[Sammelthread] Svenson's Bunte Bilderbude

dillerkind

Stamm User
Neverman
Hab nur mal kurz über die Thumbs drüber geschaut. Sieht schon sehr viel versprechend aus.. und nach dem einzelnen, das ich mir schon in groß angesehen habe, bestätigt sich dieser Eindruck. Auch wenn mir der/die Gute noch um einiges voraus ist (in vielerlei Hinsicht). Auf jeden Fall aber sehr schicker Stil. Werde ich definitiv noch genauer unter die Lupe nehmen. Danke für die Links!

Astarot
Gerade Striche bekomme ich auch nicht in.. zumindest nicht in einem Rutsch. Aber gerade Striche sind ja eh langweilig.. genau wie Symmetrie. Und Minen brechen eben manchmal ab. Das passiert jedem Mal. Kann ja sein, dass die im Holz drin schon arg mitgenommen ist, weil der Stift irgendwann schon öfter mal unsanft Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht hat, oder so. Und wenns doch eher an deiner eigenen "Grobmotorik" liegt, dann hilft Üben, diese Missstände abzustellen ;)
Danke jedenfalls!
 

Denielsama

Stamm User
Lol,hier im forum war es so am Anfang das jeder Zeichner gelobt würde dann wieder jede menge gemeckere und dann wieder nicht so viel konstruktiver kritik eher das impresionistische(man fiel oder nicht gefiel).Schade,ich sehe hier meistens die selben Leute die was zeichnen und nicht so viel "neues Blut" über die man loben oder kritizieren könnte.:megane:
 

Neverman

VIP
VIP
Vielleicht tuts ja auch schon bloßes Lob und Geschleime, damit man als Zeichner merkt, dass sich die Leute wenigstens dafür interessieren? ;P
 

Hennes83

Gläubiger
So, ich glaub ich geh am Montag mal los und kaufe mir mal wieder ein paar Buntstifte und coloriere mal wieder ein bisschen.
Ich ja fast schon leicht angefressen, weil ich gerade wieder so Lust auf Colorationen hab und nichts im Haus womit ich das bewerkstelligen könnte.
 

dillerkind

Stamm User
Neverman
Hehe... welch weise Worte.

Irgendwie lustig, wie schnell man sich anhören muss, dass es auf Dauer zu wenig neues zum kommentieren gibt. Andererseits scheinen die Leute aber auf genau das zu stehen: Bildmaterial der immer gleichen Charaktere. Das hunderttausendste [place popular anime/comic/movie title here] Bild ist total in Ordnung, bloß keine unbekannten Chars. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Fanart jeglicher Qualität meist mehr Feedback und Aufmerksamkeit bekommt, als Sachen von Leuten die es zwar drauf haben, die (bzw. deren Charaktere/Stories) aber keine Sau kennt. Naja, der Mainstream siegt immer... (Nein, ich rege mich nicht schon wieder auf.. über den Punkt bin ich glaube ich hinweg, und wieder in meine alte Gleichgültigkeit gerutscht)

Hennes83
So... und? Bist du nun gestern losgegangen und hast Einkäufe getätigt? ;D
 

Neverman

VIP
VIP
Ja, man sieht es auf vielen Bilderseiten (zum Beispiel Furaffinity, Deviantart, etc.), dass die bekanntesten Zeichner gar nicht immer die Besten sind. (Besonders bei den Pr0n-Artists)
Ich habe da schon unglaublich schlechte Zeichner gesehen, die sich vor Aufträgen aber kaum retten können...

Verkehrte Welt... -_-

Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht selbst aus den Augen verliert, weil man insgeheim doch genauso bewundert werden möchte.^^°
Denn bevor man sich versieht, ist man genauso eine billige Nutte und redet sich nur noch ein, die eigenen Werke würden sich von anderen abheben und wären "Kunst".

