[Diskussion] beschneidungsverbot von kindern.

sind bräuche die in die körperliche unversehrtheit des kindes eingreifen abzuschaffen?

  • ja die rechte des kindes sind nicht verhandelbar.

    Stimmen: 58 82,9%
  • nein die religionsfreiheit der eltern überwiegt.

    Stimmen: 7 10,0%
  • habe keine meinung.

    Stimmen: 5 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    70

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Da ich gerade zeitlich etwas eingespannt bin nur ein kurzer Kommentar auf were den Rest habe ich nicht überlesen, wird bei Gelegenheit eine Antwort geben.

Ich möchte hier auf das Thema Schächten verweisen.
Schächten ist in Deutschland verboten, dies geht auf das GG20a zurück. Wird aber trotzdem praktiziert und dies können wir auch auf die Beschneidung übertragen.
Wir erlassen also erstmal ein generelles Verbot, gewähren dann aber Glaubensanhängern die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Die Beschneidung wird dann in speziell zugelassenen Krankenhäusern durchgeführt. So wäre beiden Parteien zufrieden, die von dir angesprochenen Abschnitte des GGs bleiben in ihrer Gültigkeit erhalten.
Natürlich kann man Schächten und Beschneidung nicht eins zu eins gleichsetzen, die Vorzeichen sind sich aber so ähnlich, dass ich eine ähnliche Lösung wie man sie beim Schächten gefunden hat, für praktikabel halte. Dies ist nur ein möglicher Weg den man gehen kann und ist ausdrücklich ohne jede Wertung des Vorgangs.

S.
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
Ist schwer auf das Beispiel zu übertragen, allerdings kann es nach dem Urteil kaum noch auf eine Duldung bzw. Ausnahmegenehmigungen hinaus laufen.
 

nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
es wird sogar. wie gesagt es gibt keine parlamentarische opposition gegen das verstümmeln nach der geburt.
ich hoffe nur nicht dass dann ausgerechnet die widerlinge von der npd verfassungsklagen dagegen einreichen, damit wäre die akzeptanz der beschneidung zementiert.

nachtrag:
genau deswegen habe ich das npd beispiel angesprochen. weil dann nämlich kritiker pauschal in die rassistische,antisemitische, rechtsextreme ecke geschoben werden können. oO
 
Zuletzt bearbeitet:

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Ui, interessante Posts die nihilizt's Link aufzeigen..

carolina schrieb:
Sie haben noch etwas vergessen, was zumindest in der Art des Eingriffs vergleichbar "kriminell" ist:

Bei Polydaktylie wird schon immer und trotz LG Köln noch immer gleich nach der Geburt der sechste Finger "abgeknipst" - einfach so, ohne medizinische Indikation (ist nämlich keine Krankheit) und ohne Narkose.

Was ist mit abstehenden Ohren? Da geht es allein um Ästhetik, und trotzdem werden Ohren von Kindern operativ "angelegt". Vielleicht würde manches Kind darüber auch selbst entscheiden wollen? Oder die Ohren so behalten wollen, wie sie angeboren waren?

Und Intersexualität?
Wird bei uns im frühkindlichen Stadium operativ "gerichtet" mit teilweise schlimmen Folgen für die Betroffenen, wenn sie in die Pubertät kommen und feststellen, dass das von den Eltern "gewählte" Geschlecht ihrer eigenen Empfindung nicht entspricht.
Was diese Menschen durchmachen müssen, wenn sie in das von ihnen selbst gefühlte Geschlecht wechseln wollen, ist unglaublich schrecklich.

All das ist genauso bekannt oder unbekannt wie der Beschneidungsritus.
Nichts davon ist strafbar.
Alles sind operative Eingriffe ohne medizinische Indikation, die wehtun und unumkehrbar sind.
In allen Fällen stimmen die Eltern in Wahrnehmung der elterlichen Sorge bzw. des Elternrechts zu.

Warum regt sich niemand drüber auf? Weil es nichts mit Religion zu tun hat.

