In der Luft…
Während der Flucht, verlor das Imperium nicht nur seine tapferen Soldaten. Nein, dazu kamen die Mitglieder einer Gilde und drei Luftschiffe. Eins explodierte noch in der Luft. Die übrigen Luftschiffe, vollzogen eine Bruchlandung. Auch hier sind viele Menschen ums Leben gekommen. Der Lufthafen in Melkir wurde stark beschädigt. Selbst der Palast wurde beschossen. Zum Glück schluck die Granate nur in den Garten ein, aber die Botschaft war klar. Die Prinzessin und ihr Gefolge ziehen alle Register um ihre Pläne durch zu setzen. Die Invasion von Eisenstadt wurde kurzerhand auf den Frühling verschoben. Die Truppen waren eindeutig zu Schwach.
Doch das Imperium hat nicht nur Verluste geschrieben. Sie haben nun einen wichtigen Verbündeten, Shiva. Sie war lange bei der Prinzessin um deren Denkweise an sich zu eignen. Eine schnelle Verfolgung war daher nicht von Nöten. Zudem dürften keine Truppen eingesetzt werden.
Wütend schlug der Imperator einen General fast Tod. Er war für die Verteidigung des Palastes und der Stadt anvertraut worden, aber er hatte jämmerlich versagt. Zu Strafe bekam er noch zusätzlich fünfzig Peitschen Hiebe.
Astrid, die Gildenführerin hatte die Situation falsch eingeschätzt und fast ausschließlich Anfängerinnen eingesetzt. Die Hälfte war Tod und der Rest war so sehr zugerichtet, dass sie Tagelang im Bett verbringen dürfen.
Eine traurige Bilanz, aber auf Misserfolge sollten schon bald Erfolge kommen. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
Ayame wurde endlich richtig versorgt. Dies gab nun der Prinzessin Zeit sich von der Schlacht zu erholen. Immer noch waren die Bilder von Ayame in ihren Kopf. Markus zog sich mit der Prinzessin in einen zugewiesenen Raum zurück. Dort setzte sich Rebecca auf den Boden und begann fürchterlich an zu weinen. Sie hatte einen ihrer Gefährten an das Imperium verloren. Dazu kommt noch, dass sie in den Gedärmen einer Kriegerin rumwühlen musste um die ganzen Pfeilspitzen heraus zu bekommen. Ihre Kleidung und ihre Haut waren mit dem getrockneten Blut dieser Kriegerin überzogen. Das war alles zu viel für die Prinzessin. Markus organisierte eine Schüssel mit Wasser und neuer Kleidung für die Prinzessin.
„Ich möchte euch nicht zu nah treten, aber ihr solltet euch langsam an solche Brutalen Bilder gewöhnen. Auch wenn es jetzt herzlos von mir erscheinen mag. Ihr werdet vermutlich noch unzählige Male in solchen Situation geraten und irgendwann wird es einen von uns erwischen. Was werdet ihr dann machen? Euch in einer Ecke verkriechen um zu weinen?“
Markus reichte der Prinzessin ein Tuch. Sie hörte ihm aufmerksam zu. Ihr Blick war jedoch auf die Schüssel gerichtet.
„Ihr müsst stärker werden und wenn alles vorbei ist, könnt ihr Tagelang in euren Gemächern verstecken um zu trauern, die diesen Tag nicht erleben werden.“
Damit wandte sich der Ritter von ihr ab.
„Du hast Recht, aber manchmal muss auch eine starke Persönlichkeit, seinen Gefühlen freien Lauf lassen.“ Sprach die Prinzessin. Markus nickte ihr zu und ließ Rebecca allein. Damit sie sich ungestört waschen und umziehen konnte.