Also lieber in einem kleinen Eingeweihten-Kreis eine Koriphäe, als eine Berühmtheit, die ihre eigenen Ideale verrät.
Soll nicht heißen, dass es keine Künstler gibt, die berühmt sind UND einen einzigartigen und unverkennbaren Stil haben, aber diese Spezies von Alleskönnern und Perfektionisten ist mir irgendwie am meisten zuwieder...^^°
 

dillerkind

Stamm User
Deswegen hab ich nie "ernsthaft" mit Fanart angefangen und auch die paar wenigen Bildchen, die ich auf der Strecke vor Jahren mal gezeichnet hatte, wieder aus dem Netz genommen. Ist ja toll wenn 3/4 der Kommentare mich wissen lassen, dass der Betreffende allgemein auch ein Fan davon ist. Nur leider sagt mir das nichts darüber, wie er meine Arbeit im speziellen findet. Sich selber treu bleiben wird auf jeden Fall schwieriger, sobald man mal in der Schiene drin ist, ist aber wirklich wichtig. Da stimme ich dir absolut zu!
 

MakubaX

Sakurazuka Mori
VIP
Also lieber in einem kleinen Eingeweihten-Kreis eine Koriphäe, als eine Berühmtheit, die ihre eigenen Ideale verrät.
Soll nicht heißen, dass es keine Künstler gibt, die berühmt sind UND einen einzigartigen und unverkennbaren Stil haben, aber diese Spezies von Alleskönnern und Perfektionisten ist mir irgendwie am meisten zuwieder...^^°
Spricht hier der Neid?
Für was Künstler sein wenn man nicht für seine Mühe belohnt wird, etwa für sich selber?
Bullshit... werdet Erwachsen ;P

Zurzeit lebe ich bei jemanden der Kunst Design Unterrichtet und selber Kunst gegenständen designed. Es ist Interessant von ihm zu hören warum er den Bürokratischen Weg gewählt hat. Man kann Künstler sein, aber damit Geld zu machen das sich die Mühe und der Aufwand lohnt ist eine andere Geschichte. Nun jetzt ist er 50, arbeitet 80% an der Kunstschule und der rest der Freizheit designed und erschafft neue Dinge. Diese Dinge kommen auf Ausstellungen und werden dann über spezielle Läden verkauft. Das seit nun 15 Jahren... kleinen Nebenverdienst.
Schlussendlich würde er jedem ins Gesicht sagen das man alleine von Kunst erschaffen überleben will, oder zumindest so leben das sich die Mühe auszahlt, ne ganz schöne Träumerei ist.
 

dillerkind

Stamm User
Heyo..

Dass von der Kunst alleine nur die wenigsten gut leben können, das dürfte wohl jedem klar sein. Das bestreite ich auch in keinster Weise. Ich persönlich unterscheide auch, ob einer mit dem was er tut gutes Geld verdient, oder ob er es nur dafür tut, um viel Kohle zu machen... bzw. ob er sich komplett "verbiegt" um dick zu verdienen. Klar, wenn einer mit dem was er tut den Geschmack der Leute trifft, warum sollte er das nicht nutzen? Wäre ja schön doof! Aber wenn er anfängt, alles was er tut komplett umzukrempeln und nur noch die Masse bedient.. hat das dann noch was mit Kunst zu tun?

Jeder muss für sich entscheiden, was ihm wichtig ist. Aber ich denke, als (selbsternannter) Künstler kann man ruhig auch ein paar Ideale haben... Etwas schaffen, eigene Charaktere, Stories oder Stil entwickeln und dabei nicht NUR der Masse gefügig sein. Denn wenn einer nur noch auf dieses Ziel hinarbeitet, dann ist es keine Kunst mehr, sondern nur noch Dienstleistung. Mir ist klar, dass diese Einstellung vielleicht etwas blauäugig sein mag, in dieser so kommerzorientierten Gesellschaft.. aber so ein paar Ideale sollte man sich dennoch bewahren..
 

Rattenkönig

Ngeuuraksaha
VIP
Großmeister, ich nenn ihn einfach mal so, Satoshi Urushihara hat selbst gesagt, man solle seinen eigenen Stil erarbeiten und so gut es geht nicht dem Mainstream folgen, denn auch nur dann kann man wirklich einzigartige Kunst erschaffen, sonst nicht. Wenn nun alle die Urmenschen kopiert hätten und nur weiter so gemalt hätte, wäre die heutige Kunst trivial gewesen. Wo jedes Kleinkind hätte Künstler werden können, ohne besonderes Talent. Die Kunst entwickelt sich halt immer weiter und es wäre töricht den Lauf der Kunst anzuketten. Auf die dauer wäre auch ein DaVinci gähnend langweilig, wenn halt jeder so malen würde. Das gleiche gilt für alle Kunstrichtungen.

