Man möge mir diesen langen Klugscheisser-Post verzeihen, ich hatte vor kurzem HD in Kosmologie, und muss das Wissen jetzt irgendwie sinnvoll Umsetzen ^^
Auch wenn du das vielleicht nicht wolltest: Auf mich wirkt dein Post doch recht abwertend und besserwisserisch, vielleicht solltest du da ein bisschen auf die Art und Weise achten, wie du schreibst. ( Ich will dir jetzt auf keinen Fall unterstellen, hier irgendjemandem etwas böses zu wollen! )
Und jetzt zum Thema:
Glaube ich, dass es außerirdisches Leben gibt?
Ja.
Auch wenn wir wenig da draußen sehen können und Planeten schwer nachzuweisen sind, ist es wohl doch recht wahrscheinlich, dass es davon eine ganze Menge gibt. ( Ich habe gelesen außerhalb unseres Sonnensystems können wir gerade mal Planeten der Größe von Jupiter und Saturn >erahnen<! Insofern sehen wir nur einen Bruchteil dessen, das da vermutlich noch ist. )
Und ohne hier von einer zweiten Erde reden zu wollen, auf der 10-beinige lilafarbene Wesen rumhüpfen, halte ich es für möglich, dass auf einigen dieser Planeten Leben existiert.
Leben ist wie folgt definiert:
"Wesentliche Merkmale für Leben sind: Es pflanzt sich fort, es hat einen Stoffwechsel und es bildet nach außen abgeschlossene Gebilde." - dank an Wikipedia
Und dass so etwas zufällig einmal im gesamten Universum entstanden ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich ( ich weiß: das heißt nicht, dass es nicht doch so sein könnte, aber Wissenschaft ist in so einem Anfangsstadium zu großen Teilen sowieso Spekulation. )
Der Mensch ist ziemlich schlecht darin sich Dinge vorzustellen, die er noch nie so oder so ähnlich erlebt hat. Insofern denken wir in mancher Hinsicht einfach viel zu begrenzt. Die Geschichte der Wissenschaft ist dadurch geprägt, dass sich durch Erfahrungen Theorien und aus Theorien Gesetze entwickelt haben, die letztendlich ein Weltbild ( oder eben Weltall-Bild ) ergeben.
Jedes Weltbild (oder wenn man es hochtrabend ausdrücken will: Paradigma) hat eine oder mehrere Generationen von Menschen geprägt, bis durch neue Erfahrungen, Versuche und wissenschaftliche Errungenschaften dieses Weltbild teilweise oder ganz verändert wurde.
Dafür gibt es etliche Beispiele, eines wäre das Heliozentrische Weltbild. Vor dem Zeitpunkt, als man entdeckt hat, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht andersherum, hätte sich kein Mensch vorstellen können, dass die Erde nicht den Mittelpunkt von Allem darstellt.
Ich denke so verhält es sich auch mit uns und dem Leben.
Manch ein Mensch kann sich nicht vorstellen wie ein Stoffwechsel vollkommen ohne Wasser und Sauerstoff aussehen soll, was nicht heißen soll, dass es soetwas unter bestimmten Bedingungen nicht geben kann. Schließlich gibt es Lebewesen, die unter anaeroben (sauerstofffreien) Bedinungen überleben und auch die angesprochenen Schwefelbakterien Leben in Umgebungen, die man vor ihrer Entdeckung als lebensfeindlich eingeordnet hätte.
Ich will damit nicht heraufbeschwören, dass im Universum zu tausenden verschiedene Rassen in Raumschiffen durch die Gegend fliegen, denke aber, dass anderes Leben im All sehr gut möglich ist. Sollte es Planeten geben, die der Erde sehr ähnlich sind, so halte ich es auch für möglich, dass sich dort Lebewesen entwickeln, die Lebewesen auf der Erde ähnlich sind. ( Ich verweise auf den Begriff der 'Konvergenz' )
Zusammenfassend:
Ich denke "da draußen" gibt es wahrscheinlich Leben. Wie das aussieht und ob es unseren Vorstellungen von Stoffwechsel, Fortpflanzung etc. entspricht, vermag wohl keiner zu sagen. Umso primtiver das Leben ist (Einzeller), desto wahrscheinlicher ist es wohl, dass es existiert.
Außerdem sollte man die Wissenschaft und ihre Ergebnisse&Theorien nicht als unumstößliche Gesetze ansehen. Auch wenn einige das sicher nicht gern hören, lebt die Wissenschaft doch davon, dass auch vieles angezweifelt und wieder verworfen wird. Alle Regeln, Gesetze und Theorien, die die Wissenschaft vertritt, sind Teil des heutigen Weltbilds. Und die Geschichte hat gezeigt, dass sich immer irgendjemand gefunden hat, der die allgemeine Weltanschauung (teilweise) umstößt und revolutioniert.
Wissenschaft ist schließlich nichts anderes als Ausprobieren und Schlussfolgern auf hohem Niveau. Dass man manchmal die falschen Schlüsse zieht, wenn man nur die Hälfte der ausschlaggebenden Faktoren berücksichtigt, wird wohl keiner bestreiten.
Und ich persönlich wage es nicht, zu behaupten, dass wir im Bezug auf Leben im All schon alles gesehen und gehört haben, sodass wir eindeutige Aussagen á la "Es gibt bestimmt kein außerirdisches Leben" treffen können.
So viel zu meiner Sichtweise der Dinge.
Ist doch ziemlich viel geworden.
Ich habe mich bemüht mit möglichst wenig Fachwörtern um mich zu schmeißen, hilft den meisten ja auch nicht weiter und eine Fachfrau bin ich auf diesem Gebiet auch nicht wirklich (Ich studiere zwar in die Richtung aber so lang bin ich nun auch noch nicht dabei
)