"Das ist keine Illusion du, Dummkopf!"
Valen hörte die Worte, aber bis er sie verstand, brachte es noch wenige Sekunden. So recht glauben aber konnte er das ganze nicht, das sprengte irgendwie seinen geist,d as dieses moströse Wesen wirklich echt sein sollte. Das es die Mengen an Wasser, die Valen Kleidung aufgenommen hatte, sprachen dann aber auch dafür. Er sah zurück, zur Prinzessin, zu dem Drachen, dann zu Ulrik und Angramar die gesprochen hatten, um sich dann zu Arri zu wenden. Was sie sprach, versetzten Valen grad einen schlag. Sie viel in seienr Gunst grad um Meilen, scheinen Männer für sie doch nur das eine zu wollen. Doch der Gedanken hielt sich nur kurz. Zuletzt fiel der Blick auf Riya. "Das ist keine Illusion du, Dummkopf!", schalte es in seinem Kopf wieder "Das ist keine Illusion du, Dummkopf!" "Das ist keine Illusion du, Dummkopf!" "Das ist keine Illusion du, Dummkopf!"
Nun wurde Es Valen auf einmal sehr Mulig zumute. Er hielt die Prinzessin zwar immer noch für völlig verzogen, leichtgläubig und sich das alles zu einfach am denken. Sich diesen Integranen die sie ansprach so offen in den Weg zu stellen, war das dümmste was sie tun konnte. Davon war Valen so überzeugt wie es nur ging. Sich von dieser Meinung eiens besseren überzeugen lassen würde er sich wohl kaum. so viel wie Valen grad nachdachte, tat er sonst nie. Auch war es sehr selten, das er so etwas wie eingeschüchtert war, wei in diesem Fall.
Der Drache machte ihm Angts - wem nicht, der Log.
Das einzige worüber Valen noch nicht nachdachte, war das was ihm gesagt wurde. "Valen Crovat Envartas von der Zinnoberhöhe: Besinne dich deiner Tugenden. Was verloren ist, bleibt verloren, doch neue Herrlichkeit kann gewonnen werden."
Es interessierte ihn eigentlich wenig, für ihn war das was mal war vergangenheit. Sie schmerzte zwar ab und an noch, aber es war alles schon 10 Jahre her und gehörte ins Reich der Vergessenen. An irgendeiner Herrlichkeit oder dergleichen, war er gar nicht interessiert. Seine Tugenden, ja die hatten ihn erst hierhergebracht, denn sie hatten damals schon nicht gezählt, denn Verraten hatte man ihn dennoch.
Er ging wieder ein paar Schritt zu, zumindest soweit bis er auf der höhe von Riya war. "Was denkst du?" Das der Ton von Valen alles andere als typisch war, konnte Riya kaum entgehen. Valen war das alles andere als recht und geheuer.
Zwischen den Anwesenden bestand ein Konsens - so schien es Ulrik zumindest. Niemand hatte tatsächlich vor, den Drachen anzugreifen. Ob nun letztendlich aus reinem Drang zur Selbsterhaltung oder weil er den Wunsch der Prinzessin respektierte.
"Nun denn schätze ich, dass wir... uuuuh... einfach wieder gehen?"
Die eigene Frage klang für Ulrik selbst ziemlich dumm, aber was sollten sie schon groß tun? Sie waren tagelang durch das Gebirge gereist, hatten gegen Orks und Goblins gekämpft, waghalsig Hindernisse überwunden und sich mit Plünderern auseinandergesetzt nur um jetzt festzustellen, dass es hier eigentlich gar nichts zu tun gab.
Es blieb Ulrik keine Zeit mehr, dieses Thema zu vertiefen. Er zuckte ebenso herum, wie alle anderen, da ein Donnerschlag von hinten über sie hinweg rollte. Ein tiefroter Lichtblitz zuckte vom Rand des Kraters bis hin zum Drachen und traf diesen am Hals. Das darauf folgende Aufbrüllen der urtümlichen Kreatur war, wie es für Ulrik klang, voller Schmerz, erstarb jedoch gurgelnd, als würde man dem Wesen die Kehle zuschnüren.
Drei weitere Lichtblitze fuhren dröhnend durch die Luft, trafen den Drachen von allen Seiten. An Stelle der vier roten Blitze blieben rot gefärbte Bänder magischer Energie, welche den geschuppten Giganten an Hals, Flügeln und Schwanzansatz fesselten.
Ulrik sah sich hastig um und konnte ausmachen, dass jedes der magischen Bänder in einer der vier Himmelsrichtungen zum Kraterrand führte. Die mächtige Kreatur, die auf Ulrik gerade noch nahezu unbesiegbar gewirkt hatte, lag nun zusammengeschnürt am Strand des Sees, sich unter Qualen windend.
In dem Versuch auszumachen, was vor sich ging, warf Ulrik einen Blick zurück an den Ort, über den er selbst den Krater betreten hatte. Eine große Gruppe von Leuten kam von dort heran geschritten.
"Wir bekommen Gesellschaft", merkte Valen an.
Gut zwanzig Personen in roten Schuppenrüstungen, mit geschmiedeten Speeren, Kurzschwertern und Schilden, schritten vom Kraterrand auf sie zu. An ihren Schultern wehten lange, rote Umhänge mit schwarzem Saum. Zwischen diesen augenscheinlichen Soldaten befanden sich außerdem vier Gestalten in Roben, die für Ulrik gefährlich nach Magiern aussahen.
Auffällig waren außerdem drei kleinere Männer, die Ulrik sofort als Zwerge eingestuft hätte, wäre da nicht der Mangel an langen Bärten gewesen. Zwar war keiner der drei bartlos, aber gegen Angramars Gesichtsbewuchs war ihre Haarpracht bestenfalls dezent. Außerdem trugen sie keine schwere Rüstung, sondern mit Nieten besetzte Lederrüstungen und in ihren Händen hielten sie anstatt schwerer Hämmer oder Äxte je eine seltsame röhren-artige Vorrichtung.
Am auffallendsten für Ulrik war jedoch die Gestalt, welche die ganze Truppe anführte. In eine imposante mit Helmflügeln und Umhang verzierte Rüstung gehüllt und knappe zwei Meter groß, war sie kaum zu übersehen. Es handelte sich ohne Frage um einen Ritter. Und zu seinem eigenen Bedauern wusste Ulrik auch ziemlich gut, um welchen.
"Oh scheiße... Der Ritter der Wahrheit", murmelte er, da er den Champion Teamas auf sich zukommen sah.
"Ihr dort, tretet zur Seite und lasst uns unsere Arbeit tun!"
Der Befehl kam nicht von dem gepanzerten Ritter, sondern von einem der rot gerüsteten Krieger, der ein Abzeichen trug, welches ihn wohl als Hauptmann auszeichnete.
Es war Arri, die eine misstrauische Entgegnung von sich gab.
"Und welche Arbeit mag das wohl sein? Wer seid ihr überhaupt?"
"Ich bin Dilas Falk der Drachenspieß von der Mittelländischen Drachenjägergilde. Ich habe meinen Zug hierher geführt, um die Bestie zu bezwingen und das Karfunkel des Drachen aus seinem Schädel zu schneiden, als Beweis für meinen Triumph."
Ulrik war, als hätte der Drachenjäger bereits ausgesprochen gehabt, doch dann fügte er noch etwas zu hastig hinzu, "Aber vor allem sind wir natürlich hier, um den Ritter der Wahrheit dabei zu unterstützen die ehrenwerte Prinzessin Teamas aus den schrecklichen Klauen der Echse zu befreien."
"Verschwindet!", rief die Prinzessin mit neu entfachtem Zorn, "Ich bedarf keiner Rettung. Sir Asrick, großer Champion von Teama, bitte hört mich an. Ich bin aus freien Stücken hier. Es war mein..."
"Verdammt, hört ihr?!", fluchte Hauptmann Falk, "Sie steht bereits unter dem Zauber des Drachen. Auch wenn es mir widerstrebt Sir, es mag notwendig sein, ihr die Stimme zu nehmen, damit sie sich selbst und den Thron nicht vor dem Volke entehrt."
Als der Ritter antwortete, war es das erste mal, dass Ulrik ihn je sprechen hörte. Seine Stimme war tief und ruhig, trotz der angespannten Lage.
"Gemach, junger Drachentöter. Ihr scheint mir allzu voreilig, wenn es darum geht, der Tochter des Königs die Zunge herauszuschneiden"
"Dennoch mag es notwendig sein, wie auch wir bereits warnten", erklang die Stimme eines der Magier von weiter hinten, "Ihr Verstand mag dauerhaft geschädigt sein"
Der Ritter schien sich darüber im Moment keine Gedanken machen zu wollen. Stattdessen beendete er das Gespräch.
"Genug der Worte. Diese Angelegenheit kann später weiter besprochen werden", sagte er, wobei er sich in Bewegung setzte, "Bitte kommt zu mir, werte Lida, sonst werde ich euch bei aller Ehre holen kommen"
"Tut das bitte nicht, Asrick. Ich möchte nicht gegen euch kämpfen."
Prinzessin Lida klang verzweifelt. Sie wusste natürlich sehr gut, welch überragender Kämpfer Sir Asrick war, doch vor allem schien sie nicht gegen ihn kämpfen zu wollen, da er - wie Ulrik wusste - einer von Lidas Lehrern war und für sie fast so etwas wie die Rolle eines Onkels innehatte.
Es war ausgerechnet Angramar, der sich anschickte, dem gerüsteten Champion in den Weg zu treten.
"Bei meinem Barte! Hätte nie gedacht, dass ich dies einmal sage, aber warum holen nicht alle einfach ein wenig belebende Bergluft und reden dann vernünftig darüber?!", bellte er, bereits unterwegs, dem Ritter der Wahrheit entgegen zu treten, seinen Blick jedoch für einen Moment auf die seltsamen Zwerge gerichtet, die mit dem Ritter und den Drachentötern eingetroffen waren.
"Brüder, es gibt etwas, das ihr wissen solltet, bevor..."
Weiter kam Angramar nicht. Einer der drei Zwerge hob das Gerät in seiner Hand und betätigte einen Abzug. Mit einem knall stoben Funken aus der runden Öffnung am Ende der Vorrichtung hervor. Beinahe im selben Augenblick machte Angramar ruckartig einen Schritt zurück, da das Geräusch schnell übereinander schleifenden Metalls erklang.
Ulrik konnte seinen Augen kaum trauen, als er den Unterarm langen, zwei Finger breiten Metallschaft aus Angramars Brust ragen sah.
Es blieb keine Zeit, sich von dem Schreck zu erholen, denn dieser hinterhältige Akt war für Lida offenbar Zeichen genug gewesen, dass es keinen Weg gab, sich aus dieser Sache herauszureden. Die rechte Hand dem nahenden Ritter entgegenstreckend, rief die Prinzessin eine Reihe von fremdartigen Worten, deren Klang Ulrik dennoch einen wohligen Schauer über den Rücken jagte, da sie ihm vertraut wirkten. Augenblicklich schoss ein Strom greller, zuckende Lichtstrahlen aus ihren Fingerspitzen hervor, die den Ritter der Wahrheit einhüllten und jede Pflanze zwischen der Prinzessin und dem Ritter einäscherten. Anstatt jedoch, wie Ulrik erwartet hätte, dem Ritter ähnliches anzutun, umflossen sie ihn und schlugen dann in die Soldaten hinter dem Mann. Ein ganzes Grüppchen der Drachenjäger fing einfach Feuer und schmolz schreiend mit ihren roten Rüstungen zusammen.