Zu einem großen Teil ist die Debatte entweder verlogen oder oberflächlich oder zeigt den Tunnelblick vieler Diskutanten.
carolina schrieb:
Die Polydaktylie ist zwar eine Anomalie, aber keine Krankheit.
Darum gibt es für das Abknipsen des 6. Fingers keine medizinische Indikation, ebenso wie für das Anlegen der Ohren und das operative "Richten" des Geschlechts.
Alles keine Phänomene, die aus medizinischen Gründen behandelt werden müssten.

Das hat mit der Vorhaut nur so viel zu tun, dass es für deren (rituelle) Entfernung ebenfalls keine medizinischen Gründe gibt.

Der Unterschied liegt darin, dass Finger und Ohren aus ästhetischen Gründen abgeknipst bzw. angelegt werden und nicht aus religiösen. Das akzeptieren Sie.
Warum? Weil nichts mit Religion zu tun hat.
Die Unversehrtheit dieser Kinder interessiert Sie nicht.

Bei der Intersexualität sind es ideologische ("es darf nur 2 Geschlechter geben") Gründe. Und hier ist schon lange erwiesen, dass der Eingriff im diesem frühen Kindheitsstadium schädlich ist.

Warum regen Sie sich darüber nicht auf? Es interessiert Sie nicht die Bohne, dass hierbei Kinder an ihren Sexualorganen "verstümmelt" werden, was ihnen nicht nur den Schmerz der OP, sondern oft Qualen in der Jugend und Adoleszenz verursacht.

Aber da das keine religiösen Gründe hat, ist Ihnen das Leid dieser Kinder piep-egal.

Es geht nicht um Unversehrtheit der Kinder.
dann zu Mc Schreck..

Mc Schreck schrieb:
Die Frage ist allerdings interessant, wieso schmerzhafte OPs für die "Schönheit" akzeptabel sind, für die Religion aber nicht. Ich vermute, dass es eben doch inzwischen eine Religionsfeindlichkeit in dieser Gesellschaft gibt.

Wobei das fast schon wieder amüsiert. Denn wer wirklich von seinem "Unglauben" überzeugt ist, muss kein Feind der Religion sein. Sie ist ihm gleichgültig, keine Bedrohung.

Nur wer zweifelt, muss dagegen kämpfen.
Sry ich weiß, das Kopieren von Posts anderer Leute von außerhalb ist nicht gern gesehen, aber da ich mich nicht mit fremden Federn schmücke, müsste es doch ok sein oder? *Frage an die Mächtigen da oben die uns mit Argusaugen beobachten ^^*
Jedenfalls machen diese Posts deutlich, warum hier und da auch das Argument der Religionsfeindlichkeit auftaucht. Vielleicht hilft es ja einigen sich von Religion nicht allzu sehr bedroht zu fühlen oder zumindest sich mehr mühe geben es zu verbergen.

Nachti
 

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Da bin ich als Nicht-Jurist anderer Meinung. Wir haben Gruppen, die das ganze durchziehen wollen und ein Verbot als direkten Angriff auf sie werten. Ein komplettes Verbot halte ich für nicht praktikabel.
Natürlich kann man das Urteil evtl. schon vorher kassieren, ist ja nur ein Einzelfallurteil.
Möglichkeit 1) Urteil wird kassiert und danach lässt man es einfach weiterlaufen und es wird keine weitere Regulation vorgenommen.
Möglichkeit 2) Wir lassen das BVerfG ein "Ja, aber" Urteil sprechen. Generell gibt es natürlich das von dir genannte GGs Ausnahmen für religiöse Gruppen müssen aber möglich sein. (<--Da wird es meiner Meinung nach drauf hinauslaufen)
Ein komplettes Verbot ohne Schlupflöcher wird es und da gebe ich dir Brief und Siegel, nicht geben.

Selber Schuld wenn man der NPD ein Elfmeter gibt, ohne Torhüter wobei man hat sich bis jetzt sehr zurückgehalten. Was mich überrascht, normalerweise wenn das Thema "Jude" kommt kennt man bei der NPD ja kein halten mehr. Eine Verfassungsklage wird trotzdem abgeschmettert werden. Da bin ich mir so sicher, da würde ich sogar etwas mehr Geld drauf setzen.

