Gespräch unter Frauen…
„Nehmt es als versprechen, bei unserer nächsten Begegnung kämpfen wir bis einer fällt.“ Mit diesen Worten willigte Ayame dem Versprechen von Sirene ein. Dies war nun ein Schwur unter Walküren. Somit war es anderen Personen untersagt dieses Versprechen abzuschlagen oder einzumischen. So waren die Regeln Auch während ein Duell durfte sich niemand ein mischen. Dies würde mit den Tod des Dritten enden. Ohne Wenn und Aber. Iluna musste daher die Entscheidung ihrer Schwester akzeptieren. Auch wenn es deutlich gegen jegliche Vernunft war.
Sirene drehte sich zur Kopfgeldjägerin um und winkte ihr zu.
„Lasst euer Leben nicht bei dieser schweren Aufgabe.“
Die Prinzessin selbst konnte es kaum glauben, dass die Walküren Schwestern und ihre Gruppe sich nun trennten. Sie ritt zu ihnen und blieb mit dem schwarzen vor den Schwestern stehen.
„Werden wir uns jemals wieder sehen?“ Fragte Rebecca voller Sorge. Sirene machte keinen guten Eindruck. Doch statt Sirene, antwortete Iluna auf diese Frage.
„Das werden wir. Beim nächsten Mal, bringen wir alle unsere Schwestern mit.“ Sirene schwieg. Sie reichte der Prinzessin ihre Hand, worauf Rebecca dies erwiderte. Es folgte ein Hände schütteln zwischen Walküren und einer Prinzessin von einem im Trümmer liegenden Königreich.
„Möge eure Reise sicher sein und das ihr euer Ziel niemals aus den Augen verliert.“
„Vielen Dank. Auch ich wünsche euch eine sichere Heimreise.“
Kaum waren diese Worte ausgesprochen, setzten sich beide Parteien in Bewegung. Die Walküren Schwestern in Richtung Heimat. Rebecca ritt nun auf die Hauptstadt Granods zu.
Etwas getrübt sah die Prinzessin nach hinten. Markus versuchte sie etwas aufzumuntern, aber so richtig gelang es ihm nicht. Er sprach ständig von den Glücklichen Zeiten im Schloss, aber diese waren nun Geschichte.
Irgendwann kletterte Shiva aus der Kutsche. Sie wirkte wesentlicher entspannter als die letzten Tage davor. Jedoch war es nicht das einzige was der Prinzessin an ihr auffiel. Sie erinnerte sich an die Szene bei Ayame. Sie war voller Wut und Zorn. Bei nah hätte sie die Kopfgeldjägerin ermordet. Wäre Atarus nicht dazwischen gegangen, würde sich die Alarierin mit den Schuld Gefühlen eine wehrlose getötet zu haben quälen. Die Prinzessin wollte nun den genauen Grund für diese Tat erfahren. So rief Rebecca, die Alarierin zu sich. Markus ahnte bereits, dass er nur stören würde. Daher ging er zu Ayame.
„Wie ich sehe nimmt ihr euer Versprechen zwischen uns sehr ernst. Somit beweist ihr wahrhaftig, dass ihr ein funken Ehre und Stolz besitzt. Nicht alle Kopfgeldjäger würden so handeln. Viele hätten sicher eine Gelegenheit gesucht zu fliehen oder ihre Aufgabe zu Ende zu bringen. Was hält euch davon ab?“
Derweil schwebte Shiva elegant neben der Prinzessin. Sie musste keinen Flügelschlag machen um auf Höhe und Geschwindigkeit zu bleiben. Rebecca ließ sich davon nicht beeindrucken. Zumindest äußerlich zeigte sie es nicht. Im inneren war sie über solch eine Fähigkeit erstaun. Teilweiße bewunderte sie die Alarierin. Rebecca hatte nie ein Händchen für Magie gehabt.
Nur war jetzt nicht daran zu denken. Es gab wichtiges als Shivas Fähigkeiten und Magie. Ohne groß zu überlegen Schnitt Rebecca für Shiva ein sehr unangenehmes Thema an. Scheinbar wusste bereits jeder aus der Gruppe, dass die beiden Alarier sich näher kamen. Teilweiße konnte man dies auch kaum übersehen. Nur Rebecca hielt ihre Augen geschlossen. Nicht aus Ignoranz, sondern aus Unwissen.
Shiva erklärte ihr, dass so eine Tat nie wieder vorkommen würde. Dabei erklärte sie, dass sie ihre Gefühle mit einem völlig unbekannten Zauber in ihr Amulett eingeschlossen hatte. Rebecca war von dieser Aktion nur wenig begeistert. Dies war ein Zeichen, dass die Alarierin schon fast wie Kind benahm. Dafür kassierte Shiva eine Schelle auf ihrem Hinterkopf. Prompt folgte auch die Meinung der Prinzessin.
„Dann müsst ihr lernen mit diesen Gefühlen umzugehen. Sie ständig wegzusperren ist auch keine Lösung. Ihr benimmt euch in diesem Fall wie ein kleines Kind welches Angst davor hat neues zu entdecken...“ Shiva hingegen schüttelte nur ihren Kopf. Sie wirkte sehr sicher.
