Jedes mal, wenn ich diesen Thread ansehe, frage ich mich, was permanente Kleinschreibung und Buchstabendreher mit der 'Rechtschreibfähigkeit' zu tun haben.
Ich für meinen Teil war jahrelang im IRC unterwegs, habe viel im ICQ geschrieben und tue das mit zwei, drei Leuten immernoch sobald ich am Laptop bin. Da hat es sich einfach als praktikabler erwiesen, alles klein zu schreiben (bis auf einige Ausnahmen).
Und tatsächlich ist die Groß- und Kleinschreibung in den meisten Fällen ohnehin nicht nötig um alles problemlos zu verstehen (ähnlich wie die Tatsache, dass man Buchstabensalat lesen kann, solange nur Anfangs- und Endbuchstabe stimmen - nur, dass Kleinschreibung noch weniger Einfluss auf die Lesbarkeit hat).
Natürlich sollte man deshalb nun nicht immer alles klein schreiben, gerade in Texten wie z.B. Fanfiktions oder natürlich im Alltag fernab des Internets oder bei geschäftlichen Dingen ist das absolut nicht angemessen. In einem Forum bleibt es jedem selbst überlassen, wobei ich seit längerem versuche, Groß- und Kleinschreibung so oft wie möglich in meinen Beiträgen zu berücksichtigen; aber wenn's dann doch mal schnell gehen muss, dann ist es halt so. Das ist ein bisschen so wie früher in der Schule: Normalerweise bemühte man sich ordentlich in Druckbuchstaben zu schreiben, aber wenn man dann in der Klausur unter Zeitdruck steht oder schnell was von der Tafel mitschreiben muss, dann zieht man, ähnlich wie bei Schreibschrift, einfach ein paar Buchstaben zusammen. Und solange man nicht zusätzlich auch noch krakelt stört das nicht.
Mit dem Krakeln verhält es sich dann ähnlich wie mit den Buchstabendrehern am PC. Es passiert, ist vollkommen menschlich, aber sollte eigentlich dennoch vermieden werden. Einmal den Text zu überfliegen und solch grobe Fehler zu verbessern ist in Sekundenschnelle geschehen; aber es gibt halt immer Leute, die zu faul dafür sind. Oder man übersieht sie auch schnell mal. Deshalb sind Buchstabendreher eigentlich kein Weltuntergang, es sollte sich bloß um Ausnahmen handeln.
Für mich hat sich der Eindruck entwickelte, dass Groß- und Kleinschreibung zu einer Art Sprachstil gehören. D.h. standardsprachlich wird Wert darauf gelegt, unter Freunden, umgangssprachlich, kann auch darauf verzichtet werden/ wird oft darauf verzichtet und in der Jugendsprache oder anderen Jargons ist es z.T. sogar üblich, die Groß- und Kleinschreibung zu missbrauchen, pardon, ich meine "diese zu verwenden, um seine künstlerische Ader zum Ausdruck zu bringen" (Sachen à la "LeuTZz"). Letztlich ist es dann also situationsbedingt, welcher Stil angemessen ist und teilweise herrschen dann auch mal unterschiedliche Ansichten, wie zum Beispiel hier im Forum.
Wieder ein Alltagsbeispiel dazu, zur Veranschaulichung: Ein Lehrer begegnet einem Schüler in der Pause oder sonstwie außerhalb der Unterrichtszeiten. Der Schüler redet dabei eher umgangssprachlich (nichts derbes, saloppes o.ä., einfach etwas "simpler"). Er ist es von anderen Lehrer so gewohnt oder hält es einfach für angemessen. Der Lehrer hingegen ist schockiert, denn er gehört zu den Lehrern, die auch außerhalb des Unterrichts "angemessene Ausdrucksweisen" von ihren Schülern erwarten.
Um nun also zu einem Schluss bezüglich des ersten Themas zu kommen, fasse ich noch einmal meine Position zusammen:
Es ist immer situationsbedingt, was nun angemessen ist oder nicht. Klare Definitionen gibt es dafür im Bereich Internet allerdings nicht, sodass die Meinungen oft divergieren. Letztlich sagen permanente Kleinschreibung und, in Maßen auftretende, Buchstabendreher wenig bis gar nichts über die Rechtschreibfähigkeiten des Verfassers aus. Letzteres ist bei großer Anzahl eher ein Indiz für Faulheit, allerdings nicht allgemeingültig, da diese leicht übersehen werden können.
