Die Männer erlangten nach der kleinen Rede wieder ihren Mut. Ryudo wollte gerade mit ihnen auf die nächste Welle losstürmen als eine mysteriöse Frau den Innenhof betrat.
„Ihr KAN, unmöglich, so stark, stärker als bei meinen Freund.“ Sie ging mit langsamen Schritten auf ihn zu.
„Ihr habt ihn also besiegt ... nicht schlecht, gar nicht mal schlecht, aber euer Glück endet hier!“ Gratulierte die Frau, Ryudo.
„Dies war sehr leicht junge Dame. Normalerweise stellt man sich doch vor, bevor man jemanden anspricht.“ Erklärte er der jungen Frau.
„Ich fang mal an. Mein Name ist Ryudo Azoth.“ Stellte er sich der Frau vor. „
Mein Name ist Claire, merkt euch meinen Namen gut, denn dies wird das letzte sein, was ihr erfährt.“ „Selbst Vertrauen hat sie ja, mal sehen ob auch was dahinter steckt.“ Ihr Blick viel dabei auf die Soldaten.
„Schade eigentlich, dass ich eine so schöne Frau, den Hintern versohlen muss.“ Ryudo wollte gerade angreifen als ihm, die Elfe unterbrach.
Er sah die Elfe in die Augen.
„Warum unterbricht sie mich? Einen so starken Gegner hatte ich schon lange nicht mehr.“ Die Elfe schüttelte ihren Kopf und sprach.
„Kommandant, das schaffen wir nicht. Ich bitte euch, ich brauche eure Hilfe, steigen wir auf den Turm!“ Ryudo wollte gerade darauf antworte, aber die Elfe unterbrach ihn erneut, bevor Ryudo überhaupt was sagen konnte.
„Bitte, keine Zeit für Erklärungen! Es ist wichtig, vertraut mir, lasst uns einfach gehen!“ „Was soll das? Was hat sie nur vor?“ Ryudo nickte ihr zu.
„Soldaten zieht euch zurück. Wir können diese Stellung ruhig aufgeben.“ Befahl er.
„Sammelt die überlebenden der anderen Einheiten auf und bildet eine neue Linie. Ich werde bald zu euch stoßen.“ Erklärte er den Soldaten.
Ryudo folgte der Elfe danach, aber als sie eine weitere Kriegerin erblickte, nahm sie, sie auch gleich mit. Beide sahen sich verwundert an.
„Ihr werdet gleich sehen, kommt schon!“ Drängte sie zur Eile. Die kleine Gruppe bestieg den Turm welcher ihn von der zerstörten Mauer von der intakten Mauer trennte. Der Turm überragte die Mauer nur um zwei Stockwerke. Die kleine Gruppe konnte nun einen ungestörten Blick auf die feindliche Armee nehmen. Tausende Soldaten, Bestien und allerlei Kriegsgerät warteten nur auf ihren Einsatz.
„Ach du Schande, mehr als bei der Schlacht von Daeron. Um die Menge her zu werden, bräuchte man alle Ritter die jemals Midgard hatte.“ Ryudo musste sein staunen unterdrücken. Ein paar Pfeile flogen auf sie zu, aber alle drei konnten sie noch rechtzeitig ausweichen.
„Ich muss mich jetzt auf die Beschwörung konzentrieren, ihr müsst dafür sorgen, dass ich nicht getroffen werde!“ Nach diesen Worten begann die Elfe eine zauberformal zu rezitieren.
„Leichter gesagt als getan.“
Weitere Pfeile zischten heran. Die Kriegerin wehrte aber diese mit ihren Schild ab.
„Nicht schlecht.“ Ryudo musste kurz unterbrechen um zwei Pfeile mit seinem Schwert abzuwehren.
„Wie lautet euer Name?“ Fragte er höflich. Doch bevor sie antworten konnte, kam auch schon der nächste Pfeilhagel heran gesaust. Jane wehrte auch diese ohne Mühe ab.
„Ich hab mich nicht hierher schleifen lassen um mit denen da unten zu spielen.“ Ryudo sah sich um und entdeckte einen Speer.
„Damit kann ich was anfangen.“ Er nahm den Speer in die Hand, zielte auf einer der Bogenschütze und warf auch schon los. Der Speer durchbohrte den Körper, des Bogenschütze und erwischte gleich noch einen, dieser stand gleich dahinter.
„Jane, so lautet mein Name.“ Stellte sich die Kriegerin vor.
„Jane also, ich werde mir euren Namen gut merken.“ Jane reagierte nicht auf Ryudos Worte. Die beiden wehrten einen Pfeilhagel nach den anderen ab. Scheinbar zielte die halbe Armee auf sie. Als plötzlich der Pfeilhagel stoppte, sah Ryudo einen großen Tornado.
„Kontrolliert sie den Tornado?“ Ryudo musste sich fast irgendwo festhalten um nicht durch den starken Wind vom Turm zu fallen.
