Die Blauhaarige bemerkte Sorana, doch davon ließ sie sich nicht irritieren, immerhin hatte sie ja nicht einmal versucht sich zu verstecken. Auf ihre Frage gab sie keine Antwort. Sie sah sie nur von ihrer Position aus mit einem ersten Blick an ehe sie sich zur Seite drehte und auffällig die Dachkante entlang ging bis sie schließlich am Abgrund zur Seitengasse stand. Mit einer simplen Handbewegung signalisierte sie Nobu dass sie ihr folgen sollte und stieg dann über die Feuerleiter nach unten.
Sorana konnte sich nicht sicher sein ob ihr die Frau auch wirklich folgen würde, dennoch ging sie hinter den Müllsäcken, welche in der Seitengasse herumliegen in Deckung. Es dauerte nicht lange bis schließlich ihr Ziel auftauchte, jedoch auf eine andere Weise als erwartet. Anstatt die paar Meter zufuß zu gehen, kam sie mit ihrem Motorrad angerollt. Durch den Schatten Geschütz konnte sie Sorana wohl nicht erkennen und fuhr vorsichtig und dennoch geradewegs an ihr vorbei, nur um eine Sekunde später zu erkennen dass es sich hier um eine Sackgasse handelte.
Mit einem zufriedenen lächeln sprang die Rothaarige aus ihrem Versteck und näherte sich schnell der ExPolizistin, durch den Lärm der Maschine musste sie sich nicht einmal Gedanken über eigene Geräusche machen. Mit dem Messer in der rechten Hand stand sie nun genau hinter der Frau und warf nun ihren Arm um ihren Hals um sie von der Maschine zu reißen, doch so leicht machte es ihr Nobu nun auch wieder nicht. In dem Moment als Sorana ihr Hand um die Frau legte, packte sie ihn mit beiden Händen und drehte sich so von ihrer Maschine runter, dass es die Attentäterin regelrecht über das Motorrad warf. Während diesem Manöver schaffte sie es sogar ihr das Messer abzunehmen sodass nun sie es war welche scheinbar die Oberhand hatte, aber es war nicht das erste mal dass Sorana einen Gegner hatte der sich zu wehren weiß, auch wenn es äußerst selten war dass es jemand geschafft hat ihr so einfach die Waffe zu entreißen.
Noch den Schwung ausnutzend den sie durch den Zug über die Maschine hatte, rollte sie sich ab und versetzte Nobu einen Fußtritt dass sie leicht zurückgeworfen wurde. Ohne ihr eine Möglichkeit zu lassen sich von diesem Angriff zu fangen versetzte sie ihr noch einen weiteren geschwungenen Tritt den die Polizistin zwar Blocken konnte, dennoch wurde sie dadurch weiter nach hinten zurückgestoßen und verlor dabei die Waffe welche sie Sorana abgenommen hatte.
Ein weiteres mal ging die Rothaarige sofort zum nächsten Angriff über. Blos nicht dem Gegner die Chance zur Gegenwehr geben, so hatte sie es sich selbst beigebracht. Sie drückte Nobu gegen die Wand und hielt ihr eine weiteres Messer, welches sie bei sich hatte, an die Kehle, doch auch ihre Gegnerin wusste sich selbst in dieser Situation zu behaupten. Obwohl sie die Klinge an ihrem Hals spüren konnte, hatte sie den Nerv ihre Waffe auf die Attentäterin zu richten, genau unter ihre linke Brust. Sorana musste zugeben, dafür dass sie sich vorhin auf der Straße so stümperhaft verhielt, hat sie durchaus etwas drauf und sollte nicht unterschätzt werden, aber das hier war ihr Gebiet, ihre Heimat und hier würde sie nicht zulassen dass jemand gefährlicher ist als sie selbst.
„Schluss mit den Spielchen!“ knurrte Sorana sie regelrecht an. „Was suchst du und was weißt du über diesen Brand? Oder noch besser, was will die Polizei überhaupt hier. Ihr seid hier nur geduldet und habt hier überhaupt nichts zu sagen, das solltet ihr doch wissen!“