Als sie von einer ihrer Jagden zurückkehrte, wurde sie von einem jungen Mann angesprochen. Es stellte sich heraus das er Ulrik suchte und nun nicht genau wußte wo dieser zu finden war. Schweigend machte die Elfe dem Mann klar das er ihr folgen sollte und kurze Zeit später betraten sie den Hof des Anwesend was ihnen zur Verfügung gestellt worden war. Leise war der Bote nicht gerade unterwegs und Arri fragte sich immer wieder wie man nur so laut auftreten konnte.
"Eine Nachricht für dich Ulrik."
Damit hatte sie ihre Schuldigkeit getan. Ein kurzer Blick auf Akeela zeigte das sie mal wider verloren hatte. Wie immer. Die Kagonesti mischte sich da nicht ein. Das was sie von Valen gelernt hatte trug langsam Früchte. Und doch war sie noch weit davon entfernt so schnell reagieren zu können wie vorher. Der Dunkelwolf huschte hinter ihr, und von den Andern unbemerkt, in den Hof. Wie jeden Tag um diese Zeit nahm sie ihr Schießtraining an den Scheiben auf. Ihre Ohren waren aber bei dem Schreiben welches Ulrik erhalten hatte. Sie wunderte sich das sie erst jetzt zum Rat beordert wurden, womit sie eindeutig nicht allein war.
Der Zwerg machte sich über die Krüge her. Alkohol vertrug Arri nicht, wie alle Kagonesti, und hatte deshalb nicht einmal reagiert als dieser sie angeboten hatte. Das die Vyalbe Angramar aufzog, brachte sie immer noch zum grinsen. Die Beiden gaben ein drolliges Gespann ab. Riya hatte die Haare mal wieder als Zopf gebunden. Ein ständiges Ärgernis für die Vyalbe und ein Punkt für Arri diese immer wieder damit aufziehen zu können. In den vergangenen Monaten waren sie zwar keine Freundinnen geworden, aber so spinne Feind wie am Anfang waren sie bei weitem nicht mehr. Beide waren von dem Kampf sichtbar gezeichnet und das schmiedete doch irgendwie zusammen.
"Müssen wir alle zu diesem Essen? Immerhin war der Brief nur an dich gerichtet. Ich bin nicht sonderlich erpicht darauf ihnen mein Gesicht zeigen zu müssen. Das Anstarren kann ich nicht leiden."
Angramars Gesicht war ob der Vorstellung, Riya würde ihm den Bart abrasieren, schneeweiss geworden. So sehr schockte ihn die Vorstellung, dass er ruckartig den Kriegshammer erhoben hatte, bis ihm der Schalk in ihren Worten auffiel. „Steinschlag und Biertrockenheit! Spitzohr! Sprich deine Späße nicht immer mit deiner dreimal verfluchten Silberzunge, ich weiss nie, wann du wahr und wann du falsch sprichst!“ fluchte er, doch man konnte deutlich seine Erleichterung erkennen, dass es nur ein Scherz gewesen war – denn er hatte die Waffe wieder sinken lassen und sein Gesicht nahm langsam wieder Farbe an. In seiner Freude über diese Erkenntnis bekam er es erst nicht mit, dass Riya ihn vorschob – zu alltäglich war diese Geste schon geworden – als er sich schliesslich mit hochgezogenen Mundwinkeln an sie wandte. „Wenn du mir den Bart abrasierst, haben wir überhaupt keine Männer mehr in unserer munteren Gemeinschaft! Das wäre ungesund.“ Als Ulrik und Valen auch nur Anstalten machten, dagegen etwas einzuwenden, lachte der Zwerg lauthals. Er richtete seinen Zeigefinger auf Sie und wies sie in seinem besten Väterlich- belehrenden Tonfall zurecht.
„Und erzählt ihr Grünschnäbel mir nicht, IHR wäret wahre Mannen! Dazu reichen die paar Stoppeln nicht, die ihr als 'Bart' beschimpft! Und ich wette, auf eurer Brust ist es genauso kahl wie in diesen Kieselhirnen, die nicht einsehen wollen, wann sie einmal völlig falsch liegen – ich habe euch schon MEHRMALS gesagt, ihr solltet mit diesem Laster des Rasierens aufhören! Ich bekomme jedes Mal einen Anfall, wenn ich sehe, wie ihr euch eure eigene Männlichkeit entfernt!“ Zumindest die Fakten, dass seine Aussagen für die meisten ohnehin recht absurd wirkten – und das der Zwerg vor Allem so fluchte, wenn er eher guter Laune war – nahmen seine Worte etwas ihrer beissenden Schärfe. Dennoch waren sich die Anwesenden sicher, dass der Kvar seine Zurechtweisung durchaus nicht ohne jeden Ernst sah – man musste nur sehen, wie er jeden Tag hingebungsvoll seinen Bart pflegte, um die immense Bedeutung davon in der zwergischen Kultur verstehen zu können. Schliesslich erst hatte er sich soweit wieder beruhigt, um sich dem eigentlichen Thema zuzuwenden. "Ich denke, wir sollten den Jungen begleiten." meinte er mit einem Nicken in Richtung Ulrik. "Die Aasfresser werden bei diesem Treffen in der Überzahl sein, da halte ich es für geschickt, wenn wir die Verhältnisse etwas ausgleichen."
"Guter Gedanke Angramar", pflichtete Ulrik ihm bei.
"Außerdem", fügte er dann noch hinzu, "Ist die Einladung an mich und meine 'tapferen Gefährten' gerichtet. Ich fürchte, das schließt dich in deren Sicht mit ein Arri und in Anbetracht dessen, was diese Leute hier für uns getan haben, ist es nur angebracht ihrer Bitte zu folgen."
Zwar hatte Ulrik versucht möglichst neutral zu klingen, doch letztendlich fürchtete er, mit seinen Worten doch etwas Spitz geklungen zu haben.
"Ich werde mich jetzt auf jeden Fall fertig machen, um rechtzeitig zu erscheinen."
Damit begab sich Ulrik in das Anwesen und auf seine Gemächer, um sich ordentlich zurecht zu machen. Etwas, das er schon seit sehr langer Zeit nicht getan hatte.
Gut zwanzig Minuten später trat er auf der Vorderseite der Villa auf die Straße hinaus, von oben bis unten in ansehnliche Gewänder gehüllt, die seiner Tracht zuhause, im Haus seiner Familie, nur wenig nachstand. Er trug ein Wams aus edlem Leder über einem tiefblauen Hemd und dazu eine eben so edle Lederhose in zwei tiefen Stiefeln. Das Hemd war an den Ärmeln teuer bestickt und um Ulriks Hüfte war ein ansehnlicher Gürtel geschlungen, der von einer aufwendigen Schnalle gehalten wurde und seinerseits wiederum Ulriks Schwert hielt. Das ganze wurde durch einen Hut mit nicht zu knapper Krempe und der Feder eines Pfaus abgerundet. Alles in allem konnte sich Ulrik bei dieser Ausstattung nicht beklagen.
Der ganze Aufwand wäre jedoch beinahe für die Katz gewesen, da Ulrik nur haarscharf einer Ladung Spritzwasser ausweichen konnte, die ihm beim Betreten der Straße entgegenschoß. Verärgert blickte er dem Pferdekarren hinterher, der ihm fast eine Dusche verpasst hätte, doch dann stutzte Ulrik. Die Straße war gerammelt voll mit Wagen und Leuten. Die Menschen stammten eindeutig nicht aus Steinwacht, denn ihre Kleidung war ebenso stark mitgenommen, wie diejenigen, die sie trugen. Männer, Kinder, Frauen. Allesamt erschöpft, dreckig und müde.
