Ich bin so etwa im Mittelbereich der Musiktolleranz.
Ich kann sowas schon ne Weile einigermaßen aushalten, aber länger als ne Stunde würd ich nich aushalten, ohne meinen iPod auszupacken und soweit aufzudrehen, bis ich temporär taub werde, bzw ich nich mehr ertragen muss, womit man mich so quält, je nachdem, was zuerst eintritt.
Leider versteh ich mich hauptsächlich als Hopper, aber habe nie eine andere weiterführende Schule, als Gymnasien erfahren, weshalb ich schon seit Jahren umgeben bin von Leuten, die Hip Hop für Gossenmusik halten. Is okay. Könnte ich ja mit leben, aber früher musste ich mir immer wieder aufs Auge drücken lassen, im Hip Hop wäre jeder Interpret nur ein Proll, der die Hosen in den Kniekehlen trägt, sich krampfhaft auf Gangster trimmt und neben schlechtformulierten Obszönitäten nur "Yo!" sagen kann. Ich hasse solche Menschen! Menschen, die sich für ultra klug halten und darum alle von ihrem eigenen Geschmack überzeugen wollen, weil er der einzige ist, der für einen vernünftig denkenden Menschen tragbar ist. Gerade diese ganzen Hardcore Metaler oder die Schar von Ärztefans, die ihre angeblich offensichtliche intellektuelle Überlegenheit an den "witzigen und klugen" Texten ihrer Stars festmachen, sind in letzter Zei extrem hochnäsig geworden. Wenn du n Hopper bist, sehen die instinktiv auf dich herab. Tse! Ich bin auch stolz auf meine Musik, trotzdem habe ich die Fähigkeit behalten können, andere Menschen nach mehr als ihrem Geschmack zu beurteilen. Das noch viel schlimmere ist, dass die von Hip Hop nich mehr kennen, als die ersten dreißig Sekunden (allerhöchstens!) irgendeines Aggrolieds, das die Charts verpestet hat. Die hören, n paar Prolls einen auf Dicke Hose machen und denken, das is alles, was im Hip Hop steckt und meinen, wir würden alle so ticken. Es macht mich wahnsinnig. Ich glaub, erst dadurch bin ich so empfindlich gegenüber Vorurteilen und Pauschalisierungen geworden.
Sry für den überlangen Beitrag, wer sich durchkämpfen konnte, kriegt nen Preis verliehen.