Als Destiel endlich einstieg und sich zu ihrem Sohn setzte, zögerte Tyler keinen Moment mehr, er startete den Motor und trat das Gaspedal durch. Die Räder drehten kurz auf dem Frischschnee durch, dann haffteten sie und der GTO setzte an.
Tylers Wagen rasste durch die Straßen Rostocks in Richtung Hafen, als Plötzlich drei Gestalten in Umhängen auftauchten, Tyler hätte sie garnicht bemerkt, hätte Destiel nicht auf sie aufmerksam gemacht. Nach den Geschehnissen entschied er sich jedoch kein Risiko einzugehen, er zog die Handbremse an und drifftete über den Schneematsch in eine Seitengasse. Leider brachte dieses Manöver nicht viel, denn kaum waren sie durch die Seitengasse und wieder auf einer Hauptstraße, da waren die Gestalten auch schon wieder da. Doch zum Glück waren sie beinahe bei ihrem Ziel.
Tyler zog die Handbremse durch und tratt voll auf die Bremsen, schlittern über das Eis kamen sie vor dem Eingang zu stehen. Als Destiel bereits ausgestiegen war, holte Tyler noch ein paar Patronen aus seinem Handschuhfach. Die Bar ist zwar neutrales Gebiet, aber man konnte ja nie wissen, dann stieg er auch aus gleichzeitig mit David. "Beeilung!" Schrie Tyler Destiel an. Plötzlich verschwand die Kälte der Nacht und Tyler sah wie in Zeitlupe einen Feuerball an ihm vorbeifliegen der Destiel schrammte, die dann gegen sein Auto geschleudert wurde. Man hörte eindeutig das knacken von Knochen, der GTO war nicht beschädigt, was ihn nicht überraschte. Er wandte sich Destiel ab und blickte zum vermeintlichen Ursprung des Feuerballs. In der Luft schwebend sah Tyler erneut die drei Gestalten in ihren roten Roben, man konnte ihre Gesichter nicht sehen, doch war ein eindeutiges Grinsen unter ihren Kapuzen zu erkennen. Er befasste sich nicht weiter mit ihrem aussehen, sie waren Feinde und als solche, waren sie bald nicht mehr.
Tyler zog seinen Revolver hervor und zeigte mit der freien Hand auf den Eingang der Bar. "Da Hinein, das ist der einzig Sichere Ort im Moment." rief Tyler den beiden zu. Er wollte bereits auf die drei Gestalten schießen um den Beiden Deckung zu geben, als sich Destiel wieder anfing sich in einen Engel zu verwandeln. "Haltet euch die Ohren zu!"
Oh, Scheiße ,dachte sich Tyler nur noch, das was nun kam hasste er wirklich im Kampf mit Engeln. Doch zum Glück wusste er sich gegen 'Gottes Stimme' zu helfen. Er packte sich ein paar Ohrstöpsel in die Ohren, gerade noch rechtzeitig als bereits die fensterscheiben in der Umgebung anfingen zu zerspringen. Tyler kümmerte sich nicht darum, er schnappte sich den Jungen und stieß ihn in den Eingang der Bar. Plötzlich gab es hinter ihm eine Explosion, er drehte sich auf der Stelle um, immernoch die Tür aufhaltend, und sah nur noch eine Rauchwolke. Dann tauchte Destiel aus dem Rauch auf und fiel geradezu in den Eingang hinein. Auf den Ersten Blick war sie übersäht mit Schnittwunden und Prällungen, vermutlich besaß sie verschiedene innere Verwundungen, wäre sie ein Mensch wären ihre Überlebenschancen miserabel. Doch als Engel richtete sie sich einfach wieder auf, sah ihren Sohn an, dann ihn. "Danke" Für einen Moment vergass Tyler beinahe was sie war, dann jedoch schüttelte er sich jedoch innerlich. "Wir müssen weiter, da vorne den Gang entlang."
Die drei gingen in die besagte Richtung, dann durch eine Tür und eine Treppe hinunter, bis zum 'Gatekeeper' der Bar. Er zeigte Tyler eine Karte, dieser Kante die Prozedur zu genüge und erkannte was auf ihr war. „Zwei Frösche auf einer Bank...“ Er blieb nicht einmal stehen und wurde eingelasssen. Dann waren Destiel und der Junge dran. Diesmal zeigte der Wächter zwei Karten vor. Die Eine erkannte Destiel sofort bei der anderen wusste sie es jedoch nicht, aus gutem Grund den diese war für den Jungen bestimmt. „Ähm...könnte man bei dem Jungen hier eine Ausnahme machen, er kennt die Regeln noch nicht...“ Tyler wollte bereits zustimmen und den Wachmann um diesen Gefallen bitten, als. „Wieso?“ fragte David prompt. „Auf dem Kärtchen ist doch ein skelettiertes Neugeborenes zusehen, oder nicht?“ Anscheinend war der Junge endlich aus seiner Starre erwacht. Dann lies der Wächter die beiden Passieren. „Offensichtlich ist euere Sorgen unnötig, denn er ist ja schon weiter als ihr glaubt." Sagte der Wächter zu Destiel, dann an den Jungen gerichtet. "Geh rein Junge. Bist außerdem ganz schön groß geworden, seit du das letzte mal hier warst.“ „Sie kennen mich?“ „Frag lieber wer dich nicht kennt, Junge, da wird die Liste kürzer. Jetzt seht zu das iht rein kommt, euch scheint nämlich der Ärger auf dem Fuße zu Folgen." Tyler war etwas irritiert, er hatte den Türsteher selten so gesprächig erlebt. Dann gingen die drei zusammen in das innere der Bar.