"Zum Angriff!", brüllte Hauptmann Falk, der der magischen Attacke nur knapp entgangen war, "Macht sie nieder, aber verschont die Prinzessin. Und der Drache gehört mir!"
Da haben wir ihn, den Endkampf.
Das wird eine richtig harte Nuss. Keiner unserer Gegner ist ohne und es sind viele. Lida hat sich mit ihrer ersten Attacke bereits verausgabt, wird sich nun aber vermutlich mit den anderen Magierin duellieren, solange sie die Möglichkeit dazu hat (d.h. nicht von jemand anderem angegriffen wird).
Jeder unser Gegner ist einigermaßen mutig (immerhin stellen sich manche von ihnen beruflich Drachen entgegen), aber wenn wir genug von ihnen fertig machen, werden die restlichen türmen. Nur der Ritter der Wahrheit wird definitiv kämpfen, bis er seine Aufgabe, die Prinzessin zu retten, erfüllt hat oder überzeugt worden ist, dass sie hierbleiben sollte.
Keiner unserer Charaktere soll ungeschoren aus diesem Kampf hervorgehen. Ihr braucht eure Charas nicht gleich zu killen, aber wenn das hier vorbei ist, sollte unsere Gruppe ziemlich platt sein, selbst wenn sie gewinnt. Genau genommen ist es mir wichtig, dass sich unsere Charas hiernach mehrere Monate erholen müssen.
Damit haben wir es zu tun:
13x Drachenjäger
3x Magier
3x Abtrünniger Zwergentechnikus
1x Ritter der Wahrheit, Sir Asrick
Drachenjäger:
Offensiv - 3 (Der Speer ist gegen größere Gegner wie Drachen gedacht, kann aber auch gut gegen Menschen eingesetzt werden, Ersatz ist das Kurzschwert.)
Defensiv - 3 (Setzt vor allem auf Beweglichkeit, da es im Kampf gegen Drachen gilt, gar nicht erst getroffen zu werden. Der Schild wird meist in der Bewegung eingesetzt.)
Fernkampf - 2 (Speere kann man auch werfen.)
Abtrünniger Zwergentechnikus:
Offensiv - 3 (Einhändige Kampfaxt oder Zwergenschwert)
Defensiv - 3
Fernkampf - 3 (Bewaffnung: Pulverhandballiste, richtet verheerende Schäden an, lässt sich aber arsch langsam nachladen)
Ritter der Wahrheit:
Offensiv - 8 (Der Ritter der Wahrheit ist einer der kampfstärksten humanoiden Kämpfer überhaupt. Bewaffnung: Ein schweres Langschwert und eine Kampfaxt)
Defensiv - 7 (Die Rüstung ist irrsinnig hochwertig gefertigt und massiv, außerdem lenkt sie Magie wie Kampfzauber vom Ritter ab.)
Fernkampf - 3 (Besitzt aber keine Fernkampfwaffe)
Magie - 0
Wissen - 4
Angramar taumelte zurück, als er erst im zweiten Augenblick bemerkte, dass ihm ein großes Metallgeschoss aus der Brust ragte. "Ver...dammt...e..." würgte er hervor, während ihm ein dünnes Blutrinnsal aus dem Mund lief. Er brach in die Knie, als die Drachenjäger einen Kampfschrei ausstiessen und mit gezogenen Waffen auf sie zustürmten. Auf die Prinzessin, die bereits Worte intonierte und einen Zauber gegen ihre Gegner sandte. Gegen den Drachen, der ihm die wohl wichtigsten Worte seines Lebens gewidmet hatte. Auf seine Kampfgefährten... Mit einem tiefen Brüllen stemmte sich der Zwerg wieder auf und riss sich den Bolzen aus der Brust. Er ergriff seinen Kriegshammer, der immer noch vor ihm auf dem Boden stand, und riss seinen Schild vom Rücken. Ohne die Jahrelange Übung hätte er es niemals rechtzeitig geschafft, ihn auch nur halbwegs rechtzeitig festzuziehen - aber in seinen bisherigen Jahren hatte er dies lernen müssen. Das kam ihm jetzt mehr als zugute.
Mit einem Schrei wirbelte er herum und schmetterte seinen Kriegshammer gegen die Brust eines herannahenden Drachenjägers. Dieser schaffte es gerade noch so, seinen Speer in die Höhe zu reissen, als er von der schieren Wucht des Angriffes umgerissen wurde und zu Boden stürzte. Angramar wollte sofort nachsetzen, doch waren seine Gefährten viel früher bei ihm und begannen, ihn zu bedrängen. Die beiden Krieger stiessen abwechselnd mit ihren Speeren nach dem Zwerg und liessen ihm kaum Zeit, einen Gegenangriff zu initiieren. Im Hintergrund sah er gerade noch rechtzeitig, wie ein anderer Zwerg seine Apparatur hob und auf ihn anlegte. Dieses Mal war er jedoch darauf vorbereitet, und riss seinen Schild hoch. Genau zur rechten Zeit. Mit einem lauten Knall und etlichem Qualm löste sich die Balliste, und mit einem kräftigen Schlag drang die Spitze des Bolzens durch seinen Schild. Doch der zwergische Stahl, aus dem er geschaffen wurde, tat seinen Dienst - und so zog er sich nur eine vergleichsweise kleine Verletzung zu, als die Spitze in sein Fleisch stach. Doch hatte ihm der Angriff mehr geholfen als geschadet - denn nun hatte er die Gelegenheit, einen Gegenangriff zu starten. Erneut wirbelte er herum, und schlug mit Hammer und Schild aus. Die Speere seiner Gegner wurden beiseite gefegt und flogen einige Schritt weit fort.
Doch die Söldner waren routiniert. Sie griffen sofort nach ihrer Sekundärwaffe, um ihm Paroli zu bieten. Doch Angramar war besser. Er tötete den ersten mit einem gewaltigen Hieb auf den Schädel, bevor dieser seine Waffe fertig hatte ziehen können. Der Helm bot keinen ausreichenden Widerstand, und mit einem lauten Bersten zerbrach sein Schädelknochen. Doch Angramar wartete nicht ab, bis er zu Boden gesunken war, sondern hieb gleich weiter auf den Anderen ein. Dieser verteidigte sich verbissen mit seinem Kurzschwert, aber es reichte abermals nicht aus. Bei der dritten Parade mit der Waffe hielt diese der Gewalt der Waffe nicht mehr stand, zerbrach - und der Hammer zerschmetterte den Brustpanzer des Drachenjägers, sodass auch dieser zu Boden sank. Überall tobten nun verbissene Kämpfe - doch Angramar hielt vor Allem nach einem Kontrahenten Ausschau. Und er erspähte ihn. "HEDA!" brüllte er, während ihm seine Brust mit einem Stich meldete, dass sie immer noch stark blutete. Er rannte so schnell es ging - und kam genau vor dem Hauptmann und 2 Drachenjägern zum Halt, die sich in Richtung des Drachens aufgemacht hatten. "Das lässt du mal schön bleiben!" knurrte der Zwerg, als der Hauptmann neben einem verächtlichen Blick keine weitere Regung für den Zwerg übrig hatte.
Mit einer Geste von ihm rannten die beiden Drachenjäger auf den Zwergen zu, während sich der Hauptmann selbst erneut zum Drachen begeben wollte. Doch Angramar schwang seinen Kriegshammer in einem weiten Bogen und zwang ihn somit, zurück zu weichen. "Nur über meine Leiche, Großling!" knurrte er, was dem Hauptmann ein zorniges Schnauben entlockte. "Das lässt sich einrichten." sprach dieser kalt und griff ebenfalls seinen Speer, um sich mit seinen beiden Kameraden gegen ihn zu stürzen. Ein heftiger Schlagabtausch entbrannte, indem Angramar nur deshalb am Leben blieb, weil sowohl Schild als auch Rüstung aus gutem zwergischen Stahl gemacht waren. Schaffte er es anfangs noch, die Angriffe abzuwehren und sogar einen Söldner auszuschalten, versenkte der Hauptmann zur Rache seinen Spieß tief in seinem Schildarm, was den Zwergen aufbrüllen liess. Mehr und mehr erlahmten seine Bewegungen, auch wenn ihn seine schiere Sturheit und sein Wille auf den Beinen und im Kampf hielten. Doch seine Gegner liessen ihm keine Atempause, und ihre Schläge erfolgten zu koordiniert, als dass er eine Lücke in ihrer Deckung hätte finden können. Somit blieb für ihn nur ein einziger Ausweg. Bei seiner nächsten Parade riss er seinen Schild zu weit hoch, und natürlich liessen seine Kontrahenten das nicht ungestraft. Der Speer des Hauptmanns bohrte sich in seine Hüfte, während die Waffe des Drachenjägers nur knapp von seinem Schild abgewehrt wurde. Doch das war die Falle gewesen. Mit einem Kampfschrei packte er den Speer des Hauptmannes und liess seinen Hammer gegen dessen Brust rasen. Mit einem lauten Schrei wurde dieser zurück geschleudert, als weiteres Blut aus seiner neuen Wunde quoll.
Doch das er den Hauptmann aufgehalten hatte, war nicht unbemerkt geblieben. Weitere Drachenjäger liefen auf ihn zu. Er schlug noch einmal nach dem Hauptmann, dieser wehrte jedoch seinen Schlag mit seinem hastig gezogenen Kurzschwert ab. Dann waren die Neulinge auch schon heran, und Angramar wich Schritt für Schritt zurück. Er sah, wie der Hauptmann sich wieder erhob, zwar schwer angeschlagen durch den Treffer, doch immer noch am Leben. Der Zwerg wütete, so gut es ging - aber gegen die ankommende Übermacht konnte er sich nur verteidigen. Immer weiter wich er zurück - bis er eine letzte, wahrzunehmende Chance sah. Wenngleich es ihn gut das Leben kosten könnte. "Aber ein Kvar steht zu seinem Wort!" knurrte er, als er den Hammer in die Schildhand wechselte und sich in der Deckung seines Schildes nach dem fallengelassenen Speer des Söldners, den er zuvor erschlagen hatte. Einen weiten Bogen mit diesem schlagend verschaffte er sich zumindest eine Sekunde Zeit. Er hob den Speer an - und warf. Seine geöffnete Deckung durchdrang jedoch ein weiterer Speer, der sich in sein rechtes Bein bohrte, während nur Glück und guter Stahl verhinderte, dass die anderen Waffen zu schwere Schäden verursachten. Als die Waffen in seinen Leib drangen, dachte er sich noch, dass das womöglich eine Fehlentscheidung war. Immerhin hatten seine Würfe auf der bisherigen Reise nie den erwünschten Erfolg erbracht. 'Wenigstens dieses eine Mal!' flehte er innerlich - als sein Flehen erhört wurde und der Speer sich in das Bein des Hauptmanns bohrte, der daraufhin brüllend zusammen brach.
