Survivor
Master Chief

Victor wusste wirklich nicht was er mit diesem Mann machen sollte. Normalerweise hätte er ihn jetzt das Gewehr entrissen und ihm damit den Schädel eingeschlagen oder weggepustet. Denn da Paul ganz offensichtlich wusste was er tat, faste der Lamia dessen Verhalten als Bedrohung gegen sich auf.
Und jeder der so etwas bisher bei dem Lamia getan hatte, war tot.
Andererseits musste der Russe sich eingestehen, dass in Pauls Art auf eine gewisse Art beeindruckte.
Der Lamia war bisher nur Menschen begegnet die ihn nur Ausrauben oder von vorneherein umbringen wollten. Noch nie hatte ihn jemand herausgefordert, der gesehen hatte wozu der Vampir in der Lage war und was er konnte, obwohl er wusste wozu das führen musste.
Victor würde Paul nicht umbringen, dafür fand er ihn zu interessant. Viel mehr juckte es den Vampir in den Fingern zu sehen wie der Blondschopf in gewissen Situationen reagieren würde. Würde er wirklich immer die beiden jungen Frauen verteidigen, oder würde er sie auch benutzen um sich einen Vorteil zu verschaffen. Der Russe merkte das ihm dieses Spielchen gefiel das sich da zu entwickeln schien, doch er wusste noch nicht ob er es auch mitspielen würde.
Das Grinsen das Victor aufgesetzt hatte verschwand aus seinem Gesicht und statt dessen er schien ein berechnender Blick.
“Ich will dir jetzt mal was sagen “Clint Eastwood”…das hier ist nicht der Wilde Westen wo jedes Problem noch mit einer Kugel gelöst werden konnte. Und normalerweise wärst du jetzt schon tot. Aber da ich heute schon genug Spaß hatte und außerdem gerade beim Essen bin, will ich mal vergessen was du gerade gesagt hast.
Ich habe dir oben in dem Haus schon einmal gesagt das, wenn ich euch töten wollte, es auch ohne große Anstrengungen schaffen könnte. Du bist keine Herrausforderung für mich, jedenfalls nicht in diesem Zustand, und deine beiden “Betthäschen” sind es auch nicht…Schusswaffen hin oder her.
Ich habe momentan keine Lust mich mit dir zu streiten, also lass mich ihn Ruhe und geh wieder zu deinen Begleitern.”
Damit erhob sich der Vampir und ging zu einem der Jungtiere, welches zwar schon tot war, wodurch der Lamia es nicht mehr aussaugen konnte, dessen Fleisch aber besser schmecken dürfte als das der Mutter.
Bevor Victor sich jedoch ans “Schlachten” machte, meinte er noch zu Paul, welcher nach wie vor das Gewehr auf Victor richtete,
“Was deine Frage über andere Kreaturen hier unten anbelangt, mehr als diese Drei hab ich hier unten nicht gefunden. Keine Ahnung ob es hier noch andere Höhlen gib und dort noch mehr von ihnen existieren, aber hier gibt es jetzt erst einmal keine mehr.”
Als der Lamia beim häuten des Tieres war fiel ihm plötzlich der Metallarm von Paul wieder ein, welchen der Lamia ja schon bei seiner ersten Begegnung mit dem Trio gesehen hatte. Er hatte dem damals nicht all zu viel Aufmerksamkeit geschenkt, da er nicht gedacht hatte das er diese Leute noch einmal wieder sehen würde, aber jetzt… “Er ist also so was wie ein Cyborg…”
Etwas schlug plötzlich auf dem Boden auf und Victor schaute in die Richtung
“Dem jetzt offensichtlich der Saft aus gegangen ist…” denn der eben noch aufrecht stehende Paul lag nun am Boden und bewegte keinen Finger mehr.
“Na super, da hat Dornröschen sich ja den passenden Platz zum schlafen ausgesucht…”
Statt jedoch zu dem Verwundeten hinüber zugehen, fuhr der Vampir unbeirrt mit seiner “Metzgerarbeit” fort und schnitt sich einige Streifen rohen Fleisches zurecht.