Eine Verschnaufpause? Rebecca willigte nur ungern ein, aber es war wohl für alle das Beste. Aber zu vor musste ein Streit geschlichtet werden.
„Ich weiß nicht, was zwischen euch beiden vorgefallen ist, aber könnt ihr eure Streitigkeiten nicht später klären? Wir haben gerade ein anderes Problem und darauf sollten wir uns konzentrieren.“ Die Prinzessin versuchte es zumindest den Streit zu schlichten. Jedoch konnte sie nur einen kleinen Waffenstillstand mit ihren Worten bezwecken. Shiva und Ayame waren alt genug um ihre Meinungsverschiedenheiten selbst zu klären. Auf vernünftige weise. So er hoffte sich die Prinzessin. Währenddessen kümmerte Dakan sich um den Fremdling. Rebecca und Ayame verschwanden nach der kleinen Unterredung in ein anderes Zimmer. Shiva hingegen blieb noch etwas draußen ehe auch sie sich zurück zog. Rebecca wollte etwas Ruhe während der Pause haben und gegen ein kleines Nickerchen hatte sie auch nichts dagegen. Auch wenn Ayame kurz als schmuse Kissen herhalten musste. So dicht waren sie aneinander angeschmiegt. Aber Rebecca brauchte eben diesen Moment der Ruhe. Das wusste die Walküre. Die Nacht würden die beiden Frauen ganz sicher anders nutzen als zum Schlafen. Dies war gewiss. Eine der vielen Dienerin brauchte den Frauen etwas zu Essen. Es war nicht gerade wenig. So weckte Ayame vorsichtig die Prinzessin auf.
„Kommt, ihr müsst etwas essen, damit ihr wieder zu Kräften kommt.“ Etwas wieder willig folgte Rebecca dem Rat ihrer Freundin.
„Nach dem Gespräch, gehen wir in mein Zimmer. Das Bett ist groß und weich.“ Begann Rebecca das Gespräch.
„Ich hoffe nur, dass es nicht all zu viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Immerhin ist es schon sehr spät.“ Man konnte schon ihr ansehen, dass sie im Grunde gar nicht am Gespräch teilnehmen möchte. Doch als Prinzessin hatte man ja gewisse Pflichten. Ayame versuchte während dem Mahl ihr etwas Mut zu zusprechen. Zumindest um sie etwas zu Motivieren. Im Grunde gelang es der Walküre auch. Obwohl Rebecca nicht ganz überzeugt wurde. So würde sie nun doch Zeit für dem Fremden nehmen und wenn es die ganze Nacht sein sollte.
„Wir sollten los. Falls ich einschlafen sollte, weckt mich bitte.“ Ayame gingen sicher ein paar Flausen durch den Kopf, aber diese Bitte lehnte sie nicht ab. Ayame durfte wie den ganzen Tag bereits Rebecca stützen oder tragen. Aber da selbst bei ihr die Kräfte nach ließen, entschied sich die Walküre, die Prinzessin einfach Huckepack zu nehmen und auf den Rücken zu tragen anstatt auf den Armen. Somit brachen sie auf in Dakans Richtung. Die kleine Myou führte sie dorthin, aber sie waren nicht als erste dort...
Nach stundenlangen Lesen, wollte die Alchemistin eine kleine Pause einlegen. Sie sah schon die Buchstaben und Formeln bereits doppelt. Es war schon sehr spät. Draußen war es bereits dunkel und wie es dem Anschein hatte, bekam sie auch Hunger. Mit Süßigkeiten wird man nicht lange satt. Also unterbrach sie ihre Studien und brach auf zur Küche. Ihr eigentliches Ziel. Doch irgendwas war merkwürdig. Im Flur roch es etwas anders. Waren es Kräuter? Wenn ja, woher stammten sie? Diese beiden Fragen weckte erneut ihre Neugier. So folgte sie dem Duft bis die Alchemistin vor einer Tür stand.
„Merkwürdig. Ich hab im ganzen Haus keine Heilpflanzen oder etwas anderes gesehen und trotzdem riecht es hier so.“ Vor der Tür stehend überlegte die Alchemistin ob sie so einfach rein gehen sollte oder noch etwas abwarten sollte. Irgendwann hatte sie aber genug von der Warterei und öffnete vorsichtig die Tür nur um ihren Kopf durch den Spalt stecken zu können. Was sie sah, war ein großer Tiger der im Schneidersitz saß und ein anders aussehender Mann, der gegenüber dem Tiger saß. Beide waren fast gleich groß. Im Raum selbst war das Rauchwerk gut verteilt, weshalb der starke Geruch um Flur herkam.
„Ich muss wohl Träumen. Die Anderen hätten mir sicher gesagt, dass ein Tiger und ein was auch immer hier sind.“ Sie schloss die Tür und rieb ihre Augen. Dann kniff sie kurz in ihre rechte Wange um wirklich nach zu gehen, ob sie schliefe oder nicht. Der Schmerzt signalisierte ihr, dass sie noch wach war.