Der Tornado fegte über die feindlichen Linien. Panisch rannten die Truppen davon, sie nahmen keine Rücksicht auf die, die bei der Flucht in den Dreck landeten. Sie wurden einfach zu Tode getreten. Nach einer Weile löste sich der Wirbelsturm auf. Ryudo drehte sich zur Elfe um, die kurz danach zusammen brach. Sie murmelte noch etwas, was Ryudo nicht verstand.
„Sie hat ihr gesamtes KAN verbraucht. Ich hätte nie gedacht, dass Elfen so starke Magier sind.“ Ryudo ging auf Jane und berührte mit seiner linken Hand ihre Schulter.
„Pass bitte auf sie auf. Sie ist nun eine Heldin.“ Dabei sah er die am Boden liegende Elfe an.
„Ich werde mich nun um die Frau da unten kümmern.“ Ryudo verließ den Turm. Claire schien von dem Wirbelsturm unbeeindruckt zu sein. Er ging zu ihr um sein Werk zu vollenden.
„Meine teuerste, entschuldigt mich, dass ihr warten musstet, aber es gab da noch was zu erledigen. Nun können wir unser kleines Duell austragen.“ Er zeigte dabei mit seiner Schwertspitze auf Claire.
„Selbstvertrauen habt ihr, aber hier werdet ihr nun sterben.“ Ryudo wollte gerade angreifen als ihm eine sehr bekannte Stimme ihn wieder unterbrach.
„Stopp, Herr Ritter.“ „Warum werde ich andauernd unterbrochen?“ Beatrix rannte auf ihn zu.
„Dort ist eine Einheit, die scheinbar Hilfe braucht.“ Erklärte Beatrix und zeigte mit dem Finger auf der anderen Seite des Innenhofes.
„Warum hilft ihr, diese Einheit nicht.“
Claire ließ die Beiden in Ruhe und rührte sich nicht von der Stelle. Beatrix wurde nun sehr ernst.
„Ich hab mit ihr eine Rechnung offen.“ Ryudo erschrak etwas von ihrer Reaktion.
„Sterbe nicht, sonst würde mir das jemand nie verzeihen.“ Dabei sah er in Beatrix Augen. Sie nickte nur kurz.
„Ob das gut geht?“ Ryudo ließ die zwei Frauen nun allein und rannte so schnell wie er konnte auf der anderen Seite des Innenhofes. Sein Weg ging wortwörtlich über Leichen, diese lagen überall rum. Als er dort angekommen war, attackierte ein Hüne, die am Boden liegende S’irta.
„Nicht mit mir.“ Brüllte Ryudo und sprang den Hüne mit einem Schwerthieb an. Dieser musste zurück weichen um nicht getroffen zu werden.
„Ich werde dein Gegner sein.“ Doch als er Jacina und noch einen weiteren Verbündeten sah, änderte er seine Meinung und rief zu den Beiden.
„Ich werde S’irta in Sicherheit bringen. Könnt ihr diesen hier bezwingen?“ Fragte er noch. Jacina musste mit lauter Stimme Antworten, da sie etwas weiter weg vom Ryudo und S’irta stand.
„Ja, wir werden ihn schon besiegen. Beeil dich bitte und rette sie.“ Ryudo nickte nur kurz und steckte sein Schwert in die Scheide rein. Danach hob er Vorsichtig S’irta an. Er trug sie auf seinen Armen, dicht an seinen Körper gepresst.
„Du musst wohl auch alles gegeben haben.“ Danach ließ er die Zwei mit dem Hünen allein. Er trug S’irta ins Schloss hinein, wo auch schon gekämpft wurde.
„Ein Trümmerhaufen.“ Nach etlichen Minuten erreichte er das Lazarett. Ein Arzt kam gleich zu Ryudo.
„Ihr Bein wurde verletzt, dabei hat sie viel Blut verloren und nun braucht sie dringend Hilfe.“ Der Arzt sah die Verletzung an und wies Ryudo an, S’irta auf einer der freien Liegen abzulegen.
Er folgte den Anweisungen des Arztes. Als er S’irta abgelegt hatte, nahm er ihre Hand und sprach.
„Es tut mir leid, dass ich nicht eher gekommen bin.“ Er legte S’irtas Hand Vorsichtig auf ihrem Bauch ab. Sein Blick wurde nun sehr finster.
„Es wird Zeit, dass ich dem Ganzen ein Ende setze.“ Er verließ nun das Lazarett und ging wieder zur Claire. Als er dort angekommen war, musste er feststellen, dass Beatrix am Boden lag. Claire lachte einfach nur. Ryudo rannte zur Beatrix und sah nach, ob sie noch am Leben sei.
„Zum Glück, sie lebt noch“. Er hob Beatrix auf und trug sie zum Eingang des Turmes. Danach wandte er sich Claire zu.
„Nun reicht es mir. Alle gaben ihr Bestes.“ Claire sah Ryudo überrascht an.
„Nun wird es Zeit, dass ich dir die wahre Kraft eines Ritters zeige.“ Er zog sein Schwert und richtete, dieses auf Claire.
„Ich werde nicht zulassen, dass ihr an mir vorbei kommt.“ Brüllte er und rannte auf sie zu.