Ähnlich wie die Dienerin zuvor erklärte ihm nun auch Ayame noch einmal was ein Kopfgeldjäger war. Die Aussagen waren die gleichen und so änderte sich die Haltung des Wächters nicht.
Doch als der Fremde sich zu ihm umdrehte und ihm seine Klinge aushändigt, ohne das man ihn dazu aufgefordert hatte, war der Tiger aus dem Konzept gebracht. Welcher Jäger gab freiwillig seine Waffen her mit denen er seine Beute zu fangen gedachte?
Konnte ein Irrtum vorliegen? Doch der Mann hatte dieses Plakat bei sich auf dem die Prinzessin abgebildet war. Eine seltsame Situation, daher nahm Dakan die Klinge des Fremden an sich.
Auch die Prinzessin und die Walküre schienen mit dem Verhalten nicht wirklich etwas anfangen zu können.
Als die Walküre dann sogar versuchte mit dem Fremden zu reden, wurde es lächerlich. Sie tat das wie mit einem kleinen Kind, jeden Buchstaben ihres Namens betonend, drückte sie sogar mit ihrem Zeigefinger auf ihre Brust. Vielleicht mochte ihr Gegenüber wirklich verstehen was sie meinte und auch erkennen das dies ihr Name war, doch wirklich voran bringen tat sie das auch nicht.
So fragte der Wächter die kleine Myou was man mit solchen Leuten machte.
„Einsperren und sie den richtigen Leuten übergeben. Die urteilen dann über denjenigen und dann bekommt er seine Strafe.“
Das Katzenmädchen schwieg jedoch kurz ehe sie weiter antwortete
„Und was wenn er kein Jäger ist? Er sieht furchteinflößend aus, doch er verhält sich ruhig und macht auch sonst keine Probleme. Was wenn er das Plakat nur als Hinweis auf die Prinzessin bei sich hatte um sie zu finden ohne sie fangen zu wollen?“
„Bleibt Frage was er dann von Prinzessin will?“
Auf diese Frage zuckte die Dienerin mit den Achseln, wie sollte man darauf auch antworten.
Auch für den Fremden war das ganze nicht angenehm, der Tiger sah auch ohne das er den Mann verstand das dieser unzufrieden war. Man sah es ihm gerade zu an das er sich für dumm verkauft fühlte.
Gerade als Dakan etwas vorschlagen wollte, ertönte jedoch Shivas Stimme aus einiger Entfernung.
Sie hatte scheinbar alles beobachtet, doch ihren Worten nach zu urteilen, war sie sich auch nicht sicher ob sie helfen konnte.
So kehrten seine Gedanke wieder zu einer bestimmten Sache zurück.
Die Charr konnten als Naturvolk aus dem großen Wald, mit den sie umgebenden Seelen eine Art Verbindung eingehen. Sie konnten damit niemanden beeinflussen, aber es war so möglich, sogar einem Bewusstlosen Fragen zu stellen, von einem Lebenden der einen nicht verstand mal ganz zu schweigen. Er stellte sich also seinem Gegenüber gerade zu und blickte ihn an, geradewegs in die Augen. Dann schloss er sie und als die Lider sich wieder hoben war die geschlitzte Pupille dem blanken Weiß des Augapfels gewichen. Kein Schwarz war mehr zusehen, stattdessen hätten man meinen können das die Augen der großen Katze leicht leuchten würden. Doch das war kaum merklich, man musste wirklich schon darauf achten.
Während Dakan sein Gegenüber also musterte, musste er sich selbst stark zusammen reißen.
Es war lange her seid er seine letzte Sicht getan hatte und so war der erste Eindruck etwas „schwierig“. Einem Bach gleich strömten ihm die Fragen entgegen, doch ähnlich wie man Wasser nur schwer zu greifen bekam, konnte Dakan auch die Frage nicht sofort verstehen.
Er musste sich konzentrieren und sich auf sein Gegenüber einstellen.
Da war etwas, eine Frage, nicht ganz klar aber er war sich sicher sie halbwegs verstanden zu haben.
„Welches Jahr haben wir, in welcher Zeit bin ich?“
Dann war die Frage wieder weg, es ging weiter bis wieder der Eindruck da war und die nächste Frage kam.
„Ich war tot, wieso lebe ich wieder?“.
Es folge eine letzte Frage
„Kenne ich diese Frau oder kennt sie vielleicht mich?“
Alles fragen nach dem Sein, gerade so als wenn die Person vor ihm nicht wusste wer sie war.
Dakan brach die Verbindung ab, zu sehr belastete ihn sein Tun ohne das er sich besser darauf vorbereiten konnte.
Wieder in seiner normalen Wahrnehmung starrte ihn nicht nur der Fremde an, sondern auch der Rest, insbesondere die kleine Dienerin auf seiner Schulter.
Er würde bezüglich dieser Tat nicht sofort reden, er würde zunächst schweigen.
Was er jedoch weiter geben wollte waren die Fragen, die sich der Fremde scheinbar stellte.
„Welche Zeit haben wir, wieso lebe ich wieder und kenne ich diese Frau?“
Genau das sagte er der Dienerin und sie übersetzte es an den Rest der Gruppe.