Angramar hat 3 Drachenjäger getötet und den Hauptmann ausgeschaltet - der lebt zwar noch, müsste allerdings verarztet werden, will er die nächste Zeit überstehen.
Die Kagonesti stand immer noch unmittelbar neben dem Drachen. Das Anlegen der magischen Fesseln brachte offensichtlich großen Schmerzen mit sich. Die Prinzessin griff mit einem Zauber an. Angramar tat es ihr gleich nur ohne Zauber. Der kleine Mann kämpfte verbissen. Auch die Anderen zeigten was sie konnten. Arri sprang geistesgegenwärtig hinter einen der rumliegenden Felsen um vor den Ballisten geschützt zu sein. Dagegen konnte sie nichts ausrichten. Mit einem Griff in ihren Köcher zog sie eine Handvoll Pfeile hervor und steckte sie vor sich in den Boden. Das verringerte die Nachlegegeschwindigkeit der Pfeile um ein vielfaches. Groß zielen brauchte sie nicht. Sie war nicht unbedingt darauf aus zu töten. Vielmehr versuchte sie die Aktionen ihrer Gegner zu stören.
Zumindest bis sie sah was Angramar gerade gegenüber stand. Deutlich zu sehen war das der Zwerg schwer verletzt war. Ob die Wunden tötlich waren konnte die Elfe nicht sagen. Doch gleich drei Gegner konnte er in diesem Zustand nicht abwehren. Sofort änderte sie ihre Taktik. Sie war zwar immer noch hinter dem Felsen gedeckt, aber diesmal zielte sie genau. Der Drachenjäger der gerade halb hinter dem Zwerg mit einem Kurzschwert ausholte brach mit einem Pfeil im Kopf zusammen. Es sah so aus, als ob er sich diesen als Kinderschreck aufgesetzt hatte. Von der einen zur anderen Schläfe steckte der noch im Schädel des Jägers. Einem weitern jagte die einen durch den Arm. Durch den Ellenbogen bis zum Handgelenk. Den Arm konnte der Mann vergessen, er würde nie wieder einen Speer richtig halten können.
Leider hatte sie damit ihre gute Position verraten. Einen Schuß brachte sie aber noch an. Einer der Magier schien mit irgendetwas schwer beschäfting zu sein. Er achtete nicht mal auf seinen Umgebung und sein Blick lag in der Ferne. Mit unheimlicher Präzision jagte sie einen Pfeil diesem Magier genau zwischen die Augen. Wahrschein sah er den nicht einmal kommen. Wie in Stein fiel er um. Wie es schien waren die Fesseln des Drachen mit den Leben der Magier verbunden. Die Halsfessel zumindest löste sich und das mächtige Wesen bekam zumindest wieder Luft. Eine häßliche wie verbrannt wirkende Narbe verunstaltete jetzt den ehemals makellosen Hals des weißen Drachen. Mehr konnte Arri aber nicht tun. Die Jäger hatten sie erreicht. Leider war dies hier offenes Gelände. Mit einem Sprung war sie auf dem Felsen und über ihre Gegner drübergesprungen. Mit ihrem Jagdmesser stach sie nach dem Hals des vor ihr stehenden Jägers. Der drehte sich in ihre Richtung und schlitzte sich dabei den Hals selbst auf. Dadurch verdeckte er jedoch die Hand seines Kumpanen. Der brachte Arri eine tiefe Schnittwunde am rechten Arm bei. Schmerzerfüllt keuchte sie auf und trat nach dem Mann. Sie erwischte das Knie und brach ihm so die Kniescheibe. Schreiend brach der Mann zusammen. Den dritten Jäger der von links kam sah sie zu spät. Auf diesem Auge sah sie seit langem nur verschwommen. Die Narbe die sich durch das Auge zog war nicht nur oberflächlich. Damals war der Schnitt durch die Hornhaut gegangen und diese war ungünstig verheilt. Doch die Elfe störte das schon lange nicht mehr. Lediglich beim Nahkampf war das eine böse Schwachstelle. Wie böse zeigte sich jetzt. Der Mann hatte kein Schwert in der Hand, sondern einen der Speere.
"Arri paß auf!"
Sich in die Richtung des Rufes drehend, entging sie so gerade noch dem tötliche Hieb. Doch beim Hochreißen erwischte die Speerspitzte das Gesicht der Elfe. Tief drang diese in die Haut ein und zog sich von rechts unten nach links oben. Und das direkt durch das Auge der Elfe. Ein grausamer Schmerz explodierte im Gesicht der Kagonesti. Warmes Blut lief über ihr Gesicht und die verschwommene Sicht des linken Auges wurde schwarz. Reflexartig griff sie nach dem ersten Gegenstand den sie erreichte und rammte diesen in das Gesicht ihres Angreifers. Der scharfe Stein rammte sich durch die Nasenwurzel direkt in das Hirn ihres Peinigers. Jetzt verfluchte sie sich selbt das sie Faileas mit Akeelas Familie mitgeschickt hatte. Sie hätte jetzt gut seine Hilfe gebrauchen können. Mit dem Rücken zum Drachen und der Prinzessin versuchte sie die Beiden weiterhin zu schützen, doch das gelang ihr mehr schlecht als recht. Rasende Schmerzen verlangsamten ihre sonst agilen Bewegungen. Immer wieder trafen sie Schwertstreiche. Doch verbissen kämpfte sie weiter. Jetzt tatkräftig unterstützt von Lida. Zu zweit schafften sie es halbwegs die Jäger vom Drachen fernzuhalten, doch wurden sie dabei immer weiter zurückgedrängt.
Eine Antwort von Riya kam nicht mehr zustande, denn die ganze Situation wurde plötzlich eine andere. Das Gerede war Valen einerlei, ihm ging es um das Geld. Die Prinzessin machte ihm diesen Entschluss sehr einfach, mit ihrem Gehabe. Doch die Situation eskalierte schlagartig und Valen fand sich im Kampf wieder. Nicht dass er diesen Scheute, aber warum nun ein Kampf, wenn es gereicht hätte ihm das Geld auszuhändigen? Zwar bezweifelte er grad das diese Leute überhaupt was dabei hatten, aber wenn sie ihr Leben lassen wollten, sollten sie das auch gerne tun.
Zusammen mit dem Zwerg heilt er die heranstürmenden Jäger auf Abstand, so das Arri und Riya aus der Ferne wirken konnten. Auch Ulrik tat seines dazu bei, aber schein irgendwie mehr um die Prinzessin besorgt zu sein, als um sich selbst.
Wie auch Angramar hatte Valen schnell den ersten Angreifer abgewehrt, was aber ohne einen Schild alles andere als einfach war. Valen packte den zustoßenden Speer aber, nutze die Bewegung des Jägers und riss ihn zu sich, Geradwegs in sein Schwert. Der verdutze Jäger schien mehr überrascht zu sein als alles andere, aber das Blut was ihm aus dem Mund quoll macht deutlich das er sein Ende gefunden hatte. Weiter Jäger griffen an, und Valen konnte sich nur mit seinem Langschwert verteidigen, indem er die Speere zur Seite schlug. Er wartete auf eine Lücke, um den nächsten Jäger auszuschalten, doch das war gar nicht so einfach. Dann plötzlich, verschwand der Zwerg und Valen fasste nicht, was er da tat.
Die Gelegenheit nutzten aber die anderen Jäger und Valen sah sich einer übermacht gegenüber, die er alleine nur sehr schwer standhalten konnte. Und es passierte, was passieren musste. Sein Linker Oberarm wurde empfindlich getroffen. Zwar streifte der Speer nur, aber der Schnitt war tief genug, um Valen die Wunde dauerhaft spüren zu lassen.
Valen fluchte innerlich, als er sah warum der Zwerg wegrannte. Am liebsten würde er ihm selbst den Schädel dafür einschlagen, doch dazu bleib keine Zeit. Ganze sechs Drachenjäger stürzten sich auf Valen, dazu hatten sich diese komischen Zwergengestallten ihm in Visier, kamen aber mangels freien Schussfeldes bisher kaum zum Zuge. Valen war es nur recht, denn er hatte nichts was er denen entgegen setzten konnte. Wie er es schaffte, wusste Valen selbst nicht wirklich, doch nach gefühlten Stunden Kampf lag ein weitere der Drachenjäger tot am Boden. Doch noch immer blieben 6 übrig und der Zwerg hatte ordentlich Federn lassen müssen und mit drei weiteren zu kämpfen. Doch auch Valen war inzwischen schwer angeschlagen. Zwar hatte er bisher noch keine wirklich gefährliche Verletzung davongetragen, aber dafür unzählige kleine, die ihren Tribut forderten.
Die drei Drachenjäger bei Angramar setzten dem Zwerg zu sehr zu und Valen wusste was zu tun war. Wenn der Zwerg nicht draufgehen sollte, musste er ihm helfen. Mit einem kräftigen Schlag, drängte er für wenige Sekunden die Drachenjäger zurück, und hechtete die wenigen Schritte zum Zwerg. Er entblößte damit zwar die Line zu Arri, die sofort von drei Jägern attackiert wurde (siehe Hakus Post, syr für den Kunstgriff), doch was anders blieb ihm nicht über. Riya und Ulrik standen ja auch noch da und hielten gegen die Drachenjäger, die Zwerge und die Magier tapfer.
Valen sah noch einen der drei Drachenjäger beim Zwerg von einem Pfeil Arris sterben, doch der Zwerg war noch lange nicht außer Gefahr. Mit Hocherhobenen Schwert und Kampfgebrüll stürmte Valen auf die beiden Drachenjäger zu, schlug aus vollem Lauf zu und bevor der erste wusste wie ihm geschah sackte er tot zusammen. Valen sah den zweiten verbittert an, als plötzlich ein stechender Schmerz seine linke Seite durchflutete. Ein Speer hatte sich zwischen seine Rippen gebohrt und Valen war überrascht, wen er übersehen hatte. Der Drachenjäger stand vor ihm, aber er war es nicht der ihn seinen Speer rein gerammt hatte. Er war so verdutzt, wie Valen nun sauer und blickte überrascht zum Urheber des ganzen. Es war sein schwer angeschlagener Hauptmann, der mit Valen wohl leichte Beute gewittert hatte. Doch dem war nicht so. Valen stand nun die Wut ins Gesicht geschrieben. Der schon halbtote Hauptmann hatte sich irgendwie aufrichten können, doch weg konnte er nicht. Und als er nun merkte, was für einen schlafenden Hund er da geweckt hatte. Valen packte den Speer, zog ihn aus sich raus, was mit einem wütenden Schmerzensschrei begleitet wurde und warf ihn zur Seite. Der Hauptmann wusste wohl was passieren würde, denn er hob schützend seien Arme, doch Valens klinge sauste durch die Arme herab in den Schädel des Mannes.
