Kiline war mit Katrin endlich in Melkir angekommen. Sie mussten die gesamte Nacht durchwandern, doch es hatte sich gelohnt. Hier in der Hochstadt der Forschung konnten sie ohne Probleme unter den Scharen von Menschen, Imps und anderen Wesen abtauchen. Die Myou musste ihre Artgenossin so schnell wie möglich auf das Luftschiff der befreundeten Kapitänin bringen, bevor weitere Männer des Gutsbesitzers ihnen nachstellen konnten.
"Komm schon Katrin. Es ist nicht mehr weit bis zu den Docks.." Kiline nahm die Hand des anderen Katzenwesen und zog sie sanft hinter sich her. Sie durfte Katrin jetzt nicht verlieren, denn wenn das passieren sollte, würden sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Als der Strom von herumlaufenden Personen zu stark wurde, zog Kiline die Myou in eine Seitengasse, damit sie verschnaufen konnte.
"Wir haben es bald geschafft.." Die Kriegerin blickte sich vorsichtig um und dachte über eine Abkürzung nach. Katrin hingegen lehnte an einer Wand und ihr Atem ging keuchend. Seit dem Kampf zwischen Kiline und dem Sohn des Gutsbesitzers, hatte das früher versklavte Mädchen kein Wort gesprochen. Scheinbar war sie ihr nicht ganz geheuer. Als die Rächerin kurz zu ihr rübersah, zog sie ihren Mundschutz runter und entblößte dabei ihren Mund, welcher hier und da noch rubinrote Flecken hatte.
"Schau mich nicht so an. Das Schwein hatte es verdient. Er wollte dich töten!" Katrin schüttelte nur ratlos den Kopf und schien mit den Tränen zu kämpfen. Kiline schnaubte, ging auf sie zu und schob ihr einen Finger unters Kinn um ihren Kopf anzuheben.
"Jetzt hör mir gut zu. Für viele der Menschen da draußen, sind wir immer noch der letzte Dreck. Sie sollen ruhig sehen, wie sich das anfühlt. Und jetzt heul mir hier bloß nicht los. Wir müssen weiter.." Da nahm die Myou Katrin an der Hand und zog sie wieder hinter sich her. Direkt in den Strom der anderen Passanten. In der ferne waren bereits einige Türme zu erkennen, um welche Luftschiffe aller Größen und Farben schwebten.
Markus hatte versagt! Als er mitansehen musste wie Rebecca von einem der Soldaten verschleppt wurde, stand er für einen Moment regungslos da. Danach wollte er ihr nach. Rief nach ihr. Doch der Reiter war zu schnell. Er konnte es nicht glauben. Sie hatten sie einfach mitgenommen. Als er sich wieder gefangen hatte, riss er sein Schwert aus der Erde und wandte sich wieder an die anderen.
„Wir müssen sie um jeden Preis retten.“ „Du bist verrückt. Wie sollen wir drei sie ganz allein retten. Wir wissen ja nicht einmal wo sie hingebracht wird.“ „Er wird es uns sagen.“ Markus war wie in Trance. Er ging auf den stöhnenden Soldaten zu, packte ihn am Kragen und zog ihn so auf Augenhöhe. Sein GEr packte ihn an den Kragen und zog ihn hoch. Dieser wehrte sich zwar, doch Markus hielt ihn nur noch fester.
„Wohin wird die Prinzessin hingebracht, los sprich!“ Seine Wut wuchs ins unermessliche. Wut auf sich selbst, auf die Soldaten, Wut auf diesen ganzen Krieg. Aber der Soldat schwieg
„Wie du willst.“ Markus Stimme zitterte zornig und er schleuderte den Soldaten regelrecht gegen einen Felsbrocken. Danach stach er ihm mit Leichtigkeit in die Schulter, woraufhin der Soldat aufschrie. Markus bekam nichts mehr mit, was um ihm herum geschah. Immer wieder versenkte er die Spitze seiner Klinge in das Fleisch des Gefangenen. Er wollte dass der Soldat sprach. Er musste wissen wo Rebecca hingebracht wird. Er wollte..
„Wartet, ich werde reden.“ Der Gemarterte blickte zu Boden.
"Die Prinzessin wurde zur schwarzen Festung Makeros gebracht. Ihr werdet eure Prinzessin nie mehr sehen.“ Dann fing er an laut zu lachen. Er verhöhnte und verspottete sie damit. Dieser Bastard machte sich über Rebeccas Leiden lustig. Kurzerhand stach ihm Markus so tief in das Herz, dass er den Widerstand des dahinterliegenden Steins spüren konnte.
Abschaum wie du hat es nicht verdient zu Leben. Wie Meriate die Gruppe verließ bekam der Leibwächter nur am Rande mit. Rebecca war jetzt wichtiger! Nachdem Ifrit im Sattel saß, stieg auch Markus auf eines der Pferde. Beide schossen regelrecht über das Land, in die Richtung, in welcher die Prinzessin verschleppt wurde. Der Leibwächter verfluchte sich immer wieder. Er hatte Rebecca enttäuscht. Seine Hand legte sich fester um den Griff seines Schwertes und das Leder seines Handschuhs knarzte dabei. Als sie jedoch noch immer keinen Reiter sahen, wuchs seine Panik. Sie hatten sie wohl schon in die Festug gebracht. Markus brachte sein Pferd plötzlich zum stehen. Das Tier tänzelte unruhig umher. Er sah zu Ifrit und seine Augen waren voller Sorge.
"Ich weiß du denkst das gleiche wie ich. Sie haben sie bereits in die Festung gebracht.. Ich weiß zwar nicht, warum du ihr helfen willst Ifrit, aber ich werde es dir nicht verübeln, wenn du umkehrst. Solltest du jedoch mit mir kommen, will ich eins klar stellen." Sein Blick änderte sich. Zorn und Entschlossenheit sprühten nun regelrecht aus ihnen hervor.
"Mein Ziel ist Rebecca. Ich werde es nicht dulden, dass mir jemand dazwischen funkt!" Mit diesen Worten trieb er sein Pferd wieder zu einem halsbrecherischen Tempo an und nach wenigen Minuten konnte man eine große Festung sehen, welche aussah, als hätte man sie aus schwarzem Stein geschaffen. Eine Vielzahl von Türmen ragte in den Himmel. Das große Tor war von einem Fallgitter gesichert und an den Wehrgängen konnten sie einge Bogenschützen erkennen. Hier und da brannten sogar Kohlenpfannen. Markus hielt an und musterte das imposante Bauchwerk.
"Wird schwierig da reinzukommen..."