[Sammelthread] Pro-Post-Kurzgeschichten

BlueHusky

Blair Bitch´s Friend
Otaku Veteran
Harte Worte

„Fick dich du scheiß Hure!“, schreit es zu Marie.
Sie versucht gelassen zu bleiben und es nicht zu beachten. Doch es hört nicht auf. Jeden Tag das gleiche, „ Geh nach Hause du Schlampe! Ih bist du hässlich und fett. Guck dich an du hässliches Stück Fleisch!“, immer wieder lässt sie es über sich ergehen.

Scheinbar emotionslos geht sie Tagsüber damit um. Versucht darüber zu stehen und ihre Gefühle nicht nach außen brechen zu lassen. Immer mit einem lächeln durch die Welt das nimmt sie sich jeden Tag vor.

Doch abends lässt es sie nicht los, die Worte die sie jeden Tag hart treffen, hämmern zu später Stunde an ihr Inneres Ohr. Wie eine Giutine treffen sie Marie. Jedes Wort schlägt mit einer enormen Wucht auf sie ein. Das warum fragt sie sich schon lange nicht mehr. Denn sie weiß was diese Menschen denken. Wie kann man nur mit einem Vergewaltiger verheiratet sein und ihn auch noch vor der Welt verteidigen.

Keiner mag und will verstehen. Keiner sieht Marie die allein an die Unschuld glaubt. Keiner ist ihr geblieben. Nicht einmal die eigene Familie glaubt an sie oder ihren Mann.
Sie weiß das er nicht da war wo man ihn gesehen haben will.

Das wäre nicht möglich. Sie hat die SMS gefunden die ihr ach so treuer Ehemann an seine heimliche Flamme geschickt hat. Sie weiß dass er bei einer Nutte war und er sich dort vergnügte zu der angeblichen Tatzeit.

Doch sie schweigt. Sie schweigt weil er schweigt. So hart die Worte sein mögen umso härter ist es um eine verlorene Liebe zu kämpfen.

neues Thema
Halloween
 

Fuma-Snake

Exarch
Ich blicke mich um und sehe nicht die Gesichter der kleinen Kinder um mich herum. Ich sehe schreckliche Fratzen, verzögen zu Dämonischen lachen, teuflischen grinsen und alles unterlegt von einem höllischen Kichern.
Sie stehen im Kreis, mit Säcken in der Hand die immer voller und voller werden. Gefüllt mit den Süßigkeiten ihrer Arbeit.
In ihrer Mitte, klein, unschuldig, sein zartes Gesicht nicht hinter einer Maske versteckt und feucht von den Tränen. Er hat Angst. Angst vor den Masken, dem lachen. Und ich kann es ihm nicht verübeln.
Ich versuche immer wieder dazwischen zu gehen. Immer wieder Einhalt zu gebieten. Doch egal wie laut ich bin, die Kinder sind lauter. Egal wie viele ich für kurze Seit zur Vernunft bringen kann, es sind zu viele.
Zu viele die ihre niedlichen Gesichter hinter den Masken der Unvernunft verstecken. Nur die wenigsten sehen was ich sehe. Die meisten sehen nur die Kzinder "die gerade halt etwas weit gehen". Sie erkennen nicht, dass von der Unschuld nicht mehr viel übrigg ist. Sie erkennen nicht, dass in diesen Kindern jeden Tag Halloween ist. Das ihre kleinen Seelen nichts anderes mehr kennen als Schmerz zu zufügen da sie zerbrochen und scharf sind.
Und auch bei dem kleinen in der Mitte sehe ich sie, als wachse sie aus seinem inneren und umschließt sein Gesicht. Schützt ihn vor Angriffen der anderen, weil sein Herz zu schwach dafür geworden ist.

