' Oh, da braut sich aber was zusammen, Franziska streiten sich aber heftig mit den beiden. ' Nephya spürte wie die Welt ihrer Vergangenheit und die der Gegenwart wieder aneinanderrieben. Damals stritten ihre Eltern so extrem, das Nephya es immer vo. Weiten mitbekam. Sie schwor sich als Kind, jeden Streit zu vermeiden und sowas nie wieder erleben zu müssen, dennoch begriff sie durch Marcus Jahre später, dass es unmöglich war, wobei sie das Unvermeidbare bis heute hinterfragt. Streiten war für ihn in mancher Hinsicht lebensnotwendig, ihre damaligen sehr kindlichen Vorstellungen waren für ihn dabei bloße naive Vorstellungen.
Warum sie letzterzeit so sensibel auf alles reagierte, wusste sie selber nicht. Vielleicht wurden die Erreignisse in der letzten Zeit zuviel für sie, so dass der eigene Körper es nicht verarbeiten konnte. Sie fühlte auch, dass ihre Sinne von Tag zu Tage besser wurden, dennoch konnte sie damit nicht umgehen. Vieles schlug alles auf ihre mentale Stärke, sie selber stufte sich momentan als labil ein. Es könnte wieder passieren, das sie einfach zusammenbrechen würde unter den ganzen Ereignissen, dennoch hatte sie es von Mesquite bis hierher geschafft, merkwürdig. Dadurch das Nephya immernoch das Unvermeibare hinterfragte und auch daran zweifelte, wollte sie diesen Streit zwischen Franziska und den beiden schlichten, sie wollte dass sich alle verstehen. Sie versuchte, trotz der schlimmen Erfahrungen, die sie machten musste, nicht ihre naive Einstellung zu verlieren, vielleicht war es genau das richtige oder auch das falsche, sie wusste es momentan selber nicht. Als sie aufstehen wollte, hielt Tashiro sie mit seiner eiskalten Hand zurück. 'Die Gruppe trennt sich, ich will nicht das es soweit kommt...'
"Diesen Streit kannst auch du nicht vermeiden." Tashiro wusste, was aus einem Streit resultieren kann und das es unvermeidbar war. So wie es das Licht gab, so wird es immer die Dunkelheit geben. Ohne den Streit und der Hass der daraus resultieren kann, kann es auch keinen Frieden und die Liebe geben. Es herrscht das Gleichgewicht, was Nephya auch begreifen sollte. Den Hass, den Nephya vermeiden will, den wird man nie auslöschen können. Auch wenn von außen Tashiro wie ein Pessimist handelte, kannte er im Gegensatz zu Nephya den Hass in und auswendig, als auch die Dunkelheit, die der Hass mit sich zog und auch den bitteren Streit, der erst alles verursachte. 'Sie ist so naiv, sie will die Weltverbesserin spielen... Sie ist so wie sie, so wie sie... Dabei konnte ich sie nicht mal beschützen... Ist es das, was Nephya so anziehend für mich macht? Ist genau das was ich damals auch so brauchte in der kalten Welt, einen kleinen Hoffnungsschimmer in meiner Dunkelheit?!' Während Tashiro vor sich her philosophierte, merkte er nicht wie Nephya schon weggelaufen ist. Er schüttelte den Kopf... Vielleicht konnte er für einen Moment Nephya verstehen, für einen klitzekleinen Moment. Er hoffte bloß, das sie ihn auch verstehen würde.
Tashiro hat das gleiche gesagt wie Marcus, beide waren davon überzeugt, das Streit unvermeidbar sei. Wie konnten sie so davon überzeugt sein, wie kann die Welt dann so existiern, wenn Streit und Hass so unvermeidbar waren. Franziskas Wörter waren voller Hass, Nephya spürte es durch ihre Tonlage, sie konnte förmlich das Herz rasend vor Wut und Hass hören... Sie war sich sicher, dass es keine Einbildung war... Sie würde Tashiro, als auch Marcus zeigen, dass es auch ohne Streit geht, sie musste ihnen das beweisen! Nephya rannte aus der Bibliothek so wie sie noch nie gerannt ist und ihre Füße auch wund waren, doch es war keine Spur von Franziska... Sie hatte Angst davor, etwas falsches zu tun... Sie wollte bloß etwas in dieser Welt haben, was für andere wie Tashiro unmöglich war...