"Oh... hallo Herr Falknir", drang eine Stimme von rechts an Ulriks Ohr. Ulrik wusste bereits bevor er hinsah, wer dort gesprochen hatte. Es war Wachmann Halski, der üblicherweise in dieser Straße seinen Dienst tat. Der Mann war sicherlich keiner vom hellsten Schlag, doch in Ulriks Augen durchweg sympathisch, da er stets bemüht war seiner Position als Stadtwache gerecht zu werden. Er half den älteren Anwohnern mit ihrem Einkauf und die Stufen zu ihren Türen hinauf, hielt manch betrunkenen Herumtreiber davon ab etwas Dummes zu tun und scheuchte verantwortungsvoll die jüngeren Kinder von der Straße nach Hause, wenn es schon spät war.
Darum zögerte Ulrik auch nicht, die Wache mit einem Lächeln zu grüßen.
"Ach, sei gegrüßt Halski. Sag, was geht hier vor?"
"Flüchtige", seufzte Halski, als würde es ihn wirklich treffen, "Seit heute Nacht kommen Scharen von Flüchtigen aus Nordosten geströmt. Der Stadtrat hat vorläufig angeordnet sie unterzubringen, aber bei aller Liebe Ulrik, bald wird die Stadt aus allen Nähten platzen, wenn wir weiter so bestürmt werden."
"Flüchtige wovor?", stellte Ulrik die naheliegendste Frage.
"Das weiß offenbar noch niemand so genau. Aber wenn es schrecklich genug ist, um die Menschen durch das gefährliche Gebirge mit all seinen Orks und anderen Gefahren zu treiben... Zumal... Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber heute Nacht wurde Spähposten Zwei von einer großen Horde Orks angegriffen."
Die Worte überraschten Ulrik. Ihnen allen war bewusst, wie brenzlig die Lage mit den Orks zurzeit war, doch ein Angriff auf einen der zwei Spähposten war schon übel. Immerhin hielten dort bis zu zwanzig gut ausgebildete Stadtwachen in befestigter Stellung zu jeder Zeit Wache. Das war bei weitem eine andere Nummer, als ein fast wehrloses Dorf anzugreifen, selbst für Orks.
"Überlebende?"
"Jaja, durchaus. Der Angriff konnte zurückgeschlagen werden, aber wir haben vier Männer verloren."
Ein Ruf erklang und Halski verabschiedete sich eilig von Ulrik, da er nun zu tun hätte, woraufhin Ulrik alleine mit seinen Gedanken zurückblieb. Er war neugierig, was die anderen zu diesen Neuigkeiten zu sagen hätten.
Wenn eure Charas auf die Straße kommen, wird Ulrik euch erzählen, was er erfahren hat. Es kann dann ruhig schon mal jemand schreiben, wie unsere Jungs und Mädels durch die Stadt latschen oder auch zum Rathaus kommen. (Wie ich schon ein mal schrieb.)
Der Zwerg und auch Ulrik selbst bestätigten das was sie nicht wirklich wollte, es waren alle Beteiligten eingeladen worden. Auch wenn sie jetzt schon monatelang in dieser Stadt lebten, Arri fühlte sich nicht wirklich wohl hier. Die doch recht spitzen Worte überhörte sie einfach, so war er halt. Doch recht war ihr das Essen nicht. Die Menschen sahen immer hinter ihr her wenn sie sie sahen. Zumal ihre dezente Schönheit passé war. Ihre linke Augenhöhle war nur noch ein Krater, die Narbe began noch unter dem Jochbein und zog sich bis zum Haaransatz hoch. Das ließ sich nun wirklich nicht bei einem Essen verbergen. Seufzend ließ sie die Anderen stehen und begab sich in ihr Zimmer. Die Kagonesti hatte es abgelehnt mehrer Zimmer zu beziehen, lediglich ein Badezimmer schloß sich ihrem großzügig bemessenen Raum an. Da sie den Badeofen nie ausgehen ließ, hatte sie jetzt das warme Wasser das sie brauchte. Auch wenn die Wanne recht klein war, entspannen konnte sie dennoch im warmen Wasser. Immerlich ging sie ihre Garderobe durch. Viel hatte sie nicht und auch wenn ihr auf dem Markt Kleider angeboten worden waren, besitzen tat sie davon keines. In Lederhosen fühlte sie sich einfach am wohlsten. Davon zog sie eine der neuen an die eigens für sie angefertigt waren, ebenso wie die Hemden. Schwarze Hose und eine kräftige rote Bluse, das war ihre Wahl für das Essen. Ihre Haare ließ sie offen, diese reichten jetzt bis zum Gesäß der Elfe. Der Wirbel den sie im Ansatz hatte half ihr die Haare wieder im Gesicht zu haben und die linke Seite zu verdecken. Zusätzlich trug Arri diesmal eine Augenklappe aus weichem Leder. Ihr Outfit vervollständigte sie wie üblich mit einem Kaputzenmantel. Nur war das nicht der aus Leder sondern ein leichter aus schwarzer Seide. Es hatte sie einiges gekostes das gute Stück zu erstehen. Doch der würde weniger Aufsehen erregen als ihr Ledermantel. Als einzigen Schmuck zierte eine Dolchscheide ihren Gürtel. Ohne eine Waffe verließ sie nie das Haus, nicht einmal in einer so friedlichen Stadt wie dieser. Dicht gefolgt von Faileas trat sie, wie immer lautlos, auf die Straße und zu Ulrik. Dieser war regelrecht herausgeputzt und die Elfe hätte ihn fast nicht erkannt. Eine der Wachen eilte gerade davon. Was bei den vielen Menschen auf der Straße gar nicht so einfach war.
"Was ist denn hier los? Noch mehr Menschen?"
Doch da traten Valen, Angramar und Riya zu ihnen.
Riya hatte sich seufzend zu Ulrik begeben. Auch ihre Tracht hatte sich verändert. Ein Schnürrmider machte ihre Figur betonter, während das Kleid, Trägerlos wie es war, ihr bis zu den Füßen reichte. Der lilane Stoff wurde von einem schwarzen Netz umschlungen, das mit stickerreien verziert war und auf hüft Höhe endete. Der Stoff des Kleides umschmeichelte ihre Beine, bevor es in leichten Falten nach außen floss. Wäre es grün gewesen und in natürlicheren Farben gehalten, hätte man meinen können Riya wäre so aus dem Boden gewachsen.. Ihre Haare waren immer noch im Zopf, der aber ordentlich geflochten war und über der Schulter lag, unter der keine narbe am verheilen war. "Was für ein Auflauf... und wir sehen aus wie aufgetackelte...", ihr blieb das letzte Wort im Hals stecken, den sie erblickte Valen und auch Angramar. letzterer schien unerfreut darüber, das seine Kleidung kein Stück Metall enthielt. Dennoch war sein bart auf Kunstvolle Weise geflochten und Riya war sich sicher, das er noch weit aus mehr aus seiner gesichtsbehaarung gemacht hätte, wenn er mehr Zeit dafür gehabt hätte. "Also, wenn ich Angramar nicht kennen würde, ich würde sagen, mir steht ein unbekannter zwerg gegenüber.", Sie streckte dabei dem älteren die Zunge raus. Dieser Rächte sich sofort, griff ihr in die Hüfte und zwang sie so mehr oder minder sich zu ihm zu beugen. "Angramar, das tut weh!", protestierte sie halbherzig, da sie die reaktion hatte kommen sehen und er ihr vermutlich wieder etwas über Metall udn den Sinn an einem Kvar erzählen würde.