Nun erwachte aber der eben noch verwunderte Drachenjäger aus seiner Lethargie und griff an. Valen hatte keine Mühe dem Angriff abzuwehren denn er spürte den Schmerz kaum noch. Er war in so etwas wie einen Blutrausch verfallen. Er ging auf den Drachenjäger los, wehrte ihn problemlos ab, holte selbst aus, was ein fataler Fehler war. Das Schwert hoch erhoben im linken Arm, durchbohrte ein Geschoss seine Schulter und das Schwert fiel zu Boden. So schnell konnte Valen gar nicht gucken, als der Drachenjäger das nutze und ihm seinen Sperr ebenso in die Schulter rammte.
Valen packte den Speer, geistesgegenwärtig, und hielt ihn fest. Unter großen Kraftanstrengung und Schmerzen, fing er an sich zu drehen, bis der Drachenjäger am anderen Ende Stolperte und den Speer los ließ. Valen zog das Teil aus sich raus, erblickte den Technikus und warf den Speer nach ihm – erfolglos. Immerhin zwang er ihn dadurch zum ausweichen.
Der Rausch tat sein übriges dazu bei und sah man Valen nun in die Augen, man konnte sich sicher sein, er war verrückt geworden. Er nahm sein Schwert wieder auf, doch kämpfen konnte er nur noch mit dem rechten Arm. Der Drachenjäger hatte ebenso wieder festen Boden unter den Füssen und stand nun einem von Wahn getriebenen Valen gegenüber. Mit seinem Kurzschwert setzte sich der Mann den heftigen Hieben Valens zur Wehr, doch musste er immer weiter zurückweichen. Angramar war damit erst mal außer Gefahr. Valen hatte den Drachenjäger nun zwischen sich und die Technikuse gebracht, so konnte er zumindest nicht mehr angeschossen werden. Immer weiter trieb er den Mann zurück, bis er nicht mehr weiter konnte und gegen etwas massives stieß. Von hinten ertönte ein lautes und heftiges „AUS DEM WEG!“ und irgendwas stieß den Drachenjäger zur Seite. Glück für ihn, denn Valen Schwert sauste bereits durch die Luft auf ihn herab. Nur um Haaresbreite verfehlte Valen ihn, doch der direkt dahinter stehende Zwerg hatte weniger Glück. Das Schwert bohrte sich von der Schulter abwärts in den Leib des kleinen Mannes. Er Starb auf der Stelle.
Valen schnaubte als er sein Schwert rauszog, denn die Verletzungen machten sich bemerkbar und wenn Valen nicht in so einen Blutrausch gefallen wäre, dann wäre er wohl schon lange zusammengebrochen. Der Drachenjäger hätte an andere Stelle einem vielleicht leidtun können, doch Valen tat der Mann nicht leid. Auch nicht, als er den sich aufrappelnden Mann einen Hieb versetzte, der ihn wieder zu Boden brachte. Er stellte sich auf den Brust des Jägers und stach kurzerhand zu. Wieder einer weniger.
Valen sah sich um, der nächste Gegner würde sicher schon warten. Ihm vielen die Magier ins Auge und auch, das ihn einer ins Visier genommen hatte. Valen war zu weit weg, also was tun? Der Magier murmelte etwas, glaubte Valen. Er Verstand eh nichts von dem was er sagte, aber er wusste, dass er etwas machen musste. Mit letzter Kraft und unter Zuhilfenahme seines lädierten linken Armes, hob er sein Langschwert an, über seinen Kopf bis hinter seinen Rücken. Er machte sich zum Wurf bereit und unter großen Schmerzen und letzten Kraftreserven schleuderte er dem Magier sein Schwert entgegen.
Im gleichen Moment ließ der seinen Zauber los. Ausweichen konnte Valen nicht mehr und die Wucht des Zaubers traf den Söldner voll. Er flog hoch durch die Luft, kam hart auf den Boden auf und schlitterte noch einige Meter weit, bis er qualmend und regungslos vor den Füssen Riyas liegen bleib. Was für ein Zauber Valen getroffen hatte, würde er selbst nicht sagen können. Die rauchschwanden die er von sich gab, waren besorgniserregend. Valen selbst bekam davon nichts mehr mit er war bewusstlos.
Sein Wurf konnte er nicht mehr verfolgen, sonst hätte er vielleicht noch gesehen, wie das Schwert den Magier noch empfindlich am Bein traf. Zwar war dieser nicht tot, aber vorrübergehend Kampfunfähig.
Kills:
- 4 Drachenjäger
- 1 Hauptmann (war n Elfmeter ohne Torwart ^^)
- 1 Zwerg
- 0,5 Magier (hihi)
Der Kampf entbrannte derart schnell und heftig, dass Ulrik beinahe zu spät reagiert hätte, als er es mit seinem ersten Gegner zu tun bekam. Ein Drachenjäger war auf ihn zu gerannt, wobei er sich mit einem kräftigen Sprung in die Luft beförderte, um von Oben herab einen Speerstoß gegen Ulrik zu führen. Dieser warf sich in letzter Sekunde zur Seite, das eigene Schwert zückend und sofort zum Gegenangriff übergehend. Der Speer prallte dort klirrend an den Boden, wo sich Ulrik selbst eben noch befunden hatte, während der nun geduckte Drachenjäger seinerseits seinen Schild über sich hob und Ulriks Attacke abwehrte. Dabei war es ihm möglich in der eigenen Aufwärtsbewegung Ulriks Schwert zur Seite zu fegen und erneut mit einem aufwärts gerichtetem Speerstoß anzugreifen. Zum wiederholten Male innerhalb der letzten Tage gelang es Ulrik nur knapp, sein Gesicht davor zu bewahren, von einem Speer durchbohrt zu werden.
Seiner Intuition folgend, griff Ulrik nach dem Speer und bekam ihn zu packen. Sein überraschter Kontrahent war von diesem Zug überrumpelt genug, um sich den Speer entreißen zu lassen und geringfügig aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ulrik sah den Mann straucheln und Hieb mit dem eigenen Schwert zu. Gleichzeitig registrierte er eine schnelle Bewegung im Augenwinkel. Noch während er herumfuhr, hörte er den Schmerzensschrei seines ersten Gegners, dem es nicht gelungen war Ulriks Hieb auszuweichen. Es war Ulrik unmöglich zu sagen, wie gut er getroffen hatte, da er noch im selben Augenblick von der verheerenden Schildramme eines anderen Jägers getroffen wurde. Anstatt es seinem Kollegen gleichzutun und Ulrik mit dem Speer anzugreifen, hatte der Mann den Schild vor sich gehalten, um Ulrik damit aus vollem Lauf zu rammen.
Mit brutaler Wucht warf es Ulrik auf den Rücken, wo er seinen Kopf anschlug, sein Schwert fiel mit einem dumpfen Geräusch ins Grass. Etwas knackte mit betäubendem Schmerz in seinem Brustkorb.
Er war wehrlos. Über sich konnte Ulrik verschwommen denjenigen sehen, der ihm das angetan hatte. Den Speer hatte er zum Stoß erhoben. Als er vorschnellte, fiel Ulrik in seiner Verzweiflung nichts besser zu seiner Verteidigung ein, als auch nach diesem Speer zu greifen, doch dieses mal hatte er weniger Glück. Der Speer durchstieß schmerzhaft seine linke Hand und nagelte ihn im Boden neben seinem Kopf fest.
Ulriks Versuch, den Drachenjäger mit einem Fußtritt ins Taumeln zu bringen, war nur von mäßigem Erfolg gekrönt und lenkte den Mann nur bedingt ab. Dieser verschwendete keine Zeit damit, seinen Speer aus dem Boden zu ziehen und machte es sich lieber zu Nutzen, dass der Spieß Ulrik an den Boden nagelte.
Von unten sah Ulrik zu dem Mann auf, wie dieser sein Kurzschwert zog, um Ulrik den Gnadenstoß zu geben. Hinter ihm konnte Ulrik einen der Magier sehen, wie er eine Kaskade von Zaubern gegen Ryia schleuderte, die kurz davor zu stehen schien, von dieser massiven Attacke hinweggefegt zu werden und noch dahinter war für Ulrik zu erkennen, wie Valen einen der Zwerge regelrecht spaltete. Zugleich spürte Ulrik, wie ihm etwas in den Rücken drückte, da der Drachenjäger ihm betont langsam mit einem Fuß auf die Schulter stieg und ihn zu Boden drückte. Es war der Inhalt seiner Tasche, der da drückte, wie Ulrik aufging. Wie unbequem, kam es Ulrik in einem Anflug von Galgenhumor in den Sinn, der ihn tatsächlich auflachen ließ. Das ließ den Mann, der Ulrik ermorden wollte, innehalten, doch nur für einen Moment. Diese Gnadenfrist genügte Ulrik jedoch, um zu verstehen, was es war, das dort zu 'unbequem' drückte: Ein Buch.
Es brauchte nur einen Gedankensprung mehr, damit Ulrik verstand, dass er doch noch nicht am Ende war, da ihn eine Erinnerung durchzuckte.
Seine unverletzte Hand, schlug er auf die an den Boden genagelte Verletzte, wo er ein paar Tropfen Blut aufnahm, um sie mit einer weiteren Bewegung seinem Feind entgegen zu schleudern, während er zugleich laut hervorstieß, "DEVOTOSANGUINAEDERUPTIS!"
Der Blutstropfen traf die Drachenjägerrüstung am Brustkorb des Mannes und wäre kaum zu erkennen gewesen, hätte sie nicht ein Finger-dickes Loch im Stahl hinterlassen. Nicht als hätte ihn ein Tropfen Blut sondern eine gewaltige Keule getroffen flog der eben noch so siegessichere Mann durch die Luft. Sein Flug endete mit einem Aufprall bei dem feindlichen Magier, der gerade zum finalen Schlag gegen Ryia ansetzt.
Doch anstatt den Magier einfach umzuwerfen, explodierte der Drachenjäger in einer Blutfontäne. Rüstungs- und Knochensplitter sowie Fleischschrapnellen fegten in einem Blutregen durch die Luft. Der Magier verschwand einfach unter dem Blutschwall, aus dem er als verstümmelte Leiche wieder auftauchten.
Getötet:
2x Drachenjäger
1x Magier
Es bleiben:
0,5x Magier
2x Zwergentechnikus
1x Ritter der Wahrheit
Ähnlich wie die meisten der Gruppe war die Vyalbe überrascht. Wieso ging man auf sie gleich mit los? Sie verstand es nicht, jedoch entkam sie einigen hieben der Drachenjäger mit akrobatischer Eleganz, die davon zeugten, da sie sehr wohl wusste, wie sie ihren Körper schützte, ohne dabei Magie ein setzen zu müssen. Der Zwerg hatte wie eine Dampframme gezeigt, dass er nicht nur im Stein geboren, sondern auch aus diesem Gemacht zu sein schien. Doch die weniger 'befestigten' seiner Sippe, die mit den Jägern gekommen waren, feuerten aus länglichen Rohren, etwas das Riya entfernt an die Kanonen der Menschen erinnerte, die damit ihre Burgen und Wälle nieder rissen, wenn sie wieder einmal in einem Clinch lagen. Der erste Schuss traf den Zwerg und belehrte die Vyalbe, das selbst der dicke Stahl, der den Kvar schützte, ihm nichts gegen diese Geschosse half. fast augenblicklich feuerte sie einen Magischen Ball - etliche ihrer Haare, die sie als Opfergabe gegeben hatte zerfielen zu staub, doch das interessierte sie nicht. Sie riss sich wieder einige Haare aus ihrem Schopf und ging dazu über, jeden der ihr irgendwie zu nahe kam, mit Zaubern ein zu decken.
