Nun war es endlich soweit. Alle versammelten sich bei der Kutsche. Außer Meriate, da man beschlossen hatte sie zurück zulassen. Sie schlief immer noch Ahnungslos weiter. Der gestrige Abend war viel zu viel für die kleine Alchemistin.
„Ifrit, meide wenn es geht die Schlaglöcher.“ Er sah kurz die schlafende Prinzessin an.
„Ich möchte nicht, dass Rebecca geweckt wird. Sie wird noch ihre ganze Kraft brauchen.“ Der Alarier stimmte ihm zu. Er nahm die Zügel in die Hand und holte einmal kurz aus. Die Pferde reagierten sofort und gingen langsam los. Markus, sowie Atarus liefen neben der Kutsche. Es war kaum noch Platz für die Zwei da. Zudem war es viel Sicherer, wenn die beiden Ritter ein offenes Auge auf die Umgebung hatte. So konnte man viel schneller reagieren, wenn ein Hinterhalt drohte.
Die Gruppe verließ nun da Dorf Tegla und marschierte nun zu ihrem nächsten Ziel, Melkir, die Hauptstadt von Granod. Dort wollte die Prinzessin unbedingt den wahren Grund für diesen sinnlosen Krieg herausfinden.
Ein paar Stunden später…
Es war bereits Mittag als die kleine Alchemisten aus ihren Schlaf erwachte. Sie ahnte schon, dass sie die letzte von der Gruppe sei. Durch den langen Schlaf, hatte sie keinen Kater. Dennoch wirkte Meriate nicht so fit, wie sie es eigentlich sein sollte. Sie verließ das Zimmer und ging die Treppe herunter. Der Schankraum war um diese Uhrzeit wie leer gefegt.
„Wo sind denn alle?“ Die Wirtin bemerkte die kleine Alchemistin und ging zu ihr. In ihren Händen hatte sie drei Beutel. In einem war mit Goldstücke gefüllt. Die anderen enthielten Münzen. Die Wirtin erklärte ihr die Situation, sowie Shiva Nachricht, die die Alarierin bei der Wirtin hinterlassen hatte.
Dies war für die Kleine einen riesen Schock.
„Zurückgelassen, nur weil die Reise zu gefährlich ist.“ Ihre Tränen musste die Meriate unterdrücken. Langsam streckte sie ihre Hand aus und nahm die drei Beutel an sich. Diese verschwanden sofort in ihre Tasche. Danach verabschiedete sich Meriate von der Wirtin und verließ das Gasthaus.
Sie rannte zum nahegelegenen Wald, dabei begann die kleine Alchemisten laut zu weinen. Sie ließ sich in den Dreck fallen.
„Ich hasse euch. Ich hasse euch alle.“ Schimpfte sie weinend und schlug mit ihrer Händen auf den Erdboden ein.
Irgendwann gelang es ihr sich wieder zu fangen. Nun hatte die Kleine kein Ziel mehr. Keinen Ort, denn sie besuchen möchte. So beschloss sie nach Hause zu gehen. Zurück zur Schule um dort weiter zu studieren oder gar selber ein Lehrer der Alchemie zu werden. Alles andere kam für sie nun nicht mehr in Frage. So stand Meriate auf, sah noch einmal Tegla an, bevor sie dieses Dorf hinter sich lässt.
Melkir…
Für Terena war diese Ohrfeige eine Schmach und eine Beleidigung in ihren Fähigkeiten. Dass sie nun mit Lord Keruva zusammen arbeiten muss, passte ihr gar nicht. Dennoch, dass das neue Luftschiff Pagonda ihr zugeteilt wurde, setzte ihr ein diabolisches Grinsen auf. In den Gängen traf sie ihm, den Lord Keruva.
„Wie ich gehört habe, seid ihr an eure Aufgabe mehr als kläglich gescheitert. Ihr könnt ein kleines Mädchen nicht fangen. Nun konnte sie sich auch noch vor euch verstecken und wir dürfen bei null anfangen wie jämmerlich.“ Terena fürchtete sich vor ihm. Denn er war ein Mann des Kämpfens. Titel interessierten ihn nicht. Nur die Stärke seiner Gegner.
„Dieses Gör hält sich nicht mehr in Brekshar auf. Auch nicht in der Siedlung der Alarier. Diese hab ich höchst persönlich angegriffen. Deren Widerstand war einfach nur stümperhaft. Ich hab ihre Siedlung komplett verwüsten lassen. Jedoch war die Prinzessin nie dort. Die Ältesten hab ich gleich an Ort und Stelle hingerichtet. Die Überlebenden wurde zur Festung Makeros gebracht.“ Der Mann schüttelte seinen Kopf.
„Wie immer seid ihr Brutal und erbarmungslos, aber wenigstens müssen wir dort nicht suchen. Schwarzmoor wäre ein perfektes Versteck. Wir sollten dieses Ort des Todes einfach bombardieren.“
Dieser Vorschlag gefiel Terena. Denn dort würde die Prinzessin von den Kanonen des Luftschiffes Pagonda nicht sicher sein und panisch aus dem Sumpf fliehen, wenn sie sich dort aufhielt.
Ein Scharmützel…
Die Gruppe kam in der kurzen Zeit sehr gut voran. Binnen weniger als fünf Tage würden sie in Melkir sein. Jedoch endete ihr Glück. Vom weitem konnte man Schreie hören. Das klirren von Waffen und sogar kleinere Explosionen.
Vorsichtshalber schlug Markus vor hier zu rasten. Er wollte nicht in einer Schlacht hinein gezogen werden, die der Gruppe gar nichts anging.
Es vergingen ein paar Minuten bis die Geräusche endlich abklangen. Trotzdem warteten sie noch. Die Überlebenden könnten noch dort sein. Plötzlich, aus dem kleinen Busch hörte man ein rascheln und da tauchte eine junge Frau auf. Sie trug eine schwere Rüstung. Wie in Zeitlupe flog sie vor der Kutsche aus dem Busch heraus. Sie schlug brutal auf den Weg auf. Doch irgendwie rappelte sich die junge Frau wieder auf und griff nach ihrem Schwert. Aus dem Busch sprang plötzlich Zyklop heraus. Seine Keule hielt er in der Luft und war bereit die Walküre zu erschlagen. Nur war sie schneller. Sie Sprang in die Lüfte und holte mit ihrem Schwert zum Gegenangriff aus. Die Walküre drehte sich in der Luft und ihre Klinge landete auf den Kopf des Zyklopen. Die Klinge schnitt sich durch dessen Körper hindurch. Bis dieser von oben nach unten halbiert wurde. Beide hälften kippten zur Seite. Die junge Walküre landete elegant auf ihren Füßen und richtete ihr Schwert auf die Gruppe.
„Gehört ihr auch zu diesen Pack?“ Markus wollte ihr gerade antworten als sie plötzlich zusammen brach. Erst jetzt sah man ihre Verletzungen. Der Ritte rannte zur ihr und prüfte ob sie noch am Leben sei.
„Verflucht, warum ausgerechnet jetzt. Shiva, ihr müsst helfen. Ich möchte keinen Ärger mit dem Walküren haben.“