Als Traja schließlich kurz zur Prinzessin blickte musste sie sich da schmunzeln verkneifen. Menschen waren manchmal ein komisches Völkchen - eigentlich alle humanoide, aber die Menschen selber insbesonders. Wie die kleine, die sichtlich von einem Kampf gezeichnet war, sich an die beiden älteren kuschelte hatte einen herzerwärmenden Anblick - und die Anstalten die dort gemacht wurden ließen keinen Zweifel zu - die Walküre hatte in der Prinzessin ein Spielzeug gefunden. War es doch offensichtlich dass das höfische Mädchen kaum Erfahrung mit ihrem Körper haben konnte - vermutlich noch nicht einmal wusste, wie sich die Wärme eines Starken Hengstes anfühlte. Nicht das Traja da mitreden konnte - für sie war ihre eigene Sexualität schwieriger - einerseits weil ihre Vorlieben für Männer nicht mit dem übereinstimmte, was sie bekommen konnte. Und mit einen richtigen Pferd würde sie nicht kopulieren, da ekelte sie sich vor. Sie schüttelte kurz den Kopf, verdrehte die Ohren und setzte sich auf - was in zwei Phasen geschah. Erst durchbrach ihr Hintern die Wasseroberfläche, ehe sie ihre Vorderbeine durchdrückte.
Ohne ein Wort des Abschieds stieg sie schließlich aus dem Wasser, schnappte sich zwei Handtücher und wickelte ihr Haupthaar in eines ein, einem Turban gleich. Das andere nutzte sie um wenigsten ihren Schweif trocken zu bekommen und wickelte es sich dann um ihren Oberkörper - wusste sie doch wie Menschen reagierten, wenn man das nicht tat. Schließlich griff sie nach ihrer Kleidung und riss die Tür des Bads auf. Eine angenehme, leichte kühle schlug ihr entgegen, die aber nicht von dem Magier ausging, sondern schlicht der Temperaturunterschied war, der zwischen Bad und Flur herrschte. Tana war nirgends zu sehen - genauso wenig wie das Mädchen das mit ihm aus dem Bad verschwunden war. Sie zuckte mit den Schultern und ging langsam durch den Gang, durch den sie schon zum Bad gefunden hatte. Er war zwar hoch genug, aber jeder Leuchter wurde argwöhnisch betrachtet - konnte man sich daran doch den Kopf stoßen und eine Beule war das letzte was Traja gerade haben wollte.
Schließlich kam sie in dem Zimmer an, das ihr zu geteilt worden war - und es hatte sich verändert. Die Möbel, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt hatten, waren verschwunden oder anders arrangiert worden. Ihr Bett bestand nun aus weiteren Matratzen, die man auf einander geschichtet hatte und man hatte ihr Kleidung heraus gelegt, die sie nicht kannte - ein rot-schwarzes Kleid. Grade als sie es hoch hielt und kritisch musterte, hörte sie die Tür leise auf gehen. Sie schreckte herum, nur um zwei Myous zu sehen, die mit Handtüchern und etwas anderem beladen waren, das Traja nicht identifizieren konnte. Beide blickten die Zentaurin einen Moment perplex an, hatten sie nicht erwartet das diese sie hören würde, fanden aber schnell die Fassung wieder. „Wir werden euch helfen“, sagte die Myou, die die kleine Schatulle trug und in ihrer eigentlich unterwürfigen Stimmlage klang etwas mit, das keinen Widerspruch duldete. Sie stellte ihre Kiste auf den kleinen Tisch, auf dem Traja auch ihre Kleidung gefunden hatte, während die andere die Handtücher daneben setzte und schließlich gemeinsam mit der ersten anfing, Traja trocken zu reiben.
Diese wusste gar nicht so recht was ihr geschah, denn die beiden Katzenmenschen waren flink. Und sogar dazu übergegangen ihren Schweif zu kämmen - und sich dann an ihren Haaren zu schaffen zu machen. Erst als die ‚Vorarbeiterin‘ ihr das Kleid überstriff war Traja aus dem Land des leichten Schlummers erwacht. Das Kleid war nur ein Nachthemd, das ihr allerdings bis zu den Knien ging. „Das ist nicht mir…“, protestierte die Zentaurin, bekam aber dann den Zettel vor die Nase gehalten, der wohl auf dem Negligé gelegen hatte - es war Teil ihrer Bestellung, obwohl sie es gar nicht bestellt hatte. Leicht verwirrt blickte sie sich nach dem Rest ihrer neuen Kleidung um und sah sie fein säuberlich bei ihrer anderen, auf ihrem Rucksack liegend. Als sie sich bei den Myous bedanken wollte, waren diese, samt Handtüchern schon verschwunden. Und da sie schon gemütlich lag, ließ sie sich zur Seite kippen und fand schnell den Weg ins Reich der Träume.