"Wann wirst du es denn endlich verstehen?" meinte der Kvar beinahe frustriert - und erwartungsgemäß - als er sich Riyas Aufmerksamkeit sicher war. "Ich bin doch kein Händler oder ein anderer farbenfroher Gecke, der sich solcherart zur Schau stellen muss! Ich bin ein Vortragrast, ein Krieger! Stahl ist meine Zierde, nicht bunte Fetzen!" Er liess die Vyalbe los und sah mit sichtlich trübsinnigem Gesicht an sich herab. "Ich sehe aus wie Hofnarr!" beklagte er sich, während er sich schüttelte. "Es hätte wohl nicht mehr viel gefehlt, und die hätten mir weitere Zöpfe in den Bart geflochten. Weitere Zöpfe! Die wissen doch noch nicht einmal, für was die stehen! Das ist doch keine Zierde!" Er schüttelte den Kopf mit einem trübsinnigen Seufzen. "Ich kann es kaum erwarten, von hier weg zu kommen. Oder mir zumindest wieder etwas richtiges anziehen zu können." Die Passanten, die an ihnen vorbei strömten, beachteten den Zwerg nicht weiter - wohl aber die schöne Elfe, deren Kleidung ihre Weiblichkeit betonten und sie edler wirken liess als so manche Hofdame. Doch in seiner Stimmung bezog Angramar selbst diese Blicke auf sich. "Die Leute glotzen schon! Jetzt reicht es! Ich ziehe mir mein Kettenhemd über, und wenn es das letzte ist, was ich..." Es bedurfte einiger guter Worte - samt Erinnerungen, dass man die Herren nicht warten lassen sollte, dass der Zwerg sie doch begleiten sollte und dergleichen mehr - bis der Kvar schliesslich brummelnd blieb.
Valen kam als letztes raus, zusammen mit dem Zwerg. Er selbst war dann doch mehr gekleidet wie ein Krieger, auch wenn die schwere Rüstung im Zimmer verblieben war. Doch Kettenhemd und Beinschienen ließ er sich nicht nehmen. Jeder sollte sehen, welchem Berufsstand er angehörte. Die Teile der Rüstungen, waren poliert und glänzten, die Kleidung selbst war aus feinem Zwirn, größtenteils aber in schwarz gehalten. Sein Langschwert hatte er an der linken Seite, sein Zweihänder dagegen hatte er auf dem Zimmer gelassen, welches er gut verschlossen hatte. Nur ungern ließ er es zurück, aber bei diesem Beisammensein war es nur hinderlich. Valen sah bei weitem besser aus, als er sich sonst gab. Man konnte meinen, er würde nur wenig unter dem Stand von Ulrik stehen, aber das wussten zumindest seine Begleiter besser. Es stimmt, eins gehörte Valen zu einem adligen Geschlecht, aber es gab kaum noch Menschen die dies wussten und die waren nach der Zerschlagung seiner Heimat in alle Himmelsrichtungen verstreut gewesen. Valen war der letzte seiner Sippe und mit ihm würde sie auch letztlich enden.
"Lass gut sein, Zwerg. Deine Stahlhaut wird dir heute sicher nicht fehlen, ich beschütz dich schon.", gab Valen tot ernst von sich. Er wusste das Angramar das auch nicht auf sich sitzen lassen würde. Valen war nicht der Typ für Scherze, aber wenn er denn mal welche machte, erkannte man sie kaum als solche. Ob es der Zwerg tun würde? Valen sah zu Arri, die zugegebenermaßen in ihren feinen Seidenmantel ein Hauch von etwas geheimnisvollen, was Arri aber auch gut stand, wie Valen fand. Den Dunkelwolf hingegen, war Valen noch immer nicht so ganz geheuer, zu undurchsichtig war ihm das Tier.
Riya hingegen fesselte seinen Blick wieder einige Sekunden länger, als es angebracht war, doch sie sah bei weitem noch am besten aus. Von Ulrik erwartete er nichts anderes, das er sich seinem Stand entsprechend kleiden würde. Den Hut fand Ulrik etwas deplatziert, aber er hatte noch nie für dergleichen übrig gehabt. Die ganzen Menschenmassen irritierten auch ihn etwas, denn die Tage davor war kein solche Zulauf zu beobachten gewesen. "Scheint, als wenn es außerhalb der Mauern Probleme gibt...", stellte Valen nur fest, ohne zu wissen das Arri bereits gefragt hatte.
"Glaub mir, Kvar, dich würde ich selbst im Ushida* Kostüm als Krieger erkennen." neckte sie den zwerg und rieb sich die stellen, an dennen er zu gepackt hatte. "Dann wollen wir mal...", meinte sie mehr zu sich, als zu den anderen und begab sich hinaus auf die Straße. Schließlich blickte sie zurück, da ihr niemand folgen zu schien. "Was ist los? Wenn wir angewurzelt den leuten zu sehen ommen wir nicht rechtzeitig zu unserem Termin.", dabei taxierte sie Ulrik und valen mit einem strafenden Blick - Ulrik, weil sie ihm seine #schwarze' magie nicht verziehen hatte und sie wusste auch das er sie weiter heimlich praktizierte, den das Buch hütete er besser wie seinen Augapfel. Er schlief damit unter dem Kopfkissen, ließ es nichtmal beim Baden weitgenug außer sicht - die Vyalbe war mehrmals mit ihm deswegen aneinander geraten und jedesmal hatte es damit geendet das sie seine Unwissenheit als erwiesen ansah - was ihn nur dazu verleitet hatte, sie als arrogant zu bezeichnen. Die Front war zwischen ihnen verhärtet. Auch wenn sie immer noch glaubte, das sie ihm beibringen könne, warum das Buch gefährlich für ihn sei.
Arri hatte sich weniger Prachtvoll gekleidet - was wohl daran lag, das sie selber für ihre Kleidung verantwortlich gewesenw ar und nicht wie Riya angezogen wurde. Auch wenn es der Vyalbe nicht gefallen hatte, so war es leider notwendig. Sie konnte zwar langsam wieder alles tun, was sie sonst gerne alleine tat, aber es waren noch etliche Dinge dabei die sie nicht konnte. Und heilmagie gab es als solche nicht - zu mindest war sie ihr nicht bekannt. Jetzt wo sich jedoch herum gedreht hatte fiel ihr auf, das valen teile seiner Rüstung trug. Ein kurzer seufzer entfuhr ihr. "Wen von euch beiden soll ich als erstes grillen?", dabei hielt sie spielerisch ein haar vor sich - das sie Ulrik irgendwie vom Kopf gezupft hatte und deutete auf beide. "da hilft dir dein Stahl auch nicht, Großer."