„Halt, ich schlafe nicht und da drin sitzen zwei Gestalten. Die ich nicht mal in einem Buch gesehen habe. Der Komische Vogel hat mir davon nichts erzählt. Seltsam. Ah, vielleicht wollten sie mir etwas verheimlichen. Ja genau das muss es sein.“ Entschlossen wie sie war, öffnete Meriate ganz vorsichtig die Tür und betrat das Zimmer. Für die Beiden muss es ausgesehen haben als würde ein Kind im Dienstmädchen Bekleidung auf sie zu kommen. Doch statt dessen handelte es sich um eine Erwachsene Alchemistin. Meriate machte einen großen Bogen um die beiden. Sie wollte erst einen Überblick verschaffen. Dakan rührte sich nicht. Der Fremde hingegen suchte mit seinen Augen stets die Alchemistin. Meriate näherte sich langsam dem Tiger von hinten. Als sie in der Meinung war, noch weit genug von ihm entfernt zu sein, streckte sie ihren Arm aus und strich mit der Hand über das Rückenfell von Dakan.
„Erstaunlich weich.“ Murmelte sie. Da Dakan keine Anstalten machte sich zu bewegen, wurde Meriate etwas mutiger und trat noch näher an dem Tiger heran. Mit beiden Händen, tastete sie ihn ab nur um später festzustellen, dass er echt war. Aus ihrem staunen heraus hielt sie kurz inne. „Er wird mich doch nicht fressen.“
Ging es gerade durch den Kopf. Doch dann erinnerte sie sich an Heute Morgen. Über ein sehr Intelligentes Raubtier. Shiva hatte kurz davon gesprochen. Es konnte sprechen, auch wenn ihn niemand verstand. So ein Lebewesen, würde nicht so einfach über einen Menschen herfallen. Wie in Starre begann Meriate zu überlegen. Es fiel ihr etwas schwer. Der Duft und die Kräuter nahmen ihr die Konzentration oder was es die schrecklich bittere Medizin? Egal. Der Tiger schien harmlos zu sein, auch wenn ihr Furcht einflößend aussah. Doch der Mann gegenüber, sah noch merkwürdiger aus. Meriate drückte ihren Körper näher an Dakan seinen heran um ihn als Schild verwenden zu können. Vorsichtig suchten ihre Augen den Körper des Gegenüber sitzenden Mannes ab. Er war zum Teil Mensch und zum anderen Teil etwas anderes. Erneut begann sie zu überlegen und dann machte es klick. Jetzt erst fiel ihr auf, wie man so eine Kreatur erschaffen konnte.
„Verbotene Künste.“ Ihr Blick wurde ernst und sie trat hinter Dakan hervor. Aus einer Tasche holte sie eine Lupe hervor und trat nun näher an dem Mann heran. Meriate begann ihn zu untersuchen. Aus der überängstlichen Alchemistin wurde nun eine ernste. Jeder Zentimeter des Körpers von Dragos wurde untersucht. Zumindest diesen Teil, der nicht vom Stoff eingehüllt wurde. Sie entdeckte keine Narben. Keine Verletzungen. Selbst die Übergänge vom Mensch zu Drachen waren perfekt. Dragos behielt sie ständig im Auge.
„Was ist er? Es ist unmöglich eine Kreatur durch verbotene Alchemie so perfekt herstellen zu können. Da muss etwas anderes im Spiel sein.“ Meriate kam wirklich ins grübeln und sie fand keine Antwort darauf. Schluss endlich bekam sie Kopfschmerzen. Sie berührte mir ihrer Hand ihre Stirn. Sie schwitzte etwas. Ein deutliches Zeichen, dass es Zeit wurde zu ruhe zu kommen. Der Schmerz in ihrer Brust wurde auch stärker.
„Was ist bloß los mit mir? Liegt an der Wunde?“ Sie sah kurz zu Dakan rüber und dann zur Tür. Meriate war bewusst, dass sie es nie in ihr Zimmer schaffen würde. Shiva und Ayame waren nicht da. Ganz zu schweigen von Ifrit. Diesen Moment verfluchte Meriate innerlich. Sie war gerade abhängig von den Anderen. Obwohl es eigentlich andersrum sein sollte. Unglücklicher weiße gab es nicht einmal ein Bett in diesem Zimmer, wo sie sich mal kurz hinlegen könnte. Da kam ihr etwas in den Sinn. Dakans Fell war doch so weich. Der Tiger würde sicher nichts dagegen haben, wenn man sich eine kurze Verschnaufpause gönnt.
Meriate ging wieder zu ihm herüber und lehnte sich an seinen Rücken heran und sank langsam zu Boden. Ihr Blick fiel kurz auf den Kräuterball. Da kam ihr die Erleuchtung. Ihre Augen wurden größer und größer.
„Jetzt weiß ich wie alles zusammen hält.“ Schnell wurde ihre Freude von der Müdigkeit übermannt. Ihre Hände krallten sich an das Fell von Dakan und ihr Körper suchte die wärme an den Rücken des Tigers. Die Atmung der Alchemistin wurde ruhiger und ruhiger. Für Heute würde sie keinen Unfug mehr anstellen. Plötzlich ertönte ein leises Piepsen. Die Hut fiel zu Boden und eine Vampirfledermaus flog heraus. Sie umkreiste die beiden Männer bis sie schließlich sich an Dakans linken Arm klammerte und ihn Biss. Sie hatte Hunger und trank sein Blut. Ihr Instinkt sagte der Fledermaus, dass von ihm keine Gefahr ausging.