Aber viele Künstler oder möchtegern Künstler versuchen...
...es so zu drehen wie sie wollen, wenn sie manche Kunst nicht als gut erachten, heißt es oft für sie, dass was der da Zeichnet ist niemals Kunst. Siehe unter anderem Van Gogh, wurde anfangs ja auch verspottet. Nur weil es damals den Hitzköpfen nicht in deren Weltbild der Kunst gepasst hat. Sprich, sie waren einfach nur intollerant und egoistisch auf sich selbst bezogen. So was gibt es heutzutage natürlich immer noch. Jeder der in eine Kunsthochschule wollte, kennt es wohl, dass der japansiche Zeichenstil einfach abgelehnt wird, in den meißten fällen. Da frage ich mich, wieso? Die Mangas und Animes sind schon jetzt berühmter als so mancher Künstler die viel Kohle haben.

Aber wir leben auch in einer Zeit wo viele auch eine Scheißhaufen als Kunst ansehen, wenn er nur ungewöhnlich aussieht. Siehe halt auch den Punkt, von einem berühmten Künstler... Es gibt auch Bilder die einem vom Hocker hauen, wo die Proportionen keineswegs so super hinhauen, aber dafür der Hintergrund gepaart mit der Figur ein einzigartiges zusammenspiel erarbeitet. Oder wo auch nur massig Dreiecke faszinieren. Naja, viele heutige Künstler die wenig mit Animes usw. zu tun haben, würden den Zeichenstil von dem Dragonball erschaffer, als Hobbywerk eines Kindes abstempeln, oder halt eines Erwachsenen der annehmbar Zeichnen kann, aber da wissen sie noch nicht das er berühmt ist, vielleicht mehr als manche "berühmten" Künstler selbst. Ich bekam auch schon zu hören von angeblichen Kunstverstehern, als ich eine Zeichnung von Dragonbal zeigte, eine gute wohlbemerkt, also per Hand: "Was ist denn das für ein Dreck?!". Und davon gibt es viele die so denken. Sind überwiegend Oldschoolfanatiker.

Nun liegt ja Kunst im Auge des betrachters, ich kann frei raus sagen, Van Gogh konnte nicht Malen, ich finds Müll, Rembrandt dagegen war ein Genie. Wenn mir Bilder nicht gefallen, lade ich sie auch meißtens nicht mal runter, aber nach und nach missfallen mir auch diese Bilder, die ich runterlade, weil sie mir gefallen hatten. Un ich finde es für meine Teile einfach nur Dumm, wenn man sich Kunst für ne Million Euro kauft. Aber jedem das seine. Heute in der Massenkommunikationszeit, treten aber auch wiederum sehr viele Nachwuchskünstler auf, manche haben das gewisse Etwas "unbeachtet von manchen die es Genial finden oder nicht" und andere haben halt nicht das gewisse Etwas. Demnach ist das stetige kopieren der Anderen Künstler einfach nur der falsche Weg, aber ja warum sollte man das Rad neu erfinden? Denken sich einige, aber falsch, man erfindet es nicht neu, man verbessert es nur gegebenfalls.

Der japanische Comicstil ist heutzutage in unserer westlichen Welt immer noch eine naja Mangelware, da viele es generell ablehnen, weil es ja ach so kindisch ist. Eigentlich sollten wir die Jugend eine Marktlücke entdeckt haben, aber keiner traut sich wirklich was dagegen zu tun. Es gibt hier kaum bis keine Werbung mit einem Mangaboy oder Girl... Aber dafür jeden anderen Hirnentbranter scheiß, siehe Cola/Fantawerbung, wer es gerne anschaut, soll es tun. Ok, wenn manche jetzt nun Mangafiguren sehen würden würden sie wohl das gleiche denken. Naja, so ist dahin halt meine Sicht. Ich denke mal auch das die meißten Grafiker angst davor haben Mangafiguren in die Werbung zu stecken, oder sonst wohin in den medialen Machwerk. Für mich hat es auch den anschein, als würde der japanische Zeichenstil seine Macht in der westlichen Welt verlieren, also nach der Flut kommt die Ebbe...

