[RPG] Veiled Truth, 1. Akt - The Coming Storm

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Durch den lustgesteigerten Schleier der Wut bekam Liam nur am Rande mit, wie Besucher und Ritter gleichermaßen agierten. Auch Victarios gerufene Befehle drangen nur zum Teil in sein Bewusstsein. Dennoch trieben ihn Instinkt und Erfahrung dazu, im richtigen Moment seine Kraftreserven zu mobilisieren und dem Verschlinger seine aufwallenden Emotionen verstärkt entgegenzuschleudern.

Auch noch einige Augenblicke nachdem der Eindringling bereits unter dem geballten gemeinsamen Emotionsansturm verwelkt und zu Staub zerfallen war, schoss die Wut aus Liam hervor, gepaart mit seinem Verlangen, den Verschlinger mit den außergewöhnlichen regenerativen Fähigkeiten zu vernichten.

Erst als ihm mit Verzögerung ins Bewusstsein drang, dass es keinen Gegner mehr gab, ließ er die Arme sinken und er sackte förmlich in sich zusammen. Nach dem kräftezehrenden Dauerwirken seiner Emotionen rang er nach Atem und er benötigte ein paar Momente bis er aufsehen konnte und realisierte, welche Zerstörung der Kampf angerichtet hatte. Es dauerte ein paar weitere Momente bevor er sich aufrappelte und den anderen nach draußen folgte. Dabei zeigte sein extrem starkes Hinken, dass der graue Ritter auch körperlich angeschlagen war.

Mit dem Abebben von Victarios Lust in seinem Körper, die wie ein Aufputschmittel gewirkt hatte, ging einher, dass sich das Gefühl des Ausgelaugtseins verstärkte. Hinzu kam, dass das Seelenschmieden wie jedes Mal, wenn er es einsetzte, etwas in ihm verändert hatte, auch wenn er es im Moment nicht greifen, sondern nur als vages Gefühl erfassen konnte.

Als Andrew wenig später die Ritter aufforderte, Jennifers Wagen zu fahren, hinkte er dennoch ohne lange darüber nachzudenken automatisch zur Fahrertür. Doch noch während Andrew mit seinem Fahrzeug bereits losfuhr, hielt er inne und sah - sich am Wagen abstützend und immer noch schwer atmend - auf die anderen, die ebenfalls nicht mit eigenem Auto unterwegs waren.

"Kannst du fahren, Hel?", bat er die graue Ritterin, die von den noch am Ort Verbliebenen den fittesten Eindruck machte und er gestand sich und den anderen ein: "Ich fürchte, ich bin dazu momentan nicht in der Lage ..." Entschuldigend sah er Hel an, die aber nur eine wegwerfende Handbewegung machte und mit einem Nicken einstieg und den Wagen anließ. "Klar, kein Problem, wir sollten uns nur beeilen."

Dermaßen aufgefordert stiegen alle rasch ein, und auch Liam ließ sich auf dem Rücksitz förmlich ins Polster fallen. Während Hel bereits losfuhr, zog er ungewöhnlich ungelenk wirkend den Rucksack vom Rücken, versenkte mit einem leichten Zittern der Hände die Maschinenpistole darin und lehnte sich anschließend mit einem Aufatmen zurück und schloss die Augen.

Noch einmal zogen die Bilder des Kampfes vor seinem inneren Auge vorbei, und er spürte trotz Erschöpfung die Wut auf den Verschlinger auflodern, was erst unterbrochen wurde, als plötzlich Solomons Stimme über Funk ertönte. Recht schnell hatte er erfasst, dass es in die Zentrale in seinem Viertel ging, und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, nicht nur, weil er im Carlyle quasi eine Art Hausherr war, auch wenn die luxuriöse Suite jemand anderem gehörte, sondern auch, weil es dort mehr als ausreichend Möglichkeiten gab, sich ein wenig zu regenerieren. Aber auch die Tatsache, das Oberhaupt der Wächter in Kürze wiederzusehen und die Möglichkeit eines neuen Knappen hellten seine Stimmung merklich auf.

Allerdings runzelte er bei dem Gedanken an die Zeugin, die eine potentielle Ritteranwärterin war, die Stirn als ihm etwas einfiel. Gleich darauf informierte er über Funk, auch wenn die Einsatzkräfte und Wissenden vor Ort es möglicherweise bereits selber herausgefunden hatten: "Andrew, es gab da noch einen Mann in einer Nachbarwohnung, der Zeuge sein könnte. Ich weiß nicht, ob er den ..." Er stockte kurz und blieb auch beim nächsten Versuch hängen: "... das ..." und entschied sich das verlorene Wort einfach auszulassen: "... überlebt hat. Aber er könnte einiges gesehen haben."
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Am Ende war es dann doch nur reine Glückssache das es keine Toten gab. Zumnidest auf Seiten der Wächter. Li hatte er soweit wieder hergestellt das sie beide nicht gefressen wurden. Ohne die tatkräftige Unterstützung von Alexei hätte es schlecht um sie alle gestanden. Letztendlich war der Besucher dann doch besiegt. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Zehel fühlte sich seltsam. Irgendwie hatte er seine Seele nicht ganz unter kontrolle. Da sie zwei Autos hatten die nicht am Ort des Geschehens bleiben sollten, stieg er einfach bei Liam mit ein. Ihm war aufgefallen das der Ritter deutlich humpelte und auch Trump mit in diesem Fahrzeug saß. Adrenalin schoß immer noch durch seine Adern und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Hoffnung, Barmherzigkeit und Mitgefühl lagen um den jungen Arzt wie Fäden die ihn einzuspinnen drohten. Der Blonde nahm an das es dem Schild zu verdanken war. Wirklich glücklich war er darüber aber nicht. Wenn er seine Kräfte überanstrengte, dann würde er mindestens 24 Stunden durchschlafen müssen. Nur blöd das er am nächsten Tag wieder in der Notaufnahme sein mußte und anschließend 48 Stunden Bereitschaft hatte.
Nur würde er seine Kräfte nicht einfach im Raum stehen lassen. Auch wenn es im Auto eng war und er nicht wirklich arbeiten konnte, lindern war immerhin drin.
"Liam?"
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Als Zehel ihn ansprach ruckte Liams Kopf herum und er wurde sich erst jetzt der anderen in Jennifers Wagen wieder voll bewusst.

