkeit und Verbundenheit stärker werden und dass die Leidenschaft durch neue Dinge aufleben muss. Alles völlig normal - das ist doch der riesige Vorteil von Liebe, dass sie so variabel und komplex ist, dass ein Mangel nicht automatisch zu ihrem Aus führen muss. Selbst eine Beziehung ohne Sex kann sehr liebevoll sein.
Darum ist es ja auch so kurz gedacht und ergo schlicht falsch, Liebe einfach an bestimmten Kriterien zu messen. Wer lieben will, findet immer einen weg. Wer nicht, der kann oder will nicht lieben und ist damit beziehungsunfähig.