Ich wünschte wir hätten eine liberale Bürgerrechtspartei, ich wünschte wir hätten eine... (und das sage ich bewusst, während ich ein Bild des FPD Logos im Hinterkopf habe). Wo sind diese Bürgerrechtler, wenn man sie mal braucht in Foren.
Den Grundgedanken Kinderlose höher zu besteuern finde ich generell nicht schlecht. Allerdings wird bzw. würde das ganze nix bringen, da man sich zunächst mal die Situation in Deutschland anschauen sollte.
Unser Land wird langsam aber sicher immer unsozialer und die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. Mit der Zeit wird die Mittelschicht evtl. aussterben.
Ich stimme dir ja zu, dass die Mittelschicht über kurz oder lang ausstirbt, aber das hat gar nichts, rein gar nichts im direkten Weg mit der Geburtenrate zu tun.
Die Idee, "Single sein" zu besteuern ist einfach nicht gerechtfertigt. Mein Leben gehört
mir. Ich bin nicht für den Staat da sondern der Staat für mich, das sind grundlegend verschiedene Dinge. Als Individuum kommt mir natürlich auch eine gewisse Verantwortung für meine Mitmenschen zu, das ist richtig. Aber die reicht garantiert nicht soweit, dass ich mir mein Leben vorschreiben lassen muss und das ist genau der Hintergedanke bei so einem Gesetz, der auch sehr leicht ausgebaut werden kann (in etwa so: "Hmm, 1% reicht nicht, machen wir 10%!")
Und an der Idee gibt es noch vieles weiteres zu kritisieren. Meint ihr, wegen dem 1% wird die "Oberschicht" Kinder kriegen? Für sowas gibt's Steuerberater, die finden Schlupflöcher im Gesetzesentwurf. Treffen wird es Mittel- und "Unter"-schicht. Die haben dann entweder von dem wenigen Geld dass sie haben noch weniger. Wobei es bei letzteren wahrscheinlich überhaupt nicht zur Zahlung kommt, da es für sowas immer ein nötiges Mindeseinkommen gibt, dass von den meisten Leuten in dieser Schicht nicht erreicht wird.
Nächster Punkt: Glaubt ihr, alle Kinder die geboren werden nach so einer Richtlinie, werden in glücklichen Familien aufwachsen? Die Leute ohne Kind haben zumeist einen triftigen Grund dafür. Wenn diese durch Geldmangel zum Kinderkriegen "gezwungen" werden (so drastisch ist es nicht, das möchte ich an der Stelle noch klar sagen! Aber es geht in gerade diese Richtung), werden die in dem Kind sicher nicht das geliebte Kind sehen, dass sie schon immer haben wollten.
Hierzu gibt es weiteres, was ich nicht schreibe, damit das hier nicht 3 Seiten lang wird.
Folgende Dinge müssten zusätzlich oder besser gesagt hauptsächlich geändert werden damit die Geburtenraten wieder ansteigt.
1. Kinderbeutreuung muss verbessert werden, z.B. mehr Kitaplätze schaffen
2. Das Kindergeld sollte erhöht werden
3. Neue und sichere Arbeitsplätze müssen geschaffen werden, um zeigen das unsere Kinder auch eine Zukunft haben.
4. Es müsste auch wieder mehr Geld in Bildung wie z.B. unsere Schulen gesteckt werden.
In so ziemlich jedem dieser Punkte stimme ich mit dir überein und dass nicht nur zur Erhöhung der Geburtenrate (was in meinen Augen ein falscher Ansatz zum Begegnen der Rentenproblematik ist), sondern generell für die Lebensqualität. Sehr gute Aufzählung der notwendigen Maßnahmen zur Lösung der Kernproblematiken der deutschen Gesellschaft.
5. Die Islamisierung unseres Landes stoppen und Zuwanderung weiterer Türken, Arbarber und anderer Isalamisten verhindern. Schließlich möchte niemand das seine Kinder eine Zunkunft unter dem Banner des Islam haben und irgendwann mit Koranschule und Kopftuch aufwachsen müssen.
"Islamisierung" ist ein absolut unpassender Kampfspruch. Der Punkt ist auch einer der wenigen, in denen ich mit dir überhaupt nicht übereinstimme.
Der Islam ist eine Religion, genau wie das Christentum, der Buddhismus, der Hinduismus und viele weitere Religionen (wobei der Buddhismus so ne Sache für sich ist, aber das ein andernmal). Wenn also gegen Zeichen der islamischen Religion gewettert wird, müsste auch gegen Zeichen christlicher Religion gewettert werden (Christuskreuze an Schulen! Haben in meinen Augen sowieso nichts dort verloren, Stichwort: Säkularisierung). Denn warum sollte für das Christentum eine Ausnahme gemacht werden? Nur weil das Christentum für uns eine kulturelle Religion ist?
Betrachten wir die Sache mit dem "Ist weniger schlimm weil schon länger da" mal mit einer Analogie:
Ist Alkohol als Droge weniger schlimm, nur weil es ein kulturelles Gebräu ist?
Man kann noch aus anderen Gründen für das Christentum eine Ausnahme machen wollen, für die gibt es aber (soweit mir bekannt) fast alle Gegenargumentationen, die auch plausibel sind.
Das wäre ein Grund warum "Islamisierung" bzw. dessen "bekämpfung" inhaltlich Unsinn sind.
Sehen wir uns doch mal einen weiteren Grund an, warum von Islamisierung gesprochen wird. Der "Islam" würde nicht in die westliche Kultur passen und bringt seine Mitglieder dazu, sich nicht zu integrieren und Unruhe zu stiften. Erstmal sind Studien die das belegen (z.B. von Pfeifer oder wie der Kerl heißt) anfechtbar, in mehreren Bereichen. Desweiteren gilt es zu bedenken, dass
jede Religion anpassbar ist und sich auch mit unserer Kultur verträgt. Anders lassen sich die überläufer zum Islam aus dem europäischen Kulturkreis nicht erklären. Ebenfalls: Was ist mit all den Muslimen (und das ist ne Mehrheit) in Deutschland, die nichts negatives tun, sich beispiellos integrieren, Deutsch sprechen und hier auch arbeiten? Willst du gegen die auch alle vorgehen, nur weil dir ihre Religion/vorherige Nationalität nicht in den Kram passt?
Von der Sorte Argumente gibt es noch deutlich mehr (z.B. in die Richtung, dass Kultur nichts konstant gleiches ist und auch nicht sein kann. Dass Kultur sich immer verändert, nie besser oder schlechter wird) und ich habe keine Lust die alle aufzuführen, u.a. weil ich die Diskussion in meinem Hauptforum schon zu oft geführt oder beobachtet habe. Wir leben in einer liberalen, pluralistischen Gesellschaft. Es gibt viel zu kritisieren, dass ist richtig. Aber das grundlegend diese Gesellschaft aufrecht erhalten wird, ist etwas durchaus positives.