Allen vorran die Vyalbe, die trotz ihrer eingeschränkten Beinfreiheit einen Zügigen Schritt anlegte. So drängelte sie sich durch die menge der Leute und schien nur durch ihre gelassene Art - die manchmal recht impulsiv wurde, wenn es ihr dann doch zu viel wurd, eine Wartezeiten überstehen, die durch engpässe entstanden - wenn Dutzende Karren durch eines der Innerstädtischen Tore wollten, es jedoch gegenverkehr herrschte. "Wieso in aller Weltsnamen passiert sowas heute?", murmelte sie vernehmlich, als sie erneut warteten um in den innersten Ring zu kommen - dort wo das haus des Stadtrates, das Stadthaus, Thinghus oder auch Fys'kritr, wie die Vyalbe es zu sagen pflegte, befand.
Kurzerhand folgte Valen ihr. Er sagte nichts zu dem was sie über sein äußereres von sich gab, er wusste das sie das meinte, wie sie auch kurz darauf bestätigte. dort wo er herkam, gehört es zum guten Ton, auch wenn es schon sehr lange her war, das Valen sich seiner alten Bräuche zunutze machte. Ob sie auch als solche erkannt wurde - das wusste er natürlich nicht.
Er ging dicht neben Riya, der Rest nur zwei Schritte hinter den beiden. Valen machte dabei auf die Menschen um sich herum wohl genug Eindruck, denn bei seinem Anblick ginge sie ihm aus dem Weg. Ob es daran lag, das er wie ein adliger wirkte, oder einfach nur an der Tatsache das die wenigsten sich mit einem seines Kalibers anlegen wollten, vermochte er kaum zu sagen. In der Tat überragte Valen die meisten anderen Männer hier und seine kräftige Statur ließ das Bild eines düsteren Kriegers nicht weniger bedrohlich erscheinen.
"Ich schätze einfach mal, dass es an den Orks liegt, die draußen wüten... Aber die hätten auch morgen kommen können, da geb ich dir recht." Ulrik stimmt Valen zu und erzählt ausgiebig von dem, was ihm die Stadtwache eben noch vor dem Anwesen erzählt hatte. Arri und auch Angramar - der sich bei Ulriks Erzählungen endlich mal das grummel verkniff - hörten ebenso zu wie Riya und Valen selbst. Irgendwie hatte er das kommen sehen und glaubte nun auch zu wissen, worum das treffen sich drehen würde. Wenn sie genug zahlten, sollte ihm es aber auch nur recht sein. Nachdem Ulrik seine Ausführungen geendet hatten, seufzte Valen nur. "Wenn sie bezahlen, ist es mir auch einerlei."
"Wollen wir wetten..." brummte Angramar, der sich nach vorne neben Riya und Valen kämpfte, "... dass uns die Herren, die bisher so freundlich für uns gesorgt haben, gegen die Orks schicken wollen - oder zumindest auf Nachforschungen? Denn sicherlich erscheinen wir ihnen als eher zu entbehren als ihre eigenen Leute." Der Kvar strich sich durch den Bart, während er anfügte: "Nicht, dass es schlimm wäre, gegen Orks zu kämpfen - immerhin ist das eine ehrenvolle Aufgabe. Es würde mir nur nicht gefallen, wenn sie uns wie die dressierten Hunde in ihre Richtung drehen und loslassen würden, selbst wenn die Notwendigkeit besteht." Er linste zu Riya hoch, die ihn um einiges überragte. "Was meinst du, Shaz'vala, warum bitten sie sich zu uns? Würden sie sich bei uns für unsere bisherigen Taten bedanken wollen, wären sie selbst gekommen - aber alleine der Fakt, dass wir zu ihnen kommen sollen, lässt sie ihre Stellung unterstreichen. Was wiederum vermuten lässt, dass sie ein Anliegen haben, für das sie in einer guten Position dastehen müssen." Der Zwerg seufzte. Mir gefällt das nicht. Ach ja... und nur um eines so klar zu stellen, wie es nur irgend möglich ist..." meinte er, und hob den Finger spielerisch drohend in Richtung Valen, "... ich brauche so schnell keinen Schutz, so manch einer hat sich an meinem Schädel schon die Zähne ausgebissen. Dich Großling stecke ich sogar in die Tasche, während du das trägst, was eure kümmerlichen Schmiede als 'Rüstung' beleidigen." Die Worte wurden in gutmütigem Spott gesprochen, wie die beiden Krieger sich ihn schon mehrere Male an den Kopf geworfen hatten.
Das Gekabel der Gruppe, welches um ihn herum herrschte, wertete Ulrik generell als gutes Zeichen, da es wohl am ehesten den mittlerweile beachtlichen Zusammenhalt der Gruppe widerspiegelte.
Als sie den Eingang des Stadthauses - oder Tinghus, wie es die Einwohner nannten - erreichten, waren sie bereits zu spät, wie es Ulrik schien. Die vollen Straßen hatten sie sichtlich aufgehalten und hätten es noch weitaus mehr getan, wenn Valens aufragende Gestalt für sie nicht die Wellen gebrochen hätte.
Der Tinghus war ein wuchtiges und ausladendes Gebäude, halb Herrschaftssitz, halb Bastion. Seine Mauern bestanden aus mannshohen Steinquadern, die in Anlehnung an Zwerge Bautechniken ineinander befestigt waren, wie die Teile eines Puzzles und gingen direkt in den Fels des dahinterliegenden Berges über. Der Eingang wurde von einer Reihe einfacher Säulen geziert, die ebenso dem Anblick galten, als auch Verteidigern dienlich sein mochten und das Eingangsportal selbst war ein massives beschlagenes Eichentor mit gewaltigem Schwungbereich. Es stand offen und gab den Blick auf eine lichtdurchflutete Halle frei, aus der mehrere Türen und Tore hinausführten.
An den äußeren Wachen vorbei in die Halle zu gelangen gestaltete sich äußerst einfach, da jeder Bürger Steinwachts das Recht besaß den äußeren Tinghus zu betreten und dort seine Anliegen einem Verwalter vorzutragen. Ein interessantes, ja fast schon rebellisches Konzept, wie Ulrik fand.
Ein in aufwändige Gewänder gekleideter Ratsdiener erwartete die Gruppe bereits und bat sie höflich ihm zu folgen. Sie durchschritten eine weitere ausladende Doppeltür, welche genau gegenüber des übergroßen Eingangsportals lag. Dem folgte eine Galerie, in die von Oben Tageslicht fiel, obwohl sie tief im Inneren des Gebäudes lag. Angramar sagte etwas von Schächten, Oberlichtern und geschickt angebrachten polierten Metallspiegeln, auf das Ulrik sich vornahm ihn später noch mal anzusprechen. Zur Zeit galt sein Blick jedoch den Gemälden an den Wänden der Galerie. Die Porträts stellten verschiedene Leute da, Menschen und Zwerge, viele in einfacher Gewandung, manche gar mit schmutzigen Gesichtern.
Ulrik nahm sich die Zeit kurz stehen zu bleiben und eines der polierten beschrifteten Silberplätchen unter einem Gemälde zu lesen, das einen jungen Mann oder vielleicht sogar Jugendlichen in schmutziger Kleidung zeigte.
Dani Gerberknecht
Im dritten Jahr Steinwachts
Erste Mine, Schacht Drei
In ewiger Dankbarkeit der Bürger Steinwachts
"Kommst du Ulrik?"
Die Stimme Arris hielt ihn davon ab, sich weiter Gedanken darüber zu machen, was dies bedeuten mochte, auch wenn er dazu bereits eine gute Vorstellung hatte. Anscheinend setzte Arri darauf, dass Ulrik vorging und die gesammelte Aufmerksamkeit abfing, die man ihnen entgegenbringen würde. Die Vorstellung ließ Ulrik schmunzeln.
