Ōita Präfektur (大分県) [Kyushu] - Usa (宇佐市) [City] - der Usa Jingū (宇佐神宮) aka Usa Hachimangū (宇佐八幡宮) [Schrein]
Wer dem örtlichen Schrein spendet, ist Shintoist, wer den Mönch beim örtlichen Tempel um Rat fragt, ist Buddhist, allerdings kommt man, wenn die Prozentpunkte addiert, auf weit mehr als 100%, was bedeutet, dass viele Japaner Anhänger beider Religionen sind und beide manchmal so verwoben sind, dass man sie kaum trennen kann. Und was für die Menschen gilt, gilt manchmal durchaus auch für die Schreine und Tempel, die sich auch oftmals nicht komplett in eine Ecke schieben lassen und es durchaus vorkommt, dass sich ein Schrein innerhalb eines Tempels oder aber ein Tempel innerhalb eines Schreins befindet. Der Schrein, den wir heute betrachten wollen, ist ein gutes Beispiel dafür, denn innerhalb dieses Schreins wurden auch buddhistische Zeremonien abgehalten und werden es zum Teil auch heute noch.
Zu Anfang gleich einmal ein Hinweis zum dritten Bild, während in der Überschrift das 宇佐神宮 von links nach rechts gelesen wird [modern], so muss man die Kanji hier traditionell eben von oben rechts nach unten links lesen. Ich hab schon soviele Mangas gelesen, dass es mir teilweise schwerfällt, auf westliches Comicmaterial umzuschwenken, weil der Blick fast schon automatisch nach rechts geht, um von dort aus anzufangen, denn ein japanisches Buch schlägt man ja nach rechts auf, um dann nach links weiterzulesen / weiterzublättern, während es bei uns genau andersrum ist, denn wir schlagen ein Buch nach links auf, oder?
Der Usa Jingū (宇佐神宮) aka Usa Hachimangū (宇佐八幡宮) hat seinen Ursprung wohl im 7. Jahrhundert, wenn auch erst vom 8. Jahrhundert fundierte Unterlagen vorliegen. Der Schrein wurde von drei Adelsfamilen gegründet, die ihre Klangötter in diesem Schrein verehrten und auch die Priester in diesem Schrein stellten. Während der Nara-Periode war der Schrein für Orakel bekannt, die von Priesterinnen vorhergesagt wurden. Bereits im Jahr 737 wurde innerhalb des Schreins ein buddhistischer Tempel errichtet, der sich bis zur Meji-Periode dort hielt. Das wichtigste Schreinfest innerhalb eines Jahres ist eigentlich ein buddhistischer Ritus, der übernommen wurde, das Hojo-e (放生会), bei dem zum Schlachten bestimmte Tiere wieder freigelassen wurden / werden. Deshalb gilt dieser Schrein als einer der ersten Jingiji (神宮寺), einem Tempel-Schrein-Komplex, also einem Ort, an dem beide Religionen sich am selben Platz befinden und die Götter beider Religonen auch verehrt werden können. Das Judentum, das Christentum und der Islam sind monotheistisch, es wird also nur ein Gott verehrt, im Buddhismus und im Shintoismus hingegen gibt es eine Unzahl von Gottheiten und anderen mystischen Wesen, zumeist Naturgötter und Fabelwesen, die man verehren kann, in den Flüssen, auf den Bergen usw. Nigihayami Kohaku Nushi [Kohaku] / ニギハヤミコハクヌシ aus Sen to Chihiro no Kamikakushi / Spirited Away / Chihiros Reise ins Zauberland / 千と千尋の神隠し, der ehemalige Flussgeist, der seine Heimat verloren hat, weil man den Bach einfach zuschüttete und der sich in einen Drachen verwandeln kann, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, um was für Wesen es dabei z.B. im Shintoismus auch geht. Dieser Anime vom Studio Ghibli ist von solchen Wesen geradezu geprägt. Zu einer der Sehenswürdigkeiten dieses Scheins gehört die Kurehashi (呉羽市), die grosse überdachte Brücke über einen Fluss auf dem Schreingelände.