Die Magier erfassten sie sofort als potenziell tödlichste Angelegenheit, da sie ohne ein Schwert ziehen zu müssen ihre Kameraden ins Reich der Sieben Götter schicken konnte. Ihr erster Gegner war hartnäckig, jedoch wurde dieser von der anderen Elfe erledigt, worum Riya ganz froh war, denn mit vier Gegnern gleichzeitig, war sie hoffnungslos unterlegen. Selbst drei waren eine Ecke zu viel für sie. Mehrere Zauber trafen sie, schlitzen ihre Kleidung auf und fügten ihr tiefe Wunden hinzu. Mit jedem, neuerlichen Schmerz, der ihr zugefügt wurde, vergrößerte sich Riyas Wut. Es schien als wäre die ganze, ruhige Fassade der Frau hinfällig geworden. Man konnte ihre Leidenschaft erkennen, mit der sie Zauberte. Ihr Sprache ihre Zauber kaum noch, sondern dachte sie. Sie hielt Rüstungsteile ihrer gefallenen Gegner als Opfergabe für einen Schild hoch, der sie vor gewaltigen Lichtsäulen schützte, die der gesündere ihrer zwei verbleibenden Gegner hatte auf sie gefeuert - was mit dem dritten passiert war, hatte sie nicht mit bekommen, nur, das er nicht mehr da war.
Immer mehr Zauber schossen auf sie und einer der Abgelenkten Zauber zerlöcherte einen der Zwerge. Somit war nur noch ein feuerspeiendes Rohr übrig. Den verletzten Magier konnte sie in Schachhalten, vermutlich sogar besiegen, doch der Gesündere half seinem Kollegen wo er nur konnte, in dem er ihre Verteidigung mit dutzenden Zaubern belegte. Es war als würde er mit Mutter Natur selber kämpfen, denn die Elfe wehrte sich mit allen, was sie als Opfergabe zu bieten hatte. Gesteinsbrocken flogen wie Geschosse durch die Luft, der Wind zerrte an ihr und ihren Gegnern, oder ein kleines Stückholz verwandelte sich in einen tödlichen Bolzen, der den Schwächeren der Magier ausschaltete. Doch das bekam die Elfe nicht mit, die zwischen ihr und dem letzten Magier war eine Leiche gelandet, die ein Ekliges knacken von sich gab und schließlich in einer Wolke aus Blut, Knochensplittern und etwas anderem, explodierte. Geistes gegenwärtig hatte Riya ihren Schild hoch gezogen, damit ihr nicht das Gleiche wiederfuhr, das dem Magier befiel. Es war dunkle Magie gewesen und sie wusste, dass nur einer diese hätte benutzen können. Wütend darüber das er es gewagt hatte sie überhaupt zu benutzen loderte ihr Zorn gegen Ulrik wieder auf, als sie den Ritter sah, der beständig auf die Prinzessin zu schritt und sich keinen Deut darum scherte was hinter ihm passierte.
"Visha il y ben ahishi eiigo menkar!", brüllte die Vyalbe nun deutlich, offensichtlich und zornentbrannt. Wie ein Donnerschlag formte sich eine blau-Liliane Sichel aus magischer Energie vor ihr, die dann auf den Mann in der Rüstung zu schoss. Riya war sich sicher, dass er dadurch geteilt werden würde, doch zu ihrem Entsetzen glitt er Zauber durch ihn hindurch - und nichts geschah. Doch in der gleichen Richtung befand sich auch die Prinzessin, die nur durch ein schrilles "PROTECTO!", den Zauber ablenken konnte. Die beiden Hälften schlugen in den Magischen Fesseln des Drachen ein, die sich schon aufzulösen begannen, doch nun zerschmettert worden waren.
Furios kletterte das ganze Tier aus dem See, in dem es gelegen hatte und baute sich brüllend und sich seiner wieder erlangten Freiheit wischen dem Ritter und seiner Liebsten auf. "Ihr nehmt sie mir nicht!", hallte seine Stimme durch aller Köpfe.
Riya seufzte, doch im nächsten Moment japste sie in Überraschung auf - der letzte Technikus hatte ihr einen der Bolzen in die rechte Brust geschossen- er ragte vorne wie hinten aus ihrem Körper. verblüfft darüber, dass es gar nicht wehtat - oder sie zumindest nichts spürte, wankte sie in Richtung des Drachen, der grade den Ritter seiner Rüstung entledigte - die Krallen der Pranken durch schnitten das Metall als sei es Butter.
Entfernt konnte sie auch den Wutschrei des Zwerges hören, der trotz seiner eigenen Verletzungen auf den Technikus losging. "Torheit...", murmelte Riya, der ein gurgelndes Geräusch beim Atmen entfuhr. Sie stolperte fast über Valen, der niedergestreckt vor ihr lag, doch das hielt sie nicht davon ab in Richtung der Prinzessin zu gehen. Das ganze Plateau lag in Trümmern und an einigen Stellen dampfte es gefährlich - als wenn der Drache bereit war, seinen Hort der Erde zu übergeben um sich und seine Liebste zu schützen.
Angramar bekam kaum noch mit, was um ihn herum geschah. Er hörte nur noch den Lärm, den die Waffen verursachten, wenn sie gegeneinander prallten. Die Wutschreie, die Kampfschreie, die Schmerzensschreie - die Todesschreie. Er spürte den Schmerz, der mit jedem Atemzug durch seinen Körper pulsierte. Und er sah - sah einen der Zwerge, die die Drachenjäger begleitet hatten. Sah denjenigen, der ihn mit einem Bolzen gleich zu beginn schwer verwundet hatte. Er öffnete den Mund, um dem Übeltäter etwas entgegen zu werfen, aber keine Worte drangen heraus, nur ein rasselndes Keuchen. Angramar war sich nun sicher: lange würde er sich nicht mehr auf den Beinen halten können - vielleicht sogar am Leben. Aber davor gab es noch einiges zu tun. Er lief auf den Schützen zu, um wenigstens noch ihn auszuschalten. Es war ein grotesker Anblick - als ob Schild und Hammer Zentner wiegen würden, schleifte er sie mehr hinter sich her als das er sie trug. Den Oberkörper nach vorne gelehnt, steuerte er geradewegs auf den Mechanikus zu.
Dieser bemerkte, dass der Zwergenkrieger immer noch kampffähig war - und legte erneut auf ihn an. Denn die übrige Schlacht über hatte er sich nicht an dieser beteiligt, sondern seine Waffe nachgeladen. In Seelenruhe zielte er Angramars Schädel an, während dieser versuchte, seinen Schild zu heben - doch sein Arm weigerte sich, ihm zu gehorchen. Wohl des Lochs wegen, dass der letzte Speer dort hinein gebohrt hatte. Dann schliesslich war es soweit: wie in Zeitlupe drückte der Mechanikus den Abzug durch, worauf unter metallischem Schaben ein metallener Bolzen aus der Apparatur heraus schoss und auf Angramar zuraste. Dieser hatte jedoch noch nicht einmal mehr die Stärke zu fluchen und lenkte alle Willenskraft, die er besaß, in den verzweifelten Versuch den Schild zu heben. Und es war Zeugnis seines stählernen Willens, dass ihm das auch gelang - jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Der Bolzen schrammte am Metall des Schildes entlang und fügte ihm einen tiefen Schnitt an seinem Schildarm zu. Dieser schmerzte nun endgültig zu sehr, als dass er ihn noch weiter gebrauchen konnte.
'Aber meine Waffe kann ich noch schwingen!' dachte sich der Grakvar grimmig, als er den Hammer hob und nach dem anderen Zwergen schlug. Dieser sprang jedoch einen Schritt zurück und zog sein Kurzschwert. Es war Suizid, den ausgeruhten Gegner anzugreifen. Angramar war verwundet, blutete aus etlichen Wunden, seine Glieder waren vor Schmerz und Erschöpfung schwer - aber all das trat in den Hintergrund. 'Nur noch diesen Einen. Nur noch diesen Einen. Nur noch diesen...' dachte er sich, als er einige schwerfällige Hiebe in Richtung seines Kontrahenten ausführte. Dieser sah seine Chance gekommen, denn der Zwergenkrieger wurde zunehmend langsamer. Er stürmte mit der Waffe voran, um diesem endlich den Gar aus zu machen. Doch darauf hatte dieser nur gewartet. Unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte hob er seinen Hammer und schmetterte ihn mit gewohnter Schnelligkeit und Stärke gen Brustkorb des Mechanikus. Dieser war nur noch in der Lage, seine Waffe zur Abwehr zu heben - und dies wurde ihm zum Verhängnis. Der Hammer glitt ab und traf ihn an seinem Schädel. Mit einem grässlichen Knacken brach sein Genick, sein Griff erschlaffte und der abtrünnige Zwerg fiel tot zu Boden.
Aber auch Angramar war am Ende seiner Kräfte angelangt. Unfähig, seine Waffe noch weiter zu halten, fiel sie aus seinen kraftlosen Fingern und schlug auf dem Boden auf. Er geriet ins Taumeln, ehe er schliesslich mit dem Gesicht voran zu Boden kippte.
Als es Ulrik gelang, seine durchlöcherte Hand zu befreien, versuchte er sich aufzurappeln, um gegen den nächsten Gegner, der es auf ihn abgesehen haben könnte, besser dazustehen. Sich aufzurichten war dabei kein einfaches Unterfangen für Ulrik, da ein quälendes Stechen die gesamte rechte Seite seines oberen Brustkorbs durchzuckte, was ihn beinahe wieder zu Fall brachte.
Zu Ulriks Freude stellte sich jedoch heraus, dass er und seine Gefährten unverhoffter Weise offenbar mal wieder gesiegt hatten. Jedoch gewiss nicht, ohne einen Preis dafür zu zahlen. Sie alle hatten einstecken müssen. Ulrik selbst hatte dabei das Gefühl, noch glimpflich davongekommen zu sein. Er hatte sich vermutlich eine oder mehrere Rippen gebrochen und eine durchbohrte Hand. Verglichen mit seinen Gefährten waren das Kratzer.
Valen lag am Boden, bewusstlos oder tot.
Arris Gesicht war blutüberströmt, eine ihrer Augenhöhlen eine Ruine. Ein schwerer Verlust für jemanden, dessen größte Begabung eine gute Sehkraft voraussetzte. Die Elfe war bereits auf den Knien, da sie so viel Blut verlor und durch den Treffer obendrein höchst wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte.
Angramar stürzte eben in diesem Moment noch zu Boden - langsam und behäbig wie ein einstürzender Turm, seine Waffe und Schild schlugen neben dem Zwerg auf.