Wenige Augenblicke später gelangten sie an ein weiteres Tor, vor dem eine einzelne Stadtwache postiert war. Augenblicklich trat sie zur Seite, damit der Hofdiener die Torflügel aufstoßen und die Ankömmlinge ankündigen konnte.
"Die Damen Ryia Uv'far und Aribiniks Dragos sowie die Herren Ulrik von Falknir, Valen und Angramar, Sohn des Balgramar, meine hohen Herrschaften"
Ulrik trat hinter dem Mann ein, wobei ihm seine anderen Kameraden den Vortritt gelassen hatten, ganz Arris Gedanken folgend.
Der Raum, in den sie jetzt kamen, war ein Kreis, der ringsum mit Säulen bestellt war, zwischen denen teure Wandteppiche aus Brokat hingen, die verschiedene Szenarien darstellten. Am anderen Ende des Raumes, der schon mehr an einen kleinen Saal erinnerte, fanden sich drei geschlossene Türen. Die Mitte des Raumes wurde von einem ebenfalls runden Tisch beherrscht, der weitaus kleiner war, als es die Ausmaße des Raumes zuließen. In der Mitte des Tischs befand sich ein wiederum rundes Podest, das aussah, als hätte man einen weiteren kleinen Tisch mit kurzen Beinen auf den ersten Tisch gestellt und in der Mitte dieses Tisches befand sich eine verzierte Feuerschale, aus der flammen empor prasselten.
Fünf Gestalten erhoben sich von ihren Plätzen an dem Tisch und eine weitere, die über den Tisch gebeugt dagestanden hatte, drehte sich um. Es handelte sich um zwei Zwerge und vier Menschen, die vom Anblick nicht unterschiedlicher sein mochten. Sie kamen gemeinsam auf Ulrik und die anderen zu, um dann in gebührenden Abstand stehen zu bleiben. Schon wollte der Hofdiener damit beginnen, die Anwesenden einander vorzustellen, doch einer der Menschen, ein Mann mit respektablen Muskeln, der an Körpergröße Valen in nichts nachstand, winkte ab.
"Lass gut sein Maxel. Das Vorstellen übernehme heute mal ich."
Der Diener nickte respektvoll und zog sich dann zurück.
"Nun denn", begann der Mann, "Mein Name ist Haralf Torhall, Schmied meines Zeichen und Mitglied im Stadtrat"
Haralf deutete eine Verbeugung an, die so gar nicht zu seiner Statur passen wollte, bevor er dann auf einen Mann in wallenden gelben, roten und schwarzen Gewändern, mit weißem Bart und Brille deutete, der sich schon in einem späteren Abschnitts seines Lebens befand.
"Dies, meine Damen und Herren, ist Kahnir Emari, Freier Magier und ebenfalls Mitglied des Rates."
Der Magier machte einen eleganten Schritt nach vorne, der sein gealtertes Erscheinen Lügen strafte und verbeugte sich rasch, wobei seine bunten Gewänder raschelten. Daraufhin wich er zur Seite, damit Haralf fortfahren konnte. Der nächste, war genau genommen eine Die. Und was für eine. Ulrik ächzte innerlich auf. Die Frau, welche nun vortrat, trug eine Robe aus weißem Stoff, mit bestickten Rändern und eine leichte Schuppenrüstung ohne Arm- oder Beinschutz, sowie ein an ihre Seite gegürtetes Schwert. Doch das war es nicht, was Ulrik derart traf. Viel eher war es der Anblick der Frau selbst. Sie war trotz ihres Alters - sie musste Mitte Vierzig sein - geradezu schmerzhaft schön, selbst im Vergleich zu den beiden Elfen. Ihr Gesicht wurde von wallendem goldenen Haar umrahmt und ihre Augen waren in einem fesselnden, tiefen Blau. Umso schockierender war diese Schönheit, da sie selbst das alte, tief eingebrannte Sklavensymbol auf ihrer linken Wange nicht zu brechen vermochte und auch nicht die vielen feinen Narben an ihrer Stirn, die davon zeugen mussten, dass sie einmal eine Schandkrone - eine Krone aus eisernem Dornengeflecht - getragen haben musste, wie es das Schicksal vieler Sklaven war, die sich gegen ihre Herren auflehnten.
"Elisa Starn, Hohepriesterin der Heru und - wenn ich das anmerken darf - Mutter meiner Schwiegertochter"
Eine Mischung aus Stolz über Letzteres und Ehrfurcht vor Ersterem schwang in den Worten Haralfs mit. Beinahe hätte Ulrik vergessen sich selbst zu verbeugen, als es die Hohepriesterin ihm gegenüber tat.
Haralf wartete, bis Elisa Starn zurückgetreten war, wobei Ulrik nicht umhin kam, zu erkennen, dass sie ein wenig hinkte und machte sich dann daran, die beiden Zwerge vorzustellen.
"Birimo, Sohn des Baraman vom Volk der Zwerge, ehemals Handelsmann und nun Schatzmeister von Steinwacht"
"Zu euren und eurer Familien Diensten", grüßte der gut gekleidete Zwerg mit seinem aufwändig geflochtenen Bart, in dem Steinspangen hingen und der fast bis zum Boden reichte.
"Und", setzte er zu sprechen an, "Grro..."
Weiter kam Haralf nicht, denn der letzte Zwerg preschte vor und jagte dabei wohl nicht nur Ulrik einen Heidenschreck ein. Seine wuchtigen Muskeln machten ihn ebenso breit wie hoch, sein Gesicht sah aus wie ein Schlachtfeld und sein Bart war ein Chaos aus Zotteln, doch am bestürzesten war der Anblick seines linken Unterarms. Oder genauer gesagt: Der Nicht-Anblick. Denn der linke Unterarm des Zwergs fehlte vollkommen und war durch einen brachialen Bohrer ersetzt worden.
"Da scheiß mir doch jemand in die Grube!", grölte der Zwerg, während er auf Angramar zu stürmte, "Angramar du oller Tieflinrammler! Was treibt dich denn hier her?! Hätt' mir doch mal jemand gesagt, dass DU der Angramar bist, von dem hier alle schnacken, da hätt' ich meinen pickelbesetzten Arsch schon viel früher aus den Minen hier hoch geschwungen und einen mit dir gehoben!"
Haralf harrte einen Moment aus, während Angramar sich daran machte sich mit diesem unflätigen Gesellen auf deren Muttersprache auszutauschen, dann gluckste der Schmied und meinte leichthin, "Nun... Und Grromdil, Sohn des Badas. Unser Meister der Minen. Und zuguterletzt noch Hauptmann Thomas Theismann", Er hielt kurz inne und deutete dann auf den gerüsteten Mann, der etwas abseits und hinter den Mitgliedern des Stadtrats stand, "Zwar kein Mitglied des Stadtrats, doch zumindest ebenso wichtig für Steinwacht, wie wir anderen zusammengenommen."
Der Hauptmann machte keine Anstalten von seiner Position zu den anderen Leuten herüber zu kommen, verneigte sich jedoch leicht und meinte mit höflicher Stimme, "Danke sehr Haralf. Ich bin mir sicher, wir alle hier tragen unseren Teil bei. Es ist mir eine Freude jene kennenzulernen, denen es gelungen ist die Berge von der Geißel des Drachen zu befreien."