http://www.usajinguu.com/
https://ja.wikipedia.org/wiki/宇佐神宮
https://en.wikipedia.org/wiki/Usa_Jingū
https://de.wikipedia.org/wiki/Usa_Hachiman-gū
Wer dem örtlichen Schrein spendet, ist Shintoist, wer den Mönch beim örtlichen Tempel um Rat fragt, ist Buddhist, allerdings kommt man, wenn die Prozentpunkte addiert, auf weit mehr als 100%, was bedeutet, dass viele Japaner Anhänger beider Religionen sind und beide manchmal so verwoben sind, dass man sie kaum trennen kann. Und was für die Menschen gilt, gilt manchmal durchaus auch für die Schreine und Tempel, die sich auch oftmals nicht komplett in eine Ecke schieben lassen und es durchaus vorkommt, dass sich ein Schrein innerhalb eines Tempels oder aber ein Tempel innerhalb eines Schreins befindet. Der Schrein, den wir heute betrachten wollen, ist ein gutes Beispiel dafür, denn innerhalb dieses Schreins wurden auch buddhistische Zeremonien abgehalten und werden es zum Teil auch heute noch.
Zu Anfang gleich einmal ein Hinweis zum dritten Bild, während in der Überschrift das 宇佐神宮 von links nach rechts gelesen wird [modern], so muss man die Kanji hier traditionell eben von oben rechts nach unten links lesen. Ich hab schon soviele Mangas gelesen, dass es mir teilweise schwerfällt, auf westliches Comicmaterial umzuschwenken, weil der Blick fast schon automatisch nach rechts geht, um von dort aus anzufangen, denn ein japanisches Buch schlägt man ja nach rechts auf, um dann nach links weiterzulesen / weiterzublättern, während es bei uns genau andersrum ist, denn wir schlagen ein Buch nach links auf, oder?
Der Usa Jingū (宇佐神宮) aka Usa Hachimangū (宇佐八幡宮) hat seinen Ursprung wohl im 7. Jahrhundert, wenn auch erst vom 8. Jahrhundert fundierte Unterlagen vorliegen. Der Schrein wurde von drei Adelsfamilen gegründet, die ihre Klangötter in diesem Schrein verehrten und auch die Priester in diesem Schrein stellten. Während der Nara-Periode war der Schrein für Orakel bekannt, die von Priesterinnen vorhergesagt wurden. Bereits im Jahr 737 wurde innerhalb des Schreins ein buddhistischer Tempel errichtet, der sich bis zur Meji-Periode dort hielt. Das wichtigste Schreinfest innerhalb eines Jahres ist eigentlich ein buddhistischer Ritus, der übernommen wurde, das Hojo-e (放生会), bei dem zum Schlachten bestimmte Tiere wieder freigelassen wurden / werden. Deshalb gilt dieser Schrein als einer der ersten Jingiji (神宮寺), einem Tempel-Schrein-Komplex, also einem Ort, an dem beide Religionen sich am selben Platz befinden und die Götter beider Religonen auch verehrt werden können. Das Judentum, das Christentum und der Islam sind monotheistisch, es wird also nur ein Gott verehrt, im Buddhismus und im Shintoismus hingegen gibt es eine Unzahl von Gottheiten und anderen mystischen Wesen, zumeist Naturgötter und Fabelwesen, die man verehren kann, in den Flüssen, auf den Bergen usw. Nigihayami Kohaku Nushi [Kohaku] / ニギハヤミコハクヌシ aus Sen to Chihiro no Kamikakushi / Spirited Away / Chihiros Reise ins Zauberland / 千と千尋の神隠し, der ehemalige Flussgeist, der seine Heimat verloren hat, weil man den Bach einfach zuschüttete und der sich in einen Drachen verwandeln kann, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, um was für Wesen es dabei z.B. im Shintoismus auch geht. Dieser Anime vom Studio Ghibli ist von solchen Wesen geradezu geprägt. Zu einer der Sehenswürdigkeiten dieses Scheins gehört die Kurehashi (呉羽市), die grosse überdachte Brücke über einen Fluss auf dem Schreingelände.
http://www.usajinguu.com/
https://ja.wikipedia.org/wiki/宇佐神宮
https://en.wikipedia.org/wiki/Usa_Jingū
https://de.wikipedia.org/wiki/Usa_Hachiman-gū
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