Ryia schien für Ulrik im ersten Augenblick unverletzt, doch dann war für ihn die grässliche Wunde zu sehen, die ihr von der hochentwickelten Zwergenwaffe beigefügt worden war. Es war ein Wundern, dass sie sich noch aufrecht hielt und sogar noch gehen konnte.
Erst nachdem Ulrik den Zustand seiner Gefährten realisiert hatte, ging ihm auf, dass noch immer gekämpft wurde. Sir Asrick, der Ritter der Wahrheit, focht einen erbitterten Kampf gegen den angeschlagenen weißen Drachen. Der Drache hatte ihm zwei schwere Wunden mit seinen Krallen zugefügt, die durch die Rüstung gefahren waren, wie ein heißes Messer durch Butter. Dennoch war es dem Ritter gelungen auf den Beinen zu bleiben und der mächtigen Echse mit seinen Schwertern Schnitte an Schnauze und Hals beizubringen. Es zeichnete sich aber bereits ab, dass der Mensch dieses Gefecht verlieren würde.
Es war aber nicht der Drache, der den finalen Schlag führte, sondern die Prinzessin. Eine verworrene Zauberformel intonierend, schickte sie Sir Asrick einen Strom glitzernder Funken entgegen, die sich einen Weg durch die nun zerstörte Rüstung bahnte.
Der Ritter der Wahrheit schrie nicht einmal auf. Er erstarrte einfach nur und kippte vorn über, wo er liegen blieb. Schon holte der Drache mit seiner Pranke aus, um seinem geschlagenen Gegner das Leben auszuhauchen, da erklang die Stimme der Prinzessin.
"Halte ein!"
Der Drache tat wie ihm geheißen und stoppte seine Bewegung abrupt nur zwei Meter über dem Ritter, auch wenn er die Pranke nicht fortnahm. "Warum hältst du mich auf? Dieser Mann hat versucht deinen Traum zu zerstören."
"Ich weiß", rief die Prinzessin, "Aber Sir Asrick ist ein guter Mensch und ein edler Ritter, der versucht das Beste zum Wohle von Reich und Volk zu tun. Ich brauche ehrbare Seelen wie ihn, wenn ich meinen Thron besteige. Verschone ihn, damit er mir später dienen kann und zu einer besseren Zukunft beitragen kann." "Nun denn. Wenn dies dein Wunsch ist, sei es so."
Damit schien das Gespräch für den Drachen beendet zu sein. Ulrik fragte sich bereits, was nun geschehen mochte, da er und seine Gefährten in ihrem Zustand kaum in der Lage sein würden, den Rückweg zu bewältigen. Auch Ryia war nun von der Last ihrer Wunden überwältigt worden. Sie fiel auf die Knie und schlug dann nach vorn, da der Blutverlust sie in die Ohnmacht schickte. Zudem überkam Ulrik so langsam die Befürchtung, auch er sei schwerer Verletzt, als er zuerst angenommen hatte, da der metallische Geschmack von Blut sich in seinem Mund verteilte und ihm das Atmen allmählich schwerer fiel.
Sollte es so für sie enden? Würden sie siegreich im Kampf sein und trotzdem ihre Leben verlieren? Selbst verglichen mit Ulriks üblicher dramatischer Lektüre ein tragisches Ende. Er bedauerte es, dies nicht aufschreiben zu können. Eine solche Geschichte würde sich sicher rasend verkaufen, vor allem, wenn der Autor - und natürlich Held - der Geschichte bei der ganzen Sache umkam, was für Ulrik nun immer wahrscheinlicher schien, da er nun ebenfalls wieder am Boden lag, mit aller Kraft nach Luft ringend.
Der Drache war sich dessen offenbar bewusst. Während Ulrik in die Bewusstlosigkeit driftete, hörte er das mächtige Wesen in seinem Kopf sprechen. "Tapfere Krieger, seid unbesorgt. Das Leben weicht aus euch, doch heute habt ihr wahren Mut bewiesen, da ihr jene beschützt habt, der meine unsterbliche Zuneigung gilt. Ein Millenium meiner Lebensjahre soll euer Leben mir wert sein, denn Drac'etul nenne ich euch - Drachenfreund."
Die weiteren Worte des Drachen nahm Ulrik kaum noch bewusst wahr, doch er würde sich für immer an die grollenden, unmenschlichen Laute erinnern, die der weiße Drache darauf ausstieß und die klangen, als würden sie vom Anbeginn der Zeit selbst stammen. Hitze und Licht umspielte sie alle, die Erde bebte, Gestein donnerte. Dann umgab sie alle Dunkelheit.
Ende von:
Die Düsterberge
- oder -
Das erste Abenteuer
+++
Vier Tage später erwachte Ulrik in einem weichen, wohligem Bett, welches in einem gemütlichen steinernen Zimmer stand, das dezent aber ansehnlich möbliert war. Sein Brustkorb war ebenso fein säuberlich verbunden, wie seine Hand.
Nur Augenblicke später tauchte eine Priesterin der Heru auf, die sich seiner sofort annahm, ihn untersuchte und zu Essen gab. Auf Nachfrage erfuhr Ulrik, dass er in Steinwacht war, im Haus der Heilung des Tempels der Heru, um genau zu sein. Eine junge Frau war vor den Toren des Tempels aufgetaucht und hatte den bewusstlosen Ulrik zusammen mit seinen ohnmächtigen Gefährten in die heilige Obhut der Heru Priester übergeben, welche sich seitdem um sie alle kümmerten.
Da ihm strikte Bettruhe verordnet worden war, konnte Ulrik sich vorerst nicht zu seinen Gefährten begeben, die, wie man ihm sagte, ebenfalls zum exakt selben Zeitpunkt erwacht waren. Dafür kam ihn nach wenigen Tagen Akeela besuchen, die auch nach den anderen sah und bestätigte, dass sie allesamt noch am Leben waren, auch wenn sie sich für sehr lange Zeit erholen würden müssen.
Etwas später, als einige von ihnen schließlich in der Lage waren, ihre Betten zu verlassen, setzten sie sich zusammen, um zu besprechen, wie man nun verfahren wolle. Besonders Angramar, Ryia und Valen würden Monate brauchen, um sich zu erholen und auch Arri und Ulrik würden eine Weile mit den Nachwirkungen des Kampfes zu tun haben. Daher kamen sie zu der Entscheidung, die Genesung aller abzuwarten, um dann gemeinsam das Düstergebirge zu verlassen, denn der Rückweg würde gefährlich werden, da Steinwachts Bewohner sich von Orks erzählten, die nun in noch größeren Scharen im Gebirge umging und jenen zum Verhängnis wurden, die alleine oder ohne Schutz reisten. Hinzu kamen Geschichten von noch viel übleren Dingen, die nun angeblich durchs Gebirge streiften...
Sie erwachte mit einem Dröhnen im Kopf. Die gesamte linke Seite ihres Gesichtes fühlte sich geschwollen und taub an. Das Auge mußte abgedeckt sein. Nur das Rechte war frei und sie sah eine steinernde Decke über sich. Als sie versuchte sich aufzusetzen, erfaßte sie ein Schwindel der sie jeglichen weiteren Versuch sofort einstellen ließ. Vorsichtig drehte sie den bandagierten Kopf und sah sich in dem Raum um. Das Bett war bequem und die Einrichtung schlicht aber geschmackvoll. An dem geöffneten Fenster stand eine Vase mit frischen Blumen die einen leicht arromatischen Duft verströmten. Eine Tür wurde geöffnet und eine ihr unbekannte Frau betrat den Raum. Mit routinierten Griffen wechselte sie den Verband um Arris Kopf.
"Die Narbe sieht nicht ganz so schlimm aus wie es am Anfang den Anschein hatte, Nur Ihr Auge konnten wir nicht retten."
Schlagartig fiel der Elfe wieder ein was passiert war. Wieder versuchte sie sich aufzusetzen und ignorrierte den mörderischen Schwindel in ihrem Kopf.
"Nichts da! Sie bleiben liegen!"
Ernergisch drückte die schmächtige Frau die Kagonesti wieder in die Kissen zurück.
"Wenn es Sie beruhigt, es sind alle Ihre Gefährten am Leben und befinden sich ebenfals hier in unserem Hause."
"Und wo genau ist hier?"
"Ihr seit in Steinwacht, im Haus der Heilung der Göttin Heru. Vorerst dürft Ihr werder aufstehen noch Euch schnell bewegen. Ihr habt viel Blut verloren und eine mächtige Gehirnerschütterung. Selbst wenn Ihr es hoch schaffen solltet, der Schwindel dürfte Euch nur noch mehr Schmerzen bereiten."
Bei den resoluten Worten blieb sogar der Elfe nichts anderes übrig als sich zu fügen. Die Priesterin brachte ihr noch eine nahrhafte Suppe und viel Wasser zum Trinken. Sie blieb so lange, bis Arri die Hälfte davon getrunken hatte. Dann drehte sie sich zu dem einzigen Punkt im Raum um der im Schatten lag.
"Und du paß auf das sie auch im Bett bleibt. Sie darf sich nicht aufregen und wenn was ist holst du mich."
Ein vertrautes Grummeln erklang aus der Ecke und ein leises Klacken von Krallen war zu vernehmen.
"Nu murr hier nicht rum. Immerhin hab ich dich hier reingelassen."
"Sie verstehen was er sagt?"
"Nein. Aber es ist nicht schwer zu verstehen das sich dieses Tier um Sie sorgt. Es ist nicht einmal von Ihrer Seite gewichen seit sie hier sind und er das mitbekommen hat. Egal wie oft wir das Tier hinausbefördert hatten, es war immer wieder bei Ihnen zu finden."
"Danke. Faileas ist ein sehr guter Freund. Und er wird keinem der hier Anwesenden etwas tun solange derjenige mich nicht angreift."
"Da brauchen Sie sich nicht zu sorgen. Nur sollte er nicht unbedingt des Nachts durch die Gänge streifen."
Damit verließ die Frau den Raum und sofort nahm sie der Dunkelwolf in beschlag, stets darauf bedacht ihr nicht zu schaden.
Wie lange er weggetreten war, wusste Valen nicht. Die ersten Tage nach seinem erwachen, lag er einfach nur da. Er konnte sich nicht bewegen, selbst wenn er denn wollte. Er hatte an seinen Wunden zwar Verbände, aber der Schmerz kam aus seinem Innersten. Mit was auch immer der Magier ihn getroffen hatte, es war eine unglaubliche Wucht, hatte nicht nur seine Haut oberflächlich verbrannt - nichts was nicht wieder heilen würde - sonder ihm auch gefühlt jeden Knochen gebrochen, seine Lungen zum kollabieren gebracht und sein Herz aus dem Takt gehoben. Dass er noch lebte, verdankte er nur dem Drachen. Als er sich nach wenigen Tagen dessen bewusst war, tobte Valen. Innerlich.