Nächstes Wort: Lag
 

Aeon525

He who doesn't care
Otaku Veteran
Lag


Sein Atem geht nur schwer und stoßhaft.
Angespannt sitzt er auf dem bequemen Bürosessel aus schwarzem Leder, den Blick konzentriert auf den breiten Monitor gerichtet, wie ein Raubtier das auf seine Beute wartet.
Die Hände des Mannes, seine Hände, halten die lange Schrotflinte fest umschlossen.
Das Rattern der Maschienengewehre, die Explosionen der Granaten und die Todesschreie seiner Kameraden, alles verstummt unter dem Geräusch der kurzen, angestrengten Atemzüge die durch die tiefschwarzen Kopfhöhrer dringen.
Der Mann dort ist er! Er ist der Mann!
Er schnauft langsamer, passt seine Atmung der des Mannes an, wird eins mit dem Mann.
Dort! Schritte! Wild reißt er den Kopf herum.
Sanft aber dennoch deutlich erklingt das tiefe Stapfen schwerer Stiefel in unmittelbarer Nähe.
Ein kurzer Blick auf den Radar bestätigt:
Es ist ein Feind!
Ein Schatten fällt durch die Tür hinter der der Mann kauert.
Der dunkle Schemen schiebt sich bedrohlich vorwärts, das tieforange Abendlicht verdrängend.
Seine Hände verkrampfen sich um die glatte Oberfläche seiner Waffe.
Die schweißnassen Finger gleiten sanft über die Tasten die Leben und Tod bedeuten.
Ein Militärstiefel schiebt sich langsam durch die Tür und er weiß nun: Der Moment ist gekommen.
In einem Satz springt der Mann auf und stürmt um die Ecke, den Finger am Abzug, den perfekten Moment abwartend.
Da passiert es.
Die Welt friert ein.
Auch die zweite, reale, Welt scheint einen Moment stillzustehen bevor er schließlich begreift.
Eine Welle aus Wut und Hitze rollt durch seinen Körper.
Die andere Welt läuft wieder weiter doch das Bild hat sich geändert.
Tot liegt der Mann auf allen Vieren im Staub.
Höhnend blinken Nummern auf dem flimmernden Monitor.
Sein Gesicht ist nun eine Fratze des Zorns, seine Zähne knirschen gefährlich.
In fetten Buchstaben steht dort der Name des Mörders, des Schänders, desjenigen der sich ihm nun für überlegen hält.
Doch die Überheblichkeit wird er ihm nehmen, dessen ist er sich nun sicher.
Entschlossen drückt er auf die Taste und ein anderer Mann beginnt seinen Dienst.


Nächstes Wort: Augenpaar
 

Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Sie fühlte sich beobachtet, irgendjemand oder etwas verfolgte sie.
Wenn sie sich umdrehte, sah sie nur ein Augenpaar... Es war ihr unheimlich.
Und dauernd dieses Schnaufen, sie bekam trotz des schwülen Abends, jener August nacht, eine Gänsehaut.
Irgendetwas in ihrem inneren, sagte ihr, sie soll die Beine in die Hand nehmen und laufen.
Aber sie tat es nicht.
Zwar schaute sie nicht nach hinten, aber sie spürte trotzdem dieses Augenpaar in ihrem Rücken.

Wie aus dem nichts, erschienen Sie, perplex blieb sie stehen, war wie gelämt.
Plötzlich roch sie einen faulen Atem und wusste das war kein Mensch, Sie sah das Augenpaar und wusste ihre Erkenntnis kam zu spät. Den Gedanken nicht zuende denkend, riß das Vieh sein Maul auf...
Nur noch ein einsamer schriller Schrei zeriss die abendliche Ruhe.

Nächstes Thema
Liebe
 

Kýestrika

Otakuholic
Otaku Veteran
Liebe.

Ein warmes Gefühl in der Brust. Hoffnung wächst in mir. Ein Lichtstrahl am Horizont.
Angst verletzt zu werden. Die Wahrheit schmerzt.
Flucht vor dem Schmerz. Ein Meer aus Tränen. Dunkelheit zerfrisst mich.
Leere bleibt übrig. Ein Platz, der neu gefüllt werden kann.
Eine neue Liebe wird kommen ...


Nächtes Thema: Deine Hand auf meinem Schoß
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
Deine Hand auf meinem Schoß

Manchmal, ja manchmal, da stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn wir uns berührten, wie es wäre, wenn ich dir nah sein könnte. Wir ahben geredet, lang, über Gott und die Welt. Die Welt in der du lebst ist eine andere, als die in der ich verweile. Uns trennt mehr, als nur die Distanz... Mein Stand erlaubt es mir nicht um dich anhalten zu dürfen, noch würdest du mich erblicken in jenem Meer der Fleischlichen Masse... und doch liegt deine hand nun auf meinem Schoße, in trauer um diesen einen Moment. In Trauer um diesen menschen, den du geliebt, doch niemals lieben durftest.
Deine Hand in meinem Schoß.