"Z?", erwiderte er mit fragender Miene und er sah dem hellen Ritter in die Augen.

Recht schnell hatte er erfasst, dass der Arzt immer noch von seinen Emotionen umgeben und somit wohl noch im Einsatz war.

Mit einem leisen Ausatmen und einer knappen Handbewegung schaltete er den gemeinsamen Sprechfunk ab und er kam weiteren möglichen Fragen des Arztes zuvor, indem er in zurückhaltendem Ton sagte: "Ich bin soweit in Ordnung. Habe vermutlich ein paar ..." Er stockte, sprach aber mit einem Schulterzucken ohne das entsprechende Wort weiter: "... Flecken. Und ich bin froh, wenn ich mich nachher etwas ausstrecken kann."

Wie um dies zu unterstreichen bewegte er sich recht verspannt wirkend etwas in dem beengten Wagen, um sich in eine bequemere Position zu bringen.

Zehel wusste, dass Liam nicht zu den Leuten gehörte, die mit ihren Wehwehchen hausieren gingen. Er wusste aber auch, dass seine alten Verletzungen ihm immer wieder zu schaffen machten und es Tage gab, an denen der graue Ritter Schmerzmittel einwerfen musste, um überhaupt effektiv arbeiten zu können. Auch jetzt entging dem Arzt nicht, wie ein schmerzverzerrter Ausdruck für einen Moment über Liams Gesicht huschte, auch wenn der graue Ritter das sicher nicht wollte.
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Das schmerzhafte Zusammenzucken entging Zehel definitiv nicht. Auch war ihm klar das Liam nicht nach Hilfe fragen würde. Eher hatte er selbst verkappt angeboten ihm zu helfen. Die zögerliche Antwort reichte dem Arzt aus um genau das jetzt auch zu tun.
"Lehn dich zurück und entspann dich. Versuch es zumindest, gleich wird es besser."
Instiktiv hatte der Blonde seine Hand ganz leicht auf das Brustbein des grauen Ritters gelegt. Ohne sein Zutun versanken die orangenen und blauen Fäden im Inneren des Mannes neben ihm. Ein erleichtertes Aufatmen zeigte das es half. Trump sah auch nicht viel Besser aus. Da immer noch Seelenfäden aus Drako strömten, wenn auch bei weitem nicht mehr so schnell wie noch vor wein paar Minuten, legte er die andere Hand einfach in den Nacken des auf dem Beifahrersitz sitzenden Ritters.
"Den Rest mache ich wenn wir angekommen sind."
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Liam tat wie ihm der Arzt geheißen und er lehnte sich vorsichtig ein wenig zurück und versuchte, sich zu entspannen.

Doch erst als Zehel seine Hand auflegte und die Emotionen des Arztes ihn erreichten, gelang ihm das auch wirklich. Erleichtert aufatmend schloss Liam die Augen, und Zehel konnte deutlich sehen und vor allem auch spüren, wie sich der graue Ritter mit dem Verschwinden der Schmerzen zusehends entspannte. Einige Sekunden saß Liam nur da, sein Atem normalisierte sich völlig und ein friedlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht.

Schließlich öffnete er mit einem Lächeln wieder seine Augen und er sah den Arzt und Mitstreiter mit einem tief empfundenen "Danke ..." an. Doch kurz darauf wurde er wieder ernst und er meinte: "Du solltest allerdings deine Kräfte nicht für so etwas verwenden, nicht außerhalb eines Kampfes." Liams durchaus besorgter Blick blieb auf den Arzt gerichtet und er musste nicht mehr sagen, denn Zehel war klar, dass er darauf anspielte, dass ein Ritter mit jedem Schmieden auch etwas verlor, was nicht wiederbringbar war.
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
Jennifer saß im Auto, als wenn sie von irgendetwas gewaltigem Angefahren worden wäre. Sie konnte kaum Körperspannung halten, so das ihr Kopf zur Seite rollte und sie mühe hatte ihn wieder auf die andere Seite zu bringen, wenn Andrew um eine der Kurven flitzte. Um ihr eigenes Auto machte sie sich vorerst keine Gedanken, immerhin konnte sie das wieder abholen - wenn sie es dann aus der Aservaten Kammer bekam. Nichts destototz starrte sie durch die Windchutzscheibe und versuchte selber das geschehene Ein zu ordnen, immerhin war der letzte 'Ausbruch' noch zu zeiten gewesen, wo man sich nicht sicher war, ob sie eine Ritterin werden würde, oder eine Wissende. Umständlich fummelte sie an ihrem Hosenbund herum um ihr Mobiltelefon heraus zu bekommen, was sich ohne Kraft in den Armen als ein unüberwindbares Hindernis entpuppte.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP

Was sollte Andrew dazu nun noch sagen, er wollte es erst gar nicht. Als wenn es nicht schon genug Probleme gäbe, war nun noch ein weitere Überlebender gemeldet worden. Andrew dachte sich seinen Teil, ging wieder ein halbes Dutzend Leute durch, die er nun irgendwie Hinbiegen musste. Vor allem musste er den Überlebenden in die Finger bekommen, wollte hören was er wusste. Vielleichtsollte er ihm einfach einen Kopfschuss verpassen, dann wäre das Problem aus der Welt. " Ein Spitzen Plan...", murmelte Andrew vor sich hin.
Neben ihm im Beifahrersitz schunkelte Jennifer von links nach rechts, als wäre sie Sturz besoffen und fing dann an sich an der Hose rum zu fummeln. "Was versuchst du da? Alles okay? Keine Bange, wir sind gleich da, Solomon wartet sicher schon auf dich. Und wenn nicht, werd ich dem mal ein paar Prioritäten einhämmern." Der Wissende selbst musste dabei Grinsen, wusste er doch zu gut, das er gegen den Big Boss der Tafelrunde kaum bestehen konnte. Der Mann hatte mehr überlebt, als in dem ein oder anderem, zweitklassigen Geschichtsbuch stand.