Je bewusster es ihm wurde, desto mehr bekam er Wut darüber. Was sich dieser Drachen denn einbildete. Valen war um seinen Ruhmreichen Tot beraubt worden. Das er gekämpft hatte, um sich zu verteidigen, das er mit keiner Sekunde auch nur daran gedacht hatte, den Drachen oder die Prinzessin zu schützen, wurmte ihn nur noch mehr. Aber noch etwas brodelte in ihm. nach wenigen Tagen, und obwohl man es ihm strikt verboten hatte, schleifte sich Valen aus seinem Zimmer. Nur in seinen Beinkleidern steckend, suchte er nach einem ganz bestimmten Zimmer, der Kammer wo der Zwerg sich verkrochen haben sollte.
Valen brauchte gut 15 Minuten bis dahin, obwohl sie direkt daneben war. Als er endlich drin war, war Angramar fest im Land der Träume. Valen versuchte ihn zu wecken, vergebens. Er Rüttelte an ihm, piekte ihn mit irgendwas, was er gefunden hatte, machte Krach so gut es ging, doch nix half. Er das Wasser was er ihm über den Kopf goss, holte den Zwerg zurück in die Realität.
Was dann folgte musste für jeden Beobachte aussehen wie zwei alte, volltrunkende Greise, die sich an fluchten und um Nichtigkeiten stritten.
Wenn sie beide bei Kräften gewesen wären, hätten sie wohl den Tempel zerlegt, so blieb es bei einem Stuhl, der umkippte. Keiner von beiden wusste mehr, worum es ging, aber am Ende saß Valen auf dem Boden, Angramar daneben und beide tranken. Dass sie dabei in einem Raum gelandet waren, wo sie irgendwelchen Alkohol fanden, tat der Versöhnung nur gut. Angramar bestand zwar darauf, der Ruhmreichere von beiden zu sein, doch grummelte er ganz schön, da Valen ihm unter die Nase rieb, das er mehr Gegner getötet hatte.
Wie auch immer sie es schafften, doch noch in derselben Nacht schafften sie es zurück in ihre Quartiere... das ganze ohne das es einer bemerkte...
Es würde noch lange dauern, bis er endlich wieder genesen wäre. Dass er die Zeit bald täglich mit Riya verbringen würde, das ahnte er noch nicht einmal im geringsten...
Die schwere Klinge des stumpfen Anderthalbhänders rauschte einen Bogen beschreibend durch die Luft, wobei sie das herabhängende Geäst eines der herbstlich gefärbten Bäume am Rande des Übungsplatzes streifte und bunte Blätter herabregnen ließ. Klirrend endete die Bahn des Anderthälbhänders beim Zusammenprall mit Akeelas im buntem Blätterregen zur Parade erhobenem Schwert, nicht jedoch ohne Akeelas Arm gefährlich unter der Wucht des Angriffs einknicken zu lassen.
Valen, welcher den Anderthalbhänder schwang, gönnte der jüngeren und deutlich eleganter gebauten Kontrahentin keine Gelegenheit sich von dem Hieb zu erholen und ließ direkt den nächsten Schlag folgen. Wieder und wieder drosch er auf die Abwehr der rothaarigen Frau ein, bis diese schließlich mit dem Rücken zum Baum stand.
In diesem Moment erkannte Ulrik von seiner Position auf der Veranda am Rande des Übungsplatzes aus, dass Akeela sich bewusst hatte zurückdrängen lassen. Sie machte sich ihre Umgebung zunutze, indem sie ihren Gegner in Gelände lockte, welches ihr zum Vorteil gedieh. Die Äste des Baumes und sein Baumstamm selbst schränkten Valen mit seiner langen Klinge derart ein, dass er nur noch aus einer bestimmten Richtung und in einem Winkel angreifen konnte, der leicht vorherzusehen war.
Akeela setzte gezielt eine der Lektionen um, die Valen ihr erteilt hatte. Ulrik erinnerte sich, wie Valen anfangs dagegen gewesen war, Akeela zu unterrichten, als sie den Söldner aufsuchte und ihn vor seinen Freunden dazu aufforderte, ihr Kampfunterricht zu geben. Er hatte abgelehnt und gemeint, Akeela solle sich lieber um ihre Familie kümmern und das Kämpfen jenen überlassen, die keine andere Wahl haben. Als sie jedoch ankündigte, sie würde in diesem Fall durch die Wildnis um Steinwacht herum ziehen und nach Orks suchen, um an denen zu üben, hatte Valen letztendlich eingewilligt. Ulrik war sich noch immer nicht sicher, ob es ihm darum ging Akeela zu schützen oder ob er einfach verhindern wollte, von Ryia zur Sau gemacht zu werden, wenn Akeela ihr waghalsiges Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzte.
Ulriks Blick wanderte zu seiner Linken, wo besagte Elfe saß, das Augenmerk starr auf den Übungsplatz gerichtet, eine dampfende Tasse auf dem geschnitzten Tisch neben sich. Er ermahnte sich, die Frau nicht zu lange anzuschauen. Das Verhältnis zwischen ihm und Ryia war seit den Ereignissen im Drachenhort frostig. Weder hatte es einen Streit gegeben, noch hatten sie beide über den Grund dafür geredet, doch Ulrika hatte eine Ahnung, wo das Problem lag und Ryia tat so, als sollte er das auch besser haben.
Wieder Akeela und Valen zuschauend, konnte Ulrik beobachten, wie Akeela sich ihre Falle zunutze machte und genau dann vorsprang, da Valen einen Streich gegen sie ausführte, der durch Blätter und Geäst deutlich behindert wurde. Diese Chance nutzend, machte Akeela einen Satz nach vorne und wirbelte um Valens ungedeckte Seite herum, das eigene Übungsschwert zu einem kraftvollen Schlag gegen Valens ungeschützten Rücken erhob.
In eben dieser Sekunde zeigte sich, wer hier wem in Wahrheit in die Falle gegangen war. Valens linker Ellenbogen rammte sich gegen Akeelas Wange und schickte sie schmerzhaft zu Boden. Ihr Schwert schlitterte klirrend über die Steinplatten des Platzes, während sie selbst sich überschlug und auf dem Bauch landete.
Auch wenn Akeela an Torso, Beinen und Armen von einer dicken Tuchrüstung geschützt wurde, musste das ziemlich weh getan haben, weshalb es nur allzu gut verstand, dass Akeela eine ganze Weile fast reglos am Boden liegen blieb.
"Ouch! Das hat gesessen!", brummte die tiefe Bassstimme Angramars, welcher von einem Gang in die Küche des Anwesens zurückgekehrt war, in dem sie die letzten elf Monate gemeinsam verbracht hatten. Seine Linke hielt drei Krüge Bier, während die Rechte einen fleckigen Brotbeutel umschloss. Darauf bedacht, nichts von dem kostbaren Gebräu zu verschütten, setzte Angramar die Krüge auf dem Tisch des Stuhls zwischen Ryia und Ulrik ab, um dann in den Brotbeutel zu greifen.
"Wie vi'l ste't et?", nuschelte der Zwerg, da er sich ein Stück stark riechenden Käse in den Mund stopfte.
"Valen: Fünf. Akeela: Zwei."
"Na so langsam wird das doch was. Das Kind scheint in einem Monat so viel über das Kämpfen zu lernen, wie andere in einem Jahr.", sagte Angramar mit einem Unterton echter Bewunderung, um sich dann mit einem Seufzen zwischen Ryia und Ulrik auf den Stuhl zu setzen, "Will jemand n' Stärkungstrunk?"
"Bitte Angramar...", ächzte Ryia, "Es ist nicht mal Mittag"
"Soll mir recht sein. Mehr für mich.", brummelte der Zwerg, einen Krug Ulrik hinhaltend, dem jedoch auch noch nicht wirklich danach war, weshalb er ebenfalls den Kopf schüttelte.
Schritte auf Stein hinter ihnen veranlassten sie alle dazu hinter sich zu blicken. Arri stand dort in der Tür des Anwesens, Bogen und Köcher in der Hand, da sie ganz offensichtlich üben wollte, wie sie es fast jeden ihrer Tage in Steinwacht getan hatte. Doch es waren nicht ihre Schritte, die zu hören gewesen waren, sondern die des Mannes, welcher sie begleitete.
Ein schlank gewachsener Mann in den Zwanzigern mit einem schwarzen Ziegenbart und kurzen schwarzen Haaren, der einen ansehnlichen grünen Mantel trug, welcher von einer bronzenen Brosche gehalten wurde, die ihn als Boten kennzeichnete.
"Eine Nachricht für dich Ulrik", meinte Arri nur, bevor sie sich von dem Boten löste und zu den Zielscheiben herüber ging, welche etwas abgelegen auf dem Übungsgelände aufgestellt waren.
"Ulrik Falknir?", fragte der Bote, woraufhin Ulrik nur die Hand hob.
Der Mann trat vor, einen ledernen Behälter von seiner Hüfte lösend, aus dem er einen Brief entnahm.
"Eine Einladung des Stadtrats"
Ulrik entrollte das Stück Papier, auf dem mit sauberer Schrift wenige Worte geschrieben waren, welcher er schnell überflog.
"Äääh... vielen Dank", sagte er zu dem Boten, woraufhin dieser sich zurückzog.
"Der Stadtrat bitte uns, heute mit ihnen zu speisen"
"Wer hätte das gedacht?", meinte Ryia in sarkastischem Tonfall, "Jetzt ist es wohl soweit, dass man uns darum bittet, Steinwacht einen Gefallen dafür zu tun, dass man uns so lange hofiert hat."
Ulrik konnte bei diesen Worten nur nicken. Nach ihrer mysteriösen Ankunft in Steinwacht hatte es nicht lange gedauert, bis die Leute darauf kamen, wer für das Verschwinden des 'schrecklichen' Drachen verantwortlich sein könnte. Man war offenbar schnell zu dem Schluss gekommen, dass es von Nutzen sein mochte, sich diejenigen, welche es mit einem Drachen aufgenommen und überlebt hatten, warm zu halten. Also waren Ulrik, Valen, Ryia, Arri und Angramar ganz offiziell zu Gästen Steinwachts ernannt worden und man hatte ihnen eines der wieder aufgebauten Anwesen zur freien Verfügung gestellt.
Angramar nahm einen Schluck Bier, bevor er seine Meinung zu der Einladung äußerte.
"Scheint so, als spitze sich die Lage zu. Hab gehört, erst gestern wieder sei eine Karawane auf dem Weg nach Steinwacht angegriffen worden, kaum 200 Meter vom Tor entfernt. Die Orks werden wohl mutiger... oder zahlreicher. Was bei den Grünhäuten im Grunde direkt miteinander zusammenhängt."
"Wer war das?"
Ulrik sah auf, um denjenigen anzusehen, der diese Frage gestellt hatte. Es war Valen, der zu ihnen herüber marschiert kam, Akeela mit ihren Schmerzen am Boden allein lassend.
"Ein Bote. Wie es aussieht, nehmen wir unser Mittag heute mit dem Stadtrat zu uns."
Wie alle sehen, nutze ich meine heutige Freistellung gewissenhaft, um meine Stellungnahme für die Arbeit fertig zu schreiben... *hust*
Soweit erst mal von mir der Anfang des zweiten Abenteuers.
