Zum Kampferbaum: Da hängen teilweise so bunte Teile an den Bäumen. Wozu dienen die? Sind das Glücksbringer?
Das sind eigentlich (oder sollten es sein) Origami-Kraniche. Und zwar eine ganze Menge, an einer Schnur aufgehängt. Ziemlich genau 1000 :D
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Der genaue Ursprung ist mir dazu leider nicht bekannt, aber die Legende dazu besagt: Wenn man 1000 Papierkraniche gebastelt hat, werden die Götter einen heilen, bzw. mit Glück segnen oder auch einen Wunsch erfüllen - die Übersetzung ist hier nicht ganz klar.
1000 Kraniche nennt man dann Senbazuru (千羽鶴).
Das ganze ist unabhängig davon, ob es shintoistisch oder buddhistisch ist. Die Kraniche kann man in beiden Tempeln finden - oft an Plätzen, die etwas Bedeutungsvolles haben (aber hauptsächlich im Shintoismus). ((Fun-Fact hierzu: Der Buddhismus adaptiert eh alles, was ihm gefällt bzw. revidiert es, wenn es nicht mehr nachvollziehbar ist - ziemlich modern, eigentlich))
Zum Beispiel findet man die in Templen in denen die "Eternal Flame" steht z.B. im Toshogu Shrine in Tokyo. (Eternal Flame = Eine Flamme, die ewig brennen soll und an den aktuell anhaltenden Frieden erinnern soll - siehe Hieroshima - dazu gleich ein mehr)
noch ein paar "Fun"-Fact dazu:
Bei einer Hochzeit werden die Kraniche normal übergeben, um dem Brautpaar 1000-jähriges Glück und Wohlstand zu wünschen
Einem Neugebohrenen kann man das auch schenken, wass dann für Glück im leben stehen soll.
Je mehr die Kraniche "ausbleichen" und kaputt gehen, desto mehr wird der Wunsch erfüllt. Es ist sozusagen etwas längeres - weshalb auf dem Bild die Kraniche schon ziemlich mitgenommen aussehen. Btw. das selbe Prinzip was hinter den Gebetsflaggen aus Tibet steckt.
Diese Art der Kraniche kam allerdings erst in den Nachkriegsjahren so richtig ins Rollen.
Man erzählt sich (und das ist ziemlich sicher, denn es gibt dazu eine Statue in Hiroshima), dass Sadako Sasaki als 2-jähriges Mädchen die Atombombe von Hiroshia miterlebt hat. Sie wohnte zwar weit genug weg, da sie nicht direkt betroffen war, aber der Radioaktive Fallout hat sie dann doch erwischt.
Als man das in ihrem späteren Leben (10 Jahre später - sie war dann 12) diagnostizierte, fing sie an die 1000 Kranche zu falten.
Jetzt gibt es hier einen unterschied zwischen der japanischen und der Amerikanischen Version.
In der Amerikanischen Version hat sie es nicht geschafft die 1k fertig zu bekommen, bevor sie zu schwach wurde und gestroben ist. Familie und Freunde hätten dann die fehlenden Kraniche gebastelt umd sie mit ihr zusammen zu gebraben.
Die japanische (und wohl akkuratere) Version besagt, dass sie die 1k fertig gestellt hat und sogar noch 300 weitere, als ihr Wunsch nicht in Erfüllung gegangen ist. Die Kraniche wurden und werden dann an allen Orten auf der Welt verteilt, in denen es zu Terroranschlägen gekommen ist. (e.g. Pearl-Habour and Ground-Zero).
Kleiner zusatz-Fact: Japaner werden in der Regel nicht begraben, sondern verbrannt, weil das weniger Platz einnimmt.
das Weiße auf dem Bild, auf das du dich beziehst nennt man übrigens Shimenawa
Mehr Infos auf Anfrage.