Er sah in den Rückspiegel, erkannte das der Wagen von Jennifer hinter ihm war und bog dann erneut ab. Er war bereits in Wilshire, er war nur noch gut fünf Minuten von dem Treffpunkt entfernt. Er hoffte das Alexei schon vor Ort sein würde, oder Scarlett. Die waren die einzigen beiden die noch bei Kräften waren, um Christine hinein zu tragen. Denn die schlief noch immer auf dem Rücksitz.
Von den Leuten im Wagen hinterm ihm wäre wohl kaum einer in der Lage, wie es eigentlich fast immer nach einem Kampf war. Meist waren die dann nicht mehr zu gebrauchen, außer zum Bettentest. Und auch nur für die langweilige Variante, das schlafen.
Doch Andrew beneidete sie nicht wirklich darum. Er hatte schon viele Ritter kommen und gehen sehen, und so würde er womöglich auch diese hier überleben. Als er zu den Wächtern kam, gab's viele der Gesichter noch nicht. Nur die aller wenigsten hatten es bis zu dem heutigen Tag geschafft. Als Wissender überlebte man einfach viel länger. Fand Andrew gar nicht mal so schlecht.
 

Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran

Es dauerte noch eine Weile, bis sich die Wächter durch den Abendverkehr von Los Angeles durchgezwängt hatten - aber nach einer gewissen Weile kamen sie schliesslich Alle in Wilshire an. Dabei half es, dass sie alle zu unterschiedlichen Zeiten ankamen - es wäre trotz gebuchtem Zimmer recht auffällig, würde sich eine größere Menschengruppe mit Individuen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, geschlossen nach oben bewegen. Victario und Scarlet nahmen - sehr zum Leidwesen der Letzteren - die Treppe, nachdem sie ein höheres Stockwerk erreicht hatten. Und auch, wenn er es nicht selbst mit ansehen konnte, war sich der graue Ritter sicher, dass auch der Rest der Truppe eine gewisse Subtilität walten lassen würde. Abseits davon fühlte er sich jedoch so sicher, wie es nur in einem Fall vorkam - der im Moment eingetreten war: Solomon war hier. Der Gründer der Wächter bewirkte es alleine durch das Wissen um seine Anwesenheit, dass die Furcht vor den Besuchern, die den meisten Wächtern mehr oder minder tief in den Knochen steckte, signifikant abnahm.

Victario und seine Begleiterin hatten das Glück, erneut als Erste anwesend zu sein. Besonders Ersterer konnte darüber nur schmunzeln, befand er sich für gewöhnlich doch eher unter den Letzten, die es schafften, am Schauplatz des Geschehens einzutreffen. Ob es nun Glück war, bei dem heutigen Besucher als Erster vor Ort zu sein, war aber wohl Ansichtssache. Als die beiden Ritter schliesslich in das große Apartment eintraten, sahen sie ihn bereits auf dem Balkon stehen: Solomon. Der hochgewachsene, hagere Mann stand auf das Geländer gestützt da und sah schweigend auf die Stadt hinab. Trotz der machtvollen Präsenz, die man von ihm erspüren konnte, kam man doch nicht umhin um zu bemerken, dass er sehr... müde wirkte. Es war wohl dieser Eindruck, der die beiden Wächter Stillschweigen bewahren liess, während auch nach und nach die Anderen eintrafen. Einzig das Mädchen, welches sie hatten retten können, war noch am Reden, wurde sie doch von Alexei hochgetragen und war oben schliesslich erwacht und fühlte sich - verständlicherweise - von dem muskulösen Soldaten eingeschüchtert. Als jedoch Solomon ins Zimmer trat, verstummte auch sie sofort - zu eindringlich war seine Gegenwart.

Die tiefen Schatten unter seinen Augen verliehen ihm neben seinem hageren Körperbau ein recht fragiles Aussehen. Doch sobald man seine Augen erblickte, revidierte sich dieser Eindruck. Sein Blick war derart intensiv, derart stechend, dass es selbst Alexei - der von allen Wächtern wohl die stärksten Nerven besaß - nicht länger als ein paar Sekunden schaffte, seinen Blick zu erwidern. Ein weiterer Grund, warum der fragile Eindruck nicht lange hielt, war seine Stimme. Über das Telefon war eine Sache, in Persona eine völlig Andere. Seine Worte liessen die Seelen eines jeden, der sie vernahm, erklingen. Seine Stimme rief in einem jeden von ihnen etwas wach, was sie verloren geglaubt hatten. "Ich freue mich, Euch alle wieder sehen zu können. Ihr habt in letzter Zeit viel durchleiden müssen - aber ihr könnt stolz auf das sein, was ihr geleistet habt. Gedenkt der Opfer, die gefordert wurden - aber lasst euch nicht von diesen Verlusten überwältigen. Ihr habt alles getan, was euch möglich war - und niemand kann mehr verlangen. Immerhin riskiert ihr Alles, um der Allgemeinheit zu dienen, ohne dafür einen Lohn oder auch nur Dank zu bekommen. Ich danke Euch allen... ohne Euch wäre Ich - wäre diese Welt - zum Untergang verurteilt."

