Eine am linken Zeigefinger. Ist mir passiert, als ich 6 oder so war. Ich wollte es meinem Opa nachmachen und einen Korkenstempel schnitzen. Blöd, wenn man dazu das große Küchenmesser nimmt, abrutscht und sich das in den Finger haut. Der Schnitt ging bis zum Knochen, war aber letzten endes überhaupt nicht schlimm.
Dann eine hinten an der rechten Schulter, weil dort mal eine Talgablagerung entfernt wurde.
Die "schlimmste" Narbe, die man aber mit bloßem Auge kaum sehen kann (außer mir, ich sehe die leider hervorragend) ist auf der Hornhaut meines rechten Auges. Vor 2 Jahren hatte ich mir beim Einsetzen von Kontaktlinsen versehentlich leicht die Hornhaut verletzt. Ausgerechnet dann war der Behälter, trotz regelmäßiger Reinigung, mit einem sog. "Badezimmerkeim" kontaminiert. Dieses Bakterium kommt laut Ärzten recht häufig vor. Meistens in Badezimmern wegen dem vielen Wasser, daher diese Umgangssprachliche Bezeichnung. Es wird wohl auch im Körper normalerweise problemlos bekämpft.
Mir geriet dieses Mistviech aber durch die Kontaktlinse in den kleinen Riss in der Hornhaut. Dort konnte es sich mehrere Tage problemlos ausbreiten, bis sich ein riesiger Eiterpfropfen auf dem Auge gebildet hatte und ich nichts mehr sehen konnte. Interessanterweise waren zu diesem Zeitpunkt die anfängliche Reizung und die Schmerzen völlig verschwunden. Ich wurde, da Wochenende war, von meinen Eltern in's Krankenhaus in die Augenklinik gebracht wo die Ärzte regelrecht panisch reagierten und ich dann insgesamt 2 Wochen im Krankenhaus lag und mit Antibiotika vollgepumpt wurde um diesen Keim los zu werden. Mir wurde im Nachhinein gesagt, dass ich viel Glück hatte. 1-2 Tage später, und das Bakterium wäre durch gewesen und mein Auge wäre quasi "ausgelaufen".
Seit dem habe ich nun diese Narbe mitten im rechten Auge die nur sehr sehr sehr sehr sehr langsam heilt und auch nie ganz verschwinden wird. Stellt euch das so vor, als würdet ihr durch ein feines Netz aus Wassertröpfchen schauen, da die Narbe ja nicht das gesamte Sichtfeld abdeckt. Das Licht wird unkontrolliert gebrochen und somit wird das meiste unscharf. Bei Dunkelheit stört es am meisten, da Lichtquellen (Lampen, Mond, Sterne was auch immer) gebrochen werden, als würde man bei Regen durch die Scheibe gucken.
Mein Gehirn hat sich trotzdem zum Glück recht schnell darauf eingestellt und ich kann problemlos dreidimensional gucken und einen Großteil der "Scharfstellung" leistet nun das linke Auge. Meine Brille kann eben leider nur noch dem linken Auge richtig helfen, beim rechten nützt sie zwar auch etwas, die Verbesserung hält sich aber in Grenzen.
Seitdem sag' ich nur: Finger weg von Kontaktlinsen. Eine Brille ist sehr viel ungefährlicher und gesünder für's Auge, auch wenn sie vielleicht etwas unpraktischer ist.