Rebecca und Meriate verließen in Begleitung des zweiten Offiziers das Zimmer. Nach ihnen kehrte auch der Prinz in seine Gemäher zurück, einzig Atarus, Markus und der Hauptmann befanden sich noch im Raum. Atarus wollte die Vorbereitungen so schnell wie möglich ins Rollen bringen um den Banditen nicht noch mehr Zeit zu verschaffen.
"Wie stark ist euer Heer?" fragte er den Hauptmann.
"Unter meinem Befehl befinden sich zwanzig Ritter des Prinzen, zusätzlich haben wir noch die städtischen Hüter, die dem Prinzen dienen und bis auf dreißig Mann kommen."
Atarus staunte bei dieser Anzahl. Natürlich hatte der Prinz mehr Männer unter sich, doch es war schon von Vorteil wenn allein zwanzig dieser Männer anwesend waren. Jeder von ihnen hatte bestimmt eine harte Ausbildung und war schon Kampferprobt.
"Wir brauchen einen Koordinator für den Angriff, jemanden, der Sich der Situation bewusst ist und dementsprechend agieren kann. Ein direkter Angriff wäre viel zu Riskant. Eine Ablenkung wäre von Vorteil um die Aufmerksamkeit der Banditen auf sich zu ziehen. Immerhin wurden unsere Freunde als Geisel genommen und die Gefahr das sie in Bedrängniss gegen uns eingesetzt werden ist zu groß. Sollte dies der Fall sein, dann werden die Banditen euer kleinstes Problem sein!" erklärte Atarus seine Meinung.
Der Hauptmann nickte zustimmend und antwortete
"Ich habe auch schon einen passenden Mann für diese Aufgabe. Wir haben schon einiges durchdacht wie wir vorgehen könnten, doch das einzige was uns fehlt, ist ihr Versteck. Wenn ihr euer Wort haltet, dann ist euch auch das Wort des Prinzen gewiss."
Atarus und Markus nickten. Der Leibwächter der Prinzessin fügte noch hinzu
"Nutz die Fähigkeiten unserer Alchemistin. Ihr Wissen könnte vielleicht sogar von Vorteil sein. Sie ist vielleicht nicht für den Kampf gedacht, doch ihr Wissen über einige effektive Methoden sind nicht zu unterschätzen." Atarus schmunzelte, als er erkannte auf welche Idee Markus gekommen war. Die drei Männer gingen noch mehrere Punkte durch bis sie schließlich gebeten wurden sich für das Essen fertig zu machen.
Atarus und Markus wurde zuerst in Bad geführt, welches groß genug war um mehrere Leute hinenzubekommen. Als sie ankamen, ware sie nicht die einzigen. Auch ein paar Ritter des Köngis schruppten den Dreck des Tages aus ihrer Haut. Nach kurzer Zeit verließen sie wieder das Bad und wurden in ein Zimmer geführt, welches wohl vorher als Unterkunft für zwei Ritter des Königs dienten. Zwei Betten, zwei Schreibtische mit Stühlen und jeweils eine Kommode noch auf jeder Seite schmückten das Zimmer. Ein großes Fenster in der Mitte des gegenüberliegenden Wandes, ermöglichte einen freien Blick auf die große Stadt, in dem schon die ersten Laternen angezündet wurden und die Abenddämmerung einbrach.
Auf den Betten befanden sich Anzüge, welche wohl für das Essen bestimmt waren.
"Dieser Prinz spielt wohl alle Karten." sagte Markus und entlegte sich seiner Rüstung um sich das weiße Hemd über seinen Oberkörper zu ziehen.
"Unser König zollte seinen Gästen den selben Respekt und wollte ihnen immer das Beste bieten. Für uns zwei ist es vielleicht nichts besonderes, doch es wäre nicht vorbildlich von uns, wenn wir in unseren Rüstungen beim Abendessen, als Begleitung der Prinzessin am Tisch sitzen würden." Auch Atarus legte seine Rüstung ab und schlüpfte in das hochwertige Stoff. Beide Ritter betrachteten sich gegenseitg nach dem Umziehen an und lächelten kurz, nach dem sie sich gegenseitig ein paar Komplimente zusprachen. Es klopft der an der Tür und eine junge Stimme bat die beiden sich zu beeilen. Beide Ritter, schnallten noch ihre Schwerter um die Hüffte und verließen das Zimmer.
Als sie die Tür öffneten, sahen sie eine Frau, die in einem azurleuchtendem Kleid vor ihnen Stand. Ihre hellen Haare welche sie sonst immer zusammen gebunden hatte, fielen ihr offen über die Schultern dem Rücken entlang und Markus und Atarus mussten zuerst verarbeiten wen sie vor sich hatten. Sofort knieten beide Ritter vor Rebecca nieder und sagten
"Eure Hocheit!". Hinter der Prinzessin trat auch Meriate in einem orangenen Kleid hervor und auch sie wirkte um einiges femininer als sonst, bis auf die spizte Mütze, die sich trotz allem noch an hatte. Rebecca bat die beiden sofort wieder aufzustehen und auch sie wurden mit neugierigen Blicken betrachtet. Auch wenn Rebecca seid ihrer Kindheit mit den beiden Rittern zusammen war, so hatte sie die beiden noch nie in einem richtigen Anzug gesehen und ihre Blicke verieten die Aufregeung, die sich in ihr aufbaute. Doch als sie die Schwerter an ihren Hüften entdeckte, musste sie lachen und sagte
"Diese Art von Kleider sind wohl nicht für Ritter gedacht...".