S.
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
Eigentlich dürften die das Urteil nicht kassieren (wie gesagt, wenn die Legislative anfängt bei der Judikative derart massiv mitspielen zu wollen ist bei mir Ende) und unsere Jungs aus/in Karlsruhe werden so schnell keine Gesetzeslücke finden, die eine Pro-Beschneidung Grundsatzentscheidung rechtfertigt. Das wird für Hobbyjuristen echt interessant.

"Die Frage ist allerdings interessant, wieso schmerzhafte OPs für die "Schönheit" akzeptabel sind, für die Religion aber nicht. Ich vermute, dass es eben doch inzwischen eine Religionsfeindlichkeit in dieser Gesellschaft gibt.

Wobei das fast schon wieder amüsiert. Denn wer wirklich von seinem "Unglauben" überzeugt ist, muss kein Feind der Religion sein. Sie ist ihm gleichgültig, keine Bedrohung.

Nur wer zweifelt, muss dagegen kämpfen."

Wiedermal jemand mit einem erstaunlich hohen Inkompetenzquotient. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht erläutern muss, wieso eine an einem Volljährigen in dessen Einverständnis durchgeführte sinnlose Operation sich von einer an einem Minderjährigen durchgeführten sinnlose Operation unterscheidet.
 
Zuletzt bearbeitet:

d00m

Gläubiger
Nein. Schlicht und einfach: NEIN! Die werden bei uns dann als Schlimmer als die Ungläubigen angesehen und landen vielleicht sogar in 'ner schlimmeren Ebene der Hölle etc. Ne ne, Freifahrtsschein hat da keiner... keine Sorgen... Es liegt nur an Allah zu bestimmen, wer in den Himmel kommt und wer nicht, wir als Menschen können es nicht sagen... Ist zwar Off-Topic, aber ich hab darauf jetzt keine Antwort gelesen, oder überlesen, wollte es nur mal klar stellen..
war das jetzt deine meinung oder satire. not sure if
 

Ikki Tousen

Otakuholic
Otaku Veteran
Jaja
religionen......
wie schon in den nachrichten stand: nur weil etwas seit 100 jahren gwem,acht wird muss es ja nicht gut sein^^
die könns ja gerne machen aber bitte erst wenn die kinder alt genug um die tragweite des eingriffes zu verstehen. ab 16 oder so.
darunter gehts garnicht^^

und wenns den nicht gefällt: geht doch woanders hin.
 

d00m

Gläubiger
Zitat von Mc Schreck
Die Frage ist allerdings interessant, wieso schmerzhafte OPs für die "Schönheit" akzeptabel sind, für die Religion aber nicht. Ich vermute, dass es eben doch inzwischen eine Religionsfeindlichkeit in dieser Gesellschaft gibt.

Wobei das fast schon wieder amüsiert. Denn wer wirklich von seinem "Unglauben" überzeugt ist, muss kein Feind der Religion sein. Sie ist ihm gleichgültig, keine Bedrohung.

Nur wer zweifelt, muss dagegen kämpfen.
das ist insofern fast schon wieder amüsant, als es auch genau anders herum gilt, nur manche leute beim argumentieren leider gar nicht so weit gucken (wollen).

wenn ich gegen religionen argumentiere ist das mein gutes recht und kein zeichen von zweifel. das ist eine beliebige behauptung und zudem ein argumentativ unzulässiges totschlagargument.
dass sich einige ohne zu reflektieren über so eine argumentationsebene freuen, spricht nebenbei bemerkt für sich.

denk einfach nach was es über leute aussagen würde, die für ihre religion gegen atheismus debattieren. und ich bin gespannt ob du ihm dann immer noch so ausgelassen beispringen möchtest.
 

Black Rose

Vollzeitbunny
Da es ja um den religiösen Grund der Beschneidung geht, hab ich nur eine kurze Antwort zu dem Thema: Einen Gott, der mich nicht so akzeptiert, wie ich bin, den gibt es nicht. Und wenn es die Glaubensgemeinschaft ist, die mich nicht aufnehmen will, kann ich trotzdem noch an das gleiche glauben. Religion kann man auch ohne Tradition leben, die heiligen Schriften sind komplett zeitlos, sie verpflichten einen zu keinem Brauch und keinen Ritualen. Solange die hohen geistlichen mit Scheuklappen ihre jungen Anhänger erziehen wollen, wird es immer solche Konflikte geben.
 

