Wie üblich setzte sich der Zwerg vor den Eingang, gesellte sich aber kurz darauf zu Arri. Valen kümmerte sich nicht weiter darum, er hatte sein großes Fell bereits vom Pferd genommen und hielt es in der Hand. Ulrik hatte, nachdem er die Seiten wieder ins Buch gestopft hatte, von Riya entfernt. Sie selbst hockte nun neben der Familie, sah nach ob es ihr gut ging. Alle drei schliefen tief und fest und mit aller Vorsicht sah Riya nach der Wunde von Akeela. Sie lag auf der Seite, weswegen das kein größeres Problem war. Valen ging zu ihr, breitete das Fell neben Riya aus und bot es ihr an. "Ich brauch das nicht.", gab sie in ihrer typischen Art ihm zur Antwort.
"Du hast sonst nichts. Der Stein hier ist Eis kalt, Also schlaf hier drauf. Platz genug ist." Ein wenig tauschten Valen und Riya noch blicke aus, aber keiner von beiden wollte nachgeben. Irgendwann schlief Riya doch auf dem Fell, auf dem auch Valen mehr oder minder im sitzen eingeschlafen war. Auch Ulrik hatte sich zur Ruhe gebettet, auch nur wenige Meter entfernt. Alle dicht an der Feuerstelle, die zusätzliche wärme ausstrahlten. Denn auch wenn das Wasser warm war, so war es doch noch lange nicht so warm in der Höhle, das man hier ohne Probleme nackt hätte rumlaufen können. Was Arri und Angramar redet noch eine Weile, bevor er sich auf die Wache konzentrierte und Arri überlegte, sich nicht doch noch etwas zu entspannen. Ob sie das nun machte oder nicht, würde sich Valen völlig entziehen, wie auch allen anderen. Das letzte Was Valen bemerkte, bevor er ins Reich der Träume entschwand, war das sich ein großes Tier der Gruppe genährt hatte. So leise und unbemerkt, das Valen im ersten Moment aufspringen wollte, aber im gleichen Moment erkannte er das es sich um den Wolf handelte, den er Arri zuschrieb.
Irgendwas sagte ihm, das keine Gefahr bestand und da sich der Wolf eh in Arris Richtung bewegte, beließ er es dabei sein.
Am nächsten Morgen War Valen einer der ersten, der wach war, Wenn nicht sogar der erste. Alle schliefen noch, selbst Angramar war nicht mehr wach. Arri lag bei ihrem Wolf, der in einer der dunklen Ecke der Höhle lag. Ulrik auf der einen Seite der Feuerstelle die nur noch schwach glimmte und die Familie ihm gegenüber. Daneben saß mehr oder weniger Valen, und Riya hatte sich die Nacht scheinbar dicht neben ihn gelegt. Valen stand auf, streckte sich und ging zuerst zu dem Zwerg. Als er sah, dass auch dieser schlief, ging er kurz vor die Höhle. Die Sonne erhob sich gerade erst, es war noch fast stock finster aber es genügte Valen völlig. Nur wenige Minuten später war er wieder in der Höhle.
Riya war die nächste die wach war und sah Valen am Wasser stehen, wie er seinen Oberkörper wusch. Sein Pferd stand daneben und trank. Noch bevor sie aber irgendwie anderweitig reagieren konnte, drehte Valen sich um und sah Riya aufrecht da sitzen. Sie sah alles andere als wach aus und das hatte irgendwie etwas Amüsantes ans ich.
Kurz darauf wurde Angramar wach, was man an den lauten hörte, die er von sich gab. Valen hatte sich inzwischen um sein Pferd gekümmert. Dieses war wieder bereit, seinen Weg fortzusetzten. Inzwischen waren auch Arri und ihr Wolf wach, entschwanden kurz aus der Höhle und kamen einige Augenblicke später wieder. Valen kam beim Anblick des Wolfes, den Arri im Schlepptau hatte, eine Idee.
Aber dazu würde er später kommen.
Irgendwann waren dann alle wach und fertig zur Abreise. Valen hatte es sich nicht einfach gemacht mit der Entscheidung vom Vortag, aber im Endeffekt war es besser so, für alle. Er war bei der Familie, redte grad mit der Mutter, während Riya daneben sich nochmal um die Wunde von Akeela kümmerte.
„Hört… Ich werde euch mein Pferd überlassen. Es ist schnell genug wenn es drauf ankommt und wird euch sicher an euren Bestimmungsort bringen. Da wo wir hingehen würde es uns nur Hindern und kaum mehr durchkommen. Ich werde es abholen, sobald wir zurück kommen.“
Die Mutter sah Valen einfach nur an, den Jungen im Arm. Valen wusste mit dem Blick der Frau sehr wohl etwas anzufangen und als sie den Mund öffnete um etwas zu sagen, da schnitt Valen ihr schon das Wort ab. „Wiederrede dulde ich in dem Fall nicht.“
Das brachte ihm einen bösen Blick von Riya ein, aber auch sie erkannte schnell das Valen es gut gemeint hatte.
„Danke…“
Kurz darauf half Valen Akeela aufs Pferd, der Junge und die Mutter saßen schon oben auf. Für sein kräftiges Schlachtross war das Gewicht kein Problem. Auch weil Valen selbst nun mehr trug, obwohl das meiste seiner Ausrüstung am Pferd verblieb.
Als sie dann alle die Höhle verließen und sich von der Familie trennten, trat Valen an Arri ran.
„Arri… ich bräuchte etwas von dir… es betrifft dein Wolf.“