Nun denn, ich kann Künstler nicht ab, die denken, nur das was sie Zeichnen ist Kunst, oder Kunstversteher die penetrant nur den Oldschoolstyle verfolgen und das andere wehemend ablehnen, was nicht darunter gehört. Viele Kunsthochschulen gehen nach der Masse und fördern nicht die Individualität eines Künstlers, oder nur arg beschränkt, musste ich am eigenen Leib spühren, ob es nun bei allen Hochschulen so ist in den westlichen Welten, kA. Aber da liegt wohl auch der Fehler im Kern, einersteis gibt es keine große individuelle Förderung und andererseits leben die Kunsthochschulen von ihren angehenden Künstlern "viele werden es nicht". Nun, man kann auch nicht jeden reinnehmen. Ach was noch ist, in den Kunsthochschulen wird anhand der Noten ausgerechnet wie gut einer Zeichnen/Malen kann, was generell Schwachsinn ist. Ansonsten sollte man herausragendes Talent mit bringen, was sich widerspricht, warum sollte man dann noch in eine Kunsthochschule wenn man eh schon besser ist als die Masse darin? Demnach sind Kunsthochschulen auch nur ein Ankerpunkt des Mainstreams. Individualität können sich nur Autodidakten erarbeiten, da ihre auffassungen der Kunst von ihren Meister nicht betrübt wird.

Wer generell nur nach der Pfeife der anderen zeichent, kann nicht gut werden, oder hat einen noch schwereren Weg vor sich, wirklich Individuell zu werden. Ich sage nicht, dass man, wenn man kopiert, gleich versagt hat, man kommt gegebenfalls schneller vorran, wenn man dem Mainstream verfolgt, aber kann man dies dann noch als wahre Kunst bezeichnen? Naja, dann kommen noch die Sprüche wie, mach alles was dein Meister verlangt und dann kannst du deinen eigenen Weg einschlagen, wenn dur mit 20 angefangen hast zu Zeichen, beginnst du dann mit 30 oder 40 deinen eigenen Weg einzuschlagen... Vorher tast du das was Meister sagte. Aber hier gehts es ja nicht umn Kampfkunst. Sondern um Kunst in Form und Papier, hier wird Kunst als Kunst bezeichnet, wenn Deine Bilder anklang finden von anderen Menschen, also diese es als Kunst ansehen, erst dann und Nur dann ist es Kunst, leider. Es gab tausende Fälle, wo ein König oder anderes hohes Tier zu einem Schundbild sagte, dass ist Kunst, promt wurde es auch zur Kunst. Wohingegen sich halt andere nur an den Kopf fassen können und diese jene "Kunst" verspotten. Wie man sieht, ist Kunst nicht wirklich greifabar. Es gibt nicht "die" Kunst, oder "den" Künstler. Berühmte Künstler haben heutzutage massige Millionen in der Tasche, die die Weniger haben sind nicht oder nur gering berühmt und finden kaum Beachtung außer von einer kleinen Gruppe.

Da stellt sich mir die Frage, ist Kunst nur Kunst wenn der Künstler viel Geld in der Tasche hat? Scheint jedenfalls so. Aber wenn man so weiter denkt in diese Richtung, warum überhaupt noch individualismus zeigen, oder sich anstrengen wenn man überhaupt sowieso keine Chance hat... Warum Kunst nicht einfach in den Gully werfen, wenn man davon eh nicht leben kann, bzw. wenn es nur einen kleinen Kreis interessiert was man erschaffen hat? Wozu gibt es Kunsthochschulen? 90% der Schüler wird niemals berühmt. Egal wie gut ihre nichts aussagenden Noten sind. Nun, viele haben auch nur ein Ziel vor Augen, Dali kennt wohl fast jeder, der ist Millionär durch seine Kunst. Es gibt sicherlich viele die denken auch mal so ein Künstler zu werden... Aber bis dahin hat man eine schwere Arbeit vor sich, im Grunde widerum doch nicht, man muss nur einen Stil entwickeln den alle mögen, dann hat man es geschafft. Also sprich, mach aus Blei = Gold, also "macht" das mal und es werden die meißten aufgeben.