Skare

fahrender Scolast
Teammitglied
Mod
So, dann möcht ich auch mal meine Gedanken und meine Meinung zu diesem brisanten Thema formulieren.
Zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich überzeugter Katholik bin und diesen Glauben auch im großen
und ganzen lebe bzw. mich mit dieser Glaubensrichtung aber auch anderen großen Religionen beschäftige
und versuche mich mit deren Glaubensgrundsätzen auseinanderzusetzen.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es ein hohes Gut in unserer Gesellschaft ist, seinen Glauben frei
leben zu können und somit sein eigenes Seelenheil zu finden. Jede Große Glaubensrichtung hat viele Inhalte,
die sich positiv auf eine Gesellschaft auswirken können und ein harmonisches Miteinander ermöglichen.

Allerdings sollten Religionen, also auch die eigene gelebte, meines Erachtens auch kritisch hinterfragt werden.
Ob das nun heikle Themen wie z.B. das Zöllibat im Katholizismus, die Ablehnung von Heiratsschließungen
unter den Religionen für religiöse Führer oder aber eben das aktuell behandelte Thema Beschneidung von
Kindern. Viele dieser kontroversen Themen erfordern eine tiefergehende Betrachtung und eine kritische,
möglichst objektive, Diskussion.

Ich für meinen Punkt zum Beispiel bin trotz meiner Meinung zum freien Ausleben des Glaubens und meiner
eigenen Gläubigkeit gegen die Beschneidung von männlichen Babys. Meine Gründe hierfür hat der Autor
Christopher Hitchens recht gut formuliert. Es folgt ein Auszug aus seinen Gedankengängen und Theorien
warum er (und unter anderem eben auch ich) gegen die männliche Beschneidung sind.

"Im Bereich der unmoralischen Bräuche gibt es wohl kaum etwas so Bizarres wie die Genitalverstümmelung bei
Kindern. Sie lässt sich zudem besonders schwer mit dem teleologischen Gottesbeweis vereinbaren. Es ist doch
anzunehmen, dass ein gestaltender Gott den Fortpflanzungsorganen seiner Geschöpfe besondere Aufmerksamkeit
schenken würde, sind sie doch wesentlich für den Fortbestand der Spezies. Doch seit Beginn der Zeit wurden im
Zuge religiöser Rituale Kinder aus der Wiege gezerrt und im Schambereich mit scharfen Steinen oder Messern
traktiert. In einigen animistischen und muslimischen Gesellschaften ist das Leid der kleinen Mädchen am größten,
denn ihnen werden die Schamlippen und die Klitoris beschnitten. Manchmal wird dieser Brauch bis in die Pubertät
aufgeschoben und, wie bereits erwähnt, gleich einer Infibulation durchgeführt, oder die Vagina wird ganz zugenäht,
wobei nur eine kleine Öffnung für Blut und Urin bleibt. Das Ziel ist klar: Der Sexualinstint soll abgetötet oder
betäubt, die Versuchung mit einem anderen Mann zu experimentieren als dem erwählten, geschmälert werden; dem
Ehemann kommt dann das Privileg zu, die Nähte in der gefürchteten Hochzeitsnacht zu durchstoßen. Bis dahin wird
dem Mädchen beigebracht, dass die monatliche Heimsuchung durch die Blutung ein Fluch und ihr Körper unrein
ist. (Irgendwann hat noch jede Religion ihre Abscheu vor der Menstruation zum Ausdruck gebracht, und viele
Religionenverbieten bis heute Frauen in dieser Zeit den Besuch des Gottesdienstes.