Und das mit den bunten Fähnchen an den Bäumen ist religiöser Brauch, wobei ich nicht genau zuordnen kann, ob das Shintoismus oder Buddhismus ist, das hat auch mit dem Unterschied zwischen Tempel und Schrein zu tun, den ich noch nicht wirklich auf die Reihe bekomme. Tempel scheint mir mehr buddhistisch zu sein während ein Schrein eher shintoistisch zu sein scheint.
Das kann man von aussen auch nicht wirklich auseinander halten, weil es nicht zwingend immer möglich ist : D
im 6. Jahrhundert (oder in dem Dreh rum) wurde Buddhismus Staatsreligion. Damals wurden dann in vielen shintoistischen Tempeln ein Buddhistischer Teil ergänzt.
Diese wurden zwar immer mal wieder abgerissen und aufgebaut. D.h. im Prinzip kann man das auch heute kaum Unterscheiden.
D.h. ein Tempel kann sowohl shintostisch als auch buddhistisch genutzt sein.
Die Unterscheidung kann rel. einfach sein. Kann man in das Hauptgebäude laufen, ist es buddhistisch. Kann man das nicht ist es ein Schrein -> shitoistisch.
Und was sind das für Holzfigürchen/Holztäfelchen, die teilweise die Pfade säumen?
Wechle Täfelchen?
Meinst du diese hier links hinter dem Tempel?:
Wenn ja: Das sind gebetsplättchen - so ähnlich wie die, die man selber beschriften und aufhängen kann. Nur ein wenig großer. Wer das Recht hat solche Größeren Hölzer zu beschreiben, weiß ich aber leider nicht. In einem Buddhistischen Tempel könnten sie auch die lehren von Buddha beinhalten und öffentlich zeigen, aber das kommt afaik selten vor.
Und Welche Figürchen?
Wenn du die Figuren bei 1:02 meinst: das sind buddhistische Jizo Statuen. Die sollen die Kinder Beschützen und anleiten.
Das die diese Roten dinger anhaben, ist afaik ein Brauch, als danksagung - ein Teil der Opfergabe, was an dem 2-tägigen Event (manchmal auch nur 1 Tag) dargeboten wird.
Die Stängel erinnern ein klein wenig an Rhabarber bzw. an grünen Spargel, sehen aber lauchartig aus.
Die Frage ist, wie schmeckt das? Hat jemand eine Ahnung, hat das schon probiert?
joa. also vielleicht. Ich habe mir abgewöhnt zu fragen, was man da isst.
ist besser so
Laut mehreren Aussagen soll es wie Rhabarber schmecken, nur besser. K.a. wie man das deuten kann - so genau konnte man mir den Geschmack jetzt auf die Schnelle nicht erklären.
Dafür sollten die Dinger aber nicht größer als ~20cm sein. Ansonsten muss man erst einmal die Rinde abschälen, die bei den größeren vorhanden war.
Man kann damit wohl einiges anfangen. Man sagte mir, dass man das auch wunderbar zur Verfeinerung von Marmelade nehmen kann - bzw. sogar eigene Marmelade oder einen Nachtisch machen kann.
Auch die Wurzeln kann man irgendwie verarbeiten - bzw. den Saft, den die dinger verlieren, wenn man sie kaputt macht. Aber das wollte ich dann doch nicht so genau wissen
Zu der Frage von
@redrooster: warum die Frachtfahrten immer mehr zurück gehen:
Ich habe absolut keine Ahnung o.o
@Akira Akarui
ich bin kein Train-Nerd. Ich bin froh, wenn ich den richtigen Zug finde : D
Wobei manche echt hübsch oder faszinierend sind.
aber laut der Seite bin ich wohl ein Ne-tetsu
Ich schlafe auf meiner Stammstrecke fast immer ein. Und auch in Japan wird es am Abend echt anstrengend die Augen offen zu halten.
Da mal kurz (wie viele Japaner) die Augen zu zu machen und bis zum Ausstieg zu dösen ist echt entspannend. V.a. weil es in den Zügen eben nicht so abgeht wie in den unsrigen