Nun zum eigenen Stil, man kann nie erwarten das alle ihn mögen, deswegen sollte man ihn auch nicht umändern, egal was andere dazu sagen, egal wieso sie diesen Stil mögen, oder jenes Bild. Denn für sich bleibt es die eigene Kunst, das eigene Werk, ob Fanart oder nicht, man hat es selbst erschaffen. Demnach muss man sich auch nicht kümmern was andere von den eigenen Bildern halten. Manche mögen es, manche nicht.

Um Fuß in der Branche zu fassen muss man aber auch mal über seinen eigenen Schatten springen und die Kunst, die anderen gefällt, auch mal weiterhin aanbieten, damit man sich einen Namen machen kann. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es sind die japanischen Figuren mit den großen Augen im Trend der Jugend, warum dann nicht diese Richtung einschlagen?

Ich für meinen Teile bin jetzt auf der Schiene wo ich versuche Action in meine Bilder, bzw. Figuren zu zaubern. Die Bilder sollen halt nicht so steif aussehen...
 

Neverman

VIP
VIP
@MakubaX:
Sicher ist es Neid. Es ist zwar irgendwo peinlich zuzugeben, dass man neidisch auf Künstler ist, die besser von der Masse aufgenommen werden, aber es ist die Wahrheit. Vielleicht versuche ich mir auch nur deswegen ainzureden, ich wäre ein besserer Künstler, eben WEIL mir die Anerkennung verwehrt wird. Ist es denn nicht das Ziel anerkannt zu werden, was uns immer und immer weiter anspornt? Von daher kann ich ehrlich behaupten, dass ich niemals berühmt werden will, bzw. hoffe, dass mir möglichst lange die Anerkennung verwehrt bleiben wird, bis ich die Spitze erreicht habe, falls es überhaupt so etwas wie eine Spitze gibt, die ich erreichen kann/will.

@dillerkind:
An sich stimme ich dir zu. Auch ich vertrete generell die Ansicht, dass alles, was kommerziell erfolgreich ist, weniger mit Kunst zu tun hat. Ich weiß gar nicht mal, woher ich diese Einstellung habe, aber ich habe es schon immer so empfunden, so weit ich zurückdenken kann. Aber es gibt auch Ausnahmen. Zum Beispiel sind Künstler wie Hermann Nietsch noch immer umstritten, aber trotzdem ist er ein mittlerweile anerkannter Künstler. Egal, was er jetzt noch macht, die Massen jubeln, denn er macht 'offiziell' Kunst und hat damit die Erlaubnis jedes Tabu zu brechen, was er will. Aber irgendwie ist das doch auch armselig... Wenn man es als Künstler oder Designer zum Beispiel darauf anlegt, Tabus zu brechen und zu schockieren und aufzurütteln, ist es tödlich, wenn plötzlich alles widerspruchslos hingenommen wird, weil es ja jemand ist, der das darf.
Ich versuche also zu unterscheiden in kommerziell erfolgreichen, wahren Künstlern, kommerziell erfolgreichen 'Typen' (Kunst liegt ja im Auge des Betrachters. Daher steht mir eigentlich nicht zu, etwas als Kunst oder Nicht-Kunst abzustempeln. Aber einige Sachen empfinde ich eben nicht als Kunst und das hat weniger damit zu tun, ob ich es mag, oder nicht. Auch Sachen, die ich nicht mag, kann ich durchaus als Kunst akzeptieren), nicht erfolgreichen, wahren Künstlern und nicht erfolgreichen Typen.
Das ist zwar auch noch sehr oberflächlich, sind aber gerade genug Schubladen, um mein Weltbild von Kunst aufrechtzuerhalten.^^

Und ich teile deine Blauäugigkeit. :)
Als Künstler braucht man eine gewisse Ignoranz, Stolz, Ideale und vor allem Prinzipientreue!
(Will nicht sagen, dass nur diese Eigenschaften Menschen zu Künstlern deklarieren.)

@Duplexagon:
Umfangreicher Beitrag, ich versuche mal, darauf einzugehen.