Andere Kulturen, besonders die jüdisch-christlichen, betreiben beharrlich die Verstümmelung kleiner Jungen -
kleine Mädchen können, aus welchem Grund auch immer, ohne Veränderung ihrer Genitalien Jüdinnen sein: Nach
einer durchgängingen Linie sucht man vergebens in den Bündnissen, die die Menschen mit Gott geschlossen haben
wollen. Für die Beschneidung von Jungen gab es ursprünglich wohl zwei Motive. Das Blut, das bei der Beschneidungs-
zeremonie vergossen wird, ist sehr wahrscheinlich ein symbolisches Überbleibsel aus der Zeit der Tier- und Menschen-
opfer, die in der blutgetränkten Landschaft des Alten Testaments noch so eine große Rollen spielten. Indem sie an
diesem Brauch festhielten, konnten die Eltern einen Teil ihres Säuglings stellvertretend für das ganze Kind opfern.
Dem Einwand, dass Gott den menschlichen Penis doch sicher mit großer Sorgfalt geschaffen haben muss, stand
das erfundene Dogma gegenüber, nach dem Adam beschnitten und nach Gottes Bilde zur Welt kam. Einigen Rabbinern
zufolge war auch Mose bei der Geburt bereits beschnitten, eine Behauptung, die sich allein aus dem Umstand herleiten,
dass seine Beschneidung im Pentateuch nirgends erwähnt wird.

Das zweite Motiv entsprach dem für die Beschneidung von Mädchen: den Betroffenen möglichst weitgehend die Freude
am Geschlechtsverkehr zu nehmen. Maimonides formuliert das in seiner "Führer der Unschlüssigen" recht eindeutig. Er
weist darauf hin, dass die Beschneidung nicht etwas physisch Unzureichendes perfektionere, sondern diese Aufgabe
im moralischen Bereich übernehme, indem sie die Erregbarkeit und die Lust am Geschlechtsakt herabsetze.

Das Versprechen Gottes an Abraham im 1. Buch Mose, Kaptiel 17, die Beschneidung werde dazu führen, dass er auch
im Alter von neunundneunzig Jahren noch eine große Nachkommenschaft zeugen werde, machte auf Maimonides offenbar
keinen großen Eindruck. Abrahams Entscheidung, neben allen männlichen Haushaltsmitgliedern auch die Sklaven zu
beschneiden, war ein Randphänomen, vielleicht auch dem Enthusiasmus geschuldet, denn diese Nichtjuden waren nicht
Bestandteil des Bundes mit Gott. Jedenfalls beschnitt er seinen damals dreizhehnjährigen Sohn Ismael. Doch während
sich Ismael nur von seiner Vorhaut trennen musste, wurde sein jüngerer Bruder Isaak, der in Genesis 22 seltsammerweise
als Abrahams einziger Sohn bezeichnet wird, zwar im Alter von acht Tagen beschnitten, sollte später Gott aber trotzdem
vom Scheitel bis zur Sohle als Opfer dargeboten werden.

Maimonides zufolge diente die Beschneidung außerdem der Stärkung der Ethnischen Solidarität. Besonders wichtig war ihm,
dass die Operation am Säugling durchgeführt wurde nicht erst ein paar Jahre später. Ältere Kinder würden die Operation
vielleicht nicht mehr über sich ergehen lassen und hätten darüber hinaus größere Schmerzen als ein Säugling, so
Maimonides. Auch den Eltern falle es so kurz nach der Geburt leichter. Vor allem dem Vater, der ja für die Beschneidung
verantwortlich sei, entwickle in den ersten Lebensjahren eine immer engere Bindung zu seinem Sohn, die es ihm erschweren
würde, die Operation später noch durchführen zu lassen.

Seit einigen Jahren werden auch pseudosäkulare Argumente für die Beschneidung des Mannes ins Feld geführt. Der Eingriff
sei hygienischer für die Männer und somit gesünder für deren Frauen, die besspielsweise seltener an Gebärmutterhalskrebs
erkrankten. Die Medizin hat diese Behauptungen widerlegt beziehungsweise nachgeweisen, dass Probleme genauso gut durch
eine "Lockerung"der Vorhaut gelöst werden können. Die vollständige Beschneidung, die Gott ursprünglich als Blutpreis für das
versprochene Massaker an den KAnaanitern verlangte, steht heute als das da, was sie ist: die Verstümmelung eines wehr-
losen Kindes mit dem Ziel, ihm seine künftiges Sexualleben zu ruinieren. Die Kausalbeziehung zwischen religiöser Barbarei und
sexueller Repression kann deutlicher nicht sein. Wer wollte ermessen, wie viele Menschen auf diese Art ins Elend gestürtzt
wurden, zumal seit christliche Ärzte die alte jüdische Tradition in ihren Krankenhäusern übernommen haben? Wen lässt es
kalt, wenn er die langen Listen in den medizinischen Lehr- und Geschichtswerken liest, die anhand nüchterner Zahlen dar-
legen, wie viele männliche Säuglinge nach dem achten Tage an einer Infektion starben oder extreme und unerträgliche
Funktionsstörungen und Verunstaltungen davontrugen? Auch die Statistik syphilistischer und anderer Infektionen infolge
verfaulter Rabbinerzähne oder Unachtsamkeiten aufseiten der Rabbis sowie der Fälle in denen versehentlich in die Harnröhre
oder gar eine Vene eingeschnitten wurde, liest sich einfach furchtbar. Und es ist noch immer erlaubt, im New York des Jahres
2006! "
Christopher Hitchens - Der Herr ist kein Hirte
Ich weiß, der Autor ist ein Mensch, der mit Glauben so überhaupt nichts anfangen kann und dennoch erkenne ich als glaubendes
Individuum, in seinen Ausführungen Gedanken die mir zu diesem Thema ebenfalls durch den Kopf schießen.

