„Dennoch wirkt ihr so als würdet ihr diesem Gefolge angehören.“ Er legte seine Hand auf die ihre und umschloss Ayames Hand.
„Ihr solltet die ganze Sache nicht so verkrampft sehen. Niemand richtet eine Waffe auf euch. Selbst unsere Prinzessin ist gelassen. Obwohl ihr sie letzte Nacht ziemlich übel zugerichtet habt.“ Er zog seine, sowie Ayames Hand von seinem Brustkorb weg. Danach klopfte der Ritter auf ihren Rücken.
„Ich sollte euch loben. Niemand hatte so einen Angriff erwartet. Selbst eure Fähigkeiten mit dem Schwert übertrifft die eines gewöhnlichen Soldaten. Zudem habt ihr unsere Prinzessin gezeigt, dass man einen Gegner niemals unterschätzen sollte. Auch wenn es etwas zu weit ging.“
Während dieser kleinen Unterhaltung ging die Reise weiter.
Später am Abend als die Sonne unterging und die Sicht langsam abnahm, wollte Markus ein paar Fackeln anzünden. Jedoch hatte Jillia die bessere Idee. Daher wandte der Ritter von Ayame kurz am.
„Wenn ihr sicher seid, dass ihr euren Zauber die ganze Nacht aufrecht erhalten könnt. Außerdem sollte euer Licht nicht zu hell sein. Wir wollen doch keine ungebetenen Besuch empfangen müssen.“
Nach dieser Ansage widmete sich der Ritter zur Walküre zu. „Wir sollten bald die Lichter von Melkir sehen können oder was meint ihr?“
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Melkir, das Tor der Gerechten…
Jillia konzentrierte sich stark auf ihre Aufgabe. Dann erschuf sie einen kleinen Lichtstrahl. Doch dieser war zu hell und leuchtete nur einen kleinen Teil des Weges. Doch dann vergrößerte sie den Strahl. Wodurch er ein wenig dunkler wurde. So konnte Jillia den kompletten Pfad ausleuchten. Um ihren Zauber etwas zu tarnen ließ sie ihren Lichtstrahl wie ein Mondschein aussehen. Zumindest sah es von weitem so aus. So konnte selbst Shiva in der Dunkelheit erkennen wo sich die Gruppe gerade befand.
Mitten in der Nacht, überfiel die Müdigkeit bei Rebecca. Ayame sah kurz nach hinten und bemerkte, wie die Prinzessin versuchte vom Pferd runter zu klettern. Sofort eilte die Kopfgeldjägerin zu ihr und nahm die Zügel des Pferdes in der Hand um den schwarzen Hengst ruhig zu halten. Nur so gelang es Rebecca vom Pferd runter zu steigen. Doch als sie Ayame sah, nahm sie sofort etwas Abstand von ihr.
Sie war immer noch von der letzten Nacht stark geprägt. „Danke.“ Murmelte sie leise vor sich hin ehe die Prinzessin zur Kutsche lief. Atarus stoppte extra für die Prinzessin die Kutsche. Erst als er völlig sicher war, dass ihr der Aufstieg hinten gelungen war, setzte er die Pferde wieder in Bewegung.
Rebecca suchte nun einen bequemen Platz zum Schlafen. Das Ifrit noch hell wach war, störte sie keines Falls. Zwischen zwei Kisten fand Rebecca eine gemütliche Ecke. Sofort stopfte sie ihren Schlafplatz mit ein paar Decken aus. Danach legte sie sich hin und deckte sich zu. Ehe ihre Augen zu fielen.
In der Zwischenzeit ermahnte Shiva die kleine Jillia. Ihr Licht war immer noch zu hell. So musste sie das Licht ein weiteres Mal dämpfen. Auch das war noch zu hell. Aber für Shiva war es noch in akzeptablen Bereich. Immerhin konnte sie in der Luft Ausschau nach Feinden und Fallen halten.
Markus ging wieder zur Ayame und nahm ihr das Pferd ab. Es war ein viel zu großes Risiko das Pferd bei ihr zu lassen. „Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich das Pferd nehmen. Dennoch erlaube ich es euch auf seinen Rücken Platz zu nehmen.“ Jedoch lehnte sie seinen Vorschlag ab. Ayame war viel zu stolz. Der Ritter zuckte nur mit seinen Schultern und ging zusammen mit der Kopfgeldjägerin vor raus. Die restliche Nacht verlief für die meisten ohne Zwischenfälle ab. Viele hatten es sich in der Kutsche bequem gemacht. Dementsprechend verlief die Nacht so ziemlich schweigsam.