Das innere der Bar war alles andere als sauber, man konnte es allerdings auch nicht als schmutzig bezeichnen, Tyler fand es war gemütlich. Links vom Eingang war eine lange Bar, die Wand entlang, mehrere Hocker vor der Theke, manche besetzt, manche nicht. Hinter der Theke stand ein großgebauter Barkeeper, mit silbernen Haaren und roten Augen, rein Äußerlich erschien er erstaunlich jung, doch in seinen Augen schimmerte eine Weisheit wieder die man nicht vermuten konnte. Die Flaschen in der Bar waren teilweise mit normalen Getränken, teilweise aber mit nicht ganz identifizierbaren Sachen gefüllt.
Von der Bar ausgehend, huschten durch den ganzen Raum Serviererinnen, viele waren es nicht, doch genügend für diese kleine Bar und Tyler wusste, auch wenn sie menschlich aussahen, sie waren es nicht.
An der hinteren, wie auch an der rechten Wand standen mehrere Tische mit geöffneten Coachrundungen, zum sitzen. Mehrere Tische waren bereits besetzt, mit Gästen unterschiedlichster Herrkunft und Aussehen.
Über den Tischen war eine über die Eck gehende Spiegelwand, wichtig bei dieser war besonders anzumerken, das anscheinend nicht alle Gäste sich im Spiegel reflektierten, ausserdem erschienen Gestalten im Spiegel die in der Bar nicht zu sehen waren. Am anderen Ende der Bar war eine Bühne auf der eine kleine Gruppe von Musiker derzeit spielten, die Musik erinnerte ein bisschen Jazz, stimmte jedoch nicht ganz mit der menschlichen Fassung überein.
Rechts von der Bühne war ein Eingang zu den hinteren Bereichen, wo unter anderem auch das Büro von Erebus dem Barbesitzer war.
Links von der Bühne und gleich hinter der Bar, war ein großer durchgang, zu einem zweiten Raum in dem verschiedene Spiele zur Unterhaltung aufgebaut, manche menschlich, manche nicht.
Am wichtigsten jedoch für Tyler waren im Moment, die nicht sichtbaren, jedoch vorhanden heiligen Siegel, die über jede Wand, Tür und festen Objekt in dieser Wand Gingen, die jede Art von Aura, wie auch die Fähigkeiten diese Aufzuspüren volständig unterdrückten. Selbst seine eigene Wohnung war nicht annähernd so gut gesichert.
Tyler ignorierte die anderen Gäste in der Bar einfach und ging, gefolgt von den anderen Beiden, zu einem der noch leeren Tische. Der Nephilim, Destiel und dann auch Tyler setzten sich auf die Couch. Destiel schien nervös zu sein, angesichts der Ereignisse durch aus verständlich, doch Tyler wusste mit Bestimmtheit, wenn nicht auf einmal eine Ganze Armee von Erzengeln auftauchen würde, wären sie in dieser Bar vorerst in Sicherheit. Daher blieb er ganz ruhig, auch als es dunkler wurde. „Was hat der Typ vorhin gemeint als er sagte ich sei groß geworden, kennt der mich, warst du schon mal mit mir hier? Ich kann mich nämlich nicht erinnern, und was sollte das mit dem 'Die Liste sei kürzer bei den Leuten die mich nicht kennen'?“ Tyler richtete seine Aufmerksamkeit auf den Jungen. Eine Frage die er berechtigt fand und Antworten die ihn auch interessierten, doch Destiel schien von anderen Dingen abgelenkt. "So ein Mist. Verhalt dich ja unauffällig." Tyler wollte bereits unauffällig nachschauen was sie entdeckt hatte, als eine Bedienung zu ihrem Tisch kam.