Erstmals richtete er seinen Blick auf Christine, die nicht die Kraft fand, in seiner Präsenz Worte zu finden, zu überwältigt war sie noch von den Emotionen, die bei seinen Worten durch sie fluteten. Es war etwas abseits von rationalem Verständnis - mehr als ihre Bedeutung oder ihr Sinn strömten die Empfindungen, die sich hinter diesen Worten befanden, in jeden Zuhörer und drohten beinahe, diese zu überwältigen. "Und Du... verzeih, dass du das erleben musstest. Diese ganze Situation muss dir äusserst befremdlich vorkommen, und sicher denkst du, dass die hier Anwesenden etwas hätten tun können. Dass sie deinen Verlust hätten verhindern können. Aber das konnten sie nicht. Und auch, wenn Worte letzten Endes nur Worte sind, möchte ich, dass du weisst, dass ich mit dir fühle. Ich weiss, was du durchmachen musst, glaube mir. Jeder hier weiss das. Denn jeder hier hat bereits den Schrecken dieser Wesen kennen lernen müssen, und jeder hat jemanden durch sie verloren. Familie, Kollegen, Freunde, Partner... jeder hier fühlt den Schmerz deines Verlustes." Christine, die während der an sie gerichteten Worte ihre Stimme immer noch nicht hatte finden können, konnte ihre Tränen nun nicht länger zurück halten. Der bis dahin aufgestaute Schmerz brach aus ihr heraus, während sie der Älteste Wächter behutsam wie ein Kind in die Arme schloss und ihr beruhigende Worte zuflüsterte. Diese bewirkten - genau wie seine vorige Ansprache - dass sie sich ungeachtet der Umstände wieder beruhigte und langsam ihre Fassung wieder gewann, während Solomon sie auf eines der Sofas bettete.

"Es scheint weiterhin, dass es einiges gibt, was hier getan werden muss." sprach er, nun wieder mit der Autorität der Jahrhunderte in seinem Tonfall. Nur mit Mühe unterdrückte Victario den Impuls, auf ein Knie niederzusinken wie vor einem König aus alter Zeit - der Mann vor ihm lehnte solche Ehrerbietung strikt ab. Er schreckte leicht hoch, als er gleich darauf angesprochen wurde. "Victario - aus dieser jungen Frau wird wohl ein passabler Ritter werden. Nimm sie als deinen Knappen an, sobald sie bereit dafür ist, diesen Weg zu gehen." Der graue Ritter neigte sein Haupt, während er sich sicher war, dass die Formulierung nicht bedeutete, dass sie eine Wahl hatte - eher, dass er sich bereits sicher war, dass sie diesen Weg einschlagen würde. "Aber auch abseits davon sehe ich, dass einigen von Euch etwas auf dem Herzen liegt... sprecht frei heraus." schloss er, faltete die Hände und sah in die Runde.


So, Solomon's Auftritt. Ihr habt jetzt die Gelegenheit, jedwede Frage zu stellen, die euren Chars auf dem Herzen liegt - und natürlich solltet ihr auch beschreiben, wie seine Worte tatsächlich in der Lage sind, einen Jeden von Euch aufzurütteln. (Bitte beachtet aber, dass Solomon ausschliesslich von mir gesprochen werden sollte - es wäre also gut, wenn praktisch 'reihum' die Fragen gestellt werden würden, damit er sie nach und nach beantworten kann. Falls euch sonst noch etwas einfällt, was ihr in dieser Szene erledigen wollt - nur zu ;)
 

Janoko

Phöser Engel
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Solomon war, wie immer, ein Auftritt für sich. jennifer wusste das, doch auch dieses Mal schien seine Präsenz ihr einen wohligen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Ihr desolater zustand - Andrews hatte sie mehr oder weniger geschleppt - er hatte der Rezeptionistin gesagt seine Frau sei etwas... beschwippst, war zwar nicht verschwunden, aber sie bewegte sich weitaus sicherer, als sie die zweite Sitzgelegenheit - ein Sessel ansteuert und sich vorsichtig darauf niederließ. Sie hatte nicht einmal eine Frage an ihn, oder eher gesagt ihre Frage war etwas, das sie nicht in der großen Runde fragen wollte, immerhin war etwas in ihr hervorgebrochen, das versiegelt gewesenw ar und sie bezweifelte, das ihre eigenen Emotionen groß genug waren, um Solomons Kräfte zu durch brechen - also musste etwas anderes das Siegel entfernt haben und... Sie dachte nicht weiter, den alleine das verursachte Würgreiz - so das sie obwohl sie sich grade gesetzt hatte, hochschnellte und wankend durch die anwesenden hindurch zum Bad ging. Das nächste was man hören konnte - Scarlett hatte taktvollerweise die Tür zugezogen, war ein geräusch, das einem bestätigte, was man im ersten moment gedacht hatte - Yasmin übergab sich und der länge nach zu Urteilen kan mehr als nur ihr Frühstück heraus.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
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"Bist du fertig, alter Mann?", sprach Andrew, doch auch er war in Anwesenheit von Solomon nicht so selbstsicher, wie er es sonst war. Der Mann war schon eine Klasse für sich, das musste der Wissende zugeben. Andrew war froh gewesen, das Alexei ihm mit Christine half, denn eine Frau im Arm ließ sich erklären, eine zweite wäre da schon ein Problem. Wie Alexei es geschafft hatte, unbemerkt durch die Empfangshalle zu maschieren, war Andrew ein kleines Rätsel, musste er doch aufgefalllen sein wie nicht gutes. Selbst ihn, mit Jennifer im Arm hatten die Leute angesehen. Und wäre er wirklich ihr Mann, würde dem hochnäsigen Rezeptionisten nun wohl die Nase nach innen wachsen, so wie der geschaut hatte. In dem Momment machte sich Jennifer auf den Weg ins Badezimmer und es war nicht zu überhören, was sie da Tat. Andrew hatte etwas Mitleid mit ihr, behielt das aber für sich. Was auch immer sie erlebt hatte, es musste heftig gewesen sein. Doch dazu wollte er später kommen, wenn die anderen weg sein würden.

"Wenn wir hier fertig sind, müssen wir nochmal was besprechen, aber erstmal noch was anderes? Warum bist du hier? N Filmpermiere eines neuen Ben Hur gibts nicht." Das Andrew dem ersten Ritter gegenüber scheinbar respektlos war, war alles andere als respektlos. So sprach er immer mit ihm und Solomon selbst hatten auch ab und an mal einen Spruch für ihn. Es mochte einigen nicht gefallen, aber in der Regel sagte niemand etwas dazu. Andrew wusste aber auch, wie weit er gehen konnte und er wurde auch niemals Solomon ernsthaft beleidigen.