Sobald sich die Sonne am Horizont zeigte, kehrte auch langsam das Leben in der Gruppe zurück. Jillia nutze die Gegelenheit und schlief gleich oben auf der Kutsche. Alle anderen bewegten ihren müden Knochen. Außer Rebecca. Sie schlief noch. Dies war auch kein Wunder. Die Prinzessin war viel zu lange aufgeblieben.
Erst als Shiva die Kutsche ansteuerte und hinein kletterte, erwachte die Prinzessin aus ihrem Schlaf. Völlig verschlafen sah sie dem treiben zwischen Ifrit und Shiva zu. Als beide sich nun endlich näher kamen und es so aussah als würden beide sich Küssen wollen, lief ihr Gesicht rot an. „Was mache ich hier eigentlich? Man sollte keine Leute ausspionieren.“ Nur konnte Rebecca einfach nicht wegsehen. Sie war wie gefesselt. Doch das Schicksal gönnte den beiden Alarier diesen Augenblick nicht. Ein heftiger stoß unterbrach die romantische Stimmung. Shiva nutzte dies um die Kutsche zu verlassen. Dabei nahm Shiva ein Amulett aus ihrer Tasche und hängte sich dieses um ihren Hals. Erst danach breitete sie ihre Flügel aus und begab sich dann in die Lüfte. Kurze Zeit später hielt Atarus die Kutsche plötzlich an. „Da sind wir. Melkir.“ Rief er der Gruppe zu. Markus und Ayame sahen bereits von weitem, dass ein paar Wachen vor dem Tor aufgestellt wurden.
Rebecca wollte gerade einen Blick aus der Kutsche werfen, aber Ellena drängte sie zurück. „Ihr müsst ganz schön blöd sein. Wenn ihr euer Gesicht zeigt und die Wachen euch erkennen ist das euer Todesurteil.“ Ellena begann darauf ein paar Kisten zu durch wühlen. Während Markus, versuchte die Wachen auszuhorchen. Wie geahnt wurden sie aufgestellt um zu verhindern, dass sich unbefugte Personen Zutritt zur Hauptstadt verschafften. Als er wieder kam, bekam Markus fast einen Schock. Ellena hatte ganze Arbeit geleistet. Sie hatte Rebecca in der Zwischenzeit eine Robe mit Kapuze über gestreift. Die Robe wurde sogar so angepasst, dass sie der einer Nonne glich. Zusätzlich trug sie einen Schal um ihr Gesicht teilweiße zu verdecken.
Ellena lachte als sie Markus Reaktion sah. „Also wenn ihr eure Prinzessin nicht mehr wieder erkennt, können es die Wachen da vorne auch nicht. Du allerdings.“ Damit wandte sich Ellena zu Rebecca. „Sprichst kein Wort mehr. Nur Husten und du.“ Ellena zeigte mit ihrem Finger auf Ayame. „Die Wachen kennen dich vielleicht. Also lüg sie schön brav an. Sag ihnen wir sind äh.“
Nach kurzer Überlegung fiel ihr etwas ein. „Wir sind Flüchtlinge die du unterwegs aufgegabelt hast und ein paar Rebellen in die Flucht geschlagen hast, verstanden? Prima, wenn jeder sich daran hält, sollten wir ohne Probleme das Tor passieren können.“ „Seid ihr euch wirk…“ Schon legte Ellena ihre Hand auf Rebeccas Mund. „Kein Wort sagte ich.“ Die Prinzessin nickte darauf nur.
Damit alles glaubhafter rüber kam, musste sich Ifrit hinlegen und so tun als könnte er wirklich keinen einzigen Muskel bewegen. Jillia trug man in die Kutsche. Dort konnte sie ohne weiteres Schlafen. Rebecca selbst musste vorne neben Atarus Platz nehmen. Ayame bekam vorüber gehend ihr Pferd wieder. Denn sie musste aufsteigen, damit sie als glänzende Heldin besser rüber kam. Markus musste den verwundeten Krieger spielen. Ihm verband man seinen Arm und ein Teil seines Brustkorbes. Danach musste er sich neben Ifrit legen. Ellena selbst würde zusammen mit Shiva die Verwundeten versorgen. Oder zumindest so tun als ob.
Dies war ihr Plan und so begab sich die Gruppe zum Tor.
So da sind wir endlich auch wenn es über ein Jahr gedauert hat. Melkir. Nun dürft ihr eure Rollen spielen, die ich mal so vorgegeben habe. Wie ihr das Anstellt ist euch über lassen. Jedoch sind die Wachen nicht Blöd und werden die Kutsche gründlich durch suchen, wenn sie einmal Verdacht schöpfen. Also ist der Schauspiel Talent eure Charaktere gefragt ^^
Viel Spaß beim kleinen Theaterstück.
Viel Spaß beim kleinen Theaterstück.