„Ihr klingt wie Ifrit... Dennoch, ihr selbst wisst wie viel auf dem Spiel steht. So viel wurde schon verloren und wir können es uns nicht leisten dass etwas schief geht. Wäre die Situation anders würde ich euch zustimmen, aber zurzeit steht zu viel auf dem Spiel um wegen 'Gefühlen' ein Risiko einzugehen...“ Damit lag die Alarierin gar nicht verkehrt. Jedoch drehte sich das Thema um sie. Nicht um Ifrit.
„Gefühle sagen uns ob wir etwas richtig machen oder nicht. Nur durch sie und mit viel Glück sind wir noch am Leben. Ihr wurdet doch auch mit Liebe großgezogen, oder etwa nicht? Was hat eure Eltern aufgehalten euch ihre Gefühle zu zeigen?“
Der Gesichtsausdruck von Shiva wurde nun zunehmend ernster.
„Ich habe keine Eltern. Meine Mutter hat kurz nach meiner Geburt den Stamm verlassen und mich zurück gelassen. Ich bin im Tempel bei den Akolyten aufgewachsen. Dies war keineswegs negativ für mich, aber auf jeden Fall anders als es bei euch Menschen wohl üblich ist...“
Rebecca hörte ihr aufmerksam zu auch wenn die beiden Frauen etwas vom Thema abwichen, aber es gehörte trotzdem dazu.
„Entschuldige, das wusste ich nicht. Habt ihr jemals versucht eure Mutter zu finden oder mal daran gedacht sie zu suchen?“ Rebecca war sichtlich betroffen. Sie kannte nur solche Geschichten aus Büchern. Aber nun war es eben einer ihrer Gefährten, welches ein ähnliches Schicksal durchleben musste, wie es in den alten Geschichtsbüchern immer so ausgeschmückt wurde.
„Warum hätte ich das tun sollen?“ War ihre spontane Antwort.
„Sie hat die tiefsten Grundprinzipien des Clans verraten. Wegen ihr... Entschuldigt, aber das ist meine Vergangenheit. Ich will euch nicht damit belästigen...“
„Nein, nein. Ihr belästigt mich damit nicht. Dennoch frage ich mich, ob ihr eine gewisse Bindung zu eurer Mutter habt. Jedes Kind sehnt sich nach seinen echten Eltern.“
„Nein. Sie hat mir genug angetan so dass ich nichts von ihr wissen will...“
Shiva wirkte immer gereizter. Dies konnte selbst die naive Prinzessin deutlich heraus hören. Wahrscheinlich war es ihr dann doch zu unangenehm auf solche Fragen Rede und Antwort zu stehen.
„Ihr lehnt eure eigene Mutter ab? Habt ihr nie darüber nachgedacht wie sie sich dabei gefühlt hatte, als sie euch zurück lassen musste? Kennt ihr ihre Gründe warum sie den Stamm verlassen hat? Denkt darüber nach.“ Ein Kopfschütteln war die Reaktion auf diese Worte.
„Ihr könnt dies nicht verstehen. Es gibt nichts war ihre Taten Entschuldigen könnte, und damit meine ich nicht dass sie verschwunden ist...“
„Dann erklärt es mir nach und nach. Die Reise ist lang und wir können diese Zeit dazu nutzen, natürlich nur wenn ihr es wollt. Außerdem solltet ihr auch etwas mehr Zeit mit Ifrit verbringen. Nur so könnt ihr etwas von euren Gefühlen lernen und wie man mit denen umgeht.“
„Tut mir Leid, aber mir wäre es wirklich lieber nicht weiter darauf ein zu gehen. Meine Herkunft hat schon für genug Unannehmlichkeiten gesorgt. Ich würde dies gerne hinter mir lassen. Und wegen Ifrit, ich denke dass ich damit schon zurechtkommen werde...“
„Einverstanden, denkt aber darüber nach. Wir sind eure Freunde und wenn ihr Hilfe braucht, könnt ihr gerne zu uns kommen. Auch in Sachen Liebe könnten wir euch vielleicht behilflich sein. Geht es langsam an. Öffnet eure Gefühle nach und nach. Nur so werdet ihr der Herr der Lage.“
Mit diesem Rat wurde die Alarierin von dem Gespräch erlöst. Dennoch machte sich Rebecca Sorgen um sie. Shiva wirkte etwas unsicher und verschlossen. Jedoch war sie fest überzeugt, dass sie sich auch bald allen öffnen werde. Auch wenn noch viel Zeit ins Land gehen würde.
Die Alarierin, löste Atarus von seiner Wache ab. So konnte sich der Ritter eine Pause gönnen. Seine Magie den gesamten Weg aufrecht zu halten kostete ihm viel Kraft. Viel länger hätte er es auch kaum durch gehalten. Nun Übernahm Shiva seine Aufgabe. Sie flog hoch in den Himmel um nach Feinden und fallen Ausschau zu halten. Jedoch wurde es immer dunkler. Auf diesem Weg ein Lager aufzuschlagen wäre töricht. Dies meinte sogar Ayame. Jedoch wusste niemand aus der Gruppe was die Kopfgeldjägerin als nächstes im Schilde führt. Rebecca war nun allein. Vor reiten war viel zu gefährlich. Immerhin war die Prinzessin nun vollkommen wehrlos. Mit ihrer Verletzung konnte sie gerade mal ein Insekt gefährlich werden. Daher blieb sie nahe der Kutsche.