Azpharel hörte gar nicht mehr was Satori sagte. Er starrte begeistert den Fuchs vor sich an und grinste breit. Er umrundete die Kreatur und sah dann fröhlich zu der Lehrerin.
Was ist das, was ist das?! Doch bevor sie reagieren konnte wandte er sich wieder dem Fuchs zu.
Ei du Feiner! Gib Pfötchen! Er streckte der Bestie seine Hand entgegen.
Moment.. das macht man ja eigentlich nur mit..Hu..Hulden?.. Nee das hieß anders... Huhnden genau! Azpharel neigte seinen Kopf leicht zur Seite und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
Bist du ein Huhnd? Der Dämonenfuchs schlug mit seiner Kralle nach Azpharel, welcher gerade noch nach hinten ausweichen konnte.
Guck mal der will spielen! Er lachte laut und bemerkte nicht, wie einer der Fuchsschweife nach ihm schlug. Durch den Angriff flog Azpharel einige Meter nach hinten, schlitterte über den staubigen Arenaboden und blieb dann bewegnungslos liegen. Nach einigen Sekunden erhob er sich jedoch wieder und klopfte sich den Dreck aus der Kleidung.
Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn mich irgendjemand hinterrücks angreift.. Seine Stimme hatte sich verändert. Die Fröhlichtkeit war einer tödlichen Kälte gewichen, welche auch Azpharels Augen ereicht hatte. Er fixierte den Dämonenfuchs, welcher knurrte und leicht in die Knie ging, als erwarte er einen Angriff.
Wirklich nicht nett von dir.. Im nächsten Moment erschien eine Sense in seiner Hand, welche aus schwarzem Kristall bestand.
Ich würde das ja gerne vermeiden, aber ich denke nicht, dass du nach ein paar kleinen Schlägen aufgibst. Also fangen wir mal an! Azpharels Gestalt verschwamm und er tauchte direkt vor dem Fuchs auf. Sogleich hieb er nach der Vorderpfote der Kreatur, doch diese reagierte blitzschnell. Der Dämonenfuchs sprang in die Luft und entging so dem ersten Angriff. Azpharel änderte die Richtung seines Hiebs nach oben in der Erwartung die Bestie zu erwischen. Doch der Fuchs ging plötzlich zum Gegenangriff über. Er sprang auf den überrumpelten Schüler zu, verpasste ihm einige blutige Krater über den Brustkorb und landete knurrend hinter ihm. Azpharel ließ seinen Kopf nach hinten fallen und betrachtete so die Kreatur mit einem finsteren Grinsen. Von einer Sekunde auf die andere wirbelte er herum und tat so, als würde er mit seiner Sense vertikal durch die Luft schneiden. Ein weißer Nebel löste sich vom Sensenblatt und flog, einer zwei Meter hohen Klinge gleich, auf den Fuchs zu. Dieser zerschlug das Projektil mit seiner Klaue. Dies war jedoch ein Fehler. Ein lautes Jaulen ging von der Bestie aus und hallte durch die große Arena. Blut tropfte auf den Boden und Azpharel konnte zufrieden sehen, dass die Pfote des Fuchses halb durchtrennt war. Das Tier versuchte darauf Gewicht zu verlagern, wimmerte dann leise und legte sie eng an seinen Körper. Doch selbst mit dieser Verletzung war der Kampfeswille der Bestie ungebrochen. Ein lautes Grollen ging von dem Dämonenfuchs aus und Azpharel schien kurz verwirrt. Genau diesen Moment nutzte die Kreatur aus. Eine Staubwolke bildete sich um den Fuchs und weitete sich schnell aus. Sand schoss Azpharel entgegen und nahm ihm kurzzeitig die Sicht.
Du spielst also mit miesen Tricks?! Aber davon werde ich mich nicht.. Er hatte nicht aufgepasst und so kam ihm etwas Sand sowohl in die Augen, als auch in den Mund. Spuckend und fluchend tapste Azpharel durch die Sandwolke und versuchte sich mit tränenden Augen zu orientieren. Plötzlich schoss ein Schatten von rechts auf ihn zu.