Steinwacht:
- Ca. 10.000 Einwohner (davon etwa 500 Zwerge), also nicht gerade klein
- Massive, teils direkt aus dem Berg gehauene Schutzwälle, die um die Stadt herum gelegt sind und sie auch mehrfach durchlaufen
- Eine Stadtwache von 250 Männern und Frauen, sowie eine Bürgermiliz von potentiell 4000 Männern und Frauen (letzteres nur, wenn man wirklich ALLES und JEDEN zusammenkratzt)
- Wird von einem Stadtrat beherrscht, der aus drei Menschen und zwei Zwergen besteht
- Steinwacht ist eine wieder aufgebaute alte Festungsstadt, einige ihrer Stadtteile und Gebäude liegen noch in Trümmern
- Steinwacht liegt zwar weit abseits und in einer gefährlichen Lage, aber eine Gruppe sehr reicher zwergischer 'Investoren' hält die Stadt am Laufen, da sie wertvolle Dinge im Fels vermuten (Offiziell eine Goldader, an der auch bereits geschürft wird, doch man munkelt, es handle sich in Wahrheit um etwas viel Wertvolleres)
- Teama hat die Stadt eigentlich abgeschrieben, aber da es sich überwiegend um Bürger aus Teama handelt und die Region noch am ehesten zu Teama gehört, ist man sich da nicht ganz so einig (Zumal die einzige Alternative für Teama wäre, Steinwacht als souverän anzuerkennen), daher residiert ein Botschafter von Teama in der Stadt
- Der vorherrschende Glaube in Steinwacht ist der menschliche Götterglaube und der Patron (und in erster Linie verehrte) Gott ist Heru
- Außerdem unterstützt der Tempel der Heru offiziell Steinwacht und hat seinen alten Tempel samt Haus der Heilung dort wieder aufgebaut
Die momentanen Umstände:
Teama befindet sich im Aufschwung und die Bürger (überwiegend Handwerker, Bergleute und Versorger) sind frohen Mutes, doch in letzter Zeit drückt die zunehmende Orkpopulation auf die Gemüter. Kaum einer, der in Steinwacht lebt, ist ein Feigling (sonst hätte er sich nicht dazu entschieden in diese Gegend zu kommen), aber so langsam machen sich die Leute Sorgen um einen bevorstehenden Angriff der Orks. Besonders schlimm wiegt dabei, dass eine Reise durchs Düstergebirge zur Zeit wie russisch Roulett ist, weshalb nur noch wenige Karawanen und Reisende es wagen die Reise anzutreten.
NSC und Orte:
Steinwacht ist eine ausgewachsene Festungs- und Bergbaustadt. Es steht euch frei Gebäude, Orte, Stadtviertel und Bewohner zu erschaffen, wie es euch beliebt. (Innerhalb des sinnvollen Rahmens natürlich.) Achtet dabei bitte darauf, was die anderen Spieler bereits eingebracht haben, damit es keine Überschneidungen gibt.
Nur von folgenden Dingen lasst ihr bitte vorerst die Finger:
Kommandant der Stadtwache, Hohepriester der Heru, Teamas Botschafter und die Minen
Außerdem habt ihr die Möglichkeit eigene Ereignisse geschehen zu lassen, so wie es bereits auf der Reise zum Drachen der Fall war. Da unsere Charas nicht zwingend aufeinander hocken werden, können diese Ereignisse auch nur einzelne oder einen Teil der Charas betreffen. Aber denkt bitte unbedingt daran: In der Kürze liegt dir Würze. Verliert euch nicht in diesen Ereignissen.
Jetzt kommt aber eh erst mal unser Essen mit den Stadtrat, danach seid ihr frei.
Um diese Erkenntnis schlauer, kehrte Valen wieder zu der noch immer am Boden liegenden Akeela zurück. Er reichte ihr die Hand, half ihr auf und musste zugeben, dass sie zäh war. Viele andere hätte aufgrund der harten Vorgehensweise Valens schon lange Aufgegeben, nicht jedoch sie. "Du hast Fortschritte gemacht. Doch für heute ist es genug." Akeela sah ihn an. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch schloss sie ihn dann wieder. Irgendwie war sie wohl auch froh, heute mal Pause zu machen, für den Rest des Tages. Immerhin hatte Valen sie jeden Tag gefordert, seit sie ihn darum gebeten hatte. Sie war begabt, das beeindruckte ihn. Was ihr an körperliche Kraft fehlte, machte sie mit Schnelligkeit, Wendigkeit und Gerissenheit wieder wett. Doch die Erfahrung fehlt und die würde erst in einem richtigen Kampf kommen. Er hob ihr Übungsschwert auf, gab es ihr noch zurück und ließ sie dann gehen. Akeela zog ab, Valen ging zurück zu den anderen und kümmerte sich wieder um seine eigene Ausrüstung, die dort noch rumlag. Wenn er Akeela genug beigebracht hatte, dann würde er von hier verschwinden, das stand für ihn fest. Inzwischen war er wieder völlig genießen, auch die anderen hatten ihre Wunden vollständig auskurieren können und es bleib nichts weiter als Narben. Nur Arri war etwas mehr gezeichnet als der Rest. Das fehlende Auge hatte sich bemerkbar gemacht, wie Valen früh merkte.
Was ihn hier aber hielt, war nicht etwa die Gastfreundschaft oder dergleichen, sondern eher das Riya hier war.
Zwischen ihnen hatte sich so etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Über die Monate waren sie sich näher gekommen, Valen sah sie inzwischen mit mehr Respekt, nicht nur wegen ihren magischen Fähigkeiten. Nein, Riya und er verband so einiges, obwohl sie völlig Unterschiedliche Wege gegangen waren. Er verstand sich mit Riya, besser noch als mit jedem anderen aus der Gruppe, auch wenn der Zwerg ein ebenso treuer Gefährte geworden war. Mit ihm hatte er ein ähnliches Verhältnis aufgebaut. Zu Ulrik und Arri war es zwar auch etwas enger geworden, doch bei weitem noch nicht so, wie es bei den anderen beiden der Fall war. Einige Ansichten von Ulrik gingen ihm noch immer auf den Keks, aber nicht jeder Mensch konnte eben mit jedem zurechtkommen. Arri war die Einzelgängerin und Valen respektierte das. Er hatte ihr zwar etwas geholfen, ihr gezeigt wie man im Nahkampf agieren könne, hatte dadurch auch selbst seine Fähigkeiten im Training halten können, doch bleib es auch bei dieser 'geschäftlichen' Abmachung.
Sein Blick glitt zu Riya, die gerade erneut einen Trunk von Angramar ausschlug. Kurz dachte er dabei an den Traum den er gehabt hatte, doch verwarf er den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Er hatte ihn nur ein einziges Mal und das war vor Monaten gewesen. Glücklicherweise konnte Riya keine Gedanken lesen.
Als Angramar sich doppelt vergewissert hatte, dass niemand von den Anwesenden den Trunk für sich beanspruchen wollte, leerte er die Krüge eigenhändig in atemberaubender Geschwindigkeit. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schaum aus dem Bart, während er an dem Brotbeutel herumnestelte. "Also." begann der Zwerg, nur um einen erneuten Schluck aus einem der Krüge zu trinken. Er räusperte sich, und begann erneut von vorn. "Also. Die weichen Geldsäcke auf ihren hohen Podesten bequemen sich also endlich dazu, mit der Sprache herauszurücken?" Angramar grunzte missbilligend, während sein Tonfall keinen Zweifel daran liess, was er von den beschriebenen Personen hielt. "Das wurde auch Zeit. Ich habe noch nie einen Händler getroffen, der auch nur ansatzweise etwas von seinem Geschäft versteht und nicht den bestmöglichen Preis für sich heraus handeln will."
Angramar erinnerte sich wehleidig daran zurück, wie er lange Zeit versucht hatte, die Konditionen des Aufenthalts zu erfahren. Er hatte sich zwar sehr darüber gefreut, sein über alle Maßen geschätztes Gold aus den Händen zu geben (denn mit Silber war es mit den ihnen zuteil gewordenen Diensten lange nicht mehr getan), doch seine Skepsis wuchs mit jedem Tag mehr. 'Niemand macht so etwas nur aus Gutmütigkeit. Niemand!' murmelte er Tag für Tag, bis die Anderen sogar beinahe schon das Stundenglas danach richten konnten. Er ging einige Schritte zur Seite, um seinen Kriegshammer zu greifen. Seitdem er wieder fit genug war, um zu laufen, behielt er seine Waffe stets so nahe wie möglich bei sich, egal, was der Medikus ihm auch riet. Nur bei einem hatte dieser sich durchsetzen können (da er tatkräftig von anderen aus seiner Gruppe unterstützt worden war): bei seinem Kettenhemd. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis der Granitschädel eingesehen hatte, dass er es erst einmal nicht tragen sollte. Das ihm dabei jedoch nicht wohl war, konnte man ihm ebenfalls ansehen. So wie jetzt, als er an sich hinab blickte und ärgerlich ein "Das ist widernatürlich... da hätten sie mir auch gleich den Bart abrasieren können!" brummte.
"Nun...", Riya beugte sich zu dem zerg herunter und hatte diese lächeln im Gesicht, das er über die letzten Monate als unheilvoll, oder auch nicht hatte kennen gelernt. Es war manchmal schwer aus ihrem Gesicht herauszulesen, ob sei etwas ernst meinte. "... das mit dem Bart kann ich arangieren...", dabei blitzten ihre Augen schlemisch auf und der leiche Schock in den Augen des Zwerges war verschwunden - sie hatte es also doch nur als Scherz gemeint. Obwohl die Vyalbe gerne in ihren eigenen Kleidern steckte, hatte sie sich hier in ein von Menschen gefertigtes Kleid gewandet, das recht gut auswieß, was der Technikus bei ihr veranstaltet hatte. Obwohl sie ihre Haare meist darüber tragen wollte (und jedes Mal einen Rüfel dafür kassierte, da die Wunde diese Irritationen nicht vertragen würde), sah man die Narbe, die einer Schwulst gleich über ihrer rechten Brust, zwischen oberster Rippe und Schlüsselbein, saß. Angramar wusste, das der Bolzen bei ihr auch hinten wieder herausgekommen war, den man konnte auch auf dem Rücken eine solche Wulst sehen, die in einem hellen Rotton schimmerte. So musste sie ihre Haare in einen Zopf tragen, was ihr Arri gerne vorhielt - aber schien die Distanziertheit zu Ulrik die beiden Frauen eher mit einander reden zu lassen.
Die Vyalbe seufzte kurz, bevor sie Valen ein Blick zu warf, der ihm Versprach ihn zu lynchen, sollte dem Mädchen mehr geschehen sein als nur ein ordentlicher Stoß gegen den Schädel, und zu Akeela, die immnoch grün um die Nase aussah. "Ich denke, wir sollten die hohen Herren nicht warten lassen, immerhin ist hier Zeit mehr geld als anders wo...", meinte sie schnippisch an Ulrik gewand bevor sie den Zwerg vor sich her schob - ein Bild das man die letzte zeit häufig gesehen hatte.