Natürlich bin ich mir bewußt, dass es unmöglich sein wird diese Praxis vollständig durch die Kraft des Gesetzes zu unterbinden,
und gehe auch davon aus, dass die Bundesregierung versuchen wird, eine straffreie Möglichkeit der Beschneidung von männlichen
Babys zu schaffen. Begeistert bin ich davon bei weitem nicht. Wenn ich allerdings so verfolge wie hier der ein oder andere
diese theoretischen Verbote umgehen würde, bin ich doch irgendwie froh, dass es eine Möglichkeit geben könnte, dem Säugling
die bestmögliche medizinische Versorgung garantiert und Durchführung dieses Rituals zu ermöglichen, da bei uns in Deutschland
der medizinische Standard einfach ein anderer ist als z.B. in vielen Ländern des Ostblocks oder aber auch in der afrikanischen und
arabischen Welt

In diesem Sinne...vielen Dank fürs lesen, auf Wiedersehen

Skare
 
Zuletzt bearbeitet:

evos

Gläubiger
Ich finde die Diskussion in der öffentlichkeit zu diesem, Thema sehr interressant!

Neulich lief eine Talkshow im Fernsehen zu diesem Thema und im laufe der Sendung wurde von nem Juristen, der Kallwass und einer türkischen Autorin eigentlich alle Gründe für eine Beschneidung wiederlegt, als dann einem jüdischen Rabbi nichts mehr eingefallen ist, hat er damit angefangen das wir deutschen versuchen würden das Judentum zu töten und die jüdische gemeinde das auch trotz evtl. Verbots weiter praktizieren würde!
Da dreht sich mir der Magen um!
Erstens will ich als Deutscher niemanden töten und der Glaube von irgendwem ist mir nicht wichtig genug um ihn auslöschen zu wollen!
Zweitens finde ich es ganz schön dreist mich hinzustellen und zu sagen meine Religion ist wichtiger als euer Rechtssystem und drum mach ich was ich will!
Wo zieh ich da die Grenzen?
Beim Rastafari der um seinen Glauben zu praktizieren Gras rauchen muß, dabei aber niemanden verstümmelt, oder beim Afrikaner der dann seine Tochter beschneidet oder jemand der einer Naturreligion angehört und dafür Tiere opfern muß?
Ich finde es gut das bei uns jeder seinem Glauben folgen darf, aber genauso sollte sich unser Staat auch wehren wenn jemand mit religiösen Argumenten seine Gesetze bricht!

Außerdem kann ichs irgendwann nicht mehr hören das jedesmal wenn bei uns jemand eine Entscheidung trifft die der jüdischen Gemeinde nicht gefällt, oder kritik an der Politik von Israel übt, sofort irgendwo einer rausspringt und die Nazikarte zieht!
Das ist nicht die breite Masse der Juden, das ist mir auch klar, aber irgendeiner findet sich immer!

Bei den Moslems findet die Reaktion auf dieses Thema viel ruhiger statt!
Die sagen na gut, dann machen wir das halt später, wenn er alt genug ist!
und mal ganz ehrlich glaubt doch keiner das ein zwölf oder vierzehnjähriger bei seinem religiös geprägten umfeld in dem jeder beschnitten ist dann nein sagt?
 