neXt: Herr von wald und Auen
 

Kinggek

Gottheit
Mit schweren Schritten tratt er den weichen Boden des Waldes durch und bewegte sich auf den Fluss zu, der ihn durchquerte. Er senkte sein Kopf, das durch ein mächtiges weißes Geweih geschmückt wurde und trank aus der Quelle des Lebens. Das weiße Fell was ihn umgab, wurde heller und glänzte zwischen den Braun und Grüntönen des Waldes. Die Vögel die ihre Melodien sangen, verstummten. Die Hasen die durch den Wald gingen blieben stehen. Die Eichhörnchen die ihre Nüsse aufsammelten, stellten ihre Arbeit ein. Die Fische im Fluss stoppten ihren Versuch gegen den Strom zu schwimmen und sogar der Fluss selbst hörte auf zu fliesen. Der Wind stand still und die Bäume hielten ihre Blätter fest. Den er, der Herr von Wald und Auen, zeigte sich. Er, der sich immer tief im Wald verbarg, kam etwas zu trinken. Die Zeit selbst blieb stehen, um ihn bei seiner Aufgabe nicht zu stören. Als er fertig war, ebbte der helle Schein an seinem Fell und so leise wie er gekommen war, verschwand er wieder tief in den Wald. Den er, der Herr von Wald und Auen, hatte den Durst seiner Bäume gestillt und seine Aufgabe erfüllt.

next: Wolken
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Thema: Wolken

Egal, wie oft ich in der letzten Zeit an den Himmel schaue, Wolken über Wolken. Dicke, dunkle und vor allem schwere Wasserberge in Form von Wolken. Ich vermisse die leichten, weißen Wattewölkchen, die leicht durch den himmelblauen Luft sich bewegen. Diese Wolken, die jetzt am Himmel sind, verdecken mir die Sonne, bringen kühle und sorgen dafür, das mir immer kalt ist. Auch finde ich es schade, das es laufend regnet. Ich würde mich so freuen, wenn es wärmer wird und nur noch sanfte Sahnewolken am Himmel sind. Die Temperatur darf auch auf die 30 Grad gehen, damit man auch wieder Schwimmen gehen kann. Einfach, wie ein Sommer eigentlich sein sollte, mit Schäfchenwolken und blauer Himmel.

Thema: Tasse Kaffee
 

Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Jeden Morgen such ich nach einem Grund, nach etwas, was mich veranlasst aufzustehen. Jefen Morgen das gleiche und doch anders.

Hole wie in Trance den Zucker, da die Welt schon so nur bitteres zur verfügung stellt, packe mehrere Löffel rein, in der Hoffnung endlich aus dieser Dämmerung zu erwachen.
Indessen mein geliebter Kaffee, fertig.
Endlich eine Tasse.

Sehnsucht
 

Wind_of_Pain

Ordenspriester
Sehnsucht

Hier sitze ich also, starre wie in Trance aus dem durch den starken Regen wie Milchglas wirkendem Fenster des Zuges, und habe das Gefühl in jedem Zentel einer Sekunde Faust komplett rezitieren zu können. Du warntest mich noch, jedoch war ich zu beschäftig auf dich zu hören. Und jetzt sitze ich da, meine Gedanken nur noch um ein einziges Thema kreisend. So schnell wie nur irgend möglich möchte ich wieder nach Hause. Dahin zurück wo es begann. Ein Ende dem setzen, was mich so bedrückt.
Voller ungeduld schiebe ich den Schlüssel in das dazugehörende Schloß und beginne zu drehen. Eine halbe Drehung, und noch eine halbe Drehung, immer weiter. Es ist nicht mehr weit. Schon bald ist es geschafft, meine Freude, sie wächst an, immer größer wird die Hoffnung.
Und was bin ich froh endlich da zu sein.
Um schnurstracks mit zusammengekniffenem Beinen auf die Toilette zu hechten.
"Ich hab dir noch gesagt, trink nicht so viel Eistee, die Zugfahrt ist lang und die Toilleten im Zug willst du nicht verwenden."
Wenn Klugscheißen ein olypische Disziplin wäre, würden hier lauter Goldmedaillen rumliegen ...

Nächstes thema: anthropozentrische selbstüberschätzung
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Anthropozentrische Selbstüberschätzung

Sie kamen am Mittag und keiner sah sie kommen. Sie waren einfach da. Hunderte, Tausende, Unzählige von ihnen und doch bildeten sie eine Einheit. Schwer senkte sich die Wolke aus metallen schimmernden Gebilden über die Stadt, einem dunklen Vorboten eines Gewitters gleich und doch so anders. Nur kurz gingen die Blicke hinauf, gefolgt von Erstaunen, Erstarren und einem flüchtigen Moment des Erkennens der Wahrheit bevor er losbrach: Der Sturm, der alles veränderte ...