Dann wandte er sich noch kurz an Victario. "Knappe also, gut ich kümmer mich um das nötog. Wir treffen uns morgen bei dir, dann hab ich die neuen Papiere, werde nur ein wenig telefonieren müssen."
Was das hieß, konnte sich der Ritter bereits denken. Neue identität und einen Job den es nicht gab. Und Andrew würde auch gucken, was es so über Christine zu wissen gab. manchmal war es doch schön, das das Internet einfach alles wusste...
Alle anderen Ritter ließ er in Ruhe. Sie mussten sich in der Tat ausruhen, da konnte man gut sehen. Aber solange sich keiner aufs Bett werfen würde, war noch alles okay.
 
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Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods

Mit seinen bunten Haaren und seiner immer sehr farbenfrohen Kleidung war Liam von den Wächtern in Los Angeles vermutlich derjenige, der am meisten auffiel und den Leuten auch am längsten im Gedächtnis blieb.

Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen steuerte er anders als seine Mitstreiter, die versuchten, möglichst unauffällig und subtil die Luxus-Suite im obersten Stockwerk zu erreichen, mit einer Selbstverständlichkeit direkt auf den Empfangsbereich der Carlyle Residences zu.

Dabei war dank der überschießenden Emotionen, die der Arzt ihm kurz zuvor hatte angedeihen lassen, nicht nur sein Hinken nur noch leicht ausgeprägt, auch sonst wirkte er erstaunlich frisch, wenn man bedachte, in welchem Zustand er sich noch vor wenigen Minuten befunden hatte.

Kaum hatte er den Empfangsbereich erreicht, als er auch schon mit einem freudigen "Guten Abend, Mr Hoyt", begrüßt wurde, war er hier unter seinem Pseudonym und seiner Zweitidentität des exzentrischen Science Fiction-Autors Kaylan Hoyt bekannt, dessen Freund ihm uneingeschränkten Zugang zu seiner Suite gewährt hatte.

Mit vorausschauender Geste griff der Mann am Empfang in eines der Fächer unweit vom Tresen und reichte Liam kurz darauf einen Stapel Post, der sich seit seinem letzten Aufenthalt im Carlyle angesammelt hatte.

"Danke, Jacques", erwiderte Liam freundlich und er fügte an, während er die Post ergriff: "Und ich bin wie immer gar nicht da."

Mit einem verschwörerischen Nicken und einem "Selbstverständlich, Mr Hoyt", quittierte der großgewachsene Mann diesen Kommentar, hatte Liam mit dem Personal ein Arrangement getroffen, das ihm garantierte, dass er inkognito und ungestört blieb, wenn er sich im Carlyle aufhielt.

Nur wenig später hatte Liam mit dem Privataufzug das Foyer der Luxus-Suite erreicht und auch er kam nicht umhin, den hageren Mann auf dem Balkon sofort zu bemerken, kaum dass er die Suite betreten hatte.

Niemand wusste wirklich, wie Solomon den Schleier aufrecht erhielt, wie er über durchdringende Besucher informiert wurde und was er in jeder Minute seiner bereits schon so lange währenden Existenz noch alles bewerkstelligte. Aber wie den anderen war auch Liam klar, dass man Solomon nur im äußersten Notfall stören sollte, wenn er sich wie eben geschehen, zurückgezogen hatte und offensichtlich für den Moment für sich bleiben wollte.

So hinkte Liam hinüber zur Küche, warf dort die Post auf eine der vielen freien Arbeitsflächen und holte diverse Erfrischungsgetränke und Energy Drinks aus dem gut gefüllten Kühlschrank. Erst als er diese nebst Gläsern für alle auf dem Tisch im geräumigen Wohnraum platziert hatte, nahm er selber auf einem der bequemen Sessel Platz und ließ den Blick schweifen. Das geschmackvolle, dezent gehaltene Mobiliar, der großzügige Schnitt der Räumlichkeiten und deren komfortable Ausstattung, sowie die unverbaute Sicht in die Ferne bewirkten eine weitere Beruhigung seiner aufgewühlten Nerven.

Er goss sich gerade ein Ginger Ale ein als Solomon den Raum betrat. Auch wenn die Müdigkeit dem Obersten der Wächter ins Gesicht geschrieben stand, war der Eindruck sofort wie weggeblasen als er zu sprechen begann. Die sonore Stimme, die mächtige Präsenz und ein starkes Gefühl, das von dem zeitlosen Mann ausging, berührten Liam tief im Innersten und brachten das unsichtbare Band, das zwischen Solomon und allen seinen Rittern bestand, zum Klingen. Frische Kraft durchströmte ihn und gab ihm neue Hoffnung, machte ihm aber auch von einer Sekunde auf die nächste mehr als deutlich bewusst, welche umfassende Bedeutung ihr Tun hatte, welche Tragweite für die Menschheit, und er atmete unwillkürlich langsam und tief ein, als könne er die Energie, die mit einem Mal im Raum zu spüren war, zusätzlich einsaugen.

Noch eine Weile nachdem der Oberste Wächter geendet hatte ließ Liam die Präsenz, das Gesagte auf sich wirken und so tangierten ihn auch Andrews flapsige Erwiderungen, mit denen er wieder einmal den starken Mann markierte, in keinster Weise. Dafür lenkte Jennifer mit ihrem jähen Aufspringen seine Aufmerksamkeit auf sich und er sah ihr einen Moment irritiert nach, runzelte die Stirn als klar wurde, dass sich die toughe Polizistin übergab.

"Ist sie schwanger?", war daher seine erste Frage, die er an Scarlet richtete, die die Badezimmertüre geschlossen hatte, bevor er die anderen Frauen ansah und sein Blick schließlich auf dem Arzt zu ruhen kam, ging er wohl davon aus, dass diese Personen am ehesten eine Antwort parat hatten.