Das Luftschiff von Ellena war viel Interessanter als der laufende Baum. Schnell hatte sich Meriate von der Gruppe abgespalten und rannte durch das ganze Schiff. Auch während des Gefechtes, ließ sie es sich nicht nehmen, weiter das Luftschiff zu erkunden. Es war riesig und es bot sehr viel Platz. Am liebsten hätte sie ihr Labor hier irgendwo aufgestellt, aber das hatte ja der Kapitän dieses Luftschiffes in die Luft gesprengt. Nur das Buch blieb halbwegs verschont. Zum Glück, sonst wäre Meriate bei null gewesen. Minuten lang irrte die kleine Alchemisten hin und her. Fand mal dort etwas und mal wiederum nichts. Solange bis sie auf Ellenas Munitionslager gestoßen war. Ihre Augen suchten nach etwas interessanten Dingen ab. Blieben an zwei Fässern zum Stehen. Natürlich konnte es Meriate nicht lassen und ging zu den Fässern. Zu ihrem Glück waren sie sogar offen. Nur befand sich Schwarzpulver darin.
„Wie langweilig. Überall liegt nur Mist rum.“ Sie trat gegen eine Munitionskiste, welche gleich auseinander brach. Da kam auch schon eine Granate zum Vorschein. Sie hatte eine etwa andere Form als die herkömmlichen Versionen. Zudem befand sich auch kein Schwarzpulver darin oder ein andere Sprengstoff. Ihr Blick huschte schnell nach links und nach rechts.
„Meine, hab ich gefunden.“ Sie rollte die leere Granate aus dem Lager um gleich ein einen anderen Lager zu verschwinden. Dieses wurde wahrscheinlich für Lebensmittel verwendet.
Für Meriate war dies egal. Sie hatte soeben einen Raum für ihr neues Labor gefunden. Ellena musst nur noch zusehen, dass sie auch Gerätschaften ersetzt. Bis dahin war Meriate mit der Granate beschäftigt.
Eine geschlagene Stunde, verbrachte die Prinzessin mit dem Waschen und dem Wechsel ihrer Kleidung. Markus hatte wohl mit Bedacht diesen Raum ausgesucht, da man diesen von innen abschließen konnte. So war die Prinzessin mal ein wenig allein und fand die Ruhe das Geschehene zu verarbeiten. Noch immer zitterten ihre Hände, beim Ausziehen. Die Wäsche wurde in einen Korb hinein gelegt und dann begann Rebecca mit dem kalten Wasser ihren Körper von Blut zu befreien. Dass es sie jedes Mal durch schüttelte vor Kälte, war am Anfang ärgerlich, aber es weckte wenigstens ihre Müden Knochen etwas auf. Zumindest würde dieser Effekt für eine Weile anhalten.
Nach dem Waschen zog sie die geliehene Kleidung an. Sie war nicht ganz passend, aber für den Anfang sollten auch die einfachen Kleidungsstücke ihren Zweck erfüllen. Als dies nun erledigt war, ging die Prinzessin zur Tür. Schloss diese auf und verließ das Zimmer.
Sie fragte die Crew des Luftschiffes, wo man die Walküre untergebrachte hatte. Einer von ihnen, ein Mann mittleren Alters war sogar so nett und führte die Prinzessin zu dem besagten Raum.
Der Matrose verabschiedet sich von ihr. Rebecca atmete noch einmal kurz durch und klopfte an der Tür.
„Darf ich eintreten?“ Da sie Stimmen hörte, nahm sie an, dass Ayame wohl nicht zu schlafen schien. Also betrat sie das Zimmer.
Als erstes sah sie Atarus, dann huschte ihr Blick rüber zu Ayame. Die Prinzessin drehte sich um und schloss die Tür, ehe sie zu den beiden ging.
Sie fiel vor Ayame auf die Knie.
„Ich muss mich bedanken, dass ihr euer Leben für meines riskiert habt als ich in Gefahr war. Die Schmerzen, die ihr jetzt erleidet, kann ich nie wieder gut machen. Das einzige was ich euch jetzt anbieten kann, ist mit mir zu kommen. Wo ihr in Sicherheit seid.“