Ich glaube, jeder Mensch mit genug Talent hat in sich drin einen einzigartigen Stil. Aber wenn wir das zeichnen lernen, werden wir von allem beeinflusst von dem wir lernen. Ich nehme mal mich als Beispiel: Ich habe NIE, wirklich noch NIE ein Fanart gezeichnet. Ich kam noch nichtmal auf die Idee, einen Charakter aus irgendeiner Serie, sei es Anime oder Trickfilm, zu zeichnen. Aber manche Leute haben nur Fanarts gezeichnet und haben sich unbewusst nur eine ähnliche Linienführung wie der Zeichner des Originals angewöhnt. Perlen vor die Säue sind das.^^
Trotzdem wurde ich maßgeblich von den Zeichenbüchern beeinflusst, die ich hatte, und da waren auch viele Manga- und Comiczeichenbücher drunter.
Womöglich sind die meisten Zeichner einfach zu unselbstständig und ersticken ihr eigenes Talent im Keim, weil sie nie gelernt haben 'selber' zu zeichnen, sondern sich immer nur eines fremden Stils bedienten.

Ich denke, dass man als (guter) Zeichner Kunst erkennt, wenn man sie vor sich sieht. Zum Beispiel Pablo Picasso. Ich habe eine sehr seltene Aufnahme von ihm, in der er zwei Stunden lang einfach nur viele verschiedene Bilder zeichnet. Und nach dem Genuss dieses Films war ich ein Fan von ihm. Als Kind habe ich ihn nicht verstanden, ich fand seine Bilder hässlich, ich konnte einfach nicht verstehen, was daran Kunst war. Aber nachdem ich sah, wie er den Stift hält, wie er dieLinien aufs Papier setzt und wie genial reduziert das Endergebnis in seinem Kern erfasst wird, begriff ich, dass Picasso einer der Meister schlechthin ist. Jetzt bewundere ich ihn, aber es dauerte Jahre, bis meine Augen überhaupt erkannten, was sie da sahen.
Genauso ist es mit anderen Bildern. Ich kann eine Kinderzeichnung ansehen und sie genial finden, andererseits betrachte ich die Bilder eines amerikanischen fotorealistischen Künstlers, der schon viele Preise gewonnen hat und fühle nur Leere in mir. Seine Bilder sind perfekte Abbilder der Realität, aber sie sind tot, steife Wachsfiguren, die mit Graffit aufs Papier akribisch übertragen wurden.
Auch wenn mir Bilder nicht gefallen, erkenne ich doch am Strich, wer eine wirkliche Profession erreicht hat, was für ein Niveau der Künstler hat und urteile dann. Und meine Vorliebe für Reduktion und kindliche Naivität sorgt für den Rest und entscheidet, ob in meinen Augen ein Künstler wirklich ein Künstler ist, oder nicht.
(Naja, Geschmackssache eben)

Und es kommt bei Kunst auch immer auf die Botschaft an. Von daher kann auch ein Scheißhaufen Kunst sein, Kunst sind nicht nur Malereien und Zeichnungen.

Was du zu den mangas sagst, kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Denn wie ich schon sagte, glaube ich, dass es eine Vergeudung von Talent ist, sich nur auf Mangas zu konzentrieren. Viele Mangazeichner sind selber nur mittelmäßige Künstler, auch wenn es Ausnahmen gibt. Akira Toriyama hat eben seinen Stil, der mag nicht jedem gefallen, aber er hat ihn gefunden. Wenn er damit zufrieden ist, kann ihm das keine schlechte Meinung der Welt nehmen.
Außerdem erkennt man in seinen Bildern, dass er wirklich Ahnung von Anatomie hat, sie aber für seine Zwecke reduziert und vereinfacht hat.