Doch sehr schnell wurde ihm klar, dass Solomons Zeit kostbar war und die Klärung etwaiger anderer Umstände auch ohne das Zutun des Oberhaupts der Ritter erfolgen konnte. Daher sah er zu Solomon und sprach wie gewünscht das aus, was ihn bewegte: "Der Verschlinger war unerwartet stark und zäh. Und seine ..." Er stockte, suchte nach dem Wort und sprach nach minimaler Pause weiter: "... er regenerierte sich außergewöhnlich schnell." Er schüttelte den Kopf und fuhr fort: "Nicht nur, dass die Besucher in letzter Zeit viel häufiger durchbrechen als früher. Sie scheinen auch stärker und irgendwie verändert. Hast du so etwas auch von anderen Rittern aus anderen Städten berichtet bekommen? Weißt du, was da vor sich geht?"

Fragend sah er Solomon an, bevor er den Blick senkte, einen Moment grüblerisch aussah und schließlich hinzufügte: "Es ist heute noch etwas anderes Ungewöhnliches passiert." Er setzte zum weiteren Sprechen an, doch dann hielt er inne, als die Worte, die er eben noch hatte sagen wollen, einfach verschwunden, nicht mehr greifbar waren. Wie immer, wenn dies eintrat, mahlten Liams Kieferknochen und sein Blick wurde unruhig. Erst als sein Blick Hel streifte, fand er den verlorenen Faden wieder und sagte: "Wir sind Meldungen über einen möglichen ... Infizierenden nachgegangen. Es waren aber nur Junkies, wobei das Zeug, das sie erhielten, merkwürdig ausah. Aber da war noch mehr ..."

Liam schloss die Augen, als die Worte erneut in seinem Kopf nebulös wurden. Mit einer Selbstverständlichkeit fuhr Hel für ihn fort: "Das Ganze sah aus wie eine Art Falle. Man hat uns dort im Hotel einen Hinweis dagelassen, als ob man uns erwartet hätte. Und dann wurden wir auch noch gefilmt. Andrew hat die Kamera, wir könnten uns also ansehen, was drauf ist."

"Ich habe auch ein Foto von dem Hinweis, das solltest du sehen." Liam stand auf, schaltete den riesigen Wandmonitor und das Notebook ein, das sich auf dem Schreibtisch befand und schloss sein Smartphone an, um das Bild von dem Pappschild mit den roten Lettern 'Zu langsam. Seid das nächste Mal wachsamer.' Solomon zu zeigen, aber auch den anderen Rittern, die davon bislang noch nichts wussten.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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Wie in einem Schleier gefangen, vernahmen ihre Sinneseindrücke nur schwärlich das wahr, was gerade um ihren Körper herum passierte. Leise hallte der Klang ihrer Füße auf den Fußboden in ihre Ohren. Christine wurde auf ein Sofa abgelegt. Völlig benommen, den Verstand vollkommen ausgeschaltet, blickten ihre mittlerweile verblasten Augen auf ihre Hände, die in Blut getränkt waren. Das Blut derjenigen, die einst ihr bisherige Leben begleiteten, klebte an ihrer sonst so schneeweißen Haut. Immer und immer wieder spielten sich Bilder der vergangenen Stunden ab, wie in einem schlechten Horrorfilm ab. Immer wieder hallte das bestialische Schmaten in ihren Ohren sowie der Schrei ihrer einst besten Freunden in den Ohren, der ihren Körper zusammenzucken ließ.

Plötzlich trat eine Präsenz wie aus dem Nichts zu der Gruppe, die Christine bis dato nicht gemerkt oder einfach nicht wahrgenommen hatte vor ihr. Die Stimme des Mannes hallte mit klarer Kraft in ihre Ohren, was eine beruhigende Wirkung hate. Langsam und vorsichtig setzte sich Solomon auf das Sofa nur, um die Immobilienmaklerin in seine Arme zu schließen und ihr Mut zuzusprechen. Wenn auch seine Worte, so rein und hell wie sie hallten - in ihren Ohren drangen, so vermochten diese nicht den Schmerz in ihrer Seele zu vermindern, den der Besucher hinterlassen hatte. Immer noch bewegungsunfähig, begannen langsam erneut Tränen aus ihren Augen zu laufen, klatschten unafhaltsam nach unten, bis Christine mit ihrem Finger die salzige Flüssigkeit berührte und ihr erst jetzt klar wurde, das sie diese Greultat überlebt hatte, woraufhin sich ihre Hände in Solomons Arme gruben und die junge Maklerin einen ohrenbetäubenden Schrei des Verlustes aus ihren Lungen herauspresste, der über die gesamte Fläche hallte. Es brauchte mehrere Minuten bis Christines Körper nicht mehr in der Lage war weitere Tränen zu produzieren und sie sich wieder einkriegte.

