Aber in der Realität muss ein Rechtsstaat sich um seine Bürger kümmern.
Darüber können wir uns gerne die Köpfe einschlagen, aber es geht am eigentlichen Thema vorbei, du willst den Staat der sich um die Bürger kümmert und ich bin für einen Staat, der den Menschen größtenteils in Ruhe lässt.
Um es klar zu sagen, ich verharmlose keinesfalls die Folgen von Drogenkonsum, nur ich sehe keine Effizenz in Verbote.
Aber machen wir mal ein Gedankenexperiment:
Wir haben also zwei Michel
Michel A ist abhängig von Angels Dust (sehr schöner Name btw.) und weil wir ein Verbot haben, geht er zu einem Dealer seines Vertrauens: Wie es der Zufall so will, wird er dann tatsächlich abhängig weil die Schwarzmarktpreise für so eine Droge natürlich hoch sind, stürzt er dann darauf ab, weil wer sollte ihn den auffangen? Seine Drogenkumpanen? Oder gar der Dealer? Wenn wir ganz viel Glück haben, kriegen wir ihn aus der Drogensucht wieder raus, nachdem er wegen der Beschaffungskriminalität von der Polizei festgenommen wird.
Michel B: Komplett gleiche Vorraussetzung, auch er wird abhängig von Angels Dust, kauft sich die Droge aber sehr viel günstiger in einem Drogengeschäft. Weil das Geschäft vom Staat überwacht wird, kann Michel B direkt angesprochen werden und Therapiemöglichkeiten angeboten werden.
Der Vorteil liegt also ganz klar bei einem staatlich kontrollierten Drogenmarkt, wo der Staat sich sehr viel früher um die Problemfälle kümmern kann.
Bezahlen tun es so oder so dann die Krankenkassen, egal ob legal oder illegal.
Ein Faktum, dass überhaupt noch nicht angesprochen wurde: Der Reiz des Verbotenen. Verbiete etwas und die Menschen werden es gerade deswegen machen, gerade weil bei Drogengebrauch kein Unrechtsbewusstsein vorliegt.
Mein Beileid für deinen Bruder, aber gerade diese Geschichte zeigt doch den Unsinn des ganzen Projekts. Er umgeht seit 13(!) Jahren ein Verbot, wo ist denn dann der Sinn eines Verbotes wenn ich es über so einen langen Zeitraum problemlos umgehen kann?
Ich weiss nicht, woher die Aussagen zu sinkenden Steuern und Mehrausgaben bezüglich Therapie kommen. Wenn wir mal den Cannabis Konsum zwischen den Niederlanden und Deutschland vergleichen, so muss man feststellen, dass die Deutschen prozentual eine höhere Anzahl an regelmäßigen Konsumenten haben, als die Niederlande.
Von daher halte ich persönlich, die Befürchtung, dass wenn wir Drogen legalisieren, ganz Deutschland dauerbekifft ist, für unbegründet.
S.