Wie diese superjunge Autorin, die wegen Plagiats angeklagt wurde, sehr treffend sagte, kopiert man IMMER. Es gibt keinen Weg nicht zu kopieren, weil wir unser Leben lang immer und überall beeinflusst werden. Die damaligen Künstler haben ihre riesigen Gemälde nie alleine gemalt, oft haben sie sogar nur minimale Arbeit geleistet und ihre Schüler die Bilder malen lassen. All das ist Kopie und trotzdem spricht man von Kunst. Es ist ein Fehler anzunehmen, zu kopieren sei falsch, denn es ist in Wirklichkeit eine hervorragende Übung. Man versucht mit den Augen eines anderen zu sehen und nur weil man es einmal macht, heißt nicht, dass man sein Leben lang immer nur kopiert. Um Anatomie zu begreifen habe ich viele Bilder von Leonardo daVinci kopiert, habe beim zeichnen versucht, seine Linienführung zu begreifen, mit demselben Verständnis von Volumen und Harmonie ranzugehen wie er. Und es war eine wirklich hilfreiche Übung. Aus allen anderen Zeichenbüchern habe ich auch immer nur abgezeichnet, sprich kopiert und trotzdem hat es mir nie geschadet. Ich sehe in der Kopie eine unvermeidbare Leistung des Künstlers, zu lernen. Es ist nur wichtig, sich den zu kopierenden Stil nicht zu eigen machen zu wollen, sondern ihn nur zu Lernzwecken zu benutzen!
(Ich kann gar nicht genau sagen, wieviele Künstlerstile in mir stecken. Die Beeinflussung ist einfach da, wenn ich eine gute Zeichnung sehe, stelle ich mir automatisch vor, ich führe den Stift, der das Bild gezeichnet hat. Ich fahre die Konturen ab, versuche zu verstehen, wie der Zeichner gezeichnet hat. All das beeinflusst mich, minimal vielleicht, aber ich merke es, wenn ich das nächste mal den Stift aufs Papier setze und bewusst einen Strich ziehe. Dann habe ich etwas gelernt, ohne direkt gezeichnet zu haben.)

Man muss nicht das Rad neu erfinden, es erfindet sich von selbst neu, wenn man es nur lange genug betrachtet. Ich muss mir keine Gedanken um Stil und Können machen, weil es sich alles auch ohne mein Zutun entwickelt und rein von der Übung abhängt. Ich vergleiche es mal mit Bodybuilding. Es bringt nichts, darüber nachzudenken, wie gut definierte Muskeln man haben will, man sollte sich einfach ins Fitnessstudio begeben und anfangen zu trainieren, die Muskeln finden ihre eigene Definition!

Ich finde es übrigens hervorragend, was du über Kunsthochschulen sagst, denn auch das ist einer der Gründe, wieso ich nicht an einer Uni Kunst studieren werde. Was soll man in staubigen Ateliers lernen? Geht lieber raus und zeichnet das, was vor euren Augen liegt.

Und letztendlich ist es doch so, dass man Kunst für sich macht. Denn es ist heutzutage einfach unmöglich von allen gekannt, anerkannt und geliebt zu werden, es gibt einfach zu viele Menschen. Was ich mache, tue ich für mich, weil ICH ein Ziel habe, das ICH erreichen will. Ich bin ein Künstler, wenn ich mich als solcher bezeichne, und das kann mir keiner nehmen. Und es sind nicht nur Künstler, wer zeichnet, oder malt. Künstler sind Denker, sind Philosophen und normale Menschen. Kunst drückt sich meiner Meinung nach nicht im Stil aus, oder in der Größe und Erfahrung, sondern in der Leidenschaft, mit der etwas getan wird. Wenn jemand mit Leib und Seele etwas tut, obs reden, schreiben, malen, singen, etc. ist, dann ist es Kunst. (Das geht über persönlichen Geschmack und Meinungen hinaus. Kunst kann auch darüber hinaus als Kunst erkannt werden.)

Entschuldigung für den ellenlangen Text, der eigentlich Offtopic ist. Vielleicht sollte man einen passenden thread eröffnen und die letzten beiträge dorthin verschieben?
 
Zuletzt bearbeitet:

dillerkind

Stamm User
Kräbsler
Dankeschön!

babidi
Wie jeder andere Stil auch... Kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur ein einziger Mensch bisher geschafft hätte, dass JEDER seinen Stil mag. Zu viele und zu verschiedene Menschen, als dass das jemals eintreten könnte.. was auch gut ist :)

Duplexagon + Neverman
Hehe, ja ist ein ziemliches Textvolumen geworden. Aber verschieben würde ich das nicht. Ich finds gut, dass auch mal ne Diskussion zustande kommt. Ich fasse mich dennoch relativ kurz, einerseits wegen momentaner Kopfschmerzen und andererseits, weil es mit meinem Kunstverständnis nicht sooo weit her ist...

Kunsthochschulen... seh ich genauso. Wie soll man etwas objektiv bewerten, dass so subjektiv aufgefasst und eingeschätzt wird? Man kann vielleicht einzelne Aspekte betrachten und dazu dann bewerten, wie gut diese Aspekte eines bestimmten Stils umgesetzt wurden. Aber eine allgemeingültige "Formel" zur Bewertung gibt es nicht. Alles Ansichtssache...