Thema Zeichensetzung bedenke ich nur kurz mit den Worten, dass ich niemanden kenne, der sich in diesem Gebiet wirklich sicher fühlt. Auch ich für meinen Teil setze Kommata inzwischen rein nach Gefühl, nachdem ich mir die Regeln wiederholt angesehen habe, diese mir aber an den fraglichen Stellen selten weiterhelfen konnten. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Zeichensetzung vielen Menschen sehr schwer fällt und drücke diesbezüglich oft beide Augen zu, solange nur Standardvarianten wie beispielsweise Kommata bei Aufzählungen und Kommata vor "dass" (wobei das sowieso oft falschgemacht wird...) eingehalten werden. Bei Kausalsätzen wird es oft schon kritisch...
Was mich allerdings regelmäßig zum Verzweifeln bringt, sind zeilenlange Sätze ohne Kommata. Oder auch Texte ganz ohne Zeichensetzung. Zumindest Punke am Satzende sollten drin sein. Genauso wie Anführungszeichen bei wörtlicher Rede, wenn schon die restliche Interpunktion (Doppelpunkt, Komma) bei dieser selten stimmt. Und übrigens sind Anführungszeichen auch kein Ersatz für Klammern (ich werde keine Namen nennen).
Natürlich kann man über all dies hinwegsehen. Man weiß nie welcher Mensch am anderen Ende der Leitung sitzt. Nur bei Fanfiktions oder anderen Schreibprojekten bekomme ich regelmäßig Aggressionen. Es gibt genügend Leute, die sich als Betaleser anbieten, und zudem Rechtschreibprüfungen bei Word oder auch im Internet. Und was man dann teilweise vorgesetzt bekommt ist wirklich unter aller Sau. Texte, die Word nahezu vollständig bunt unterkringelt, mit rot, blau und grün... Da bekennt man sich dann doch mal (mit freundlichen Worten) als "Rechtschreibnazi".
So... jetzt habe ich hier einen halben Roman geschrieben. Denke, das sollte vorerst genügen. Übrigens sind mir dabei unzählige Buchstabendreher unterlaufen, die aber (hoffentlich alle) ausgemerzt wurden :P
Ich für meinen Teil war jahrelang im IRC unterwegs, habe viel im ICQ geschrieben und tue das mit zwei, drei Leuten immernoch sobald ich am Laptop bin. Da hat es sich einfach als praktikabler erwiesen, alles klein zu schreiben (bis auf einige Ausnahmen).
Und tatsächlich ist die Groß- und Kleinschreibung in den meisten Fällen ohnehin nicht nötig um alles problemlos zu verstehen (ähnlich wie die Tatsache, dass man Buchstabensalat lesen kann, solange nur Anfangs- und Endbuchstabe stimmen - nur, dass Kleinschreibung noch weniger Einfluss auf die Lesbarkeit hat).
Natürlich sollte man deshalb nun nicht immer alles klein schreiben, gerade in Texten wie z.B. Fanfiktions oder natürlich im Alltag fernab des Internets oder bei geschäftlichen Dingen ist das absolut nicht angemessen. In einem Forum bleibt es jedem selbst überlassen, wobei ich seit längerem versuche, Groß- und Kleinschreibung so oft wie möglich in meinen Beiträgen zu berücksichtigen; aber wenn's dann doch mal schnell gehen muss, dann ist es halt so. Das ist ein bisschen so wie früher in der Schule: Normalerweise bemühte man sich ordentlich in Druckbuchstaben zu schreiben, aber wenn man dann in der Klausur unter Zeitdruck steht oder schnell was von der Tafel mitschreiben muss, dann zieht man, ähnlich wie bei Schreibschrift, einfach ein paar Buchstaben zusammen. Und solange man nicht zusätzlich auch noch krakelt stört das nicht.
Mit dem Krakeln verhält es sich dann ähnlich wie mit den Buchstabendrehern am PC. Es passiert, ist vollkommen menschlich, aber sollte eigentlich dennoch vermieden werden. Einmal den Text zu überfliegen und solch grobe Fehler zu verbessern ist in Sekundenschnelle geschehen; aber es gibt halt immer Leute, die zu faul dafür sind. Oder man übersieht sie auch schnell mal. Deshalb sind Buchstabendreher eigentlich kein Weltuntergang, es sollte sich bloß um Ausnahmen handeln.