Nur langsam erhob sich die junge Frau von ihrem Sitzplatz. Ihr Blick, der mittlerweile wieder in einem lodernem Feuer überging, war direkt auf Solomon gerichtet dessen Präsenz eine seltsame , Wirkung auf ihren Körper zeigte. Ihre Nackenhaare waren aufgerichtet, das Sprechen oder gar das Laufen schien ihr schwer zu fallen, was sie damit abtat, dass der heutige Tag seinen Tribut forderte und dennoch, begannen ihre Füße einen Schritt nach vorne zu setzen. Direkt auf Solomon zu. Der Wissensdrang in ihrem Kopf war einfach zu groß, zu ungestillt, als das sie sich diese Chance hätte entgegenlassen. Völlig egal, wie überwältigend ihr Gegenüber war. "D-dann habe ich einige Fragen", kam es mit zittriger Stimme aus ihren Lippen. "Was war das für ein Ding, das meine Freunde getötet und mich beinahe gefressen hätte, warum konnte ich, als einzige von ihnen SEHEN? ES HÖREN, ES RIECHEN?! ES FÜHLEN?!", schrie sie beinahe schon, um sich gegen Solomons mächtige Präsenz zu wehren, da sich ihr Körper eingesperrt fühlte. "Warum habt ihr nicht früher eingeschritten, warum gibt es nicht mehr von euch, warum habt ihr damals nicht geholfen, als mein Bruder gestorben ist?!", mit Verzweiflung in den Augen blickte Christine das Oberhaupt an. Jetzt hatte sie ein Ventil gefunden dem sie ihre jahrelang, angestaute Wut entgegenwerfen konnte und der ihren Wissensdurst zu stillen vermochte.
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Solomons Auftritt hatte die selbe Wirkung auf ihn wie immer. Fast augenblicklich ballten sich seine Emotionen in seinem Inneren zu einem festen Ball zusammen. Warum das so war konnte der Arzt nicht sagen, es war einfach so. Zumindest hieß das jetzt das er die nächsten Schichten auf Arbeit überstehen und nicht vor Müdigkeit zusammenklappen würde. Zeitgleich konnte er aber auch ganz gezielt auf die einzelnen Aspekte seiner Kräfte zugreifen. Scheinbar hatte der Schild die Nachwirkung das er seine Emotionen nicht sofort zurücknehmen konnte. Das sich der Schild manifestiert hatte war neu. Sonst schuf er lediglich kleine Räume in denen er heilen konnte. Als Jasmin dann im Bad verschwand mußte er dann doch über den Komentar von Liam lächeln. Dank seiner Hilfe ging es dem Wächter schon wieder richtig gut. Auch Trump ging es deutlich besser wenn auch noch nicht wirklich gut. Der Schlag des Verschlingers hatte ihm fast alle Rippen gebrochen, die Wirbelsäule geprellt und die Lunge gequetscht. Lunge und Wirbelsäule hatte Zehel so halbwegs wieder hinbekommen. Die Rippen machten ihm Sorgen. Immerhin war ein Serienbruch nicht gerade empfehlenswert. Der Blonde konnte zwar spüren was und wo sie gebrochen waren, doch war er sich nicht ganz sicher. Es wäre möglich das durch den Einsatz des Schildes sein Spürsinn beeinträchtigt worden war. So empfahl er dem Wächter sich zur Sicherheit noch mal genauer untersuchen zu lassen. Der Schrei der jungen Frau ging ihm durch Mark und Bein. Die Gefühle der Frau waren ihm nicht fremd, wie ihr Anführer schon sagte, sie alle hatten jemanden an die Besucher verloren. Die Information die sie jetzt bekamen das sie nicht schnell genug waren und das es Junkies gab die Symptome von Infizierten aufwiesen, ohne es indes zu sein, fand er sehr besorgniserregend. Doch Liam stellte genau die Fragen die er selbst gestellt hätte.
 
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Rosered_Strauss

Drama Sith Queen
Otaku Veteran

Während sich Velvet - die mit als Letzte angekommen war - daran machte, nach der Wissenden zu sehen, die sich gerade noch im Bad befand, hatte Solomon seine Aufmerksamkeit auf Christine gerichtet. Damit war er nicht alleine - die Blicke der meisten Anwesenden hatten sich nach ihrem Ausbruch auf sie gerichtet. "Was du gesehen hast, war ein Besucher - ein Feind der Menschen. Sie sind eigentlich aus dieser Ebene der Welt ausgesperrt - aber es gelingt immer wieder einem mächtigen Exemplar, auszubrechen und Chaos wie Zerstörung anzurichten. Geschieht dies, treten die Wächter in Aktion - das sind wir. Doch es ist selbst mir unmöglich, alles akkurat vorher zu sehen und die Besucher rechtzeitig zu lokalisieren - und die Wächter selbst fallen nicht gerade selten einem der Kreaturen zum Opfer." Er trat einen Schritt auf sie zu, was sie nahezu instinktiv einen Schritt zurück weichen liess. "Es tut mir leid, aber niemand kann deine Verluste ungeschehen machen. Aber ich kann dir etwas anderes anbieten - die Stärke, nie wieder derart hilflos zu bleiben. Das Wissen um das, was passiert ist - und wie es sich bei genügend Anstrengung vielleicht vermeiden lässt."

Er wandte sich von der jungen Frau ab, die seine Worte erst einmal wieder verarbeiten musste (die Macht seiner Worte hatte diese Wirkung auf 'normalsterbliche'), und sprach wieder zu den versammelten Wächtern. Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen, besorgten Ausdruck an. "Um ehrlich zu sein bin ich nicht ganz sicher, was hier geschieht - nicht nur in dieser Stadt. Es ist zu früh, genauere Angaben zu machen - aber Fakt ist, dass die Umstände sich ändern. Scheinbar überall scheinen Besucher häufiger durch den Schleier zu brechen - und als wäre das nicht genug, scheinen auch die Exemplare mächtiger zu sein als zuvor. So wie auch der Verschlinger, mit dem Ihr es zu tun bekamt. Ich befürchte... das es noch schlimmer wird, weswegen ich auch hier bin, um zumindest für eine kurze Zeit selbst nach dem rechten zu sehen. Also seid auf der Hut - auch was diese anderen Vorfälle angeht. Es scheint, als ob jemand versucht, uns zu finden - doch warum oder zu welchem Zweck ist noch nicht klar. Findet heraus, was dort vor sich geht - mit aller gebührenden Umsicht. Ich bezweifle stark, dass die Intentionen des Initiators uns zu Gute kommen..." Während Solomon sprach, war Victario aufgestanden und besah sich das projizierte Bild genauer. Sein Gesicht bei dessen Betrachtung war nachdenklich, während er am Rande seiner Wahrnehmung mitbekam, wie sich die Tür öffnete und Velvet mit Jennifer wieder herein kam. Solomon betrachtete einen jeden Anwesenden, als er meinte: "Zehel, ich danke dir für deine Mühe. Gestatte, dass ich einen kleinen Teil zu deiner Heilkunst beitrage. Während ich mir euch vornehme, könnt ihr ja schon einmal besprechen, was ihr dieser Situation wegen unternehmen wollt - ich höre mir das gleich an und beteilige mich an der Diskussion." Mit diesen Worten nahm er Jennifer behutsam am Arm, führte sie als erste in das nahe Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich, damit seine Behandlung die Diskussion nicht störte. Zumindest nahmen es alle anderen einigermassen so wahr.