Und Neverman, du machst dir offensichtlich eine Menge Gedanken über diese Dinge. Wenn ich das mal mit mir selber vergleiche.. hehe, mein theoretisches Wissen über Kunst(-stile, -epochen, etc) erschöpft sich schon nach fünf Minuten Diskussion. Deswegen maße ich es mir auch nicht an, über derartiges zu urteilen. Selbst wenn ich mich über irgendetwas negativ äußere, dann immer mit Hinweis darauf, dass das nur meine persönliche Meinung ist.

Was zeichnet diesen Stil aus? Was ist das charakteristische an den Werken dieses oder jenes Künstlers? Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung! Nicht zuletzt deshalb, weil ich mich nicht wirklich viel mit anderer Leute Werken auseinandersetze. Du hast absolut recht: wir werden ständig von irgendwem/-was beeinflusst. Und das versuche ich zu minimieren. Ist ziemlich bescheuert, ne sehr eingeschränkte Sichtweise und nüchtern betrachtet von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Aber ich bin insgesamt ein recht unlogisches und nicht immer einfach zu verstehendes Wesen.

Was ich tue und wie ich es umsetze, was mir gefällt oder missfällt - das ist bei mir alles eine Frage des Bauchgefühls. Grundlagen nach Buch lernen? Och nöö, zu langweilig. Lieber drauflos wursteln und sehen, was dabei rumkommt. Oder ein neuer angesagter Megakünstler, auf dessen Werke 98.76% der Weltbevölkerung stehen.. na und? Mir gefällt seine Farbwahl nicht oder seine Charaktere haben was komisches, nicht in Worte zu kleidendes an sich, das mir nicht zusagt.. Mein Bauch sagt mir: das mag ich nicht! XD Ich argumentiere da nicht groß herum, was besonders gut oder welche Vorgaben und Kriterien besonders akkurat umgesetzt wurden. Um das zu tun müsste ich eben viel mehr Wissen vorweisen können. Und da ich das nicht habe, bin ich lieber ruhig. Ich weiß nur, was mir bauchmäßig gefällt und das reicht für mich.

Denn wenn ich auch sonst nichts kann, aber mit dem was mir Spaß macht zu experimentieren bis mir das Endresultat gefällt oder eben zu entscheiden, was ich mag oder auch nicht, ungeachtet davon was allgemein als toll erachtet wird, das kann mir keiner nehmen. Und das ist letztendlich auch, was mich ausmacht.
 

Neverman

VIP
VIP
Mmmh, vielleicht klang mein Beitrag ein wenig zu sehr danach; "Das ist richtig und das nicht." ^^°
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, und theoretisches Wissen habe ich auch nicht wirklich viel. Das sind nur ein paar Brocken, die ich behalten habe, oder mir selbst aus Interesse angeeignet habe.
Aber schließlich sind wir alle anders, was bei dem einen funktioniert, muss nicht zwangsläufig dem anderen helfen.

Und um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Ich mag deinen Stil, aber noch mehr die Präsentation. Die ist einfach sehr ausgereift und stilvoll. Womöglich brauch ich von dir nicht so viele Variationen zu erwarten, dein Stil wirkt irgendwie "fertig".
 

Hennes83

Gläubiger
So, wie schon angekündigt, hae ich mir jetzt tatsächlich mal wieder Buntstifte gekauft und bin dementsprechend noch mehr begeistert.
Deinen Stil mag ich zwar nicht besonders, aber deine Technik ist famos. Könntest du mir ein bisschen genauer erklären wie du die Schattierungen an der Haut so schön zu Stande bekommst.
Die hauptsächlichen Farben, sind doch Hautfarbe, Braun, Lila, Rot und auch Orange meine ich entdeckt zu haben, richtig?
Jetzt wüsste ich jedoch gerne, wann du auf was zurück greifst. ZUm Beispiel, bei welcher Belichtung nun Braun oder Orange zum Einsatz kommen. In etwa, kann ich es mir zwar schon denken, aber...
Übrigens ´gefallen mir deine Hände ziemlich gut, sehr routinierter Stil.
 
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