Ulrik fuhr damit fort seinerseits seine Gefährten vorzustellen. Als das getan war, schlug Haralf vor, sie sollten sich setzen, um gemeinsam zu speisen.
"Ich fürchte leider, die Ausmaße unseres Mahls sind begrenzt", entschuldigte sich Haralf, als er sich setzte. Tatsächlich war der Tisch zwar gut gedeckt, aber auch bei weitem nicht so überladen und kulinarisch abenteuerlich, wie man dies sonst von solchen politischen Zusammenkünften kannte.
"Wir werden noch vor Sonnenuntergang die Rationierung aller Nahrungsmittel für alle Bürger erlassen", erklärte Birimo, während er mit der linken seinen Bart vom Tisch strich, "Es erschien uns als angebracht, wenn wir uns als erstes selbst daran halten."
"Aber reden wir doch erst über Angenehmeres", warf Emari der Magier ein, "Wie ist es euch bisher bei uns ergangen? Oh... und geehrte Uv'far, ich hätte ein Anliegen, das ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt mit euch erörtern würde."
Kurze Übersicht über die wichtigen Charas in diesem Beitrag:
Haralf Torhall (Mensch, Schmied)
Elisa Starn (Mensch, Hohepriesterin der Heru)
Kahnir Emari (Mensch, Freier Magier)
Birimo, Sohn von Baraman (Zwerg, Händler, Schatzmeister)
Grromdil, Sohn von Badas (Zwerg, Bergarbeiter)
Hauptmann Thomas Theismann (Kommandant der Stadtwache)
Ansonsten steht es euch frei, diese NSCs mit Leben zu füllen. Ich hoffe, bei den meisten habe ich einen hilfreichen ersten Eindruck darüber vermittelt, wie sie charakterlich sind, damit ihr sie nutzen könnt. Bei Frage: Schreit!
Das prachtvolle und figurbetonende Kleid, welches Riya trug, fand Arri etwas übertrieben. Aber ihr war klar das die Vyalbe nichts dagegen machen konnte. Von Anfang an hatte sie sich gewehrt sich ankleiden zu lassen. Wie es schien hatte die Andere da weniger Glück. Unterwegs erklärte Ulrik wie es zu den vielen Menschen in der Stadt kam und was geschehen war.
Als sie von einer Art Pagen vorgestellt wurden rollten sich fast ihre Zehennägel nach oben. Nicht einmal ihren Namen konnten sie richtig aussprechen. Ihre Stimmung sank weiter. Aufgehellt wurde diese aber von dem etwas wirr um die Haare ausehenden Zwerg der sich regelrecht auf Angramar stürtzte. Also eindeutig Bekannte.
Nach der Vorstellung zog die Elfe die Kaputze unauffällig weiter ins Gesicht. Von allen Vorgestelten fand sie die Hohepriesterin der Heru am interessantesten. Nicht weil sie eine wahre Schönheit war, selbst würde sich Arri nie als Schön bezeichnen, sondern vielmehr wegen der zahlreichen Narben die ihr Gesicht bedeckten. Das Sklavenmal kannte die Kagonesti nur zu gut. Faileas hatte die damals ganz knapp davor bewahrt ebenfals gebrandmarkt zu werden und dafür würde sie ihm ewig dankbar sein. Die feinen Striche die perlmut schimmerten erzählten von viel Schmacht den die Frau zu erleiden gehabt hatte. Und dennoch trat sie selbstbewußt auf. Das Schwert an ihrer Seite war ein Hinweis darauf das sie wohl auch zu kämpfen wußte. Doch wie kam sie dann zu dem Brandmal und den Schandzeichen? Das war etwas was sie gern rausfinden würde.
Das der Tisch nicht allzu üppig gedeckt war fand Arri gut. Auch die Einstellung der Stadträte, bei sich selbst mit der Rationierung zu beginnen, berüßte sie. Und doch würden sie einzeln weitaus mehr haben als eine ganze Familie pro Tag. Langsam kamen erste Unterhaltungen auf, jeder hatte einen Gesprächspartner gefunden. Einzig Arri beteiligte sich vorerst nicht an den Gesprächen. Sie hörte genau zu, vielleicht erfuhr sie dadurch etwas warum sie herzitiert wurden. Das Essen war vorzüglich zubereitet und die Kagonesti genoß einige ihr noch unbekannte Gerichte.
"Grromdil?" echote Angramar, als der massige Zwerg bereits bei ihm angelangt war. Ungläubig starrte der kriegerische Kvar den Einarmigen an, als sich langsam ein Lächeln auf seine griesgrämigen Züge schlich. "Grromdil! Du verfluchter Taugenichts, haben dich die Tunnel immer noch nicht unter ihren Scheisshaufen begraben?" Er lachte auf, ein Lachen, das von dem Mienenarbeiter erwidert wurde - als beide Zwerge ihrem Gegenüber plötzlich an die Schulter griffen, den Kopf in den Nacken legten und die Stirn anschliessend mit aller aufzubringenden Kraft gegen die Stirn des jeweils anderen Kvars schmetterten. Der Laut, der durch den Raum hallte, ging jedem durch Mark und Bein, und so manch einer zuckte zusammen. Doch von den beiden kam kein Schmerzenslaut, vielmehr pressten sie ihre Schädel weiterhin aneinander - als sie beide gleichzeitig erneut in brüllendes Lachen ausbrachen. Derart fröhlich hatte man Angramar seit Beginn der Reise nicht gesehen, noch nicht einmal, wenn es an das Töten von Orks oder an das Gerede über Gold ging. "Rasier mir den Nacken und nenn mich Spitzohr, was bei allen Ahnen machst du denn hier? Ich dachte, du wärest noch in Gnor'rva am Schürfen!" - "Und ich dachte, du hättest endlich gegen irgendeinen Tiefenwolf den Kürzeren gezogen, nachdem du dir in die Hosen geschissen hast! Du reist mit Elfen und Menschen? Was hat dich denn aus den Tiefen vertrieben und dir solche Flausen zwischen die Ohren gesetzt?"
Der kriegerische Zwerg brummte unwirsch, als darüber gesprochen würde, dass er sich die Hosen vollmachen könnte - etwas, was ihn mehr zu stören schien als die Vorstellung an sein gewaltsames und frühzeitiges Ableben. "Das sind meine Gefährten. Ihre Ehre ist auch die Meine." Grromdil wirkte zum Ersten Mal etwas verwirrt. "Wie habt ihr denn diesen Steinschädel dazu bekommen, DAS zu sagen?" meinte er an niemand bestimmten unter ihnen gerichtet und musterte sie mit neugewonnener Achtung. Er winkte jedoch ab, bevor irgend jemand auch nur die Chance hatte, darauf antworten zu können. "Aber egal, wir können die wichtigen Dinge ja bei einem Schluck echten Zwergenbieres nachher besprechen. Erst müssen wir uns noch um ein paar Kleinigkeiten kümmern." Falls die anderen Ratsmitglieder sich an der Bezeichnung 'Kleinigkeiten' störten, so liessen sie es sich nicht anmerken - wahrscheinlich waren sie den Zwerg ausreichend gewöhnt. Angramar unterdessen hatte ein gieriges Funkeln in den Augen bekommen, als sein alter Freund das Getränk angesprochen hatte. "Na, dann hören wir uns wohl mal an, um was es hier geht." sagte er mit dem Taktgefühl eines Steinbrockens und beäugte nun das erste Mal die anderen Ratsmitglieder.