Nächstes Thema:
Einsamkeit
 

pytoimg

Gläubiger
Einsamkeit

Es ist ein Fenster - ein Fenster zur Welt. Es soll mich leiten, aber es nimmt mich gefangen. Ich sehe die Menschen, aber sie sehen mich nicht. Bin ich wirklich Einsam? Ich kann sie sehen. Ich weiß, dass ich nicht allein bin, aber wissen sie es auch? Sind sie Einsam weil sie mich nicht sehen können? Weil sie ohne mich kein Ganzes sind? Ich sitze hier, stundenlang, aber niemand bemerkt mich, denn es ist mein Fenster geworden - ist das da draußen nun auch meine Welt? Und wenn dies wirklich meine Welt sein sollte warum bin ich dann Einsam? Mir gehört alles und doch scheint es nichts zu sein. Wer wird mir helfen, wer mich erlösen? Kann nur ein Freund diese Einsamkeit durchbrechen oder braucht es mehr als einen Hammer dafür? Brauche ich diese Welt oder braucht meine Welt mich?
Ich denke wir brauchen uns gegenseitig und nun da mein Hausarrest vorbei ist kann ich mein Fenster verlassen und die Welt da draußen erfahren. Freiheit! - Und dennoch fühle ich mich Einsam.

Nächstes Thema:

Human Resources
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods
Human Resources

Anders, so völlig anders stellte sich ihm dar, was er noch vor Kurzem für eine selbstverständliche Begrifflichkeit erachtet hatte ...

Ins Unendlich gehende lange Reihen gläserner Kästen, in denen sich Menschen verbargen, die zu schweben schienen. Ihre Blicke starr auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne gerichtet, ihre Körper merkwürdig verdreht, schienen sie nichts davon mitzubekommen, was sich außerhalb des Glases ereignete.

Spinnenartige Wesen von der Größe eines Schafes bewegten sich auf anmutige Weise durch die Reihen, hielten mal hier, mal dort vor einem der Kästen und drückten Knöpfe, zogen an Hebeln, extrahierten und injizierten.

"Wie machen Sie das?", drangen klackernde Laute dumpf an seine Ohren. "Wo bekommen Sie sie nur immer wieder her?"

Doch er blieb stumm, verriet nicht, wieso weitere Kästen in die Reihen geschoben, weitere Schläuche befestigt wurden und er somit wieder ein paar Tage mehr zum Überleben hatte.

Nächstes Thema:
Kettenkarussell
 

pytoimg

Gläubiger
Kettenkarussell

Was war das heute nicht für eine Aufregung. Eben noch meldete man mir, dass Glühwein angekommen sei (ich bemerkte auch schon einen leichten Kontrollverlust), da schlug der Alarm an. Die G-Kraft war über alle maßen angestiegen und wir hatten keine Kontrolle darüber. Die Arbeiter schienen zu versagen. Es war ein wahres durcheinander und Verzweiflung machte sich breit, als sich wieder der Magen meldete. Ein wohliges Kribbeln war auf der Anzeige abzulesen und ich wusste, alles würde gut werden. Nach und nach gab ich Dopamin aus und alle beruhigten sich wieder. Dennoch, der Schock saß tief und nachdem die Kräfte nachgelassen hatten konnte ich eine Befreiung des Magens vom Glühwein und der Bratwurst nicht verhindern. Schade eigentlich, den nun musste ich mich um den Hunger kümmern.

Aber ich denke für ein Gehirn habe ich die Situation gut gemeistert.

Nächstes Thema:
Der Tag, der meinen Namen trug
 

aimiskywalker

Ungläubiger
Der Tag, der meinen Namen trug
Heute war er wieder. Der Tag, der meinen Namen trug. Jede Woche… immer wieder. Mein ganzes Leben wird einer der sieben Wochentage der Tag mit meinem Namen sein. Und dieser Name erinnerte mich daran, wie ich gefunden wurde. Vor dem Waisenhaus. Ein Nichts. Nur ein kleines, weinendes, nach einer wärmenden Brust schreiendes Kind. Ich bin Donner. Wurde an einem Donnerstag gefunden und die Welt schien mich ebenfalls mit tosendem Donner zu begrüßen.
Es hieß die Götter waren erzürnt darüber, dass das Leben mich willkommen hieß. Ich bin der Bastard einer Frau, die ihre Schenkel für einen Gott geöffnet hatte und dessen Samen nur gerne empfing. Sie war die Hure eines Gottes und ich war ein unwillkommener Sohn. Ein Halbgott.
Und der Tag, der meinen Namen trug, wird mich für immer daran erinnern.

Nächstes Thema: Reise ins Ungewisse
 
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