Keiner erhob Einwände, keiner wollte ihn daran hindern, nur wie sollte sie auch. Wahrscheinlich verstand keiner von ihnen was er wollte, was er von ihnen erhoffte. Nun gut, dann würde er also wieder zu dem werden der gegangen war und der ihn vor diesem Schritt gewarnt hatte.
David lehnte sich mit einem seufzen zurück, er schloss die Augen und eine ganze Zeit lang geschah nichts. Die Umstehenden dachten sicher das er sie veräppeln wollte doch plötzlich, ganz ohne Vorwarnung fing der Kurze an zu glühen und zu...wachsen? Es war keine von den Verwandlungen wie man sie erwarten würde wenn jemand davon sprach zum Avatar der Zeit zu werden.
Andererseits musste laut Davids Aussage ja auch nicht mehr viel getan werden, alles was er brauchte war nach seinen Worten schon in ihm vorhanden, vom „Alten“ wie er ihn nannte übertragen. So wuchs der Körper, die Arme und Beine, schlicht einfach der ganze Körper des Jungen. Nach dem das leuchten abgenommen hatte saß quasi ein junger Mann auf dem steinernen Sitz und hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war ausdruckslos, nichts regte sich auf seinen Zügen.
„David?“ fragend erklang die Stimme seiner Mutter.
„Ja?“ kam die kurze Antwort, wobei er nach wie vor die Augen geschlossen hielt. „Ist alles ok mit dir? Du hast dich kaum verändert.“
„Wie ich bereits sagte, es ist alles in diesem Körper gewesen das ich brauchte, das war es von Anfang an. Er...ich...musste nur danach greifen. Nun ist es soweit und ich verstehe immer mehr warum er wollte das ich das nicht tue. Ich sehe die Ströme...die möglichen Wege und ihre Enden...ich sehe auch ihren Anfang und wo sie sich gegabelt haben, nur um dann wieder zusammen zu laufen...“
„Und was ist nun daran so schlimm das du keinen an dich heran lassen kannst?“ fragte Michele sich gegen ihn gegen lehnend. „Die Tatsache das ich weiß was passiert und wie es passiert, gibt mir die Möglichkeit diese Wege zu ändern, oder jene Weg zu wählen der mir persönlich am besten gefällt.
Gott aber wusste dies bei meiner Geburt, den auch er sieht was ich sehe und so verbot er mir, dass einmischen in meine Wege. Jedoch...könnten andere mich beeinflussen damit ich ihre Wege ändere, das ich ihnen helfe ihre Probleme zu lösen, von Anfang an negiere. Doch dies will ich nicht. Und so ist jeder der in meiner Nähe lebt, ein Faktor der Beeinflussung.“
„Aber wer sagt den das wir dich beeinflussen?“
„Meine eigene Erfahrung. Gott schuf euch alle auf eine gewisse Art und weise, nicht direkt als erste eurer Art aber trotzdem seid ihr alle gleich. Die Art und Weise wie ihr seid, Engel, Nephelime, Menschen und Dämonen, ihr alle seid euch gleich in eurer Gier und eurem Wohlwollen. Der eine mehr, der andere weniger und so kommen alle von Gott erschaffenen Wesen irgend wann zu dem Punkt der ihnen nicht gefällt, den sie so nicht haben wollen. Was wäre da verlockender als die Möglichkeit diesen ungewollten Umstand zu ändern?“
Nun, nach seinen Worten erhob er sich von dem Sitz und man konnte sehen das er nicht mehr klein war. An Größe überragte er nun sogar Archeron knapp und der war schon nicht winzig.
„Sie an, der Knirps ist gewachsen und der Meinung uns sagen zu können was wir tun sollen.“
„In der Tat, den auch der Prinz scheint endlich eine Entscheidung getroffen zu haben...wie seine Schwingen zeigen, die ihn zweifelsohne noch eine ganze Weile weiter tragen werden.
Schwarz wie Ebenholz mit Platin weißen Rändern sieht er sogar richtig edel aus was vielleicht seine neue Gesinnung wieder spiegelt?“ David wusste das dies nur Blödelei war und keine ernste Verbale Auseinandersetzung. Er wusste ja nun was Ash tun würde, in jeder Hinsicht...
„Nun ja sei es drum...ich werde die gesammelten Seelen zu jenem Ort bringen wo sie vorerst sicher sind, bevor wieder alles ins Reine kommt.