Ob nun sparsam mit den Nahrungsmitteln umgegangen wurde oder nicht, zu verhungern brauchte sicher keiner der Anwesenden hier und jetzt. Valen zog eine Augenbraue hoch, als sich die Zwerge überschwänglich begrüßten, aber ignorierte es dann auch sehr schnell. Nachdem das ganze begrüßen vorbei war, sich die ersten an den Tisch begaben, trat auch Valen zu dem Tisch, aber machte vorerst keine Anstalten sich zu setzten. Als von der Nahrungsmittelrationierung gesprochen wurde, ahnte Valen aber schon, was kommen würde. Lebensmittel zu rationieren hieß, das man mehr Mäuler zu stopfen hatte, als die Produktion selbiger hergab. Fehlt das Essen, würde es früher oder später zu Unruhen kommen. Sowas passierte nicht von jetzt auf gleich, aber es würde passieren. Die Stadt würde nicht nur aus allen Nähten platzen, es würde hier bei anhaltenden Lage zu einem Aufstand kommen und der würde blutig werden - sehr blutig. Dann wären die Orks nicht mehr das Problem, aber sie würden es ausnutzen, die Stadt angreifen und mit Steinwacht wäre es zu ende. So simpel war das alles, wie Valen fand. Für ihn war damit auch klar, was die Ratsmitglieder von ihnen allen wollten. Nun galt es eigentlich nur noch den Preis auszuhandeln, den sie für ihre Hilfe zahlen müssten.
Das sie alle hier wieder zu Kräften gekommen waren, schob Valen keinesfalls unter den Tisch, aber niemand hatte sie darum gebeten. Sie taten es freiwillig, oder aus was für Gründen auch immer, jedoch nichtweil einer von ihnen die Steinwachter darum gebeten hatte.
Er ging ein paar Schritte den Tisch entlang, nahm sich einen der Krüge in die Wein gefüllt war und trank davon einen kräftigen Schluck, stellte das Gefäß wieder auf den Tisch und nahm sich dann einfach das Wort. "Und? In welche aussichtslose Schlacht wollt ihr uns schicken, hum?" Viel hielt Valen nicht davon, lange um den heißen Brei rum zu reden. Mindestens Ulrik war grad innerlich am Aufschreien, doch Valen wollte schnell zum Punkt kommen. Je schneller desto besser.
Ulrik zuckte merklich zusammen, als Valen mal wieder bewies, dass er so gar kein Gefühl für Anlässe wie diesen hatte. Anstatt - wie es der Anstand gebot - zuerst gemeinsam zu speisen und die Atmosphäre durch das führen beiläufiger Gespräche zu entspannen, ging er direkt in die Offensive.
Angramars alter Freund Grromdil empfand diese Direktheit offenbar belustigend, denn er lachte dröhnen auf und rief in die Runde, "Recht so! Kein langes Gelaber, kommen wir zur Sache. Fressen und Saufen kann man auch nebenbei!"
"Äh... ja", war alles, was Haralf für einen Moment hervorbrachte, da er zwar den schroffen Umgang des Zwergs gewohnt zu sein schien, aber dennoch erst die richtigen Worte finden musste, um das Anliegen des Rates vorzubringen.
"Wie allen Anwesenden sicherlich bereits bekannt ist, hat das Orkproblem hier in den Bergen innerhalb des letzten Jahres massiv zugenommen. Nicht nur, dass immer mehr Bergork- und Goblinbanden durch das Gebirge marodieren, auch die Anzahl der Kriegsorks hat massiv zugenommen. Wir wissen nicht, woher diese Kreaturen nach den langen Jahren der Ruhe nun auf einmal kommen, doch sie scheinen sich unter einem neuen Häuptling mit dem Namen Thraka zu versammeln. Obendrein erreichte uns heute Nacht ein enormer Flüchtlingsstrom aus dem Norden, der vor einer Bedrohung nördlich jenseits des Gebirges flüchtet, über die wir zur Zeit so gut wie gar nichts wissen. Jedoch hat der Rat einstimmig beschlossen, dass kein Flüchtling an den Toren abgewiesen werden darf."
Haralf ließ diese Worte sacken, dann fuhr er fort.
"Hierbei kommt es uns zugute, dass im Grunde außer Frage stand, dass die Orks Steinwacht angreifen werden. Die Frage war bis vor kurzem viel eher wann und auch hier wetteten wir eher auf früher als spät. Zum Glück! Denn das hat uns dazu veranlasst uns vorzubereiten und die Vorräte unserer Stadt umfassend aufzustocken."
Ulrik hob zögerlich die Hand, was Haralf dazu veranlasste innezuhalten, damit Ulrik seine Frage stellen konnte.
"Verzeihung", begann er, "Aber von wie vielen Flüchtlingen reden wir hier?"
Es war Birimo, der zwergische Schatzmeister Steinwachts, welcher antwortete.
"Genaue Zahlen sind zu diesem Zeitpunkt unmöglich zu nennen, doch ersten Einschätzungen unserer Kundschafter handelt es sich um etwa Acht- bis Zehntausend."
Ulrik staunte nicht schlecht. Das war im Grunde noch mal die Bevölkerung Steinwachts.
"K... äh... kann Steinwacht wirklich so viele aufnehmen?"
Ulrik stellte seine Frage mit deutlich skeptischem Unterton, doch Birimo zuckte mit den Schultern.
"Aufgrund der Aufstockung unserer Vorräte, schätze ich, dass wir eine solche Zahl von Einwohnern im Belagerungszustand etwa über fünf Monate mit Nahrung werden versorgen können. Wasser stellt aufgrund der Quellen unter Steinwacht kein Problem da. Auch die Unterbringung lässt sich durch die schiere Größe des ehemaligen Steinwachts improvisieren. Schwierig wird es beim Thema Krankheiten und Heizen, bedenkt man, dass die Wintermonate nahen. Die edle Frau Starn und Magister Emari befassen sich mit diesen Angelegenheiten."
Die beiden Bezeichneten nickten kurz, hielten es offenbar jedoch nicht für nötig, dies weiter auszuführen.
"Diese Bedrohung aus dem Norden, von der hier geredet wird", warf Angramar ein, "Was hat es mit der auf sich?"
Der Zwerg war nun offenbar ehrlich interessiert an den Dingen, die hier gesprochen wurden.
Haralf zuckte knapp mit den Schultern, bevor er antwortete.
"Wir wissen es nicht genau. Zum jetzigen Zeitpunkt gestaltet es sich schwer Informationen von den Flüchtlingen zu erlangen, da dort draußen auf den Straßen im Moment gelinde gesagt Chaos herrscht. Wir haben aber eine Gruppe von Männern darauf angesetzt, die Antwort auf diese Frage zu ermitteln, sobald es möglich ist. Es ist jedoch die Rede von aus der Unterwelt auferstandenen Schrecken und bleichen Jägern, die Tod und Verderben sähen. Wir werden sehen, welche realen Begebenheiten hinter diesen Ammenmärchen stecken."
"Wie auch immer", unterbracht Valen, "Was will Steinwacht denn nun von uns?"