Für mich hat sich der Eindruck entwickelte, dass Groß- und Kleinschreibung zu einer Art Sprachstil gehören. D.h. standardsprachlich wird Wert darauf gelegt, unter Freunden, umgangssprachlich, kann auch darauf verzichtet werden/ wird oft darauf verzichtet und in der Jugendsprache oder anderen Jargons ist es z.T. sogar üblich, die Groß- und Kleinschreibung zu missbrauchen, pardon, ich meine "diese zu verwenden, um seine künstlerische Ader zum Ausdruck zu bringen" (Sachen à la "LeuTZz"). Letztlich ist es dann also situationsbedingt, welcher Stil angemessen ist und teilweise herrschen dann auch mal unterschiedliche Ansichten, wie zum Beispiel hier im Forum.
Wieder ein Alltagsbeispiel dazu, zur Veranschaulichung: Ein Lehrer begegnet einem Schüler in der Pause oder sonstwie außerhalb der Unterrichtszeiten. Der Schüler redet dabei eher umgangssprachlich (nichts derbes, saloppes o.ä., einfach etwas "simpler"). Er ist es von anderen Lehrer so gewohnt oder hält es einfach für angemessen. Der Lehrer hingegen ist schockiert, denn er gehört zu den Lehrern, die auch außerhalb des Unterrichts "angemessene Ausdrucksweisen" von ihren Schülern erwarten.
Um nun also zu einem Schluss bezüglich des ersten Themas zu kommen, fasse ich noch einmal meine Position zusammen:
Es ist immer situationsbedingt, was nun angemessen ist oder nicht. Klare Definitionen gibt es dafür im Bereich Internet allerdings nicht, sodass die Meinungen oft divergieren. Letztlich sagen permanente Kleinschreibung und, in Maßen auftretende, Buchstabendreher wenig bis gar nichts über die Rechtschreibfähigkeiten des Verfassers aus. Letzteres ist bei großer Anzahl eher ein Indiz für Faulheit, allerdings nicht allgemeingültig, da diese leicht übersehen werden können.
Thema Zeichensetzung bedenke ich nur kurz mit den Worten, dass ich niemanden kenne, der sich in diesem Gebiet wirklich sicher fühlt. Auch ich für meinen Teil setze Kommata inzwischen rein nach Gefühl, nachdem ich mir die Regeln wiederholt angesehen habe, diese mir aber an den fraglichen Stellen selten weiterhelfen konnten. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Zeichensetzung vielen Menschen sehr schwer fällt und drücke diesbezüglich oft beide Augen zu, solange nur Standardvarianten wie beispielsweise Kommata bei Aufzählungen und Kommata vor "dass" (wobei das sowieso oft falschgemacht wird...) eingehalten werden. Bei Kausalsätzen wird es oft schon kritisch...
Was mich allerdings regelmäßig zum Verzweifeln bringt, sind zeilenlange Sätze ohne Kommata. Oder auch Texte ganz ohne Zeichensetzung. Zumindest Punke am Satzende sollten drin sein. Genauso wie Anführungszeichen bei wörtlicher Rede, wenn schon die restliche Interpunktion (Doppelpunkt, Komma) bei dieser selten stimmt. Und übrigens sind Anführungszeichen auch kein Ersatz für Klammern (ich werde keine Namen nennen).
Natürlich kann man über all dies hinwegsehen. Man weiß nie welcher Mensch am anderen Ende der Leitung sitzt. Nur bei Fanfiktions oder anderen Schreibprojekten bekomme ich regelmäßig Aggressionen. Es gibt genügend Leute, die sich als Betaleser anbieten, und zudem Rechtschreibprüfungen bei Word oder auch im Internet. Und was man dann teilweise vorgesetzt bekommt ist wirklich unter aller Sau. Texte, die Word nahezu vollständig bunt unterkringelt, mit rot, blau und grün... Da bekennt man sich dann doch mal (mit freundlichen Worten) als "Rechtschreibnazi".
So... jetzt habe ich hier einen halben Roman geschrieben. Denke, das sollte vorerst genügen. Übrigens sind mir dabei unzählige Buchstabendreher unterlaufen, die aber (hoffentlich alle) ausgemerzt wurden :P
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