"Du hast Sie nicht mehr unter Kontrolle halten können, nicht wahr?" meinte der erste Wächter, als er sich ungestört mit Jennifer unterhalten konnte. Diese hatte sich auf das Bett gesetzt, während er sich einen Stuhl griff und vor sie setzte. "Und ich vermute, dass du nicht noch einmal einen solchen 'Ausbruch' erleiden willst." Er seufzte leicht, während er sie nachdenklich betrachtete. "Letztendlich kann ich dir aber nur eine Hilfestellung geben - den eigentlichen 'Konflikt' musst du mit ihr austragen. Ich wage es nicht, diesen Teil deiner Psyche einfach von dir zu trennen - denn es würde dich in den Wahnsinn treiben. Aber das habe ich dir schon einmal erzählt. Ich werde also lediglich dafür sorgen, dass 'ihr' Einfluss auf dich etwas zurück geht." Jennifer nickte schwach, und sofort begannen sich etliche farbige Schlieren aus Solomons Händen zu lösen. Sie konnte noch nicht einmal erkennen, welche Emotionen er gerade schmiedete oder ob er nicht sogar etwas völlig anderes tat - aber sie spürte förmlich, wie der stechende Schmerz in ihrem Schädel dumpfer und dumpfer wurde, als sich seine Präsenz wie ein weiches Tuch über ihre blanken Nerven legte und ihr Linderung verschaffte.

"Ich bin der Ansicht, wir sollten es nicht nur den Wissenden überlassen, diesen Fall zu untersuchen - ihr habt immerhin schon genug um die Ohren, würde ich meinen." sprach Victario an Andrews gewandt, während Solomon sich mit Jennifer für einige Minuten zurück zog. "Tatsächlich würde ich sogar soweit gehen, dass wir augenscheinlich 'gar nichts' unternehmen - sondern so weitermachen wie bisher. Mit dem Unterschied, dass wir einander im Auge behalten. Meine Idee wäre es, eine solche 'Falle', welche ihr anscheinend bereits erlebt habt, bewusst auszulösen - und zu sehen, was passiert; um diese Spuren dann auch rückzuverfolgen. Was meint ihr dazu?" Noch während er sprach, begab er sich zu der jungen Frau auf dem Sofa. "Christine, wenn ich nicht irre?" sprach er sie an, wohlwissend, dass sie ihm ihren Namen noch nicht genannt hatte - aber die Fahrt hierher hatten die Wächter nutzen können, sich etwas über sie zu erkundigen. "Ich weiss, dass das jetzt ziemlich viel auf einmal ist. Und ich weiss, dass es in dir gerade ziemlich brodelt. Aber du solltest versuchen, dich zu beruhigen und eine Entscheidung zu treffen. Du kannst entweder beschliessen, eine von uns zu werden und Ihnen das zurück zu zahlen, was sie verdienen, oder..." begann er, als ihm jemand von hinten auf den Kopf schlug. "Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dich jemanden aufmuntern zu lassen?" meinten Scarlet und Velvet unioso, während sich Velvet erst einmal zu Christine beugte und sie fest in die Arme schloss. "Shhhh... lass deinen Schmerz erst einmal raus. Ich weiss, wie sich das anfühlt... halte dich nicht zurück. Lass deine Trauer erst einmal heraus. Wir sind bei dir." flüsterte sie ihr beruhigend ins Ohr, während sich sanfte rote Schlieren von ihr mit Christine verbanden. Durch die durch ihre Liebe bewirkte Synchronisation konnte Christine die Aufrichtigkeit und das Mitgefühl Velvets mit jeder Faser ihres Körpers wahrnehmen, während sie weiter beruhigend auf sie einflüsterte und sie durch ihre Gegenwart zu trösten versuchte. Victario unterdessen sah dem ganzen ausdruckslos und etwas unverständlich zu, bevor er sich an Scarlet wandte, die ihn mit einem merkwürdigen, halb mitleidigen und halb frustrierten Blick betrachtete. "Ehrlich, Vic... manchmal frage ich mich, ob dir noch zu helfen ist..." Doch ihr Tonfall fiel dem völlig neben sich stehenden Wächter nicht weiter auf, dessen empathisches Einfühlungsvermögen durch seinen Zustand nahezu nicht existent war. Und während Velvet sich um Christine kümmerte, zog Scarlet Victario kurz an sich, um ihn voller Mitgefühl an sich zu drücken - was den grauen Ritter durchaus verblüffte.
 
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Janoko

Phöser Engel
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da war es wieder, das Gefühl, das die Welt um sie herum nichts zu bedeuten hatte. Solomon schien nicht wirklich etwas zu schmieden - oder alles auf einmal. Kurz flakerte das Bild vor ihren Augena uf, wie ihre Eltern und ihr Bruder vor ihrem Auge starben. Einerseits brachte dies Tränen in ihre Augen, aber führte auch impulsiv dazu das sie den alten Mann vor ihr in die Arme schloss. Sie klammerte sich förmlich an ihn, drückte ihren Körper gegen seinen, als würde sie ihn nicht von sich lassen gehen wollen - eine reaktion die Solomon das letzte Mal gesehen hatte, das sie Yasmin als kleines Kind hatten mit genommen. Seitdem war sie zwar um einiges größer, aber ihren 'Vater', wie sie Solomon nannte, würde nicht einmal ihr Mann ersetzen können.

"Sie... Nein, ich... habe... geschmiedet...", murmelte sie in die Brust von Solomon, dessen Körperliche Nähe sie genoss. "und ich ahbe Victario angegriffen.", schloss sie ihren Satz, ehe sie sich selber von Solomon drückte, um wieder auf dem bett zu seitzen. "E.. es war nicht formlos, wie... wie beim letzten Mal.", die Erinnerung daran war schmerzhaft genug, hatte sie doch beinahe ihre beste Freundin umgebracht. "Es war ein Gewehr.", seufzte sie dann und rieb sich den Kopf, nicht weil Freya ihr Probleme bereitete, sondern die Tatsache, das die erinnerungen daran sie jetzt genauso erfassten, wie die Fürsorglichkeit, die Solomon ihr entgegenbrachte. "Ich habe unsere eigenen Leute angegriffen, Paps!"
 
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