Auch Meriate konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie die abstrackte Zusammensetzung des Stils beobachtete.
"Müsst ihr die Schwerter wirklich tragen? Sie passen überhaupt nicht zu eurem Auftritt." erklärte sie amüsant. Beide Ritter zogen ihre Klingen und spielten der Alchemistin einen Streich, indem sie mit den Klingen ihre Mütze auf beiden Seiten leicht anhoben und sie fragten
"Und wie sieht es damit aus?" fragten sie in einem Ton. Meriates Ohren wurden Rot und Rebecca schritt ein, um die beiden Ritter zu mahnen. Während die Prinzessin Meriate beruhigte und der Alchemistin klar machen wollte, das die Ritter sie nur necken wollten, kamen zwei Ritter des Königs durch den Gang und baten die Gruppe ihnen zu folgen.
Sie wurden in ein Saal geführt, welches mit einem großen bedeckten Tisch geschmückt war. Drumherum standen ein paar bedienstete und an der Spitze des Tisches befand sich der Prinz. Rechts von ihm befand sich Lucille und links von ihm saß der Hauptmann am Tisch. Markus und Atarus setzten sich auf die linke Seite des Tisches, während Rebecca und Meriate an die rechte Seite des Tisches geführt wurden. Gegenüber liegend setzten sie sich an ihre Plätze und wurden vom Prinzen nochmal mit einem lächeln begrüßt.
"Es freut mich, das ihr meiner Einladung gefolgt seid.", sagte der Prinz und befahl den Bedienstenten die Teller der Gäste vorzubereiten.
"Euch beiden stehen die Kleider wirklich sehr," machte er ein kompliment an Rebecca und Meriate, welche mit einem nicken sich bedankten.
"Nach dem Essen hab ich noch eine Überraschung für euch, doch vorerst bedient euch." gab er seine Gedanken preis und zeigte auf die Teller vor den Gästen. Während des Essens unterhielten sich die Prinzessin und der Prinz über ihre jeweiligen Geschichten. Markus und Atarus wurden mit Stolz erfüllt, als die Prinzessin über ihr Reich erzählte. Außerdem schilderte sie auch einen Teil ihres Vorhabens, zumindest nur so viel, das sie das gronodische Reich stürzen wolle. Ihr eigentliches Ziel verriet sie dem Prinzen nicht, was auch Atarus mit einem bevorzugtem nicken auf ihe fragenden Blicke antwortete. Ihre Position als die nächste Königin führte sie mit eleganz und keiner würde denken, das sie schon eine Lange und schwere Reiße hinter sich hat. Ebenso das noch vieles vor ihr steht. Das Gespräch entwickelt sich immer weiter, so dass alle am Tisch anfingen miteinander zu reden.
Atarus blickte ab und zu an das Fenster in dem er den Himmel beobachten konnte. Dieser wurde immer dunkler und nach ein paar Stunden unterbrach er das Gespräch, als er den richtigen Zeitpunkt dafür fand.
"Nun den Prinz Belasarius, vielleicht sollten wir die ersten Räder unseres Vorhabens zum rollen bringen. Stille legte sich am Tisch und die Augen wurden auf den Prinzen gerrichtet.
"Vorerst..." fing er an
"möchte ich euch etwas überreichen." Er klatschte in die Hände und mehrere Ritter betraten den Speisesaal. Markus war leicht alarmiert, doch beruhigte sich sogleich wieder, als Atarus ihn auf die Gegenstände aufmerksam machte, die die Ritter hineintrugen. Vier prachtvolle Rüstungen, mit dem Wappen des Hauses Koronias auf der Brust eingraviert, welches sofort ins Auge stach, wurde auf hölzernen Gestellen neben dem jeweiligen Besitzer platziert. Alle vier standen auf und betrachteten die Rüstungen mit voller Stolz. Die Augen der Prinzessin strahlten, als sie die Zeichen ihres Hauses betrachtete, welche deteilgetreu abgebildet waren. Auch Markus und Atarus wurden von der Kunst des Werkes in den Bann gezogen. Nach einer weile drehte sich Rebecca zum Prinzen und bedankte sich bei ihm.
"Ich werde eure Tat niemals vergessen und mich bei euch so gut wie möglich revanchieren."
Auch Markus und Atarus dankten dem Prinzen.
"Eure Rüstungen sind mein Geschenk an euch, wenn ihr uns helft die Banditen zu bezwingen. Außerdem freut es mich mit den Herrschern des Reiches Koronias zu arbeiten, welches sich dem granodischen Reich bis zum letzten Mann wiedersetzen. Dieses Vorhaben soll der erste Schritt eines Bündnisses zwischen den beiden Häusern sein, die sich dem tyranischem Herscher des Südens in den Weg stellen."