"Der Herr des Hauses spendiert ihnen dreien einen Willkommensdrink"
Hm, anscheinend weiß Erebus noch immer ganz genau was in seiner Bar vorsich geht. Dachte sich Tyler dabei. "Mein Junge ist noch nicht alt genug, um zu trinken." Tyler wusste das der Junge mindestens 16 Jahre alt sein, soviel mütterliche Führsorge hatte er nicht erwartet, von einem Engel. Die Kellnerin lachte nur. "M'am. Verzeihen sie mir meine Unverfrohenheit. Aber ihr Schatz ist wesentlich älter, als sie glauben" Die Kellnerin näherte sich dann Destiel und sagte leise, doch für Tyler immernoch verständlich. "Immerhin kann ich die Zeichen deuten. Im Gegensatz zu dem Rest der idiotischen Kinder hier. Viel Vergnügen mit deiner Mom, David. Ihr Körper ist für ihr Alter noch sehr knackig gebaut" Mit einem Lachen verließ die Bedienung die Drei. Tyler konnte nicht anders und grinste ebenfalls leicht. Immerhin hatte er nun endlich den Namen des Jungen erfahren, David. Destiel hatte inzwischen ihr Glas gelehrt, das wie er mit erfahrener Nase erkannte, mit einem doch recht starkem Alkohol gefühlt war. Doch wie aus wunderhand wurde das Glas wie von selbst nach gefüllt. "Diese.. Schnäpfe.. was bildet die sich ein?!" Das Glas wurde binnen weniger Sekunden neu geleert. Tyler hatte inzwischen auch angefangen ein paar Schlücke zu trinken, weniger weil er durstig war, viel mehr aber weil er so sein Grinsen verbergen konnte.
Dann stellte David seine Frage erneut und diesmal schien Destiel auch auf ihn zu reagieren. "Ja, wir waren schon einmal hier. Ich hab dich nämlich an dem Tag deiner Geburt hier abgeholt." Anscheinend darauf bedacht Fragen von ihrem Sohn, auf diese für ihn vermutlich verwirrende Antwort, zumindest für ein paar momenten aus dem Weg zu gehen, richtete sie sich an Tyler. "Tyler. Siehst du die beiden Typen am Thresen? Ein Nephilim und ich glaube ein Dämon, bin mir aber nicht ganz sicher. Hier unten ist schwierig etwas zu lokalisieren, irgendetwas durchtrennt meine Spähre." "Natürlich wird sie durchtrennt..." Tyler versuchte während er sprach jene zu entdecken die Destiel meinte, ohne selbst als zu auffällig zu schauen. " ,deswegen sind wir doch hier. In dieser Bar, kann man nicht zwischen einem Menschen, einen Dämonen oder gar einem Engel unterscheiden." Tyler glaubte er hatte inzwischen jene entdeckt die Destiel meinte sie waren getrennt von einander, kurz nach ihnen angekommen und saßen nun nebeneinander an der Bar. "Hier sind wir alle gleich, aber ich glaube ich weiß wenn du meinst." Tyler sah erneut zu Destiel, ihre Verletzungen schienen mit erstaunlicher Geschwindigkeit zu heilen. "Aber fürchte dich nicht, solange du dich nicht vor aller Leuten hier in deine wahre Gestalt verwandelst, wird dich niemand identifizieren können." Tyler trank noch einen letzten Schluck aus dem Glas, das sich sofort als es auf dem Tisch stand wieder nachfühlte, doch er beachtete es nicht. Er stützte sich auf diesen ab und stand auf. "Wenn ihr mich entschuldigt, ich habe einiges mit dem Barmann zu besprechen." Dann sah Tyler kurz zu David und dann wieder zu Destiel. "Und ich bin mir sicher ihr habt auch einiges zu klären."
Tyler verließ daraufhin die Beiden und wanderte einmal durch den Raum, zur Bar. Er veruschte, ohne all zu auffällig zu erscheinen, ausser Hörweite der Beiden Individuen, die Destiel entdeckt hatte, zu bleiben.
Als er an der Bar war, zündete er sich eine Zigarette an und dann kam der Barmann zu ihm. "Nah Tyler, das übliche?" Tyler zog einmal an seiner Zigarette und sprach mit Rauch in Lungen. "Heute nicht, ich muss mit Erebus reden." "Ahh ich nehme an es geht um die Beiden die du mitgebracht hast." Er schaute mit einem Auge an Tyler vorbei. "Du hattest ja schon immer Glück mit der Frauenwelt, nur die Schönsten der Schönen, aber das du neuerdings auch auf kleine Jungen stehst, war mir neu." Dabei grinste der Barkeeper schelmisch. "Quatsch nicht, ich bin mir sicher du weist ganz genau wer die Beiden sind." Der weißhaarige lächtelte nur wissend. "Also kann ich nun mit Erebus reden, oder nicht?" "Er hat im Moment noch einen Gast, danach steht er dir und deiner Begleitung aber zu Verfügung." Tyler schaute kurz zu den Beiden hinüber und zog dann nochmal an seiner Zigarette. "Ich wollte eigentlich allleine mit ihm reden." "Der Boss möchte aber das deine mitkommt." "Und was der Boss möchte..." "... bekommt er auch." Tyler seufzte innerlich. "Nagut." "Gut, warte bei deinem Tisch, ich schicke eine Kellnerin wenn es soweit ist." Tyler zog ein letztes mal an seiner Zigarette und drückte sie dann in einem nahen Aschenbecher aus. Dann ging er zurück zu dem Tisch und seinen 'Begleitern'.