Valens schieres Maß an Taktlosigkeit war Ulrik unverständlich, doch um der Wahrheit die Ehre zu geben, brannte er auch darauf die Antwort auf diese Frage zu erhalten. Haralf schien sich bereits auf die Art des Söldners eingestellt zu haben, denn als er nun antwortete, tat er dies deutlich gefasster.
"Hauptmann Theismann bereitet in den letzten Monaten die Verteidigung Steinwachts vor und man kann wohl sagen, dass wir ziemlich gut aufgestellt sind - oder es wären, hätten wir es mit menschlichen Aggressoren zu tun. Hauptmann?"
Der schlanke, hochgewachsene Hauptmann mit den bereits frühzeitig ergrauenden Haaren schien nicht sonderlich erpicht darauf, Vorträge zu halten, was ihn wohl auch dazu veranlasste sich kurz zu halten.
"Die Schwierigkeit bei einer Ork Belagerung ist die schiere Masse der Angreifer und deren Zähigkeit gegenüber natürlichen Einflüssen. Uns stehen die Wintermonate bevor, in welchen Belagerer grundsätzlich unter schlimmen Verlusten in Moral und Mannstärke zu leiden haben, die von der Witterung hervorgerufen werden. Eine Orkarmee kann diese Verluste jedoch bei weitem leichter hinnehmen als Menschenarmeen und muss dies aufgrund der geringen Lebensbedürfnisse eines einzelnen Orks noch nicht mal in vergleichbarem Maße. Im Kampf selbst sind wir besser aufgestellt, da Steinwacht zuerst eine Festung ist und dann eine Stadt. Wir haben massive Wehranlagen verschiedenster Art und die Umgebung Steinwachts eignet sich kaum zum Einsatz schwerer Belagerungsgeräte von Seiten der Angreifer. Also werden die Orks gezwungen sein, uns mit schierer Überzahl und Leitern zu erobern, wozu sie wiederum die Engpässe im Gelände vor Steinwacht überwinden werden müssen, was uns wiederum zum Vorteil gereicht. Leider wissen wir nicht, mit wie vielen Orks wir es letztendlich zu tun haben. Es wäre gut möglich, dass auf einen meiner Männer hundert oder zweihundert Orks kommen, so dass meine Männer, selbst wenn sie die Angreifer nach einander bekämpfen, irgendwann zermürbt und aufgerieben sind, selbst wenn ich die Bürgermiliz voll mobil mache und anfange auch kampffähige Flüchtlinge zu verpflichten."
Theismann warf Haralf einen Blick zu und dieser nickte, was Theismann zum Anlass nahm, sich wieder in seinem Stuhl zurückzulehnen, um Haralf erneut das Feld zu überlassen. Doch bevor er etwas sagen konnte, hob Ulrik erneut die Hand, um eine Frage zu stellen.
"Wie sieht es mit Verstärkung aus Teama aus?"
Eine Stille breitete sich über den Stadtrat aus, die Ulrik ahnen ließ, ein schwieriges Thema angeschnitten zu haben. Erst nach einer Weile antwortete Haralf.
"Teama nimmt Abstand von der törichten Wiederbesiedlung Steinwachts und beanstandet unser Vorgehen, durch welches die Orks aufgescheucht wurden."
"Verstehe", gab Ulrik zögerlich von sich, "Wie sieht es mit Hilfe von anderer Seite aus?"
"Die gibt es nicht, wie es scheint", murmelte Birimo und wurde sogleich von Grromdil übertönt, der spöttisch ausrief, "Unsere faulen Vetter in den Wehrstädten werden sich hüten eine Armee den langen Weg hierher über die Oberfläche zu schicken. Fürchten sich davor, mit ihren fetten Ärschen in den Himmel zu fallen!"
"Da wäre natürlich...", äußerte Haralf vorsichtig, "Noch immer das Leuchtfeuer der Heru"
Ein Seufzen ging durch die anderen Ratsmitglieder.
"Was'n fürn Leuchtfeuer?", brummte Angramar.
"Die ursprünglichen Bewohner Steinwachts haben auf einem nahen Steilgipfel eine Burg erbaut in deren Zentrum ein Turm mit einem Leuchtfeuer darauf steht. Die Anweisung dazu war ihnen wohl von dem ersten Priester der Heru an diesem Ort gegeben worden, da dieses Leuchtfeuer wohl Hilfe in dunkler Stunde herbeirufen sollte."
"Ach Haralf", seufzte nun ausgerechnet Frau Starn, die Hohepriesterin der Heru, "Das Thema hatten wir doch schon. Es ist eine Legende, um den Einwohnern Mut zu machen. Ich weiß nicht mal genau, woher sie stammt."
"Genau", grunzte Grromdil, "Und wie wir alle wissen, sind die ehemaligen Einwohner Steinwachts allesamt Hopps gegangen. War wohl nichts mit Hilfe in dunkler Stunde."
"Wie wir aber auch alle wissen", beharrte Haralf, "Ist das Leuchtfeuer nie entzündet worden, da man nie dazu kam."
"Wie auch immer", sagte Magister Emari, "Das Leuchtfeuer gehört weder zu einer Meldekette, von der irgendjemand wüsste, noch kann ich irgendwelche Magie an ihm entdecken und selbst die hohe Frau Starn hier glaubt nicht daran. Und mal ganz davon abgesehen, würde uns Fürst Taymir nicht gestatten das Feuer zu entzünden, dafür ist es ihm zu wertvoll."
"Um zum Thema zurück zu kehren und Herrn Valens Frage zu beantworten", wechselte Birimo die Gesprächsrichtung, "Ist es unsere Absicht, die Kommandostruktur der Orks anzugreifen. So chaotisch die Organisation der Orks scheinen mag, sie haben eine Kommandostruktur. Bekommt diese Löcher, fangen Orks grundsätzlich an darum zu streiten, wer den freigewordenen Raum nun einnimmt. Zudem bedarf es eines besonders starken Orks, um eine ganze Orkarmee zusammenzuhalten."
Haralf hatte sich mittlerweile wieder gefasst und übernahm das Gespräch an dieser Stelle wieder.
"Ihre Gruppe hat es mit einem Drachen aufgenommen und diesen aus unserem Gebirge vertrieben. Wir möchten sie daher anheuern, Thraka bei der Belagerung auszuschalten und mit ihm so viele seiner Untermänner, die als potentiellen Nachfolger dienen könnten, wie möglich. Wir wissen nicht, wo sich Thraka zur Zeit aufhält, daher wird es nötig sein, bis zur eigentlichen Belagerung zu warten, da er sich seiner orkischen Natur zur Folge stets nahe der Front aufhalten wird, was es ihnen ermöglichen sollte, ihn zu finden."
"Um ihrer Frage vorweg zu kommen", warf Birimo ein, den Blick auf Valen gerichtet, "Wir beabsichtigen selbstverständlich sie dafür zu bezahlen. So misslich die Lage zur Zeit auch sein mag, an Reichtum mangelt es uns nicht. Wir bieten ihnen an, das Anwesen, in welchen sie zur Zeit untergebracht sind, zu behalten. Obendrein zahlen wir jedem von ihnen 20 Goldmünzen im Voraus und 100 weitere, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Außerdem vermachen wir jedem von ihnen einen vererbbaren Anteil an den monatlichen Gewinnen unserer Edelerzminen."
Baaaaaaaah... ich brauch mal n' Schreibpause.
Sorry, wenn in diesem Beitrag jetzt eine ganze Menge Holz war.