Schei… Etwas bohrte sich durch seinen rechten Oberschenkel und blieb dann im Boden stecken. Den zweiten Angriff blockte er mit dem Sensenstiel ab.
Als sich der Staub endlich legte konnte er auch erkennen, was ihn die Wunde zugefügt hatte. Einer der Fuchsschwänze schien, als würde er aus Metall bestehen. An seiner Oberfläche ragten überall kleine Dornen in die Höhe und die Spitze des Schweifs hatte sich in den Arenaboden gebohrt. Somit war es Azpharel nicht möglich sich zu bewegen. Der Schweif, welcher er abgeblockt hatte, bestand im Gegensatz dazu aus massivem Stein. Erst jetzt bemerkte er wie ein weiterer Fuchsschwanz immer länger wurde. Im nächsten Moment verschwand das Fell um den Schweif und er bestand nur noch aus Schuppen. Azpharel riss erschrocken die Augen auf, als sich der Schuppenschwanz blitzartig um seinen Hals legte und zudrückte. Er atmete panisch aus und merkte, wie sich der Griff verstärkte und wie ihm dadurch das Atmen erschwert wurde. Er blickte hilfesuchend zu Satori, welche jedoch nur seinen Blick erwiderte und sich dann wieder dem Feuermeer zuwandte.
Sie wird mir nicht helfen! Zwei weitere Fuchsschwänze zielten auf ihn. Von einem tropfte eine dickflüssige, grünliche Flüssigkeit. Der andere schien aus Holz zu bestehen. Die Spitze des Schweifes ging auseinander und formte somit eine tödliche Klaue aus Ebenholz.
Ich werde sterben! Sie kann doch nicht zulassen, dass ich… Auf einmal kam Azpharel wieder etwas in den Sinn.
Es ist nicht gut für dich so kopflos zu sein. Sein Kopf wandte sich ruckartig Satori zu und er konnte erkennen, wie sie leicht lächelte.
Wie blöd bin ich eigentlich? Ich und sterben?! Er schlug sich selbst leicht vor die Stirn und begann wieder zu grinsen. Dann streckte er die Sense in die Höhe und lachte laut auf.
Ich habs verstanden!! Der Dämonenfuchs ließ die beiden Schweife auf Azpharel zuschießen, doch es was zu spät. Seine Sense durchschnitt mit Leichtigkeit die Fuchsschwänze und schnitt dann auch durch den metallenen, welcher ihn gefangen hielt. Die Kreatur schrie schrill auf und torkelte unkontrolliert zurück, während die Schwanzstümmel wild umher zuckten und Blut verspritzten. Azpahrel stand nur da und betrachtete fast schon gelangweilt die Wunde in seinem Oberschenkel.
Hmm ich sollte es schnell beenden.. Vielleicht wenn ich die neue Technik verwende! Der Schüler sah kurz zu dem Dämonenfuchs, dann zu Satori und letztendlich blickte er auf die Sense in seiner Hand hinab. Dann zuckte er mit den Schultern und verlagerte sein Gewicht nach hinten.
Schluss mit dem ewigen Nachdenken! Wer zu viel überlegt ist schlussendlich noch kopf- und ahnungsloser als vorher. Mit aller Kraft schleuderte Azpharel die Sense in die Luft. Als sie einige Meter in der Luft war, deutete er mit einer beiläufigen Geste auf die Waffe. Im nächsten Moment zersprang diese und ein Regen von schwarzen, scharfen Kristallsplittern regnete auf den Dämonenfuchs herab. Die Kreatur wälzte sich, kreischend vor Schmerzen, auf dem Boden und versuchte den Splittern zu entgehen. Doch es waren zu viele. Bald fanden sie auch einen Weg in die Augen, in die Nase und in den Mund der Bestie. Nach wenigen Minuten des Todeskampfs lag der Fuchs regungslos da und ein kleiner Blutstrom floss aus seiner Schnauze. Azpharel stellte sich vor die Kreatur und lächelte besänftigend auf sie hinab. Danach kraulte er dem Dämonenfuchs kurz durch das blutbeschmierte Fell.
Armer kleiner Huhnd.