Ihr die Bewohner von Atlantis, bleibt bei eurem König, was ihr tut, soll mir gleich sein, da ihr nicht an Gott glaubt oder glauben wollt, ist euch der Himmel verwehrt, jedoch soll es euch auch nicht in die Hölle verschlagen. So bleibt es euch überlassen was ihr tut. Bleibt bei eurem König und helft ihm, oder geht dort hin wohin ihr wollt, es ist mir gleich.“
Mit einem Finger schnippen, löste sich die Welt um alle beteiligten herum auf und auch David kehrte wieder in seinem Körper zurück. Er kniete in der zerstörten und fast menschenleeren Welt über dem alten Nephelim, dessen Schwingen sich auch hier verändert hatten, und nahm dann die Hand von dessen Stirn. Er hatte zwar so getan als wenn er dessen Seele genommen hatte, doch in Wirklichkeit hatte er ihn Bewusstlos werden lassen damit er mit ihm und seinen Tiger eine bessere telepathische Verbindung aufbauen konnte. Ihre Seelen waren nach wie vor in den Körpern geblieben. Also war nichts mit toten Körpern und Wiederbelebung und so.
Als nächstes materialisierten sich um die drei herum, mehrere leuchtende Körper. An die beiden ersten gewandt meinte David „Ihr kennt diesen Zustand in dem ihr euch befindet, ebenso wie der Rest eurer Untertanen und Soldaten Majestät. Acheron hier wird in ein paar Sekunden ebenfalls wieder aufwachen. Ich wünsche euch noch viel Glück bei euren weiteren Entscheidungen...“
„Ihr geht nun wirklich zu euren Feinden?“
„Niemand ist mein Feind...und niemand mein Verbündeter. Ich stehe nur auf meiner Seite doch damit die Dinge zu einem Ende kommen, muss ich ein Gespräch führen. Jene Person ist aber nur bei den Engeln zu finden und ich bin mir sicher, das er zwei Milliarden Soldaten mehr gebrauchen kann als die Hölle, welche eh schon aus allen Nähten platzt. Die Schlacht die da kommt, ist von beiden Seiten gut geplant und lässt sich nicht mehr aufhalten. Den die beiden die dafür Sorgen werden das sie kommt, sind sich ihres Handelns nicht bewusst. So muss also wenigstens noch einiger Maßen für Gleichgewicht unter den Kräften gesorgt werden...Lebt wohl...“
Und damit verschwand der junge Mann, als löse er sich auf verblasste seine Silhouette, welche dann jedoch in den himmlischen Weiten wieder auftauchte.
Wüst sah es hier aus, doch das war nicht verwunderlich angesichts dessen was hier geschehen war.
Der Leviathan war verschwunden, die Reiter ebenso und doch, kehrten die Engel nicht zurück.
Versteckten sie sich gar, hielten sie sich zurück? Sie waren doch sonst immer so darauf erpicht gewesen ihn zu fassen zu kriegen. Als David dann zum göttlichen Palast kam, blieb er stehen, das Ausmaß der Zerstörung dieses Gebäudes war enorm und so trübte ein kurzer Schatten sein Gesicht.
Er griff in die Luft, gerade so als könne er sie wirklich packen, ihrer habhaft werden, doch tatsächlich berührten seine Finger etwas anderes. Wie bei einer Eieruhr die aufgezogen wurde um zu zeigen wann diese fertig gekocht waren, erklang ein mehrfaches kleines klicken und mit jedem Klicken mehr, schraubte der Auserwählte eine halbe Stunde der Zeit zurück.
Wie von Geisterhand, liefen die Schäden in der Umgebung rückwärts und es setzte sich Stein auf Stein, Glassplitter an Glassplitter und Wolke zu Wolke wieder zusammen.
Doch mit dem wiederhergestellten Palast, kehrten auch die Hüllen der Engel wieder. Jene die gestorben waren, waren nun wieder da. Sie alle starrten ungläubig auf denjenigen der da unter ihnen weilte.
„Eure Zeit...und die eurer Reiches hier, ist wieder hergestellt, dafür sole sich jener zeigen der mich jagt, ich will mit ihm reden...“ verlangte der Auserwählte von einer der Engelsfrauen die in seiner Nähe standen.