L8rd

Best in the World
Otaku Veteran
als dann einem jüdischen Rabbi nichts mehr eingefallen ist, hat er damit angefangen das wir deutschen versuchen würden das Judentum zu töten und die jüdische gemeinde das auch trotz evtl. Verbots weiter praktizieren würde!
fern muß?

Außerdem kann ichs irgendwann nicht mehr hören das jedesmal wenn bei uns jemand eine Entscheidung trifft die der jüdischen Gemeinde nicht gefällt, oder kritik an der Politik von Israel übt, sofort irgendwo einer rausspringt und die Nazikarte zieht!
Das ist nicht die breite Masse der Juden, das ist mir auch klar, aber irgendeiner findet sich immer!
Ja wie recht du hast, ein falsches urteil oder wort gegen Juden schon bist du ein Nazi!

Zum Thema:
Aslo mir ist es egal also habe ich auch kiene richtrige Meinung dazu. Aber was so gewisse Gemeinden in Deutschland für ein Theater über das Urteil machen ist schon belustigend.
Wenn es heißt das geht nicht, dann gehts halt nicht. Sollen die doch ihre Kinder dort zur Welt bringen, wo es gang und gebe ist und dort alles abschneiden lassen, so wie es ihr Gott am liebsten hätte. Können dann ja wieder zurück kommen :)
Am Ende ist es eh egal ob man jetzt beschnitten wird oder nicht, man hat eh kaum ein nutzen von.
Ins Gras tut jeder beißen und da inetressiert es deinen Nachbarn auf dem Friedhos auch nicht .....
Wieder ein Thema was von den Medien viel zu hoch gejubelt wird, es gibt wichtigeres!
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
und mal ganz ehrlich glaubt doch keiner das ein zwölf oder vierzehnjähriger bei seinem religiös geprägten umfeld in dem jeder beschnitten ist dann nein sagt?
Dass Problem ist meiner Meinung nach doch die Angst davor, dass die Jünglinge sich bis dahin zu viele Gedanken über den Brauch und den Sinn und Zweck des Rituals gemacht haben und dann sagen "nein, ohne mich". Freier Wille bzw. gesunder Menschenverstand und Religion sind doch unvereinbar (bis auf den Buddhismus, der scheint im weitesten Sinne eine Ausnahme zu sein).
 

RazurUr

Otaku-Grabscher mit Herz
Otaku Veteran
Aha, dann wundere ich mich aber warum die Weltgesundheitsorganisation weltweit in zahlreichen Ländern Kampagnen starteten, welche Männer dazu auffordern, sich zur Prävention von Aids und zur Verringerung des Infektionsrisikos beschneiden zu lassen? Die Rate von Beschneidungen nimmt daher Weltweit zu.
Wo hast du das den gelesen? Würde das gerne in einem Artikel sehen, weil in Amerika gehen die Beschneidungen sogar zurück :-)

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Und ich möchte hier nicht an irgend einen Glauben rütteln, aber ich finde es nicht gut das man einen Menschen nur beschneidet
damit er weniger Lust empfindet und nur deswegen wurde es damals irgendwann eingeführt, deswegen werden sogar heute
noch in manchen Ländern Mädchen beschnitten sobald sie in der Pubertät sind und sowas ist grausam. Für ein Baby mag es
nichts wildes sein, doch wenn man älter ist und nichts anderes kennt, kann sich auch keiner beschweren. Jetzt lassen wir
mal einen 18 Jährigen Moslem beschneiden der vielleicht sogar vorher noch Geschlechtsverkehr hatte, was meinst du wie
der jammern würde. Und mir kann keiner erzählen dass die Lustempfindung der Eichel nicht nachlässt bei jemanden der
keine Vorhaut hat, weil wenn die Eichel sich verdickt ist sie auch weniger empfindlich. Aber Gott sei Dank macht man das
nicht mehr bei Frauen, wo es übrigens früher oder immer noch, gemacht wird nur damit die Frau weniger Lust beim Akt
verspürt und sowas ist barbarisch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien

Und ich finde es interessant das Frauen so gut beurteilen können ob das für einen Mann schlimm ist oder nicht.
 
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